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Fixed und Autobias mischen?

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Offline dukesupersurf

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Fixed und Autobias mischen?
« am: 8.06.2007 23:49 »
Hi Leute,
ich habe ca. 5 V zu wenig Bias.Wenn ich nicht wieder alles umstricken müßte,würde
ich einfach noch nen kleinen Rk in die Endstufe machen-vielleicht klingt das ja sogar toll???
Jedenfalls bliebe sonst wohl nur eine Spannungsverdopplerschaltung,oder wie bei den alten Marshalls die HV-Wicklung abgreifen.Nur müßte ich in diesem Fall einen hohen Vorwiderstand nehmen,was wegen der längeren Elkoladezeit dann gefährlich beim schnellen Einschalten ist.Und die Elkos müßte ich wohl auch noch spannungsfester machen.Habe ich noch irgendwelche Argumente übersehen?

tschüß,Thomas

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Offline taktlos

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #1 am: 9.06.2007 00:27 »
Hi Thomas,

nimm doch einfach einen kleinen Trafo mit primär 230V/sekundär 5V, die 5V in Reihe zur vorhandenen Wicklung. 2Watt sollten reichen  :)

Grüße Patrick

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Offline dukesupersurf

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #2 am: 9.06.2007 11:31 »
ach nö,
hab hier nen halbfertigen Amp und war nur am überlegen,wie ich das mit ein,zwei
Handgriffen umstricken könnte,und war am philosophieren,was für Vor oder Nachteile ich mir einhandel.Einen zweiten Trafo bestellen und einbauen ist definitiv das aufwendigste.
Und wenn schon,dann 9 V,dann könnte ich noch ein 9V Netzleil Output mit reinbauen.
Bleibt also nur Dopplerschaltung oder Rk,wobei ich mich frage,ob das dann auch schon
interessante Soundvorteile,wie bei den Autobias-Amps,mitsich bringen könnte und hab mich gewundert,warum diese Mischvariante so unglaublich selten ist.Hab ich aber schon oft vermisst,z.B. wenn ich in vielen AC30 einen höheren Rk statt einfach "neu einmessen"
reinbauen mußte.
tschüß,Thomas

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Kpt.Maritim

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #3 am: 9.06.2007 13:15 »
Hallo

Du kannst evtl. problemlos gemischtes Bias verbauen. Alles was du brauchst ist der Rk und einen Elko um ihn zu brücken.

evtl. heißt das du es tun kannst, wenn
1. Deine Endstufe nicht in Klasse B sondern in A oder AB arbeitet und
2. der AB-Betrieb nicht allzu kalt ist, d.h. die Anodenspannung nicht zu hoch ist, und einigermaßen Kathodenstrom fließt.

Ist 2. nicht der Fall, dann wirst du keinen stabilden Arbeitspunkt bekommen um den bei kaltem Betrieb hinzubekommen wurde das einstellbare Bias ja erfunden.

Viele Grüße
Martin

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Offline dukesupersurf

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #4 am: 9.06.2007 17:00 »
Hallo Martin,
ich hatte vor,bei Ua=404V (Usg 380V) ca. 20mA einzustellen.
Wird so eine Art Fender Princton Clone mit 2x 6V6 .Werde es heute Abend ausprobieren.
Er lief schon kurz in Class A,aber nicht voll ausgesteuert,und war da symmetrisch,mal
gucken,ob sich das ändert.
tschüß,Thomas

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Offline MichaelH

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #5 am: 9.06.2007 17:35 »
Hi Thomas,

der Marshall macht das beim 4001 (aka Studio/Little Fatty) auch so ...

Grüße


Michael
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Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #6 am: 9.06.2007 17:38 »
Hallo

Ich gleube nicht, das ser jemals wirklich in Klasse (deutsch!) A lief. Nichtr bei der Anodenpannung un d dem kleinen Ra. Klasse A bedeutet, dass der Ruhgearbeitspunkt genau in der Mitte des aussteuerbaren Bereiches der Lastgeraden liegt, daraus folgt, dass die mittlere Stromaufnahme konstant ist, also nicht von der Aussteuerung abhängt und dass keine der Beiden Röhre je sperrt. Das ist mit der 6L6 in pentodenbetrieb bei dem gewählten Ra nur mit Anodenspannungen bis maximal 300V zu machen.

