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Treblebooster

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Offline nysy

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Treblebooster
« am: 28.06.2004 16:22 »
Hallo,

ich habe eine Frage zu meiner Effektkette bzw. zum Treblebooster, die ich auch schon im Aussensaiterforum diskutiert habe. Bisher habe ich noch kein absolut befriedigendes Ergebnis, also Folgendes:
Ich habe Cry-Baby, TS9, Mesa V-Twin, Line6 MM und ein Equalizer als Soloboost vorm 59' Bassman RI. Der TS9 ist mir für den  leichten Twäng-Crunch zu warm und mittig, der V-Twin im Blues-mode schon zu heftig. Ich dachte mir einen Treblebooster (evtl. MEK) zu holen (für den Crunch-Grundsound; - den Bassman aufreissen wird ein bischen zu laut; zzgl. erhoffe ich mir noch etwas mehr Klarheit im Sound). Evtl. will ich den EQ rausnehmen. An welche Position sollte der Treblebooster? Welche Anregungen bzw. Erfahrungen habt Ihr damit?

Gruss, nysy

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Offline Hannes

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Re:Treblebooster
« Antwort #1 am: 28.06.2004 19:05 »
Hallo!

Der Treblebooster sollte direkt vor den Amp und direkt nach die Gitarre.
Wenn es sich um eine Variante des Dallas Rangemasters handelt, was meistens der Fall ist, dann verändern alle Effekt vor dem Booster den Klang, da sie andere Ausgangsimpedanzen als eine Gitarre haben.
Außerdem will man mit dem Treble-Booster ja meistens die erste Stufe des Verstärkers übersteuern, weshalb er direkt davor gehört.

Ich habe mir den Rangemaster nachgebaut, mit einem 2N404 Germanium-Schalttransistor. Er klingt gut, verzerrt aber wohl auch selbst etwas. Damit bekommt man schon einen Crunch-Sound hin, aber vorheriges Testen muss sein. Neben dem Boosten der hohen Frequenzen boostet er allerdings auch das Rauschen ::).

Wenn Du so ein Ding nachbaust, dann lies unbedingt den Artikel über den "Austin Treble Blaster" von Geofex.com. Dort wird auch beschrieben, dass gut klingende Exemplare des Rangemasters wohl so eingestellt waren, dass der Transistor leicht übersteuert wurde.

Was für einen Sound strebst Du denn an? Eigentlich muss man für einen richtigen Crunch-Sound auch die Endstufe übersteuern - sprich: Es muss laut sein!

Grüße
Hannes

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Offline nysy

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Re:Treblebooster
« Antwort #2 am: 29.06.2004 08:21 »
Hallo Hannes,

vielen Dank für Deine Antwort. Es ist alles sehr einleuchtend was Du schreibst. Allerdings ist mir die Kombination Gitarre-TB-Amp etwas zu puristisch. Natürlich favorisiere ich den Crunch eines leicht übersteuerten Röhrenamps; - ich spiele u.a. in einer Rolling Sones Coverband. Aber ich liebe auch die Soundvielfalt (ich spiele auch mal Robbie Williams oder Toto); - deshalb auch der V-Twin bzw. der TS9 oder auch der Line6 MM, da der Bassman ja kein Tremolo, Vibrato od. ähnliches hat. Der Bassman ist übrigens so laut eingestellt, dass er mit SC's geradeso und mit HB's schon gut ancruncht; aber der Sound sollte eben noch etwas klarer, bzw. druckvoller und differenzierter rüberkommen. Wenn ich Dich richtig verstehe kommt der TB direkt nach der Gitarre (vor oder nach dem Wah!?); damit booste ich nicht nur den Amp (der V-Twin und der MM haben True bypass) sondern auch wenn eingeschaltet den V-Twin, was nicht unbedingt verkehrt wäre! Wäre das so richtig? Der TS9 wäre eine Alternative zum V-Twin, oder boostet zusätzlich zur Sololautstärke (an welcher Position auch in der Effektkette!?). Kann man das so machen?

Ist der Rangemaster so einfach nachzubauen, bzw. lohnt es sich überhaupt gegenüber dem MEK, der ja durch die Kondensatorenschaltung (Mäuseklavier) doch recht vielseitig ist? Ich bin ein recht guter Löter und Bastler; - schraube mir auch schon mal eine Gitarre selbst zusammen, wollte mich aber bisher noch nicht an sonstige Elektronikkomponenten ranwagen; obwohl mich das durchaus reizt!

Gruss, nysy

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Offline Hannes

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Re:Treblebooster
« Antwort #3 am: 29.06.2004 09:59 »
Hallo nysi!

Wichtig für den Treblebooster ist halt, dass die Gitarre direkt an den Eingang kommt und der Ausgang des Trebleboosters auf eine Röhrenstufe kommt. Dann kriegt man halt den charakteristischen Sound. Den V-Twin kann man schlecht boosten, da an dessen Eingang ein TL072 OP zur Impedanzwandlung sitzt. Dann würde ich lieber testen, wie es klingt, wenn man den Booster zwischen Effekten und Amp schaltet.

Zum Nachbau: Im Dallas Rangemaster sind ungefähr 10 Bauteile, und auf der MEK-Seite steht ja auch, was mit dem DIL-Schalter gemacht wird: Damit lassen sich statt eines festen Eingangskondensators von 6,8nF auch die Werte 10nF, 15nF und 22nF parallel oder einzeln schalten. Als Transistor wird im Original ein OC44 oder NKT275 verwendet - die sind kaum noch zu bekommen. Benutzt werden können AC128 oder AC153 - oder jeder andere PNP-Kleinsignaltransistor. Ob's sich lohnt ist eine andere Frage. Du musst mal zusammenrechnen, was es kostet sich die Einzelteile zu besorgen. Gerade das Hammond-Gehäuse und der Fußschalter sind Kostentreiber. Dann kannst Du ja abschätzen, ob's sich lohnt das nachzubauen. Wenn Du Deine Gitarre umlöten kannst, dann kriegst Du den Nachbau mit Sicherheit hin.
Bei Tube-Town gibt's die Gehäuse, bei www.----.de die anderen Bauteile.

Na dann viel Erfolg!

Grüße
Hannes