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Cascode - Lehrreiches Fundstück

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Kpt.Maritim

  • Gast
Cascode - Lehrreiches Fundstück
« am: 20.03.2007 21:03 »
Hallo

Ich habe gerade genug gelernt für heute und gucke mir das Datenblatt der 6N23P-EB an (hngt unten an). Das ist die russische Millitärvariante der ECC88. Das spielt aber eigentlich keine Rolle. Auf Seite 3 des Datenblattes sieht man oben und links von der Mitte drei Kennlinienfelder. Diese gelten für zwei Syteme der 6N23P in Cascode Schaltung. Vergleicht man diese Kennlinienfelder mal mit denen der EF86 oder EF80 oder welcher Pentode auch immer, dann fällt einem sofort etwas auf - Sieht gleich aus. Bis auf, dass man bei Cascode der Knick bei größeren Spannungen ansetzt. Demnach auch weniger maximale Ausgangswechselspannung erreicht werden kann, als bei einer echten Pentode. Aber die Charakteristik ist 100% gleich. Ein paar kurze Überschläge zeigten auch, dass das Klirrverhalten völlig gleich ist. Ergo: Cascode ist die Schaltung zweier Trioden als Pentode und klingt auch so, hat aber gegenüber einer echten pentode den Nachteil wegen des höheren Knicks, weniger Signalspannung liefern zu können und häufig eine hochgelegte Heizung zu benötigen. Die Vorteile sind das Geringere Rauschen. Wobei ich nicht Müde werden möchte zu betonen, dass die EF86 im NF-Bereich mit eine der rauschärmsten Röhren ist, die es gibt, auch mikrofonisch ist sie nicht. Ich halte sie darum für gegenüber jeder Cascode Schaltung mit der ECC83 überlegen.

Viele Grüße
Martin

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Offline Ramarro

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Re: Cascode - Lehrreiches Fundstück
« Antwort #1 am: 20.03.2007 23:57 »
Danke, Martin!
Gut zu wissen ...  :)

Grüße,
Rolf
Wer As (Ab) sagt, muss auch Bes (Bb) sagen.

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Offline Headsurgeon

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Re: Cascode - Lehrreiches Fundstück
« Antwort #2 am: 22.03.2007 01:10 »
Hi Käptn,

absolut richtig, da bei einer Cascode das Anodenpotential der unteren Röhre
in 1. Näherung konstant ist. Damit wird der Durchgriff = 1/mu reduziert und
als weiterer Effekt der Verstärkungsfaktor unabhängig von Ri.

A = S * Ra     statt A = S * (Ra || Ri)

Bei der Pentode sorgt halt das Schirmgitter dafuer für eine Art gefaketes
konstantes Anodenpotential, und das
dIa/dUa klein bleibt.


Eine Anekdote am Rande:
Fortschrittgläubige haben uebrigens schon in den 70er und 80er Jahren Cascoden aus
Transistoren (unten) und Röhren (oben) gebastelt um das Probem des
von Dir beschriebenen "höheren Knicks" zu beseitigen.

Siehe auch:
Vox 125 (oder so...): Klein(!)signal Transistor + 1/2 ECC83
Music Man: Leistungstransistor + EL34 / 6L6GC

Die Music Man Konstruktion leidet allerdings darunter, daß der Transistor
einer ablebenden Endstufenröhre in die ewigen Jagdgründe folgt.
Mit anderen Worten: Music Man Amps dieser Bauart sind nicht durch einfachen
Röhrentausch wiederzubeleben, da ist Aufschrauben und Löten angesagt.... :(

Grüsse!

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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Cascode - Lehrreiches Fundstück
« Antwort #3 am: 22.03.2007 01:27 »
Hallo Headsurgeon,

Danke für die Zusätzlichen Ausführungen.

Zitat
A = S * Ra     statt A = S * (Ra || Ri)

Klar, denn Ri geht wie bei einer Pentode gegen Unendlich. Daraus erklärt sich dann auch die Flache Kennlinie parallel zur Ua Achse. Der Millereffekt sollte auch keine nennenswerte Rolle mehr spielen.

Viele Grüße
Martin