Was ich dir gerne Glaube, ist dass du ihn schon mal etwas wärmer eingestellt hast. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich nicht glaube, dass die Endstufe bei dem genannten Arbeitspunkt mit Kathodenbias besonders stabil laufen wird. Überlege mal warum man in den Frühen Gibsons und Bassmännern noch Kathodenbias eingesetzt hat, und zwar bei relativ gemütlichen Anodenspannungen. Später als man mehr Leistung aus den Röhren bekommen wollte ist man dann nicht ohne Grundzum Einstellbarem Bias gewechselt, obwohl das in der Produktion durch die Gleichrichtung und die extra Wicklung etwas aufwendiger war.

Ich wünsche dir aber trotzdem viel glück, das es funzt.

Viele Grüße
Martin

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Offline MichaelH

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #7 am: 9.06.2007 17:57 »
Hi Käpt`n  ;)

beim 4001-er läuft das mit 2x 6V6 an 400 Volt mit 270 Ohm / 2Watt an den Kathoden absolut problemlos mit 22 mA.


Grüße

Michael
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Kpt.Maritim

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #8 am: 9.06.2007 19:47 »
Hallo

Wichtig ist in welchen Kennlinienbereich man kommt. Nach sehr hohen Spannungen und kleinen Strömen hin, liegen die sehr dicht beieinander. Das sieht mana uch im Datenblatt. Dadurch machen sich kleinste Unterschied ein den Röhren stark bemerkbar selbst wenn sie selektiert sind. Da man mit Kothodenbias beide Röhren auf die selbe Gittervorspannung aber nicht den selben Strom bringt, kann es ganz leicht passieren, dass durch die ein 15 und durch die andere blos 7mA fließen oder irgendwas in der Art. das führt zu Übernahmeverzerrungen. Außerdem kann sich die Röhrenalterung nun sehr stark auswirken. 20mA sind fdür die 6V& sehr viel heißer als der selbe Strom für die 6L6. Kathodenbias funktioniert mit zunehmenden Strom immer besser udn stabiler. Da das Bias eben über Strom und nicht über Spannung einegstellt wird.Ein fehler von 1mA spielen bei 50mA eine sehr viel kleinere Rolle, als bei 20mA.

Ich hoffe ja auch das es funktioniert, nur tippe ich eher mal auf nicht. Probieren würde ich es an Thomas Stelle aber auch. Man kann damit nichts kaputt machen. Den Rkk würd ich für erste Tests auf 100Ohm setzen und dann höher gehen, falls nötig.

Viele Grüße
Martin


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Offline dukesupersurf

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #9 am: 10.06.2007 22:41 »
So,
habe gerade weiter rumprobiert und gemessen:
wie gesagt vorher hatte ich BIAS ca. 32V,Ruhestrom x Ua ergab 14W pro Röhre,
deshalb meinte ich Class A (dazu später mehr),jedenfalls eindeutig zuviel für einen normalen AB-Amp.
Habe dann gelesen,daß man die 6V6 Fenderamps(Ub auch um die 400V) auf ca.
35 bis 38 V einstellt.
Habe dann einen Rk von 100 Ohm(Ck=100µF) eingebaut (was auch sehr praktisch zum Ruhestrommessen ist),in der Hoffnung so ca. 5V niederiger zu kommen,und im Prinzip
aber immer noch einen stinknormalen Fixedbias-Amp zu haben,aber es kam natürlich ganz anders  :sex::
im Ruhefall fielen tatsächlich 4,4V dort ab,ich kam auf eine Ruheleistung von ca. 8W pro Röhre,was erstmal ganz gut aussah.Schnell ne Vorstufe improvisiert und mal losgefahren:
-trotzdem Übernahmeverzerrungen,wie bei zu kalter Einstellung,aber symmetrisch
-auf Fehlanpassung geprüft,8 Ohm war immer noch am besten,aber bei 4 und 16 war nur sehr gering weniger Leistung am Lastwiderstand,dafür waren die Übernahmeverzerrungen bei 16 Ohm weg.
-bei Last ist der Trafo etwas eingeknickt,so daß z.B. das Bias -30 statt -32V war
-am Rk fielen plötzlich 9 V ab,und 9 + 30 ergibt -39V(bischen viel),was zwar die Übernahmezerre erklären könnte,aber nach welcher Formel stell ich denn jetzt den Ruhestrom ein,wo ich doch schon auf mehr wie 50% war ???
-habe Ua an einer Röhre ozillosgraphiert,und sie macht die volle Austeuerung in beide Richtungen mit.Ich denke das ist nur bei Class A so?Was ist denn jetzt los?
-wenn das Netzteil ca. 34W liefert,habe ich an der Last 14W(wollte eigentlich auf 25 kommen) und somit in den Endröhren je 10W,was auch mehr nach Class A aussieht,
aber woher kommt dann der höhere Spannungabfall am Rk,wenn sich doch die Sröme
180 Grad versetzt ausgleichen müßten?
-mache ich Rk kleiner,verschwinden die Übernahmeverzerrungen besser,als wenn ich das
 fixed Bias heißer mache.

