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Building the HotCat... DIY Baubericht

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Offline Mr. Class A

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Building the HotCat... DIY Baubericht
« am: 30.08.2007 18:39 »
An dieser Stelle mal ein Verstärker-Baubericht von mir, der sich selbst etwas großspurig als Mr. Class A bezeichnet. Dem bekennenden VOX-, Matchless- und BadCat-Fan. Es geht hier in Text und Bildern um den Aufbau einer DIY-Kopie eines Hot Cat 30 Boutique-Gitarrenamps der US-Firma BadCat. Die Topteilversion dieses Verstärkers kostet neu immerhin zwischen 2500 und 3000 EUR, da kann sich ein gekonnt und mit Liebe gemachter Nachbau finanziell schon lohnen. Allerdings sollte man allein für das fertige und funktionierende Verstärkerchassis, d.h. exklusive eines Topteil-Gehäuses oder Lautsprecher-(boxen), mit Kosten zwischen 400 und 500 EUR rechnen. Gute Planung und sorgsames Arbeiten vorausgesetzt.

WTF is BadCat?

BadCat Verstärker sind, ähnlich wie die der Firma Matchless, zum größten Teil Derivate und Weiterentwicklungen der legendären VOX AC15 und AC30 Amps und zeichnen sich durch hohe Verarbeitungsqualität in Handarbeit, echte PTP-Verdrahtung und die Verwendung hochwertigster ("military specs") Komponenten aus. Die HotCat macht da keine Ausnahme. Der Amp basiert auf einer von Mark Sampson entwickelten High-Gain Schaltung (die 5 Triodensysteme beschäftigt), die um einen Clean-Kanal erweitert wurde, welcher wiederum mit einer einzigen Triode und einem Volume-Regler auskommt. Was dem Normal-Channel des VOX AC30 ähnelt – auch im Sound. In der Endstufe schwitzen zwei EL34 in Kathoden-Bias-Schaltung (aka „Class A“) und liefern eine glasklare und dynamische Wiedergabe um die 30 Watt. Der Kanal 1 der HotCat hat immense Gainreserven, reagiert sehr nuanciert und dynamisch und ist aufgrund seiner teilweise etwas "unorthodoxen" Einstellmöglichkeiten auch klanglich extrem flexibel. Zwischen Marshall Plexi- und Mesa Mark-X/Rectifier-Sound ist so fast alles möglich.

Hier noch mal die Spezifikationen der HotCat:

  • 30W high gain “Class A” amp, cathode biased
  • 4x 12AX7 preamp & phase inverter
  • 2x EL34 poweramp
  • GZ34 bzw. 5AR4, umschaltbar auf Diodengleichrichtung (1N4007)


Der hier verwendete Schaltplan:  http://www.bnv-gz.de/~ooehmann/schematics/bad_cat/Hot_Cat_30.pdf

Meine „HotCat+“ Version wird im Unterschied zum Original eine zusätzlich schaltbare negative Gittervorspannung besitzen, ist also umschaltbar auf röhrenschonenderen Class A/B–Betrieb mit etwa 50 Watt, und über eine Pentoden/Trioden Umschaltung (30/15W respektive 50/25W) verfügen. Die Schalter hierfür befinden sich – selbstverständlich - an der Rückseite des Amps. Außerdem werde ich zwar die VOX-Klangregelung an sich beibehalten, allerdings den 10k Widerstand gegen 25k lin Poti austauschen, der so als MID-Regler fungiert. Somit kann ich die Mitten je nach Lautsprecherkombination etwas nachregeln. Sinnvolles Feature für diese Art von Klangregelung, kann ich nur sagen. Soweit zu den Modifikationen. Einen entsprechend bearbeiteten Schaltplan liefere ich nach…


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Offline Mr. Class A

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #1 am: 30.08.2007 18:56 »
Components.

