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Lautsprecher mit Weichspüler "dopen" und weitere Eindrücke

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earlgrey36

  • Gast
Hallo zusammen,

für Alle die das schon immer mal ausprobieren wollten, aber Angst um Ihren Lautsprecher haben; hier sind meine ersten Eindrücke nach einem sogenannten "Speakerdoping" mit Weichspüler und Aceton. :o
Ich habe eine Tubetown British/American 2x12er Box mit einem Eminence Governor und einem Private Jack bestückt. Das Cabinet ist belastbar mit 100 Watt an 8 Ohm. Die Eminence hatte ich vor ein paar Wochen anstelle zweier Celestion V30 in das Cabinet eingebaut, da mir die V30 viel zu britzelig obenrum waren und nach 2 Jahren immer noch gebeamt haben wie hulle. Die Eminence in dieser Kombination, klingen ebenfalls sehr british, sind meiner Meinung nach aber viel ausgewogener und klingen nicht so "kaputt" wie die V30er, also rundum besser.
Da wir momentan nur 1x die Woche proben, und Gitarrenlautsprecher meiner Meinung nach erst richtig gut klingen wenn sie älter und schön eingespielt sind, habe ich das einfach mal riskiert, die Speaker ausgebaut und folgendermaßen behandelt:
Mit einem Haarpinsel aus dem Wasserfarbkasten meiner beiden Kinder habe ich die Sicke (welche mit irgendeinem Gummi oder Silikon überzogen ist), einmal ganz rumm mit Aceton eingepinselt. Dann bin ich in den Waschkeller gegangen und habe mir den lecker Weichspüler meiner Frau gemoppst. Den Weichspüler habe ich unverdünnt und mit dem selben Pinsel, schön gleichmäßig auf die Membran aufgetragen. Ich habe an der Sicke angefangen und bin dann, in immer kleiner werden Kreisen an der Abdeckkappe angekommen. Zu guter letzt habe ich diese ebenfalls eingepinselt und auch noch die Rückseite der Sicke, da diese dort nicht mit Silikon überzogen ist. Das hat alles in allem ca. 4 Minuten pro Speaker gedauert. Die Speaker habe ich dann trocknen lassen. Da ich mit dem Weichspüler die Membran ja nur einmal (und nicht mehrmals) behandelt hatte,die Membran also auch nicht richtig durchgeweicht war sondern nur benetzt, waren die Speaker recht schnell wieder trocken und fertig für den Einsatz im Cabinet.
Les Paul mit SH-1 in der Brücke an eine JTM-45 mit EL34 und Diodengleichrichtung. Den Amp voll aufgedreht und :

-die Lautspecher sind genau so laut wie vorher (war ja nicht anders zu erwarten)  ;D
-die Lautsprecher klingen immer noch typisch british mit ordentlich Druck und Eiern  ;D
-die Lautsprecher reagieren anders auf mein Spiel
-sie sind deutlich smoother geworden und klingen viel ausgewogener. Die Bässe sind nach wie vor sehr gut vorhanden nur eben eine Spur weicher. Die typische Mittencharakteristik der britishen Speaker ist ebenfalls noch schön vorhanden nur, wie könnte es auch anders sein, eben weicher. Die Höhen sind fantastisch. Schön present, und Beaming ade. Ich konnte das gar nicht glauben und habe mich in allen möglichen Winkeln, Abständen, Entfernungen und Positionen vor die Lautsprecher platziert. Die Höhen waren immer present ,aber nie nervig. Es klang einfach nur geil. So stelle ich mir den Sound eines guten und jahrelang gespielten Celestion vor, einfach traumhaft.
Welche Spätfolgen das Speakerdoping für die Langlebigkeit der Lautsprecher haben wird kann ich nicht sagen. Er wird mit der Zeit vielleicht noch ein wenig weicher durch das spielen werden, aber das gröbste am Klangbild ist getan. Der Weichspüler ist eingetrocknet und wir den Lautsprecher jedenfalls nicht weiterhin weicher machen, solange kein Wasser an die Memgran gelangt. Ein schöner Nebeneffekt ist, das es im Proberaum jetzt schön nach frischer Wäsche richt, Rock'n Roll  ;  :guitar:).
Wer das ebenfalls mal ausprobieren möchte, sollte mit einem Governor mal anfangen. Einen Governor kann man immer gebrauchen und der Preis ist auch überschaubar. Da geht man fast kein Risiko ein. Einmal ins Cabinet einbauen und im neuen Zustand anhören, anschließend behandeln und das Ergebnis anhören.