So viele Fragen,es kommt doch immer wieder was neues vor :o
Und werft mir bitte nicht vor,daß ich nicht alles vorher ausgerechnet habe,da ich mich
sehr an die Fenderamps,die seit 45 Jahren so laufen gehalten habe,und die Trafos sind
auch richtig dimensioniert (Dirks 25W AÜ,mit 8500k/8,und der DSL40 Netztrafo)
Vielleicht klingts ja toll,und gelitten(Schirmgitter) hat auch noch nichts.Werde jetzt
auch mal eine Dopplerkaskade um reines fixed-Bias fahren zu können auch mal ausprobieren.
Danke fürs MItgrübeln,jetzt gehts wohl echt an Eingemachte ;D

tschüß,Thomas

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Kpt.Maritim

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #10 am: 10.06.2007 23:50 »
Hallo

Gratulation zu dem schönen Experiment,

Zitat
-trotzdem Übernahmeverzerrungen,wie bei zu kalter Einstellung,aber symmetrisch

das ist genau was ich erwartet aber dir nicht gewünscht habe und weswegen bei derart hohen Anodenspannungen kein Autobias benutzt wird. Kleinste Asymmetrien der Röhren die in diesem relativ extremen Kennlinbereich viel Bewirken sind wie ich oben schon beschrieb die Ursache davon.

Zitat
habe Ua an einer Röhre ozillosgraphiert,und sie macht die volle Austeuerung in beide Richtungen mit.Ich denke das ist nur bei Class A so?Was ist denn jetzt los?

Denk mal nach, das der Ra ein Trafo. D.h. egal an welcher Anode du oszillographierst, du siehst beide überlagerten Halbwellen. Stelle dir die Anodenwicklung der gerade sperrenden Röhre wie eine zweite Sekundärwicklung vor in die natürlich auch transformiert wird (Ü=1), was der andere Gegentaktzweig gerade tut, den oszillografierst du deswegen immer mit. Deswegen gibt es auch den Kennlinienknick bei AB. Wenn du was sehen willst, mußt du die Röhren eine Zweiges ziehen oder wenigstens deren Gitter direkt auf Masse legen.

Zitat
wenn das Netzteil ca. 34W liefert,habe ich an der Last 14W(wollte eigentlich auf 25 kommen) und somit in den Endröhren je 10W,was auch mehr nach Class A aussieht,

Das ist quatsch, es liegt trotzdem keine echte Klasse (ich verstehe deutsch) A vor. Die Leistungsminderung ist normal bei Autobias und hat nichts mit der Klasse zu tun. Beispoiel: EL34 Klasse AB mit Autobias bringt knapp 35Watt, mit einstellbarem Bias sind es fast 50. Die Ursache ist eine Arbeitspunktverschiebung, die aus der nicht konstanten mittleren Stromaufnahme resultiert. Der Übergang in den B-Betrieb ist sanfter, was auch den klanglichen Unterschied erklärt.

Zitat
aber woher kommt dann der höhere Spannungabfall am Rk,wenn sich doch die Sröme
180 Grad versetzt ausgleichen müßten?