Bei  den verwendeten „elektrischen“ Komponenten sollten im Vergleich zum Original möglichst keine oder nur gering(st)e Abstriche gemacht werden. Verwendet habe ich:


Kondensatoren

  • Vishay / ERO Roederstein 1813 axial polyester film caps
  • Werte < 1 nF: BC polypropylene, axial
  • Elektrolytkondensatoren 450V, axial

Die ERO Roederstein Polyester-Kondensatoren sind neben den Mallory 150 Polyesters meine persönlichen Klangfavouriten für diese Art Amps der britischen Klangkultur und produzieren einen runden, im Vergleich zu Kondensatoren mit Polypropylen-Dielektrikum (z.B. Orange Drops) etwas weniger harschen Sound und klingen dabei m.E. noch einen Tick frischer und offener als die Mallorys. Die Teile kann man i.Ü. bei Farnell bestellen (sofern man Gewerbetreibender oder Student ist). Da diese Kondensatoren allerdings nicht kleiner als 470pF erhältlich sind, habe ich die BC Polypropylen Typen vom großen „C“ für die benötigten kleinen Werte genommen. Die sind im Vergleich zu SilverMica´s preiswerter, klingen etwas runder und nicht so steril und vor allem in axialer Bauweise erhältlich. Möglicherweise lehne ich mich mit meinen Klangbeschreibungen etwas weit aus dem Fenster - aber das ist nun mal mein subjektiver Höreindruck...

Sämtliche Elektrolytkondensatoren in der Spannungsversorgung (filter caps) sind axiale Typen und besitzen 450V Spannungsfestigkeit, die Werte liegen zwischen 22uF und 100uF. Erhältlich hier bei TubeTown. Leider waren keine einzelnen axialen Elkos mit 33uF zu bekommen, daher musste ich auf kombinierte 33+33uF F+T sowie eine radiale Type zurückgreifen. Letztere werde ich im Aufbau deshalb etwas „verstecken“.


Widerstände

  • 1W Metallfilm
  • 1W Kohlepress
  • ½ W Kohlepress
  • 5W Metalloxid
  • 11W Drahtwiderstände, 270 Ohm

Zumindest für den Clean-Channel habe ich mich bzgl. Anoden-Arbeitswiderstand sowie den Kathodenwiderstand (220k bzw. 1k5) für Kohlepresswiderstände aus der „Apotheke“ entschieden. Da ja an der Stelle sowieso Vintage angesagt ist, meine ich. Aber Achtung: Die Bauteiltoleranzen werden voll ausgeschöpft! Besser gleich mehr bestellen und dann ausmessen. Ansonsten finden die Standard 1W Metallfilm vom großen „C“ Verwendung (Toleranzen gehen gegen null..., viele Werte verfügbar), die auch von Larry, Joachim und vielen anderen in ihren Amps verbaut werden/wurden. Soundmäßig gibt’s an denen auch von meiner Seite nichts auszusetzen. Die 100k ½ W Kohlepress-Type in der Klangregelung schließlich ist ein kleiner Gruss an ACY, denn soweit ich das verstanden hatte, ist DAS der irre soundbeeinflussende SLOPE RESISTOR. [Griiiiiiiiiiiiiiiiiiiiins]...


Morgen mehr...
« Letzte Änderung: 30.08.2007 19:03 von Mr. Class A »

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Offline El Martin

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #2 am: 30.08.2007 19:55 »
Oh Mr. , da kommt was Feines!

Danke schon mal für den ersten Teil, liest sich sehr schön.

Böses Kätzchen!
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline hillfried

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #3 am: 30.08.2007 21:47 »
Hallo,

ich sehe da auch schon was ganz tolles "anflattern". Lecker !
Ich bin auch schon auf der Lauer auf Das, was da noch kommt.

Böse, heiße Mietzekatze ;-)

Gruß Hilmar

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Offline Mr. Class A

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #4 am: 31.08.2007 00:50 »
Trafos.

  • Mains Transformer: Welter N7/3+4 (oder vergleichbar)
  • Output Transformer: Marshall JCM800/Plexi 50 Watt (möglich sind auch AC-30 OT´s)
  • Choke: Hammond 159M

Als Netztransformator kommt ein Welter N7/3+4 mit El 120 Kern mit folgenden vertrauenserweckenden Werten zum Einsatz: (u.a.) 320V-0-320V 200mA sek1 | 5V 3A | 6,3V 5A | 50V 100mA. Dieser Trafo hat die Anschlüsse auf der Unterseite als Lötösen ausgeführt, ist also standardmäßig praktisch nur für den liegenden Einbau geeignet und wird daher nur mit einer Abdeckkappe geliefert. Insofern nicht ganz original (stehender Netztrafo ;-), aber OK.

