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Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?

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Offline headcrash

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Die Hersteller machen das scheinbar auch unterschiedlich. Ich habe in meinen Eigenbäuen zurzeit eigentlich nur eine Gerätesicherung in der Kaltgerätebuchse und eine bzw. zwei Röhrensicherung/en (je Paar), aber keine extra Sicherung für den Hochspannungszweig.
Die meisten Hersteller haben ersteres auf jeden Fall, letzteres auch. Eine Röhrensicherung (mit LED Anzeige) haben einige auch (Triamp, ENGL, JCM 900). Marshall schiesst aber den Vogel ab bei der JCM 2000er Serie, da ist jede Sekundärwicklung des Netztrafos nochmals abgesichert.
Meine Frage: Was ist eigentlich Vorschrift (VDE/UL?), was ist darüber hinaus sinnvoll? Denn jede Sicherung ist doch eigentlich auch eine für den Ton evtl. nicht ganz optimale Stelle.
Bei JCM 2000 hat sich Marshall wohl gedacht, daß man als Kunde Kosten spart, wenn einem der Trafo nicht durchbrennt. Das zeugt für mich wiederum wieder von Nichtvertrauen in das eigene Design, nämlich daß sie damit rechnen, daß irgendwas mal abrauchtoder?
Früher war weniger Gain.

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Offline Hostettler

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #1 am: 16.08.2006 09:51 »
Hi headcrash

Zitat
Denn jede Sicherung ist doch eigentlich auch eine für den Ton evtl. nicht ganz optimale Stelle.

Wie meinst du das genau?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline loco

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #2 am: 16.08.2006 10:03 »
Hallo headcrash
Ich möchte mal kurz was zu deinem Marshall Statement sagen:Da Marshall
seine Amps für den internationalen Markt produziert ,und es in Schweden z.B.
Vorschrift ist auch alle Sekundärwicklungen einzeln abzusichern(SEMKO),
ist es warscheinlicher ,das es Marshall eher darum geht den verschiedenen
internationalen Normen zu entsprechen.
 
  mit freundlichem Gruß  loco
« Letzte Änderung: 16.08.2006 10:18 von loco »

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Offline headcrash

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #3 am: 16.08.2006 16:53 »
@Hoschi: Ich meine das so, daß man sich Gedanken über richtig fette Kabel macht, und lässt dann aber "den vielen Strom durch so nen dünnes Drähtchen fließen". Ob das einen direkt messbaren oder gar hörbaren Einfluß hat, sei dahingestellt (siehe aktuelle Kolumne vom Pipper in der G&B zum Thema JTM45)
Ok, Sicherheit muss sein, aber wo ist es sinnvoll?
@loco: ok das habe ich nicht bedacht. Aber sind die Sicherheitsbestimmungen EU-weit nicht einheitlich? Ihr seht ich kenne mich damit null aus - deswegen wäre es interessant zu wissen, was denn Vorschrift ist.
Würd mich freuen, wenn Stephan G. mal antwortet, der kennt sich da doch super aus...
Früher war weniger Gain.

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Offline loco

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #4 am: 16.08.2006 17:22 »
Hallo headcrash ,nur kurz,weil es warscheinlich im Forum kaum einen
interessiert:Die Vorbereitung des Entwurfs zur Vereinheitlichung der
europäischen Sicherheitsnormen  geschah 2005. Die Dinge ,die vom zuständigen
EU Kommitee beschlossen werden,ersetzen nach und nach die nationalen
Bestimmungen.   Gruß loco,den es auch nicht interessiert : :bier: : :guitar:
« Letzte Änderung: 16.08.2006 17:49 von loco »

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Offline Andy

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #5 am: 17.08.2006 09:56 »
Hi,

@Hoschi: Ich meine das so, daß man sich Gedanken über richtig fette Kabel macht, und lässt dann aber "den vielen Strom durch so nen dünnes Drähtchen fließen". Ob das einen direkt messbaren oder gar hörbaren Einfluß hat, sei dahingestellt (siehe aktuelle Kolumne vom Pipper in der G&B zum Thema JTM45)
Ok, Sicherheit muss sein, aber wo ist es sinnvoll?

... ohne die jetzt gelesen zu haben, aber der "Ton" wird ja nicht gerade von den Hilfswicklungen für Relaisversorgung beeinflusst... Die HV-Sicherung halte ich inzw. für Pflicht im Selbstbau, wie man die Röhren (ohne Anaufschaltung) absichern soll, ist mit bei deren extrem hohem Anlaufstrom nicht ganz klar...

