Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

Metal Master goes Recti

  • 5 Antworten
  • 4900 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Pharos

  • Gast
Metal Master goes Recti
« am: 19.08.2007 19:30 »
Einige werden sich vielleicht erinnern dass wir das Thema schonmal hatten (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4047.0) aber anstatt mich als Totengräber zu versuchen fange ich lieber neu an:

Ich hatte mich bei meinem Hughes&Kettner Metal Master (http://www.freeinfosociety.com/electronics/schemview.php?id=619) geärgert dass er so wenig gain hat (von wegen Metal!), und unangenehm basslastig klang er auch. Da die Gainstruktur relativ ähnlich dem Rectifier / SLO ist, habe ich mich dann für folgenden Umbau entschieden:
- An zwei Stellen Spannungsteiler für mehr Gain verändert
- Die diversen Koppel-C's von 47n auf 22n gebracht
- Die Kathoden-C's von 22uF auf 1uF reduziert bzw. in der zweiten Stufe ganz rausgeschmissen
- Die Kathoden-R's angepasst.

Das Resultat klingt schon recht amtlich, mit gain ganz rechts und dem EQ auf V-Stellung klingt es so böse wie ein echter Recto.  :guitar: Von den ursprünlichen Schwächen ist nichts geblieben, im Gegenteil ist er mir jetzt eher zu agressiv.  >:D

Was ich nicht gemacht habe und eigentlich für nötig gehalten hätte:

-Erstmal bin ich erstaut dass die mit Operationsverstärkern ausgeführte Eingangstufe und die Transistor-Endstufe nicht mehr Einfluss auf den Sound haben, sondern dass der tatsächlich aus den drei Trioden kommt. Die vierte Triode (wenngleich kein Kathodenfolger) macht wohl nichts mehr am Sound?

- Die Anoden-Rs sind ganz anders als im Recto und die 1n C's die diese teilweise brücken habe ich auch nicht drin.

- Auch wenn ich die Spannungsteiler zwischen den Stufen teilweise modifiziert habe sind diese doch ganz anders als im Recto/SLO. Ich bin erstaut dass es hier nicht zu grossen Problemen mit der Pegelanpassung gekommen ist.


Ihr könnt euch ja mal die Bildchen anschauen (schlecht gezeichnerter vorher/nachher Schaltplan und ein kleiner Eindruck von dem Mod) und sagen was ihr dazu meint.  Vielleicht sind ja meine Ohren so schlecht wie meine Röhrentechnik und ich merke nur nicht was ich für eine Katastrophe gebaut habe!  ;D
Zu meiner Entschuldigung: Ich habe schon versucht, Eckfrequenzen und Verstärkung der Stufen auszurechnen, aber ich habe es nicht geschafft...  :-X
« Letzte Änderung: 19.08.2007 20:06 von Pharos »

*

Pharos

  • Gast
Re: Metal Master goes Recti
« Antwort #1 am: 25.08.2007 16:17 »
Ich versuche weiter rauszufinden ob das Ding so klingt wie es soll (gut klingt es ja - aber das reicht mir nicht) und habe darum mal ein paar Messungen mit dem Oszi gemacht. Ich habe jeweils an den Kondensatoren hinter den Anoden gemessen, an den ersten drei Stufen denn die vierte hinter dem Tone-Stack macht nichts mehr. Da ich keinen Signalgenerator besitze habe ich einfach mit unbekanntem Pegel die H-Saite auf der Gitarre eingespielt.

Wie gewollte verstärkt die erste Stufe recht linear, zumindest soweit man das sehen kann. Die zweite, also die Cold Bias Stage verursacht ein stark assymetrisches Clipping, was wohl auch so gewollt ist.

Die dritte Stufe hingegen scheint total überfahren zu werden, danach ist nur noch eine Rechteckswelle zu sehen die auch gleich einen enormen Pegel besitzt. Hier bin ich nicht sicher ob das Sinn der Sache ist, vielleicht muss ich hier ein bisschen dämpfen?

*

Offline bob_dole

  • Jr. Member
  • **
  • 27
Re: Metal Master goes Recti
« Antwort #2 am: 25.08.2007 17:03 »
für saubere signale, brenn einfach n paar sinustöne auf CD, dann über n poti vom CD-player in den amp. oder gleich vom PC.
dann werden die messungen auch aussagekräftig.

*

Pharos

  • Gast
Re: Metal Master goes Recti
« Antwort #3 am: 2.09.2007 15:32 »
Ich wollte mich hier eh nochmal melden, jetzt habe ich einen Anlass.

Zunächst allerdings eine kleine Hörprobe, nur Rythm weil ich noch keinen guten Lead sound mit dem Teil gefunden habe. Die txt bitte in mp3 umbenennen. Die Spur ist gedoppelt und ganz rechts/links gepanned, sonst sind keine Effekte drauf. Über den künstlerischen Wert bitte nicht schimpfen, ich weiss selber dass ich nicht Gitarre spielen kann!  :guitar:

Ein Foto von meiner genialen Mikrophonierungsmethode wollte ich euch auch nicht vorenthalten  ;D

Zitat
Hallo!

