Hallo
Der Presence-Regler hier ist kein Spannungsteiler, ein normaler passiver Klangregler. Vielmehr schliecßt der die Höhen über R44 kurz. Dadurch verringert er die Gegenkopllung der Stufe, zu der R44 gehört. Der Gegenkopllungsgrad bestimmt sich aus dem Verhältnis von Gegenkopplungswiderstand zum Anodenwiderstand, also
g=Rgk/Ra
Nun bildet sich der Gegenkopllungswiderstand aus allem, was in der Kathode liegt, also C19, R35, R32, R33, R44, Lautsprecherwicklung (alles was zwischen kathode und Masse liegt, Das ganze gespann ist natürlich Frequenzabhängig, da Kondensatoren wirken und zudem durchg Potis verstellbar.
Die Verstärkung ergibt sich aus folgender Formel
V=((Rgk+Ra)*2*S) / (1+(Rgk+Ra)*2*S)
S ist die Steilheit. In einer normalen Schaltung nach dieser Art Gegenkopllung (1. Stufe und Klangregelung des Klampfomat auf
www.roehrenfibel.de muss der Faktor 2 vor S weggelassen werden, hier wirken aber zwei Röhren, die sich wie eine Röhre doppelter Steilheit verhalten.
Da das Rgk in der Formel Frequenzabhängig ist ist auch die Verstärkung Frequenzabhängig. Aber es kommt noch besser. Es giibt nämlich eine Weitere Gegenkopllung die sich aus einer SPannung ergiebt. Die echte Verstärkung ergibt sich dann aus:
V'=V/(1+(b*V)
V ergibt sich aus obiger Formel und b ist das Verhältnis von Ausgangsspannung zur Gegenkopllungsspannung. Ableiten tut man das so, dass du annimst die Endröhren sind voll ausgesteuert, dazu muss die Vorstufe eine bestimmte Steuerspannung liefern, dass ist die Ausgangsspannung Uaus. Außerdem musst du nun im kennliniendiagramm ablesen, welche Wechselspannung die Endstufe in den AÜ bläst, das ist die Summe der Anodenwechselspannungen beider Endröhren, bzw. Endröhrenpaare. Diese Spannung wird nun durch den AÜ in seinem Übersetzungsverhältnis runtergesetzt. Dann wird diese Spannung durch einen Spannungsteiler verringert. Dieser ist im Link als Frequenzabhängiger Spannungsteiler ausgeführt der Besteht aus R25, C23, C24 und P9 als einem Glied und aus der Kombo aus C19, R44 und P8 als anderem Glied. Die dazwischen geteilte Spannung ist die Gegenkopllungsspannung Ugk. Es giult also
b=Ugk/Uaus
Die Spannungsteilerformel und die Berechnung der komplexen Frequenzabhängigen Widerstandskombinationen setze ich mal als bekannt vorraus (Themen: Blindwiderstände sowi Parallel- und Reihenschaltungen). Wenn du diese Regelung wirklich berechnen willst, empfielt sich eine Exceltabelle. In der du für alle Frequenzen V und V' berechnest und dir ein Diagramm anzeigen läßt. Dabei kannst du V und V' zusätzlich auch gut in dB umrechnen lassen. P8 und P9 würde ich dann als Festwiderstände einfügen, mal verschiedene Werte testen, und gucken, wie sich die Diagrammkurven verändern. Das zeigt dir dann, wie die Verstärkung und damit der Klang auf die Potieinstellungen reagiert. Du kannst dann in der Tabelle auch schön verschiedene Cs testen.
Ach ja, wenn du das machst, beschreibe deinen Rechenweg, schicke mir Tabelle und Text, ich mach ein schönes Layout draus und füge es in meine Heimseite ein. Es wäre zumindest eine Revange für meine Erklärung hier, die mich sehr glücklich machen würde. Wenn du keine Zeit oder Lust hast, ist es aber auch Ok.
Viele Grüße
Martin