@loco: ok das habe ich nicht bedacht. Aber sind die Sicherheitsbestimmungen EU-weit nicht einheitlich? Ihr seht ich kenne mich damit null aus - deswegen wäre es interessant zu wissen, was denn Vorschrift ist.
Würd mich freuen, wenn Stephan G. mal antwortet, der kennt sich da doch super aus...

Auch der wird suchen müssen, es sei denn er besteht nur aus Gehirn und hat alles bis auf rudimentäre Überlebensfunktionen durch die entsprechenden Normen ersetzt...

Am besten, Du fragst bei Unklarheiten konkret nach, meist weiß jemand eine praktikable Lösung. Im Zweifelsfall sollte die Sicherheit ohnehin ganz vorn stehen. Bedenke allein die Konsequenzen, die auf einen zukommen, wenn dritte durch ein Gerät verletzt werden, dass einem "nur" gehört (also kein DIY oder so).

Gruß

Andy

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Offline Rockopa58

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #6 am: 17.08.2006 10:53 »
Hallo headcrash,

in Deutschland ist die Form der Absicherung noch dem Hersteller überlassen.
Es muß nur gewärleistet werden, daß das Gerät ausreichend geschützt ist.
Da die sekundäre Belastung über das Übersetzungsverhältnis des NT auch in den Primärstrom der Einspeisung eingreift, ist eine Absicherung nur primärseitig daher statthaft, wenn der Sicherungswert rechnerisch als ausreichend nachgewiesen wurde.
Für DIY-Projekte empfehle und verwende ich auch selbst grundsäzlich, zusätzlich eine Sekundärsicherung hinter der Siebkette, die für den schaltungsbedingten höchst möglichen Stom dimensioniert ist.

Gruß
Peter

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Offline headcrash

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #7 am: 17.08.2006 15:48 »
Ok, danke erst mal für die Antworten.
@loco: das ist quasi erst jetzt im Gange, ok.
@Andy: "anstelle" der HV Sicherung habe ich eine Röhrensicherung à la JCM 900 drin. Wenn im HV Zweig zuviel Strom gezogen wird (z.B. duch defekte End-Röhre) löst die Sicherung aus. Der andere Endröhrenzweig läuft dann weiter. Die Sicherung befindet sich dafür im Kathodenzweig. Dies ersetzt - zugegebenermaßen - nicht vollständig eine HV Sicherung. Insofern werde ich das doch zukünftig mit einplanen.
Ich dachte auch wie gesagt nicht wirklich an Hilfswicklungen, sondern im speziellen auch an die HV Wicklung. Marshall sichert eben alle Sekundärwicklungen ab.
Früher war weniger Gain.

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Offline Stephan G.

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #8 am: 18.08.2006 15:51 »
Hi, Folks!

Wie Peter schon schrieb gibt es eigentlich keine "Vorschrift mit Schema F", die solche Sicherungen verlangt. Vielmehr darf von dem Gerät im Fehlerfall keine Gefahr ausgehen - und das ist mit Sicherungen nunmal einfach zu bewerkstelligen. Iss billiger als die Kippen im Knast!  :devil:

Wenn irgendein Spinner angibt, zu hören, ob Sicherungen verbaut sind, tut er mir leid - dann kann er nachts wahrscheinlich keine Minute schlafen, weil 2 Orte weiter einer mit quietschenden Reifen losfährt.
Das rangiert bei mir unter BLENDER und WICHTIGTUER. Das haben wir hier doch nicht nötig...  :angel:

Für meine Projekte hab ich für jede Wicklung Sicherungen eingeplant - der Spargedanke bei Sicherungen trägt erst bei Großserienproduktion - wenns soweit ist, denk ich drüber nach.  8)

P.S.: Ich bin Fan folgender Bauart: 2 Sicherungen primär, eine von aussen zugänglich (Kundenseite), eine auf die Platine gelötet (Werkstattseite). Hat den Vorteil, dass sich der Kunde nicht röstet, weil er grade keine Sicherung beim Gig mithat und der Drummer 'nen Nagel gefunden hat ...  :smoke:

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Offline Stephan G.

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #9 am: 18.08.2006 15:52 »
Geiles Wort:

EIGENBÄUEN!

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Offline roseblood11

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #10 am: 4.03.2017 19:20 »
Könnte bitte mal jemand einen Plan und evtl ein paar Fotos von einem Amp posten, der im Hinblick auf Sicherheit und Aufbau vorbildlich ist?

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Offline Laurent

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #11 am: 5.03.2017 08:35 »
Moin,

Viel wichtiger erscheint mir die Dimensionierung der Sicherungen zu sein. Viel packen ja 5A, wo eigentlich 1A richtig wäre, um seine Funktion zu erfüllen...

