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Bassreflex für Gitarrenboxen (Teil 2, mit teils überraschenden Erkenntnissen)

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Offline *genni*

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hallo max,

es wundert mich schon, daß der mark audio mit nahezu den herstellerangaben gemessen wurde, der celestion jedoch bei der güte total daneben haut. generell verändern sich die TSPs durch alterung von lautsprechern. da fs jedoch nicht von der herstellerangabe abweicht, schließe ich mal massive weichprügelaktionen in der vergangenheit aus. dementsprechend macht es keinen sinn, daß qts bei den dir vorliegenden speakern einen anderen wert haben soll. dazu müsste ja plötzlich der magnet stärker geworden sein.

grundsätzlich wäre sicherlich ein großes interesse an den celestion-TSPs vorhanden, jedoch nur wenn sie stimmen (: da vertraue ich jetzt doch lieber auf die werte vom hersteller, zumal mit eine güte von 0.6 auch brauchbarer erscheint für den einsatz im geschlossenen gehäuse.

was deinen einwand bezüglich der warmen bässe betrifft: ich glaube keine gitarrenbox gibt auch nur die tiefe E-saite ohne pegelverlust wieder, von bassreflexkonstruktionen abgesehen. jedoch sind die klangregelungen der meisten amps so brachial schief, da ist es schwer sich das klangresultat auszumalen. meine erfahrungen diesbezüglich sind:
- geschlossene box: mehr druck im bass aber weniger tiefgang, viel allem bei drop C (so tune ich meine git) kann man nicht wirklich von bass reden, eher dröhnen
- bassreflex: noch nicht viele erfahrungen, nur ein wizard in 42liter, getunt auf 86hz. bringt ähnlichen effekt wie die geschlossene box mit eventuell etwas mehr tiefgang
- open back: absolut mein favorit für den proberaum. aufstellungskritisch, aber wenn man eine gute aufstellung gefunden hat erhält man einen fetten warmen bass, der auch tief geht (selbst bei benutzung eines octavers, der nochmal eine oktave darunter hinzufügt). dröhnt zudem nicht so im bereich um 100...200hz.

bevor sich meine band auflöste, spielte ich eine kombi aus 2 G12H30 in offener box und 1 wizard in bassreflex. sehr zufrieden ^^

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Offline Dirk

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- geschlossene box: mehr druck im bass aber weniger tiefgang,

können wir uns darauf einigen, dass der Bass zwar präziser ist aber im Vergleich zu einer Open-Back Box viel früher abfällt, also eigentlich weniger Fundament hat als eine Open-Back. Deine Aussage finde ich zu pauschal, zumal die Infos zum Volumen fehlen und zu den Closed-Back Boxen steht schon zuviel Falsches im Netz ein.

Gruß, Dirk
« Letzte Änderung: 26.11.2010 23:24 von Dirk »
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Offline 456Onno456

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Ganz kurz,

@Genni: Ja klar, das bleibt dir ja überlassen. Ich werde mich noch ein wenig zurückhalten absolute Aussagen anzustreben, aber der Firma Celestion bringe ich momentan ebensoviel Vertrauen wie dem Herrn Randall Smith entgegen. Bestimmt fähige Leute mit einiger Erfahrung, aber von einem technischen/physikalischen Standpunkt bekommt man manchmal Gänsehaut.

@Dirk:
Schelte mich, wenn ich falsch liege (ich habe nicht den ganzen Thread gelesen). Aber eine open back Konstruktion ist gar nichts. Weder Fisch noch Fleisch und erst recht nicht berechenbar. Aufstellungskritisch, weil man mit den Raumresonanzen spielt. Geschlossen und Bassreflex sind berechenbar, genauso wie Hörner Transmissionlines, TQWTs und Abarten. Falls es zu den "Open-back"-Konstruktionen eine Veröffentlichung gibt würde ich die gerne mal lesen. Ich argumentiere da aus einer Hifisicht und habe mich da an die Argumentation gehalten die ich beim Bauen, nachrechnen und lesen von Udo Wohlgemuths exzellenten Magazin verinnerlicht habe.

Gruß

Max

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Offline Dirk

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@Dirk:
Schelte mich, wenn ich falsch liege (ich habe nicht den ganzen Thread gelesen). Aber eine open back Konstruktion ist gar nichts. Weder Fisch noch Fleisch und erst recht nicht berechenbar.

