, allerseits
Nachdem nun der Jo-SLO schon eine ganze Weile fertig war, wurde es endlich Zeit für ein Projekt, das mir schon lange im Kopf herumspukte: Dem Nachbau eines Fender Pro 5E5-A. Falls sich jemand fragt, warum ausgerechnet dieser Pro aus der Tweed-Ära: nun Champs in diversen Variationen und 5E3-Deluxes baut jeder
, die 6V6 mag ich auch nicht und ein bisschen mehr Leistung kann nie schaden. Die ganz kleinen Fenders "leben" davon hoffnungslos überfahren zu werden. Das kann zwar, wenn z.B. ein Billy Gibbons am anderen Ende des Gitarrenkabels steht, auch schweinegeil klingen, aber mein Fall ist es nicht. Ich stehe nicht auf diese überkaputten Sounds. Außerdem reizt mich gerade die Kombination mit einem 15" Speaker, wie sie beim Pro der Fall ist. Ganz nebenbei ist der Pro ein Amp, den sogar ich in weniger als einem Jahr aufbauen kann
Die Versionen vor dem 5E5-A sind für mich eher uninteressant, da sie alle durch die ausgesprochen großzügige Verwendung von zwei der insgesamt drei Vorstufenröhren für die Eingangssektion mit sehr wenig Gain auskommen müssen (jeder der 4 Eingangsbuchsen wurde dort auf ein eigenes Triodensystem der 6SC7 bzw. 12AY7 geführt). Außerdem ziehe ich getrennte Regler für Bässe und Höhen einem einzigen Tonregler vor, der bis einschließlich der Version 5E5 Verwendung fand.
Beim 5E5-A teilen sich die High- und Low-Eingänge des Bright- und Normal-Kanals (tlw. auch als Inst. und Mic. bezeichnet) jeweils eine Triodenstufe der ersten Röhre. Somit stehen nun im Vergleich zu den Vorgängermodellen zwei weitere Triodenstufen zur Verstärkung des Signals zur Verfügung. Eine der neuen Stufen ist der Kathodenfolger der als dritte Stufe das Signal für die im 5E5-A eingeführte Zweiband-Klangregelung niederohmig aufbereitet. Die zweite freigewordene Triode wird verwendet, um das Signal nach der Klangregelung (die natürlich eine höhere Belastung des Signals, als ein einzelner Tonregler darstellt) wieder "aufzupäppeln", bevor es in die Phasenumkehrstufe in Kathodynschaltung geht. Die Endstufe bilden zwei 6L6/5881 in Class A/B-Schaltung mit Fixed-Bias, die etwa 25-26 Watt liefern. Die Vorgängermodelle arbeiten alle mit Kathoden-Bias in Pseudo Class-A oder, wenn einem die Bezeichnung lieber ist, heißer Class-A/B. Dazu später mehr.
Übrigens basieren der 5E5-A-Pro, der 5E7-Bandmaster und der 5E4-Super auf der gleichen Schaltung und unterscheiden sich nur in der Lautsprecher-Bestückung des Combos.
So, für den Anfang genug geschwätzt
.
Im Anhang die Original-Schaltpläne von 5C5, 5E5 und 5E5-A, um ein paar Schritte in der Evolution des Pros aufzuzeigen. Ach ja und ein Bild des Chassis von außen
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Grüße,
Joachim