Denke mal über den parallel Elko nach. Alle Wechselströme schließt der kurz. Übrig bleibt der Gleichstrom auf den die Wechselströme aufmoduliert sind. Und der führt zum Spannungsabfall.

Zitat
Und werft mir bitte nicht vor,daß ich nicht alles vorher ausgerechnet habe,da ich mich
sehr an die Fenderamps,die seit 45 Jahren so laufen gehalten habe,und die Trafos sind
auch richtig dimensioniert (Dirks 25W AÜ,mit 8500k/8,und der DSL40 Netztrafo)
Vielleicht klingts ja toll,und gelitten(Schirmgitter) hat auch noch nichts.Werde jetzt
auch mal eine Dopplerkaskade um reines fixed-Bias fahren zu können auch mal ausprobieren.

Angesichts deiner obigen Ergebnisse würde ich zur Kaskade raten, war aber trotzdem ein interessantes Experiment. Ich rate dir, dich mit den theoretischen Grundlagen der Verstärkerklassen (es gibt übrigends auch noch Klasse C und noch ein paar mehr) vertraut zu machen, und vor allem Datenblätter zu studieren und mal mit Lineal und Bleistift Linien dort einzuzeichnen. Auch wenn du nicht 1:1 baust, was du da treibst, hilft es dem Verständnis ungemein. Ist es nicht unbefriedigend immer nur mehrere Blackboxes zu kombinieren, und dadurch nie zu wissen, ob man das Optimum getroffen hat. Es wäre dohc viel klüger zu wissen, wie welches Schaltunsdetail sich wie auswirkt. Und dann den Klang, den man haben will in einen Schaltplan zu übersetzen. So muss man hoffen, dass es irgendwie gut klingt - Viel Glück!

Viele Grüße
Martin

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Offline dukesupersurf

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Re: Fixed und Autobias mischen?
« Antwort #11 am: 11.06.2007 23:37 »
So,habe wieder weiter experimentiert,und fasse zusammen:

1.aktuelle Messergebnisse mit Rk=100 Ohm:
 Übernahmeverzerrungen wie gehabt,Ruhestromleistung/Vollaussteuerung(max.Sinus)
 gleich (!) aber trotzdem kein A-Betrieb,16W an Last( 8W pro Röhre),32W Netzteil

2. Rk 50 Ohm:
   ÜZerre weg,18W an der Last und wieder das doppelte im Netzteil(also alles noch
   im grünen Bereich(Pmax pro 6V6 14W),aber Ruhestromleistung jetzt höher als unter   Last!,10W  pro Röhre.Das deckt sich mit meinen Beobachtungen an einem AC30,wo
die Anodenbleche nur in Spielpausen glühten.

3. reines fixed BIAS (habe erstmal einfach ne alte Batterie mit in Reihe gelegt :-\
    ließ sich jetzt ganz normal einstellen bei -35V waren die ÜVerzerrungen weg,
    und hatte dann 20W an der Last,Ruhestrom aber jetzt am geringsten.

Bleibt abzuwarten was Clean und/oder mit Endstufenzerre besser klingt,
und für  25W Ausbeute bräuchte ich wohl ne höhere Anodenspannung(jetzt bei max. Last
385 V,was solls ;)
Ich schließe mal daraus,das man für einen echten A-Betrieb Amp wenig Leistungsausbeute und kleine Anodenspannungen in Kauf nehmen muß,wobei ich mich natürlich dann frage,wie das die Leute machen,die so einen Umbau für die bekannten
Amps anbieten.
Das vermutlich auch nicht schlecht klingende Autobias (wegen der weicheren Übergänge zu B-Betrieb) läßt sich wohl nicht so einfach mittles Biasstillegung und Rk-Einbau bei den
üblichen Fenderamps mit ihren relativ hohen Anodenspannungen implementieren,da man
hier vermutlich (um die Ruhestromleistung nicht zu hoch zu machen) zu große Rks einbauen müßte,die dann wieder zu Übernahmeverzerrungen führen.
Bleibt abzuwarten,wie sich meine MIschvariante macht,aber dazu muß ich erst noch in der kommenden Woche die Vorstufe zuende bauen.

bis dann,tschüß,Thomas