Das sehe ich aber anders und da bin ich auch nicht alleine. Wobei, kann es sein, dass du mehr einen Blickwinkel von einem HiFi Standpunkt aus einnimmst ?
Ich kann dir aber leider keinen Link zu einem Dokument nennen, dass sich speziell mit offenen Boxen auseinander setzt. Aber wo ich Dir voll und ganz zustimmen muss ist die Abhängigkeit vom Raum, im Raum sowie die Reflexionen im Raum - wobei.. Hörner sind da auch nicht ganz ohne.
Dennoch sind viele Leute immer wieder überrascht darüber, wie voll und satt und räumlich einen Open Back Box klingt und diverse interne Tests haben auch ganz klar gezeigt, dass eine geschlossenen Box - je nach Ausführung selbstverständlich - nicht diese Fülle bringt wie eine Open-Back Lösung (rein geschlossene Box ohne Bassreflex !).

Gruß, Dirk

 
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Offline Dirk

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Nachtrag, damit es keine Missverständnisse gibt:
bei der Open-Back Lösung von der ich spreche, ist die Rückwand natürlich nicht ganz weg, sondern ca. 2/3 geschlossen und 1/3 offen. Besser wäre daher von einer Semi-Openback zu sprechen. Dennoch ist durch die Abstrahlung nach vorne und nach hinten sowie die mögliche Reflexion der Schallwellen an einer oder mehreren Wänden diese Lösung stärker vom Raum abhängig als eine geschlossene Box, die nur nach vorne abstrahlt.


Gruß, Dirk

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Offline 456Onno456

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Hallo Dirk,

ja ich argumentiere aus einer Hifisicht und ein Studium der Physik verstellt einem oft den Zugang zum "Ist mir nicht wichtig wie das funktioniert, es funktioniert". Ich glaube beide Sichtweisen logisch/deduktiv und kreativ/induktiv sollten sich da eher unterstützen. Ich bekomme immer nur ein klein wenig Bauchweh, weil viele Leute sich von Herstellern und Koryphäen verwirren lassen. Genug Sätze mit ich ;-).

Deine Tests stimmen wahrscheinlich. Bloß ist eine "open-back" ein unkontroliierter Dipol. Unter ***.tb-audio.de/index.php?id=145 gibt es einiges an Theorie zum Thema Dipole/Ripole.
Die Dinger unter kontrolle zu bekommen ist meiner Meinung nach nicht einfach und mit Kontrolle meine ich, dass man etwas Reproduzierbares bekommt. Die Open-back Konstruktion klingt ganz unterschiedlich, je nach Wandabstand, Winkel und Raumabmessungen/Dämpfung/Refelxionen im Raum. Die rückwärtig abgestrahlte Welle (180° Phasenversatz) überlagert sich ja nach Reflexion je nach Abstand konstruktiv/destruktiv. Das sieht dann beim nächsten Auftrtitt auf beengter Bühne wieder ganz anders aus. Dass dabei keine Dämpfung durch das Luftvolumen einer geschlossenen Box hinzukommt und der Mittel bis Hochton lüftiger/schneller/etc. klingt ist logisch. Auch der Einfluss der Schallwand und der Platzierung bei Open-backs ist ein nicht zu vernachlässigender Parameter.
Es wird so viel diskutiert in diesem Forum und ich habe selbst so viel gelernt und gesehen wo ich nur sagen kann Hut ab. Aber dieses Kuddelmuddel mit einigen physikalischen Wirkungsprinzipien macht mir immer einen ganz mulmigen Magen. Es gibt da draußen meines Wissens nach wenige Artikel (ein/zwei im Hifi-forum) die sich um berechnete Gitarrenboxen kümmern. Celestion geht ja bekanntlich so weit, dass sie keine TSP angeben, da laut eigener Aussage Gitarrenlausprecher nichtlinear arbeiten und TSP nur eine Kleinsignalnäherung darstellen. Das trifft aber bei genauer Betrachtung fast jedes Bauteil (Röhre, Trafo, etc.) und ohne ein paar fundamentale Berechnungen kommt man nun mal nicht hin. Gerade eine sehr technische Messung eines Röhrenverstärkers klärt ja warum es zur Ausbildung diverser harmonischen Verzerrungen kommt.
Also unter dem Aspekt einer Reproduzierbarkeit eins "geilen Sound", etc. würde ich dazu tendieren klar zwischen geschlossenen/Bassreflex und open bzw. semi-open-back zu unterscheiden. Jeder der sich für diese Details interessiert hat schon mal den Unterschied gehört (oder bestellt sich eine Box beim großen T und schickt sie dann zurück), aber vielleicht nicht die Aussage, dass dieses Ding schwer kontrollierbar ist.
Wer nach Guitar cab TSP googelt findet fast nur Seiten (der penible Duncan Munro mal ausgenommen) die Falschheiten reproduzieren. Und mit einem kleinen Schwenker über die Diskurstheorie landet man schnell bei "Oft genug Reproduziertes wird zur Wahrheit".

