Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung

  • 13 Antworten
  • 7801 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Hallo,
Ich habe einen Fender Vibro Champ, Schaltung AA764, nachgebaut, was auch gut funktioniert hat. Wenn er vollendet ist, gibt's eine Fotostrecke!
Der Amp ist so gut wie brummfrei und überträgt das Signal sauber. ABER: Ich bekomme den Ruhestrom nur in den Griff (auf ca. 20mA), wenn ich den Kathodenwiderstand in die Gegend von 1,8k bringe. Mit den normalen 470R liegt der Ruhestrom bei 45mA, aber da liegt schon das Limit der 6V6JJ.
Die Spannungen an der Röhre liegen alle im normalen Bereich (Ua ca. 350V, Ug2 ca. 348V und am Kathodenwiderstand fallen ca. 25V ab). Am G1 messe ich ca. -25V!, obwohl da eigentlich -12,5V in Ruhe erscheinen sollten.
Mit einer EH 6V6 habe ich den Arbeitspunkt garnicht in den Griff bekommen, mit dieser JJ von Dirk jedoch ist es deutlich besser. Wahrscheilich hat es die EH bereits in's Grab geschickt.
Übersehe ich hier irgendwas konsequent?

 ??? Vintage_Man

Ach ja, der AÜ ist ein 125A35A / 022905 (natürlich auch von Dirk!)

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #1 am: 3.08.2007 11:08 »
Hallo

Irgendwas stimmt da nicht. Im Schaltplan http://www.ampwares.com/ffg/schem/champ_aa764_schem.gif steht an der Kathode etwas von 19V. D.h. an 470Ohm fallen 19Volt ab. Das macht etwa 40mA Anodenstrom. So ein Strom würde aber viel besser zu einer Anodenspannung von 2500...280V passen. Das stimmt auch viel besser mit dem Datenblatt überein.

Im 5E1 http://www.ampwares.com/ffg/schem/champ_5e1_schem.gif der die selbe Endstufe hat, werde nicht 350V sondern 305V an der Anode angegeben. das ist nur eine leichte Überlastung der 6V6. Ich würde auf 280V runtergehen, dann sollte er Problemlos und gutklingend lange mit dem selben Röhrensatz laufen.

Durch die hohe jetzige SPannung kommst du in einen Kennlinienbereich wo die Kennlinien wenig homogen und sehr dicht beieinander liegen. Da machen sich dann Exemplarstreuungen stark bemerkbar, so dass du beim wechsel auf die nächtse Röhre wieder einen anderen Rk nehmen müsstest. Zudem überlastest du das Schrimgitter in der jetzigen Anordnung.

Viele Grüße
Martin

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #2 am: 3.08.2007 13:07 »
Hallo Kaptain,

Danke für die schnelle Reaktion. Das das so nicht auf Dauer laufen kann ist mir natürlich klar, deswegen mein Stirnerunzeln. Bezüglich der realisierbaren Anodenspannungen bin erst recht hin- und hergerissen. Die Schaltung AB764 (internationale Version) gibt sogar eine Anodenspannung von 420V an.
Bis 500V kann die JJ 6V6 ja auch verkraften.

/V_Man

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #3 am: 3.08.2007 13:33 »
Hallo

was für einen Ra hast du verbaut? Wahrscheinlich 5k. Bei Pentoden gilt die Faustregel, dass der optimale Ra in etwa Ua/Ia entspricht. Ansonsten bekommt man trotz hoher Spannung weniger Leistung bei gleichzeitig höheren verzerrungen. Mit 270V/0,04A=6k8  liegt man mit 5k garnicht so verkehrt. Das bisschen Unteranpassung bringt viel k2 und warmen Ton.