Ich spiele noch ein weiteres 2x12er Cabinet. Dieses ist mit 2 Jensen Neodym bestückt. Tolle Speaker ! Diese sind nocht nicht eingespielt und klingen jetzt schon gut. Deswegen sehe ich hier keinen Grund diese Speaker auf die schnelle weicher zu machen. Sie färben den Gitarrensound nicht so ein, wie es britishe Speaker tun und sind eher neutral, aber im positivem Sinne. Die Bässe sind straff und sauber, die mitten sind ausreichend vorhanden und die Höhen sind rund und ausgewogen. Hier braucht man wegen des Beamings keine große Angst zu haben. Wie Dirk schon schrieb, sind sie wirklich der Hammer wenn es um verzerrte Sounds geht. So sauber haben Akkorde bei hoher Verzerrung noch nie geklungen. Selbst ein 7er Akkord kann bei ordentlich Gain noch gut dargestellt werden. Und die Ansprache der Lautsprecher auf das Gitarrenspiel, spricht die Übertragung, ist sowas von gut.

Ich hatte mich für ein zweites Cabinet mit Jensen Neos entschieden, auf Grund des geringeren Wirkungsgrades der Lautsprecher im Vergleich zu den Eminence Speakern. Ich wollte keine Powersoak verwenden und habe mich deshalb, um etwas leiser spielen zu können ohne den Amp leiser machen zu müssen, für ein Cabinet mit geringerem Wirkungsgrad entschieden.
In diesem Forum wird häufig gefragt, ob die dB angaben von Eminence stimmen, da die Angaben von Eminence immer sehr hoch sind. Laßt es Euch gesagt sein. Die Angaben von Eminence stimmen !!! :o
Der Governor ist mit 102 dB wesentlich lauter im Vergleich zum Jensen Neo mit 98,8dB. Lauter ist aber nicht unbedingt besser. Für Leistungsschwache Amps würde ich einen Eminence Governor oder Wizard empfehlen. Aber ab 40Watt und aufwärts lieber Speaker mit geringerem Wirkungsgrad wählen und den Amp dafür voll aufdrehen. :sex:
Je nach Club und Giggröße, setze ich in Zukunft mal das Eminence-und mal das Neo-Cabinet ein. Gut tragbar sind beide 2x12er Boxen, wobei der Gewichtsvorteil klar beim Neo liegt und der authenischere british Rock'n Roll Sound bei meinen "fantastisch eingespielten"  ;D  :guitar: Eminence Governor Private Jack Cabinet.

Lieben Gruß,
Elmar  :guitar:

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Offline carlitz

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Wenn das Mode macht mit dem Weichspüler, bekommen wir die Frauen ja evtl. doch dazu mitzubasteln.....
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline The Tube-Factor

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Hallo!

Ich habe soetwas ähnliches auch schonmal von nem Ami-Studiomenschen gehört, allerdings verwendet der Tapetenlöser :o :o

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Offline Grooverock

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Ich lasse einfach die Katze meiner Freundin auf die Speaker pinkeln...  :P
Mistvieh!!! Aber niedlich...
Dreckig und laut...

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Offline Treblerotor

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Mistvieh!!! Aber niedlich...
Die Freundin oder die Katze?
Halt mir mal bitte jemand die Ohren zu, ich schalte jetzt ein!!!

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Offline step by step

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hi Elmar,

hm, interessanter versuchsbericht, dem ich aber niemals folgen würde ;-)

wenn neue speaker weicher und smoother klingen sollen, dann bleibe ich lieber
bei der alten methode und "rumple"/breche die mit der gitarre oder einem
zugespielten signal ein.

die langzeitwirkung, von aceton und weichspüler, auf die speaker,
die kann doch kaum einer vorhersagen.

gruß
stephan



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Offline TonSucher

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Re: Lautsprecherdoping
« Antwort #6 am: 19.02.2009 10:48 »
Hi alle!
Ich meine, kürzlich in einem US-Forum darüber etwas gelesen zu haben; es könnte sogar ein Beitrag oder ein Zitat von T.Weber (Weber-Speaker) gewesen sein (macht der nicht auch die SCUMBACKs =  "alte-Celestion-Nachbauten", die in der US -Szene eine ganz guten Ruf besitzen - und die sozusagen "aus der Schachtel" schon eingespielt klingen sollen?) und da ging es darum, das solche DOPING-Maßnahmen (endlich mal erlaubtes Doping  :police:) leider nur in ca. 50% der Fälle das gewünschte Ergebnis liefern, die andere Hälfte "verschrottet" den Speaker. Da ging es glaube ich, aber erst mal nur um das ACETON auf der Sicke. 50% Erfolgsquote war dem "Doper" dann doch etwas zu teuer auf die Dauer und er hat sich wieder den mehr traditionellen Methoden zugewandt. (Signal einfüttern über VARIAC oder Heiztrafo o.ä.)
Grüße von
Peter
(Leser, aber eigentlich kein großer Poster...)
« Letzte Änderung: 19.02.2009 10:50 von TonSucher »

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hi Stephan,

deshalb sollte man die Sache ja auch zuerst mal mit billigen Serienlautsprechern z.B. aus dem Eminence- Programm ausprobieren, wie es Elmar ja auch gemacht hat.
Wenn er (der Speaker, natürlich :devil:) dabei mittelfristig über die Wupper geht- so what, dann halt ab in die Tonne damit.
Bis jetzt scheint ihn das Ergebnis aber zu begeistern.