Nächstes Beispiel wären die Beamblockers. Sehr instruktiv fand ich ***.thegearpage.net/board/showthread.php?t=470956. Die nächste Quelle an Unkontrollierbarkeit die man einbauen kann. Da werden ebenfalls grundlegende physikalische Gesetze missachtet. Kann bei einigen Gehäusen/Verstärkern und Speakern funktionieren, das ist aber Trial and Error mit einer großen Portion Glück. Wie gesagt, ich verdamme das nicht, aber die Aussage, dass das Beaming damit korrigiert wird ist einfach falsch! (Interessant ist hier übrigens, dass Bruce Egnator das eingesehen hat und Schaumstoffdoughnoughts empfiehlt)

Oder der Bohei um Oversized sealed cabs, welche mehr bottom-end bringen (Randall Smith wenn ich mich nicht irre). Man nehme sich einen beliebigen Speaker und simuliere eine geschlossene Box (clicky-bunti, nichts mehr rechnen ist doch genial!!!) mit den TSP eines Gitarrenlautsprechers (siehe Anhang). Da sieht man, dass man bei einem zu kleinen Volumen (Qtc gegen 1) eine Bassüberhöhung, bei optimalen Volumen (nach Thiele/Small bei Qtc um 0,71) einen ausgeglichenen und bei zu großem Volumen (Qtc=0,5) einen flacheren Frequenzgang hat. Der -3db Punkt wander natürlich dabei, gravierender ist aber die Überhöhung bei einem zu kleinem Gehäuse (Stichwort Pseudobässe bei Car-hifi-lautsprechern [erst heute wieder alte Macaudio ausgemessen - die sind für die Tonne, außer man hat ein 200l Volumen ;-)]). Mit bekannten TSP und einem Simulationsprogramm kann man das bottom end nach seinen Vorstellungen halbwegs formen. In genau diese Kategorie gehört auch ein Bassreflex, welches aber eine noch größere Sorgfalt (Reflexabstimmung) erfordert. Die Gehäusegröße bestimmt die Qtc und diese eine eventuelle Bassüberhöhung und das Ausschwingverhalten, sprich trocken/kontrolliert bis boomy.

Wie immer möchte ich da niemanden ans Bein pinkeln, aber ich glaube auch, dass man einen 5e3 ****//ampbooks.com/home/classic-circuits/fender-deluxe-5e3-power-amp/ sehr gut analysieren und erklären kann, auch wenn bei der Konstruktion wahrscheinlich einfach mehr Magie und Kunst im Spiel war als eine exakte Simulation.

Die Augen fallen zu und die rechtschreibfehler häufen sich - ab ins Bett

Gruß

Max




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Offline Dirk

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Deine Tests stimmen wahrscheinlich. Bloß ist eine "open-back" ein unkontroliierter Dipol. Unter ***.tb-audio.de/index.php?id=145 gibt es einiges an Theorie zum Thema Dipole/Ripole.
Die Dinger unter kontrolle zu bekommen ist meiner Meinung nach nicht einfach und mit Kontrolle meine ich, dass man etwas Reproduzierbares bekommt. Die Open-back Konstruktion klingt ganz unterschiedlich, je nach Wandabstand, Winkel und Raumabmessungen/Dämpfung/Refelxionen im Raum.