Nur weil die Röhre soviel Spannung verträgt muss man nicht so hoch gehen. Viel Spannung ist nicht viel Gut. Vielmehr sollten Anodenstrom, Anodenspannung und Ra bei Pentoden gut aufeinander abgestimmt sein. Mit derart hohen Spannung hat man ein instabiles Monstrum, dass nicht einmal mehr Klasse A ist, denn der Arbeitspunkt liegt weit jenseits der Mitte der Lastgeraden.

Bei AB Verstärkern mag es evtl. interessant sein hohe SPannungen zu verwenden, bei Eintakt A ist es das nicht. Verballer lieber ein bisschen Spannung in der Siebung, was dem bei SE notorisch höherem Brumm einhalt gebieten kann.

Viele Grüße
Martin


*

Offline Joopy

  • Full Member
  • ***
  • 46
  • Ich liebe dieses Forum!
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #4 am: 3.08.2007 13:38 »
Hallo,

hast Du eine 5Y3 von Sovtek verwendet? Diese Variante ist im Grunde keine echte 5Y3, der Spannungsabfall ist bei diesem Typ viel zu klein und damit die Anodenspannung zu groß. Mit einer NOS 5Y3 bekommst Du das aber in den Griff. Wenn nicht, könntest Du noch Z-Dioden verdenden. Fender gibt übrigends 342V an der Anode an, das ist allerdings schon recht optimistisch...

Gruß
Hauke

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #5 am: 3.08.2007 14:09 »
Zitat
Nur weil die Röhre soviel Spannung verträgt muss man nicht so hoch gehen. Viel Spannung ist nicht viel Gut. Vielmehr sollten Anodenstrom, Anodenspannung und Ra bei Pentoden gut aufeinander abgestimmt sein. Mit derart hohen Spannung hat man ein instabiles Monstrum, dass nicht einmal mehr Klasse A ist, denn der Arbeitspunkt liegt weit jenseits der Mitte der Lastgeraden.

Absolut einverstanden: Viel wirkt nicht immer viel!
Als Ra fungiert in der Champ-Schaltung der AÜ mit 7kOhm auf 4Ohm. Ich habe mehrere Champ-Schaltungen verglichen und liege mit meinen Spannungen gut im Mittelfeld. Was mich irritiert ist, dass mein Ruhestrom bei Standard-Rk von 470R gut doppelt so hoch ist wie gewollt und (natürlich) auch Ug1 und ich weiss nicht warum.

@Joopi
Da steckt eine TAD 5Y3GT drin, die ja angeblich perfekt für den Champ sein soll. Kommt die vielleicht von Sovtec? Dann könnte ein NOS-Test ja Sinn machen.

/V_Man

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #6 am: 3.08.2007 14:25 »
Hallo

Zitat
Was mich irritiert ist, dass mein Ruhestrom bei Standard-Rk von 470R gut doppelt so hoch ist wie gewollt und (natürlich) auch Ug1 und ich weiss nicht warum.

Nun ja, Röhren richten sich nach ihren kennlinien und nicht nach dem was wir wollen. Ich sehe da garkein Problem. Ind er Schaltung sind -19V (woher die 12,5V kommen weiß ich nicht)  angegeben. Mit dem Ohmschen Gesetz folgt, dass etwa 40mA durch den Wioderstand dazu fließen müssen.

Nun mag das bei einer Anodenspannung der Fall sein, und theoretisch auch bei allen anderen, denn theoretisch verläuft die Kennlinie parallel zur Ua-Achse, d.h. theoratisch hat man bei kosntanter Gittervorspannung egal wie hoch die Anodenspannung wird immer den selben Aodenstrom. Doch die 6V6 ist eine real existierende und keine theoretische Bündelstrahltetrode. Das ergebnise ist, dass die Kennlinien nicht parallel zu
r Ua-Achse verlaufen, sondernm eben doch leicht ansteigen. D.h. bei hohen Anodenspannungen föießen mehr als 40mA bei -19V Gittervosrapnnung Andoenstrom. daraus ergibt sich, dass sich ein ganz anderer Arbeitspunkt einstellt 25V sind nicht unplausibel, zumal auch die Schrimgitterspannung höher ist.