Gruß

Jacob
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline Grooverock

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Die Freundin oder die Katze?

 ;D Gute Frage...
Dreckig und laut...

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Offline step by step

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hi Jacob,

ich gönne ihm ja auch seine begeisterung :) ...

aber, etwas mulmig ist mir schon ... ich sehe schon X mal X gitarristen
in die apotheken rennen, um sich mit aceton zu versorgen ... und dann
wird das "zeuch" auf die speaker gebrettert, weil man sich so einen
schnellen soundgewinn erhofft.

die meisten speaker, die sind auch mit herkömmlichen verfahren
"weichzuklopfen" ... dazu muss man keine "billigen serienlautsprecher"
in "mörderischen" versuchsreihen ... einem vorzeitigen exitus zuführen. ;D

(auch beliebt --> die speaker in nasse/feuchte tücher zu wickeln ...
davon halte ich auch wenig.)

aber, selbstredend kann jeder mit seinen speakern machen, was auch
immer er will.

gruß
stephan

p.s.

nur mal so und nebenbei "milchmädchen"-gerechnet ...

für zwei billige serienspeaker, die man zum testen bereit ist zu opfern,
da bekommt man auch einen guten austauschspeaker ... und dieser könnte
einen größeren soundgewinn bringen, als alle aceton-versuche zusammengerechnet.
« Letzte Änderung: 19.02.2009 11:40 von step by step »

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Offline jacob

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  • Rote Amps klingen besser!
Hi Stephan,

leider braucht man für die "konventionelle" Methode auch die dazu geeigneten Gelegenheiten / Nachbarschaft / Iso- Box etc.
Acy ist seinerzeit mit seinem "4x12er Versuch" in seinem Laden wohl daran gescheitert...

Und: auch gute Austauschspeaker müssen entsprechend lange "eingedudelt" werden, wenn sie in etwa an die Originale herankommen sollen.
Neue Speaker klingen m.E. im direkten A/B- Vergleich leider immer relativ steif & schroff gegenüber gut "gealterten" oder gar ihren originalen Vorbildern aus den 60ern / frühen 70ern.
Es verhält sich m.E. da ähnlich wie bei einer gut und lange eingespielten/ gespielten Fichtendecke bei Akustikgitarren.

Es bleibt also weiterhin schwierig  ::)

Gruß

Jacob
« Letzte Änderung: 19.02.2009 11:52 von jacob »
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist grundsätzlich in der Praxis größer als in der Theorie. (Unbekannt)

Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen, er müsste sich, genau genommen, im Grunde seines Herzens schämen, zieht vor, es nicht genau zu nehmen. (Eugen Roth)

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Offline The stooge

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Mojn,

Wie wär's denn mit der Methode - "zerstörungsfreies Altern" sozusagen:

http://www.aussensaiter.de/archiv/posting.php?id=62904&mark=einbrummen


ne schöne Jrooß, Mathias

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Offline step by step

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hi Jacob,

da hast du sicherlich recht ... es ist schwierig, aber, es gibt zum glück
auch alternativen ...

eine wäre z.b. sich die speaker "einbrechen" zu lassen (Dirk bietet diese
option ja an) ...

ich habe das bisher so gehalten, dass ich neue speaker in mein gepolstert/gedämmtes
flightcase gelegt habe ... dann wurden, von aussen, mit einem externen hifi-amp die
speaker (mit rosa rauschen) so weit "angesschubst", dass die membran
so richtig in´s wobbeln kam ...

dann das case geschlossen, noch 2 dicke decken drüber ... und es war,
selbst für hellhörige nachbarn, nur ein erträgliches "staubsaugergeräusch"
zu vernehmen ...

das wäre z.b. mein tipp ... den rest, den erledigt dann die gitarre
während des spielens.

aber, wie schon erwähnt, das kann jeder so halten, wie er will.

gruß
stephan

p.s.
eine 4x12er, ohne gute dämmung einzuspielen, das stelle ich mir allerdings auch
"etwas" geräuschvoll vor. :headphone:



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Offline bazookajoe

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  • Ich liebe dieses Forum!
Wechselspannungsquelle zB Trafo Heizungswicklung an den Lautsprecher hab ich ja schon gehört aber  9 V (Wechselspannungs) Netzteil an den Verstärkereingang ??????

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Offline jimmy bondy

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naja es geht ja nur darum das 50 HZ brummen zu erzeugen.