Da stimm eich auch voll und ganz zu und habe dies auch nie bestritten. Insbesondere sind Betonwände - wie so oft - ein grosses Problem. Hier kann man Abhilfe schaffen, indem man einen Teppich oder ähnliches hinter die Box hängt, sodass die Abstrahlung nach hinten reduziert wird.

Celestion geht ja bekanntlich so weit, dass sie keine TSP angeben, da laut eigener Aussage Gitarrenlausprecher nichtlinear arbeiten und TSP nur eine Kleinsignalnäherung darstellen. Das trifft aber bei genauer Betrachtung fast jedes Bauteil (Röhre, Trafo, etc.)

Ich glaube eher, dass die nicht wollen - weshalb auch immer. Bei Jensen und Eminence bekommt man ja auch die ganzen Paramter.

Nächstes Beispiel wären die Beamblockers. Sehr instruktiv fand ich ***.thegearpage.net/board/showthread.php?t=470956. Die nächste Quelle an Unkontrollierbarkeit die man einbauen kann. Da werden ebenfalls grundlegende physikalische Gesetze missachtet. Kann bei einigen Gehäusen/Verstärkern und Speakern funktionieren, das ist aber Trial and Error mit einer großen Portion Glück. Wie gesagt, ich verdamme das nicht, aber die Aussage, dass das Beaming damit korrigiert wird ist einfach falsch! (Interessant ist hier übrigens, dass Bruce Egnator das eingesehen hat und Schaumstoffdoughnoughts empfiehlt)

Auch dieses Thema hatten wir vor kurzem hier. Den Artikel bzw. die Überlegung ist mir auch bekannt und soweit auch logisch, ABER in der Praxis "funktioniert" der Diffusor eben besser. Beamblocker ist meiner Meinung ein falscher Ausdruck, da nichts geblockt wird sondern reflektiert wird.

Oder der Bohei um Oversized sealed cabs, welche mehr bottom-end bringen (Randall Smith wenn ich mich nicht irre). Man nehme sich einen beliebigen Speaker und simuliere eine geschlossene Box (clicky-bunti, nichts mehr rechnen ist doch genial!!!) mit den TSP eines Gitarrenlautsprechers (siehe Anhang). Da sieht man, dass man bei einem zu kleinen Volumen (Qtc gegen 1) eine Bassüberhöhung, bei optimalen Volumen (nach Thiele/Small bei Qtc um 0,71) einen ausgeglichenen und bei zu großem Volumen (Qtc=0,5) einen flacheren Frequenzgang hat.

Es gibt Firmen die Produkte wegen Ihres Namens verkaufen und nicht wegen ihrer Qualität. Die Argumentation der Kunden ist dann, wenn DIE das SO bauen, dann muss es auch gut sein.
Was meinst Du wie oft ich schon die Aussage gehört haben, dass Birke Sperrholz am besten geeignet sei für Boxen weil Marshall das verwendet... Ich glaube, dass viele dieser Leute aber sehr enttäuscht werden, wenn sie mal in Ihre M-Boxen schauen und sehen, dass da oftmals kein Birke Sperrholz im Spiel ist...

Max, grundsätzlich stimme ich Dir soweit zu nur wird es DIR nicht möglich sein immer den gleichen Sound zu reproduzieren oder in Formeln zu pressen. Eine Formel der Art Geiler Sound = Pi mal noch etwas wird und kann es nicht geben, dabei ist die Technik eigentlich das kleinste Problem. Viel wichtiger und das wird bei diesen ganzen theoretisch/technischen Diskussionen übersehen ist der Faktor Mensch. Wenn der Spieler schlecht drauf ist, dann spielt und somit klingt sein Sound auch anders, wie wenn er Entspannung und gut drauf ist udn natürlich auch die eigene Technik, das Spiel. Wieso erkennt man zum Beispiel einen Van Halen, Mark Knopfler oder David Gilmour ?
Es ist immer eine grosse Unbekannte (mit blonden Haaren ;-) im Spiel, welche sich zwar zum Teil durch Wissen und noch mehr durch Erfahrung reduzieren, aber nie ganz aus schlissen lässt. Aber das ist doch auch oftmals das Salz in der Suppe. Wenn jedes Konzert und jeder Auftritt immer gleich wäre, wäre es doch auch langweilig.
Perfekte Frauen werden doch auch sehr schnell langweilig  :devil:

Gruß, Dirk
 


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Offline Caisa

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Hallo Dirk, ist zwar vielleicht Haarspalterei, aber
Zitat
Da stimm eich auch voll und ganz zu und habe dies auch nie bestritten. Insbesondere sind Betonwände - wie so oft - ein grosses Problem. Hier kann man Abhilfe schaffen, indem man einen Teppich oder ähnliches hinter die Box hängt, sodass die Abstrahlung nach hinten reduziert wird.
wird nicht eher der reflektierte Schall hinter der Box weniger? Die Box an sich strahl ja immernoch den gleichen Schall ab.

Gruß
Stephan
moin moin...

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hi Dirk,

Zitat Dirk:
"Es gibt Firmen die Produkte wegen Ihres Namens verkaufen und nicht wegen ihrer Qualität. Die Argumentation der Kunden ist dann, wenn DIE das SO bauen, dann muss es auch gut sein."

Du hast noch den Preis vergessen! Das von Dir geschilderte Kauf- Verhalten gewisser Schichten gab es auch schon zu Wilhelm Buschs Zeiten- er schrub dazu nämlich:

"Mit den Preisen steigt das Ansehen"  :devil:

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline *genni*

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ohje, viel text seit gestern abend ....

habe jetzt aus zeitgründen nur alles überflogen, also falls ich hier etwas doppelt schreibe, bitte nicht meckern!

Zitat
dirk:
können wir uns darauf einigen, dass der Bass zwar präziser ist aber im Vergleich zu einer Open-Back Box viel früher abfällt, also eigentlich weniger Fundament hat als eine Open-Back. Deine Aussage finde ich zu pauschal, zumal die Infos zum Volumen fehlen und zu den Closed-Back Boxen steht schon zuviel Falsches im Netz ein.

theoretisch gebe ich dir da recht, praktisch ist dies aber nur für einen gewissen bereich gültig. wie schon erwähnt, dicken geschlossene boxen für gitarren meistens zwischen 100 und 200hz heftig auf. da kann eine semi-OB nicht mithalten. zu tieferen frequenzen hin ist jedoch, günstige raumaufstellung (wie hier schon diskutiert wurde) und günstige TSPs vorausgesetzt, eine OB-box basspotenter als CB. speziell um fs herum sollte da einiges mehr herauskommen. meine beobachtungen bestätigen das. ich habe in einem lied einen octaver benutzt, der eine synthi-oktave unter meinen grundton hinzugefügt hat. da ich drop-c spiele, kommt dann beim tiefen C natürlich nur noch blubbern dazu (hat auch seinen charme, klingt wie'n kaputter diesel und war auch so gewünscht). aber spätestens beim F oder G hat man die oktave darunter sehr gut gehört. die war laut genug, daß die hosenbeine vibriert haben (und das bei lediglich 35W aus 2 EL34). wenn ich dasselbe mit einer CB-box (42 liter) und der genannten BR-box (42) probiert habe, war die synthi-oktave erst bei noch höheren tönen erahnbar (da habe ich fast schon eine oktave höher spielen müssen als mein tiefes C, so daß der synthi mein tiefes C übernommen hat). habe natürlich auch mit der aufstellung der boxen experimentiert. BR und CB in die ecke, das hat am besten geklappt. die OB-box wollte nicht in die ecke, die hat sich am wohlsten gefühlt mit dem rücken zur wand aber etwa 2 meter neben der ecke. warum das so ist? doppelpunkt:

Zitat
dirk:
Ich kann dir aber leider keinen Link zu einem Dokument nennen, dass sich speziell mit offenen Boxen auseinander setzt.
http://www.dipolplus.de/frameset.htm
SEHR interessante seite, die gut die position des chassis auf der schallwand, die größe der schallwand, die position der schallwand im raum, die hörerposition und natürlich die TSPs in relation zur erreichten übertragungskurve setzt. lesetip!

