ich hab das lange zeit nicht verstanden wenn im zusammenhang mit jazz von cleanen sounds
gesprochen wurde.
für mich ist jazz sound charlie christian oder tiny grimes - gott sei dank gabs damals noch keine
Natuerlich darf man die Wichtigkeit von Charlie Christian nicht unterschaetzen - er war der erste bekannte Spieler der begriffen hat, das ein E-Gitarre ein andere Instrument ist, und hat uA T-Bone Walker, BB King, Wes Montgomery, und zahllose anderen entscheidend beeinflusst. Dadurch, direkt oder indirekt, hat er jeder der die elektrische Gitarre spielt beeinflusst, auch jeder einzeln hier in diesen Forum, ob ihr das wissen oder nicht.
Charlie's Klang entspricht nicht die heutige "jazz Klang." Es war, vermutlich durch den Verstaerkern bedingt, alles anders als "clean." Ich mag sein Ton und seine Spielweise.
Aber zu sagen das er massgebend ist fuer jazz Tone ist als ob du Scotty Moore auf die Sun-Aufnahme nennen wurdest, als massgebend fuer Rock Ton. Es ist eine Menge passiert seit Charlie vor ~65 Jahren gestorben ist. Modern "mainstream" Ton, wie von Leute wie Jimmy Bruno, Lorne Lofsky, Howard Alden, und viele andern, ist grundsaetzlich von Wes Montgomery gepraegt (der uebrigens auch mal ein angezerrt Ton hat, aber nicht in die Regel).
Es gibt auch ausnahmen, Kenny Burrell und Howard Roberts sind (waren, Howard ist tot) zwei, die leicht angezerrt (Howard) bis fast crunchy (Kenny) gespielt haben. Aber die meisten Sterblichen wollen wie Wes, Joe, oder George klingen.
Der Kendrick Jazz Specialty ist vielleicht die beste Beispiel. Immense Trafos, kein Uebersteurung irgendwo, die Tone-Stack fuer Jazz ausgelegt. Alles ueberdimensioniert. Auch die letzte Amp der Gerald Weber selber noch baut. Aber auch der ist 40 watt.
steven
uebrigens sind "Charlie Christian - Genius of the Electric Guitar" und "Swing to Bop" (Minton sessions) sehr empfehlenswerte Aufnahmen.