Der Ausgangsübertrager ist ein TT Marshall JCM800/Plexi 50 Watt OT mit ein Primärimpedanz von 3.4 kOhm, der perfekt geeignet für die 2xEL34 Endstufe ist. Der ist für 30 Watt Ausgangsleistung zwar etwas überdimensioniert, aber erstens: schad´ das nix, und zweitens: hatte ich ja sowieso die 50 Watt Class A/B Umschaltoption geplant.

Der Trafo sollte eigentlich ein Dagnall sein, allerdings ist das Exemplar schwarz lackiert und sieht auch von der Bauform her etwas anders aus. Ich lese da auf einem verwischten Stempel etwas von „MOP…“. Oder ich will das lesen. Egal. Er klingt gut (dazu später…) und sieht gut aus. Was will ich mehr?

Als Drossel kommt eine Hammond 159M (15 Henry, 100mA) zum Einsatz.


Chassis.

Als Chassis nehme ich (immer) ein U-förmiges Aluminiumblech mit 2mm Stärke, das an den oberen Kanten noch einmal mit einer Tiefe von etwa 1 cm um 90 Grad abgekantet ist (siehe Foto). Das macht eine Schlosserei hier für etwa 10-15 EUR pro „Chassis“ inkl. Material. Zur Stabilisierung und aufgrund meiner „speziellen“ Art der Aufhängung des Chassis´ später im Ampgehäuse, werden seitlich jeweils über die gesamte Chassistiefe verwindungsfeste Alu-Winkelschienen angebracht. Das Ergebnis mag etwas rustikal und wenig elegant wirken, hinterher sieht man das aber überhaupt nit. Nur halten muss es.

Das Chassis hat die Maße (BxTxH) 430 x 230 x 58 mm und ist damit etwas größer als das Original (dort wohl eher um 410 x 210 x 55 mm). Grund für diese Bemaßung ist ein bereits vorhandenes Chassis mit identischen Maßen in meinem Combogehäuse - ich möchte beide Chassis 1:1 austauschbar halten...


Beschriftung.

Das leidige Thema Chassis- und Regler-Beschriftung habe ich mit zwei passend zugeschnittenen, ca. 1 mm starken, weißen Kunststoffplatten gelöst, die mit einem Thermo-Laser-irgendwas-Drucker in einem hiesigen Shop für Gravuren und T-Shirt-Druck nach meinen Vorgaben bedruckt wurden. Dazu wird nur eine maßstabsgetreue Vektorgrafik-Datei (in meinem Falle CorelDraw .cdr) benötigt. Anschließend wurde das ganze noch mit einer Hochglanzfolie überzogen. Kosten für Front und Rückseite: 20 EUR.
Negativpunkt ist bei dem konkret verwendeten Material, dass es doch sehr biegsam ist. Daher bilden sich um die festgezogenen Poti- und Schalter-Gegenmuttern bei genauem Hinschauen ganz leichte „Täler“. Zu empfehlen ist daher ein etwas festeres, steiferes Kunststoffmaterial…

Auch die (später) hintergrundbeleuchteten Logos lasse ich in diesem Geschäft anfertigen, allerdings konnte ich mich bisher noch nicht für ein eigenes Logo-Design entscheiden.
« Letzte Änderung: 31.08.2007 12:37 von Mr. Class A »

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Kpt.Maritim

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #5 am: 31.08.2007 01:21 »
Hallo

Die Löcher im Chassis sollten mal einen Lochaufreiber zum entfernen der Fingerschneider sehen.

Ansonsten ein schönes Teil, bin ja auch kathodenbiasfan.

Viele Grüße
Martin

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Offline Kramusha

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #6 am: 31.08.2007 01:30 »
Ansonsten ein schönes Teil, bin ja auch kathodenbiasfan.

Hat das einen Grund? Die Gegenkopplung?

Aber schönes Projekt, solche Berichte will ich auch schreiben können *lach* 2mm Aluchassis, was traust du dem alles zu? Ich hab ja bei mir das 4mm Alu, ist wegen der Montage der Teile bissl grenzwertig. 2mm reicht auch?

Lg Stefan :)

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Offline bluesfreak

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #7 am: 31.08.2007 07:44 »
...2mm Aluchassis, was traust du dem alles zu?