übrigens onno:
die kenntnisse über die zusammenhänge im HIFI kann man natürlich auch für gitarrenboxen anwenden, das ist klar. wer TSPs verwendet, sollte aber auch wissen, daß diese das verhalten der lautsprecher bei theoretisch unendlich kleinem signal charakterisieren. bei hifi-lautsprechern wird mit möglichst großem schwingspulenüber- oder -unterhang versucht, den leistungsbereich, in dem die lautsprecher sich wie simuliert verhalten, zu erweitern. auch werden umfangreiche maßnahmen zur entzerrung betrieben, durch optimierte geometrien der sicke und zentrierung z.b. .... bei gitarrenspeakern kannst du jedoch die TSP-basierte simulation nur als ungefähre tendenz werten, da gitarrenspeaker meistens winzig kleine xmax haben (teilweise nur 0.5mm bei einem 12"!!). da wird die verzerrung gewollt mit eingebaut. weiterhin verhalten sich auch die membranen bei erhöhten pegeln anders als bei niedriger lautstärke. stichwort cone breakup. alles in allem könnte ich mir vorstellen, daß man gitarrenspeaker gewollt in falsch berechnete gehäuse einsetzen muss, damit sie dann bei typischen betriebslautstärken optimal funktionieren. das mal nur als kleiner hinweis, damit die diskussion hier nicht allzu haarspalterisch wird (:

greetz
carsten
« Letzte Änderung: 27.11.2010 12:06 von *genni* »

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Offline 456Onno456

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Hallo,

ich mach es erst mal ganz kurz. 4 Eminence Lautsprecher, je 2x The Wizard 16Ohm und 2x private Jack 8Ohm. Die Tsp kommen ganz gut an die Eminence-Werte hin, vor allem was die Nachgiebigkeit der Membraneinspannung angeht und die Äquvivalenzvolumen (bis auf die phantastisch hohen Qms des Herstellers). Auch hier würde ich eher meiner Messung vertrauen, als den Angaben des Herstellers, aber dieses Urteil sei jedem selbst überlassen.

Fazit: Die Schwankungen von Lautsprecher zu Lautsprecher sind hoch! Meine Private Jacks haben definitiv keine Resonanzfrequenz von 96Hz! Die Güten der Hersteller sind mit Vorsicht zu genießen.

Gruß

Max

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Offline Hardcorebastler

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Hi ,
vorausgesetzt der Verstärker hat genügend Leistung um den Lautsprecher im Bassbereich durch zu steuern so wird das Verhalten des Lautsprechers, insbesondere im Bassbereich, im hohen Masse auch vom Verstärker DF bestimmt.
Ist dies ein Verstärker mit geringen Dämfungsfaktor (DF), typischerweise  eine Röhren  Pentodenschaltung  ohne GK ,hat  er einen  hohen Innenwiderstand.

Das Gegen EMK der  Bassmembran Schwingspule wird so gut wie gar nicht kurzgeschlossen mit der Folge, dass dieser Lautsprecher am Verstärker mit kleinen DF im Bereich der Resonanzfrequenz ungebremst schwingt.
Der Bass erscheint dadurch fülliger,lauter.
Umgangssprachlich ausgedrückt : Der Bass wird nicht in die Zange genommen wie bei einem Transistorverstärker sondern kann mehr oder weniger ungebremst nach schwingen.
Diese Nachschwinger suggerieren mehr Bass
Dies gilt nur bei Lautsprechern Chassis die im Tieftonbereich nicht völlig fehl abgestimmt sind(QTS zu hoch), dort hat der DF des Verstärkers nur noch sehr wenig Einfluss .

Ob dies nun besser oder schlechter klingt ist rein subjektiv zu bewerten.

Gruß, Jörg

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Offline 456Onno456

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Update zu den Vintage 30ern,

da ändert sich nichts Substantielles, aber wiederum: Die Herstellerangaben sind utopisch!

Gruß

Max

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Offline 456Onno456

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So und kurz zum Thema,

@Jörg: Seh ich auch so, allerdings kompensiert dies keine Box, welche schon 50Hz vorher in den Keller geht (ich meine nicht nur -3db). Ich würde aber meinen, dass das viel größere Problem in der steigenden Impedanz bei F0 liegt. Diese erreicht ein Vielfaches der eigentlichen Impedanz, sprich zurückreflektiert sinkt die Steigung der Arbeitsgeraden - weniger Pegel!?

