So, hier also der kurze Bericht, einen ausführlichen werde ich noch im Bau-Fred schreiben. Dazu muss ich dann aber erstmal die Änderungen dokumentieren, Spannungen messen und eintragen ...
Auf Anhieb lief er leider nicht, habe ich aber auch nicht erwartet, meist sind da ein paar Kleinigkeiten.
Hier also was ich zuerst ändern musste:
Als erstes mal die Polung des AÜs geprüft, war natürlich falschrum bei einer 50:50 Chance.
Der Presenceregler hatte die Masse auf der falschen Seite.
Beim Gainpoti des JCM-Kanals war ein Widerstand am falschen Pin, im Layout wars aber richtig.
Vor das Gain-Poti des JCM-Kanals kam noch ein 470k Widerstand, da ansonsten einfach zuviel Gain da ist.
Bei einem Relais hatte ein Beinchen keinen Kontakt zur Lötöse.
Das wars aber auch schon mit den Kanälen.
Der Booster hat mir etwas mehr Kopfzerbrechen bereitet, da er extrem gepfiffen hat. Das aufwändigste waren die Einstreuungen der Lautsprecherkabel, die unterhalb des Boosterboards laufen. Obwohl die Kabel verdrillt sind und ca. 20mm Abstand zum Board haben streuen die Leitungen extrem ein. Geholfen haben hier v.a. zwei Maßnahmen:
1) Kabel Gain-Poti zu Gitter am Sockel geschirmt ausführen
2) Das Board nach unten abschirmen, indem ein geerdetes Blech als Zwischenboden eingezogen wird.
Damit gibt es keine Rückkopplungen im Amp mehr, lediglich vom Lautsprecher auf die Röhren (wie bei allen Amps). Stellt man die Box weg ist Ruhe. Zu diesem Zeitpunkt hat man aber den finalen Hörsturz hinter sich.
Bei den Bilder hänge ich auch noch eines des handgeflochtenen Switches-Kabels an. Das ist einfach zu schön
Und wie klingt er nun?
Mich hats einfach nur gefönt, ich bin restlos begeistert und werde da gar nicht erst viel dran rumtunen.
Kanal 1: JMP
Als Brightkanal schön brilliant. Mit Humbuckern bis ca. 10 Uhr clean, danach zerrts an. Mit meiner Strat zerrts ab ca. 12-13 Uhr.
Schaltet man den Normal-Kanal zu wirds schön warm untenrum
und gibt einen sagenhaft vollen Ton. Wer will da noch Fender Amps haben? Ich sicherlich nicht.
Voll aufgerissen gibts einen satten Crunch im alten Stil.
Kanal 2: JCM
Ich habe ihn durch die 470k etwas gezämt, mit 5,1k an der Kathode ist er aber immernoch gesund dabei. Den testweise verbauten 1nF am Gain habe ich schnell wieder weg gemacht, da er einfach zu stark ausdünnt. So bleibts immer gleich fett. Gibt einen klassischen Hardrock-Ton mit ordentlichem Pfund. Mit etwas Depth dazu wummsts richtig.
Den Fat-Schalter dazugeben und es wummst noch mehr. Ein sehr schön warmer Sound, nicht so "kratzig hell" wie ein JCM800. Der Bright legt lediglich bei den Sternchen noch eine kleine Schippe zu.
Booster:
Ich habe ihn etwas zahmer ausgelegt, da es sonst zu sehr matscht. Reist man den Booster voll auf gibts bei vollem Gain des JCM-Kanals mehr Gain-Reserven als beim 3/100.
Das drückt richtig gut. Dreht man ihn weiter runter gibts in Verbindung mit Halbgas des JCM-Kanals eine schöne Abstufung.
Schaltet man ihn zum JMP-Kanal zu gibts dort auch ordentlich Gain-Reserven. Allerdings wird der Amp dann doch deutlich lauter.
Pentode/Triode:
Wird bei Triode deutlich leiser, weicher, aber auch etwas dumpfer.
Half/Full:
Brauch ich wohl nichts zu schreiben.
Punch/Sweet:
Geeeeeeeeiiiiiiilllllllll.
Auf Punch ist der Sound direkter, kräftiger, dynamischer, lauter, man könnte fast meine etwas dünner, weniger warm halt.
Auf Sweet geht die Sonne auf, legt nochmal eine Schippe Wärme untenrum drauf. Der Sound wird weicher, tragender.
Meine absoluter Favorit ist der JMP-Kanal mit Gain auf halb, Strat mit Hals-Zwischenstellung, Full/Pentode und Sweet. Das singt einfach nur herrlich.
Im Vergleich zum 3/100 ist der Amp weniger analytisch, wärmer im Sound. Dafür nicht ganz so direkt, aber immernoch fein auflösend. Die TAD-Mustards tragen da sicherlich auch einen guten Teil dazu bei.
Die aktuelle Röhrenbestückung ist:
V1 (Booster): GE JAN 5751
V2 (JMP): GE JAN 5751
V3 (JMP): TT 12AX7
V4 (JCM): GE JAN 5751
V5 (JCM): TT 12AX7
V6 (FX): TT 12AX7
V7 (PI): TT 12AX7 balanced
V8-V11 (Endstufe): EL34 Svetlana =C=
So, genug Text. Nun kommen die Bilder.
Viele Grüße,
Marc