Wie ich schon gesagt habe, geht das Problem auf Unstimmigkeiten in den SPannungsangaben im datenblatt zurück. Die Widerstandswerte stimmen nicht mit den Spannungsangaben überein. -19V Gittervosraspannung stimmt zudem nicht mit der Andoenspannung überein. Der dabei fließende Strom üerlastet die Röhre. Die Herren bei Fender haben Mist beime rstellend es Planes gebaut.

Viele Grüße
Martin

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #7 am: 3.08.2007 14:31 »
So langsam glaube ich auch, dass da einige Leute die Messwerte gewürfelt haben, da so ziemlich jede Schaltplanversion unterschiedliche Werte auswirft. Man müsste mal irgendwie an echte Messdaten eines Champ oder normal funktionierenden Clone kommen.

VG,
V_Man

Hatte ich noch nicht erwähnt: Der NT hat 2 x 270V mit mehr als hinreichend Leistung. Die beiden (auch vorhandenen) 50V-Wicklungen habe ich nach den ersten Versuchen schnell wieder herausgenommen.
« Letzte Änderung: 3.08.2007 14:36 von Vintage_Man »

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #8 am: 3.08.2007 14:41 »
Ich habe gerade mal bei Ceriatone nachgeschaut.
http://www.ceriatone.com/images/layoutPic/fenderLayout/VibroChampCeriatone.jpg
Die gehen dort auch mit 320V aus dem Trafo.

/V_Man

*

Offline Bierschinken

  • YaBB God
  • *****
  • 4.108
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #9 am: 3.08.2007 16:45 »
Mahlzeit,

hab zufällig gestern so´n Ceriatone champkit bekommen. Wenn´s dich interessiert mess ich ihn wenn er fertig ist mal durch und geb dir meine Werte.

Btw; die Fenderdaten sind eh jenseits von gut und böhse, da wird die 6V6 notorisch jenseits der Spezifikation betrieben.

Grüße,
Swen

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #10 am: 3.08.2007 17:56 »
Tja, wie der Zufall so spült!

Hallo Bierschinken,

Das wäre natürlich genau das,was ich brauche. Ich habe übrigens das Layout von Ceriatone genommen für meinen Champ. Ist etwas anders als bei Fender, aber schaltungsidentisch. Ist der Trafo dabei? Welche Ausgangsspannung liefert er?

Also, schmeiss den Lötkolben an!  :)

/V_Man

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #11 am: 25.08.2007 19:28 »
Zitat
Ich habe einen Fender Vibro Champ, Schaltung AA764, nachgebaut, was auch gut funktioniert hat. Wenn er vollendet ist, gibt's eine Fotostrecke!

So Kameraden. Ich habe es ja angedroht. Unter der Webadresse

http://www.brieskorn.de/champ

gibt es die Dokumentation meines Projektes. Vielleicht gibt es dabei ja den einen oder anderen Tip für Gleichgesinnte. Auch ich nehme gute Vorschläge immer sehr gerne entgegen.

Die Seite ist noch im Aufbau, also ist noch nicht alles perfekt und vollständig, aber es wird!

Viel Spass,
/V_Man

*

Offline Basstler

  • YaBB God
  • *****
  • 337
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #12 am: 25.08.2007 19:54 »
Hallo V.

hast du mal ermittelt wie hoch der Strom über G2 ist?
Vielleicht solltest du da mal einen Schutzwiderstand einbauen .

Eckhard

*

Offline Vintage_Man

  • YaBB God
  • *****
  • 443
Re: Fender Vibro Champ Clone Ruhestromeinstellung
« Antwort #13 am: 25.08.2007 23:59 »
Hallo,

Den habe ich noch nicht gemessen! Das ist aber eine gute Idee, hier noch einen Schutzwiderstand einzubauen.
Ich werde das mal austesten.

/V_Man