Moin,

schon mal geflogen? Wenn ja, die Außenhaut um Dich da rum ist auch nicht dicker....  ::)
Also wenn Du net vorhast mit dem Amp Weitwurf zu betreiben und die Trafos mit Rähmchen bzw. schönen Kotflügelscheiben verschraubt werden um die Punktbelastung zu minimieren fehtl sich da eigentlich nix...

cu
bluesfreak  8)

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Offline Kramusha

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #8 am: 31.08.2007 09:25 »
Ich habs nur geschrieben, weil das 1,5mm Aluchassis vom M15 sich ordentlich biegt, wenn ich eine Röhre aus der Fassung zieh/sie reinstecke. Habs da lieber stabiler, aber bei 2mm hab ich schon keine Bedenken mehr. ;)

Lg Stefan :)

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Offline BuggyAndy

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #9 am: 31.08.2007 09:52 »
Hi,
schönes Projekt, den HotCat 30 habe ich auch auf meiner ToDo-Liste  ;)
Hoffe das ich meinen im Winter starten kann, hab leider immer zu wenig Zeit.
2mm Alu reicht aus, aber ob ein 50W Dagnalltrafo hier das Richtige ist? Das ist glaube ich am falschen Ende gespart :guitar:

Gruß, Andy

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Offline Mr. Class A

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #10 am: 31.08.2007 10:22 »
Die Löcher im Chassis sollten mal einen Lochaufreiber zum entfernen der Fingerschneider sehen.

Haben sie gesehen  :-*. Was die Optik auf dem Bild primär stört ist die gerissene Schutzfolie auf dem Alu... Nur die Bohrunge für die Sockel sind etwas zu groß für meinen Entgrater. Eine Bitte: Wartet doch bitte in solchen Punkten den Rest des Berichts ab - dann sind solche Zwischenschritte bzw. -ergebnisse nicht der Rede wert. Denn 1. ist der Amp schon fertig und 2. ist dies nicht der erste Amp den ich baue.

@ kramusha:

Ja, ich meine 2mm Alu sind stabil und durch meine Seitenschienen-Konstruktion auch ziemlich verwindungsfest. Kein Vergleich zu den Hammond Chassis. Die HotCat hat keine Gegenkopplung und läuft sozusagen "hinten offen".

Deshalb auch "heiß" 8)... ok, der war nicht so gut.


Grüsse,

Martin

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Offline Mr. Class A

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #11 am: 31.08.2007 11:01 »
Kleinteile.

Als Klinkenbuchsen kommen wie beim solche von Switchcraft (Mono, mit Schaltkontakt) zum Einsatz.

Potis = Alpha 24mm. Aus dem TT-Shop. Klar.

Thema Schalter. Netz- und Standby-Schalter sind Kippschalter von ---- (KS 8, geschaltet werden natürlich beide Seiten), da diese nach meinem ästhetischen Empfinden auch optisch sehr angenehme Schalterhebellängen haben. Kucken ja vorne raus, meine ich. Nahezu alle anderen Kippschalter sind solche vom großen „C“. Und zwar ziemlich dicke Teile, die auch strommäßig ordentlich was vertragen (10 A bei 250V). Immerhin liegen hier teilweise sehr hohe Spannungen an (Gleichrichtung: bis 410V, Gitter EL34: 380V), auch wenn diese nur im Standby-Modus geschaltet werden. Sicherheit geht vor. Schön ist außerdem, dass BadCat offensichtlich ganz ähnliche Schalter verwendet.

Zu den Lötleisten. Ihr ahnt es bereits: Es ist aufwendige Point-To-Point Verdrahtung in Reinkultur angesagt. Jaha. Wenn, dann richtig. Das bedeutet in meinem Fall, das ich auf sämtliche Boards und Turrets verzichte und nur mit den im TT-Shop erhältlichen Lötleisten arbeite. Wie beim Original – über Sinn und Unsinn dieser Verdrahtungsart möchte ich hier aber jetzt nicht diskutieren. Länge und Anordnung der Lötleisten richtet sich nach der Position der Röhrensockel und der Position der „Power Supply“ – Elko´s. Richtwert: Lötleisten nicht mehr als 3-5cm von den Novalsockeln und nicht mehr als 6 cm von dem Oktalsockeln entfernt anbringen. Sonst wird’s eng (eher: zu weit) mit den meist etwas „kurzen“ Anschlussdrähten der Widerstände und Kondensatoren.