Bitte nicht gleich böse werden, wenn ich gleich mit der "gibt's das auch für Idioten"-Frage ankomme... ABER: Ich habe auch den Metal Master und habe auch die Probleme, dass mir der Sound gar nicht so gefällt. Eigentlich wollte ich ihn verkaufen, sah aber gerade den Thread mit der Idee, das Teil so lange zu modden, bis es gut klingt, das wäre auch mein Plan, wenn ich etwas mehr Ahnung hätte.

Also zum Thema: könnte mir jemand die Angriffspunkte (mit Bauteilnummerierung?) und die potentiell sinnvollen Werte dafür mitteilen? Evtl einfach etwas wie "ich habe R1 mit x ohm ersetzt, C666 mit xF, etc.." ?

Nicht, dass ich ein übermäßiger Recto-Fan wäre, aber der Ist-Zustand (oder der Verkauf mit hohem Wertverlust) wären die LETZTE Wahl... Und da ich gerade eine neue, offen und klar klingende Gitte habe, könnte etwas Mesa-Sound doch ganz gut kommen

So, wenn dir das gefallen hat kommt jetzt die Schritt-für-Schritt anleitung:
- R67 auf 39k (das ist die Cold Bias Stage)
- C42 C46 C49 je auf 22n (630V Typen verwenden)
- C39 und C48 auf 1u
- C43 raus

Das ganze wird jetzt sehr leise, darum
- R70 auf 500k hoch
- Bei den ersten beiden Op-Amps R57 auf 10k und R54 auf 30k für mehr Pegel
- Bei den Op-Amps vor der Endstufe R13 auf 100k
 
Ich habe dann noch das Master-Volume Poti nach vorne verlegt, weil es jetzt doch häufig gebraucht wird. Mit wenig gain und viel master ist immer noch ein Clean-Sound machbar.

PS: Ganz vergessen, der Schaltplan nach dem ich gehe ist dieser http://www.freeinfosociety.com/electronics/schemview.php?id=619
die Zahlen die man nicht lesen kann habe ich geraten  ::)
« Letzte Änderung: 2.09.2007 15:37 von Pharos »

*

halsab schneider

  • Gast
Re: Metal Master goes Recti
« Antwort #4 am: 28.09.2007 20:21 »
Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du das mit dem Photo/Markierungen machen könntest, der Warp Factor hatte ja wenigstens einen Bestückungsaufdruck... steige leider echt nicht so durch.

Zum Sound: das Sample war leider kaputt, denke aber, dass es eben in Richtung Recti geht und eine Menge wäre besser als der momentane Sound. Nur, geht es in die positive Richtung des Klischees (Gain²+Biss+akkurate Höhen) oder in die häufige Praxis (zu viel Bass+leichtes Matschen+Dröhnen)? Ich habe auch leider nur den Sound des Sansamp-Rectis im Ohr, kann sein, dass er meine Erinnerung an den Originalen etwas trübt. Ich spiele am GT-2(-verschnitt) quasi nur Marshall aber eben mit viel Gain und besserem EQ.
ACH JA: ein aktiver EQ wäre wohl zu kompliziert und zu füllig für das Gerät, oder?

Danke für die Arbeit, die du dir gemacht hast!!!

Ich liebe den Geruch von Lötzinn am Morgen.

*

Pharos

  • Gast
Re: Metal Master goes Recti
« Antwort #5 am: 30.09.2007 15:35 »
Hallo,
sorry dass es so lange gedauert hat, aber jetzt habe ich hoffentlich was du brauchst. Ich habe alle relevanten Teile in Rot angezeichnet, und hier ist die Beschreibung dazu:

Oben erstmal der Widerstand R13 der das Signal in die Endstufe definiert.
Dann unten weiter, von links nach rechts: Um den Chip rum sind die beiden Feedbackwiderstände R57 und R54 markiert.

Dann, mit dem Pfeil markiert, kommt der erste Kathodenwiderstand, in dem Kreis der Kathodenkondensator, und in dem Rechteck der Koppelkondensator.
Nach dem Schema geht es für alle vier Stufen weiter, nur dass in der zweiten Stufe der Kathodenkondensator wegfällt (schraffierte Fläche).
Bei der vierten Stufe sind Kathoden- und Anoden- (Koppel-)Kondensator sogar nochmal mit einem schwarzen K und A markiert.

Die Bauteilnummern brauchst du also eigentlich gar nicht, ebensowenig wie den Schaltplan. Einfach den zweiten Kathoden-R auf 39k setzen, und bei allen Stufen die Widerstände auf 22n und 1uF setzen.
Die letzte Stufe kommt nach der Klangreglung und sollte selber nicht verzerren, darum habe ich da die ursprünglichen Komponenten dringelassen.



Einen aktiven EQ solltest du gar nicht brauchen, da der MM schon von Haus aus mit einem sehr flexiblen Baxandall-Stack ausgestattet ist. Damit kannst du anders als bei den normalen Tone-Kontrolls auch die Mitten anheben, und hast so viel Flexibilität wie mit einem aktiven EQ.


Hmm, die Hörprobe die ich angehängt habe funtioniert tatsächlich nicht, aber warum laden die erst 17 Leute runter bis es mir eine sagt  ???
Ich versuche es nochmal, kann aber nichts garantiere. Warum ist es denn auch nicht erlaubt, direkt MP3's hochzuladen?