Gruss,
Laurent

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Manfred

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #12 am: 5.03.2017 12:24 »
Zitat
Meine Frage: Was ist eigentlich Vorschrift (VDE/UL?), was ist darüber hinaus sinnvoll?
Das ist ein umfangreiches Thema, deshalb lies den Fachbeitrag im Anhang.

Zitat
Denn jede Sicherung ist doch eigentlich auch eine für den Ton evtl. nicht ganz optimale Stelle.
Bei allem Respekt, das ist wohl eine Scherzfrage für den 1. April. :facepalm:

Zitat
Bei JCM 2000 hat sich Marshall wohl gedacht, daß man als Kunde Kosten spart, wenn einem der Trafo nicht durchbrennt. Das zeugt für mich wiederum wieder von Nichtvertrauen in das eigene Design, nämlich daß sie damit rechnen, daß irgendwas mal abrauchtoder?

Ich weiß zufällig genau dass Herr Marshall schon früh Ingenieure in der Entwicklungsabteilung seines Unternehmens beschäftigt hat,
die in solchen grungsätzlichen Dingen auskennen und weit weg sind  von Nichtvertrauen in das eigene Design.
Wer schon in der Entwicklung gearbeitet hat weiß, dass das häufig Designfehler durch Preisvorgaben des Verkaufs
und die dadurch z.B bedingten Grenzdimensionierung der Komponenten o.Ä. entstehen.
Aber auch Ingenieure sind Menschen, denen mal ein Fehler unterläuft.
Bevor der Schrei kommt das das alles Theoretiker sind, kann ich sagen das viele, die ich im Bereich der Musikelektronik gesprochen habe,
zuvor schon eine Menge praktische Erfahrung hatten.

Zur Dimensionierung der Primärsicherung:
Träge Sicherung mit zweimal Nennstrom für normalen Trafo.
Für eine Ringkerntrafo sollte man den Einschaltstrom kennen und die Sicherung anhand der Kernlinien bestimmen.
Fällt dann der Nennwert der Sicherung so hoch, dass für die dazwischenliegenden Komponenten eine Gefährdung
vorliegt, ist eine Einschaltstrombegrenzung zwischenzuschalten.

Zur Dimensionierung der Sekundärsicherungen:
Nächst größerer Normwert der Sicherungen für den Nennstromwählen.

Für elektronische Komponenten meist flinke Charakteristik.

Für die Heizungversorgung, Nennstrom der Heizwicklung und träge Charakteristik.

Für Anodenversorgung, Nennstrom der Anodenwicklung.
Die Ladekondensatoren sorgen beim Einschalten auch eine Stromspitze.
Aus der Kenntnis beider Werte die Charakteristik der Sicherung anhand der Kennlinie auswählen.

 

   


 
« Letzte Änderung: 5.03.2017 12:27 von Manfred »

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Offline rail2rail

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #13 am: 5.03.2017 13:06 »
Moin,

grundsätzlich gehört in jeden Zweig (sekundär) eine Sicherung, wenn dessen maximal zu erwartende Kurzschlussstrom es nicht schaffen kann, die Primärsicherung auszulösen.

Dazu gehört in einem vernünftigen Design auch die Bias versorgung zum Beispiel.

Zu beachten gilt insbesondere, dass eine Sicherung nicht immer eine solche aus Glas sein muss, sondern auch ein Strombegrenzender Widerstand sein kann, der die maximale Stromabgabe der Sekundärwicklung limitiert.

Sicherungen und klanglicher Einfluss:

Ich habe soetwas schon mehrfach aus einschlägigen "Fachkreisen" gehört und komme immer wieder zu dem Ergebnis mich aus technischer Sicht nicht an diesen Voodoo klammern zu können.
Das Schlüsselwort wäre in diesem Fall "burden voltage" und die ist bekanntermaßen im Verhältnis tausendstel, vielleicht hundertstel oder auch zehntel per Ampere...
Wer der Meinung ist, zu hören ob die UA 300 volt oder 299.00 ist, der darf in meinen augen keinen Lötkolben besitzen.

Lg geronimo
Geronimo Stade

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Offline Stefan_L_01

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Re: Wie haltet Ihr es mit Sicherungen in Euren Eigenbäuen?
« Antwort #14 am: 8.03.2017 14:21 »
Für DIY-Projekte empfehle und verwende ich auch selbst grundsäzlich, zusätzlich eine Sekundärsicherung hinter der Siebkette, die für den schaltungsbedingten höchst möglichen Stom dimensioniert ist.
Warum nicht davor? Kann ja was auch in der Siebkette bzw. davor im Gleichrichter schiefgehen.
Gruß
Stefan