Schrauben, Unterlegscheiben, Zahnscheiben und Muttern für Sockel und Lötleisten sind Größe M3. Für den Netztrafo habe ich M5 (mitgeliefert), für den Ausgangstrafo und die Drossel M4 verwendet.

Sämtliche Röhrensockel der Vorstufe sind zwar mit dem Chassis verschraubt, an der Ober- und Unterseite befinden sich jedoch jeweils kleine Gummi-Distanzstücke, die Sockel weich lagern und und so unerwünschte Übertragungen von Gehäuse- und Chassisvibrationen auf die Röhren vermindern. Dasselbe gilt für die runden Halteklammern an den Endstufenröhren, die nichts anderes als passende Elko-Klemmen („clamps“) sind, die auf der Innenseite mit Filz bzw. Stoff ausgekleidet sind und die Röhren im verschraubten Zustand in den Sockeln halten. Da die Sockel so keinen Kontakt zur Gehäusemasse haben, werden pro Sockel noch jeweils eine kleine M3-Lötöse verschraubt.
Dieses Prinzip wird auch von Matchless verwendet und hat dort besonderen Sinn, wo (z.B. wie im DC30) stoß-, vibrationsempfindliche und zur Mikrofonie neigende Röhren wie z.B. die EF86 verwendet werden. Kann aber auch hier nicht schaden. Gummi-Unterlegscheiben befinden sich außerdem bei den Trafo-Chassis-Verschraubungen.
« Letzte Änderung: 31.08.2007 12:38 von Mr. Class A »

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Offline Mr. Class A

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #12 am: 31.08.2007 12:33 »
starting it.

Nach Installation aller Sockel, Trafos, Potis, Schalter und Lötleisten kann es losgehen: Startpunkt ist die Verdrahtung der parallelen 6.3V AC-Heizung für die Vor- und Endstufenröhren. Verwendung finden bei mir hierfür Kupferkabel mit einem Querschnitt von 0,8 mm. BadCat löst dies so, dass die zugegebenermaßen dicken Anschlusskabel (immerhin müssen die bis etwa 5 Ampere abkönnen) des Netztrafos auf eine 2-pin Lötleiste innerhalb des Chassis geführt werden, von der jeweils 2 bis 3 verdrillte Drahtpaare zu den Vorstufen- und den Endstufenröhrensockeln gehen. Pin 4+5 und 9 der 12AX7 (Novalsockel) sowie Pin 2 und 7 der EL34 (Oktalsockel) werden so angeschlossen (bitte vorher die entsprechenden Datenblätter der Röhren herunterladen und die Pinbelegungen vor Augen haben…!). Ich habe mich entschieden, die Heizleitungen direkt an den 6,3 – 0 V Trafo-Anschluss zu löten.
Hinweis: Zur Symmetrierung der Heizspannung und Reduzierung von Brummen und Nebengeräuschen sollten unbedingt beide Seiten der Heizung über jeweils einen 100 Ohm Widerstand gegen Masse gelegt werden. 

Danach ist die Verdrahtung der Primärseite des Netztrafos (Kaltgerätebuchse, Netzsicherung und Netzschalter) sowie des StandBy-Schalters an der Reihe, wobei der Massekontakt der Mittenanzapfung der 320-0-320V Sekundärspannung des Trafos über den StandBy geschaltet wird: Ohne Massepotential (Schalter offen) fließt hier keine nennenswerte Spannung. Die Netzsicherung ist übrigens in die Kaltgerätebuchse integriert.


Gleichrichtung.


Die 4x 1N4007 Gleichrichter-Dioden (siehe Schaltplan, auf richtige Polung achten!) für den „solid state mode“ werden jeweils paarweise (in Reihe) von Pin 4 und 6 zum unbelegten Pin 1 des Sockels der GZ34 Gleichrichterröhre gelegt. Vorher sollte man geschickterweise die 2x 320V AC Versorgungsspannung sowie die 5V Heizung und die an Pin 2 und 8 der Sockel der GZ34 Gleichrichterröhre anbringen…  bitte entschuldigt das lausig unscharfe Foto.

