Hallo Sven,
Das Vakuum selbst leitet gar nicht. Das bischen Strom was von der Heizung zur Kathode fließt wird vermutlich durch das Glas bzw. die Verunreinigungen auf dem Glas fließen. Viel kommt da nicht zusammen.
Es fliessen, je nach Spannungsteiler und versorgungsspanung nur einige µA bis zu wenigen mA, sodass der DC-Strom bzw. dessen Spannungsschwankung mit einem relativ kleinen Kondensators geglättet werden kann. Hier sollte doch erwähnte Faustformel "1µF je 1mA" greifen?
Seh es mal so:
Beim Hochlegen der Heizung bringst Du die Wechselspannung der Heizung, und damit potentielles Brummen, in die Versorgungsspannung der Vorstufe ein. Daher ist es nicht sinnvoll die Referenzspannung für die Heizung dort zu erzeugen, wo die Spannung eh noch einen hohen Ripple hat. Das bischen Brummen von der Heizung tut dort nicht weh.
Also an den Anfang der B+ Siebkette damit. Du könntest jetzt die Heizung dort einfach Symmetrien, aber damit bringst Du die dort noch bestehende Brummspannung über die Heizung dicht an die Kathoden. Ohne Sieben keine allzu gute Idee.
Da der Abgriff am Spannungsteile recht hochohmig ist kommst Du mit einem kleinen Siebkondensator aus. Jetzt gilt es zwei Dinge abzuwägen:
* Die restliche Brummspannung. Relevant ist hier lediglich der Strom, der durch den Spannungsteiler fließt. Die paar Elektronen, die sich von der Heizung Richtung Ground auf den Weg machen kann man vernachlässigen. Verlockend ist natürlich einfach einen fetten Kondensator reinzusetzten und den Brumm auf nahezu Null zu reduzieren.
* Die Zeit, die benötigt wird um die Referenzspannung zu erreichen. Hier wirkt sich ein fetter Kondensator negativ aus, denn je größer er dimensioniert ist, desto länger dauert es bis die Spannung am Mittelabgriff den Endwert erreicht hat. Wir legen die Heizung ja nicht ohne Grund hoch, also sollte dieser Wert recht schnell erreicht werden.
Als ich meine Heizung dimensioniert habe, hab ich mir die B+ Leitung simuliert und immer brav darauf geachtet, das auch beim Einschalten die maximale Spannung zwischen Kathode und Heizung nie überschritten wird. Zusätzlich war mir wichtig, das die Referenzspannung nach etwa 5 Sekunden (d.h. bevor die Kathoden durchgeheizt sind) nahe dem Sollwert ist.
So bin ich durch ausprobieren bei meinen 22µF gelandet.