@Dirk: Jein, aber das ist ok, da wir uns an unterschiedlichen Enden des "philosophischen" Spektrums bewegen.
Es gelingt mittlerweile sehr gut, das was beschreibbar ist mit Formeln auszudrücken, das was nicht beschreibbar ist, Tagesverfassung, Ton in den Händen, etc. bleibt da klar außen vor. Aber ich glaube darüber müssen wir uns nicht streiten.

@Carsten: Entschiedenes Nein, und das nachdem ich wegen eigener unpassender Wortwahl eine Antwort zum dritten mal verfasse. Ich fang von hinten an.

alles in allem könnte ich mir vorstellen, daß man gitarrenspeaker gewollt in falsch berechnete gehäuse einsetzen muss, damit sie dann bei typischen betriebslautstärken optimal funktionieren. das mal nur als kleiner hinweis, damit die diskussion hier nicht allzu haarspalterisch wird (:

Ehrlich gesagt komme ich mir ein wenig ver*rscht vor, wenn ich 8 Stunden messe und meine Messkette erkläre und als Antwort Schilderungen der "Vorstellungen" und "Bauchgefühle" bekomme. Nicht, dass ich nicht alt genug wäre um mein Seelenheil nicht daran auszurichten, aber irgendwie kann ich es nicht richtig nachvollziehen. Diese Diskussion ist weit von einer Haarspalterei entfernt, ich zumindest habe noch nichts von akustischer Beugung, dispersiven Effekten und nichtlinearitäten gelesen. Ich erinnere mich da an meinen Prof. aus der Vorlesung "Akustik". Der hat jede Stunde mit einem Beispiel aus Industrie und Werbung begonnen und dabei das HB-Männchen gegeben. Es gibt eine große Zahl Menschen da draußen die ihren Lebensunterhalt damit verdienen den Dingen auf den Grund zu gehen. Bis jetzt hat es niemanden geschadet, jeder profitiert gerne vom technischen Fortschritt.

wer TSPs verwendet, sollte aber auch wissen, daß diese das verhalten der lautsprecher bei theoretisch unendlich kleinem signal charakterisieren

Steht oben in irgendeinem Post von mir. Allerdings ist das Kleinsignalmodell DAS Tool beim "Boxenbau". Klar gibt es Grenzen. Aber: "Nur weil das Modell irgendwann schlechter wird verwende ich gar keins????" Der Begriff Modell beinhaltet eine Absteckung der Grenzen der Gültigkeit.

Entschuldigung für den Tonfall, aber deine Argumentation zementiert nur das was seit Jahren in dieser Branche gang und gebe ist. "Wir haben das immer so gemacht und deshalb ist es gut."
Ich habe mich bei meinen Posts versucht an der Intention des Threaderstellers zu orientieren "Berechnung einer Box mit TSP". Falls dies hier alles zu spitzfindig ist, bitte Dirk verschiebe es doch in einen Thread, welcher den entsprechenden Titel trägt.

Gruß

Max
« Letzte Änderung: 27.11.2010 16:06 von 456Onno456 »

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Offline Dirk

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Hi Max,

Ich habe mich bei meinen Posts versucht an der Intention des Threaderstellers zu orientieren "Berechnung einer Box mit TSP". Falls dies hier alles zu spitzfindig ist, bitte Dirk verschiebe es doch in einen Thread, welcher den entsprechenden Titel trägt.

Sehe ich nicht so. Das Thema passt schon hier her, auch wenn es zum Teil etwas abschweift. Was man aber parallel mal machen sollte wäre ein Praxistest. Also eine Box berechnen, bauen und dann Messen und vergleichen, wie genau oder ungenau die Berechnungen waren. Das würde mich dich sehr interessieren zumal ich solche Messungen leider nicht selbst durchführen kann, weil entsprechende Messaufbauten und Geräte nicht vorhanden sind.
Hierbei wäre dann auch sicherlich zu prüfen, ob die gemessenen Toleranzen bei den Laustprechern - die auf den Papier erschreckend gross sind, aber eigentlich im Vergleich zu anderen elektrischen Bauteilen wiederum im Rahmen liegen - dann in der endgültigen Anwendung weiterhin so gross sind oder ob diese Kompensiert werden. Das würde mich auch sehr interessieren. Max, was meinst Du - machbar ? Das müsste man dann aber sicherlich in einen eigenen Thread packen.

Gruß, Dirk



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