Damit komme ich zum Silikonschlauch (s. Foto). Den gibts günstig als Meterware im passenden Durchmesser 1 mm ebenfalls beim großen „C“. Ist etwas Arbeit, diesen zurechtzuschneiden und über möglichst alle Beinchen zu ziehen, macht den Amp aber etwas betriebssicherer; im unwahrscheinlichen Falle, es sollten sich doch spannungsführende Teile von den Leisten lösen und am (sowieso geerdeten) Gehäuse liegen. Und es erleichtert das Gewissen beim Löten der Bauteile an die Röhrensockel – da geht’s später teilweise höllisch eng zu! Jedenfalls gibt’s so keinen „unerwünschten Kontakt“. Zum Thema Aufwand: Auf zeiteffektive Bauweise kommt es mir hier sowieso nicht an.
« Letzte Änderung: 31.08.2007 12:38 von Mr. Class A »

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Offline Dirk

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #13 am: 31.08.2007 17:25 »
Hallo,

ich habe den interessanten Bericht mal fixiert, sodass er gleich oben im Board steht und ihr nicht immer so viel scrollen müsst ;-)

Gruß, Dirk
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Offline Mr. Class A

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Re: Building the HotCat... DIY Baubericht
« Antwort #14 am: 5.09.2007 12:18 »
Danke, Dirk.

Bitte habt Verständnis, dass ich aufgrund Zeitmangels und ein paar Dokumentationslücken  :-[ leider keine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung bieten kann. Ich werde mich im folgenden auf ein paar mir erwähnenswert erscheinende Schritte beschränken. Grundsätzlich habe ich die Aufbaureihenfolge folgendermaßen gewählt:

1) Netztrafo primär/sekundär, Erdung Chassis
2) Gleichrichtung
3) Power Supply Unit und Drossel
4) Endstufensektion, Ausgangstrafo und Outputs 
5) Vorstufe (von Eingang bis Phasendrehstufe) 
6) Nachkontrolle, Überprüfung, Messungen
...

Power Supply Unit & Kathodenwiderstand.

Mit einem Stück rotem Filz schön weich gebettet werden die Elektrolytkondensatoren der Spannungsversorgungs-Abteilung sowie die beiden 220uF Bypass-Kondensatoren der Kathodenwiderstände der EL34. Die Anordnung der Elkos orientiert sich am Original:

22uF | 22uF | 33uF | 33uF | 33uF | 22uF | 220uF | 220uF

Die beiden 33uF an Position 3 und 4 sind die filter caps (zwischen denen sich Drossel/Choke befindet), die jeweils zwei äußeren sind für die Anodenversorgungsspannung der Vorstufen- und Phasendrehstufenröhre(n) zuständig. Auf diese Art lassen sich später schön sternförmig die Widerstände (vom Pluspol des zweiten filter caps) zur Anpassung der Anodenspannversorgungsspannungen (s. Foto unten) anordnen. Darüber befindet sich noch ein weiterer 100uF/450V Ladeelko, der im Dioden-Modus aktiv ist (wäre dem erwünschten "sag" im Tube-Modus auch eher abträglich bzw. für die GZ34-Röhre schädlich). Wie immer ist auf richtige Polung zu achten!
Die von der Rückseite des Chassis gesehen „hintere“ Lötleiste bildet gleichzeitig die Sternmasse, auf die alle Massepunkte der Schaltung führen. Diese hat als einzige Lötleiste vollständig über die ganze Länge mit dem Chassis Kontakt, welches wiederum über den Kaltgerätestecker geerdet (Netzerde) ist.

Die Verdrahtung der Tube/Dioden-Umschaltung erfolgt genau nach Schaltplan...

Dann werden - in der unmodifizierten Schaltung - die beiden 270 Ohm / 11 Watt Kathodenwiderstände jeweils an die Pluspole der beiden 220uF/100V (die wiederum getrennt an die Kathoden der Endstufenröhren bzw. bei mir zunächst an einen Umschalter gehen) gelötet, auf der anderen Seite auf Masse. Bei meiner schaltbaren Bias-Vorspannung müssen natürlich die Kathoden der Endröhren auf Masse geschaltet werden (können). Da ich nur jeweils 2 getrennte Schaltpositionen am "Class A / Class AB Switch" habe, musste ich den Kathodenwiderstand als gemeinsamen ausführen, daher sind beide 270 Ohm parallel (= 135 Ohm) geschaltet und nur ein Bypass-Kondensator in Betrieb.

« Letzte Änderung: 5.09.2007 12:33 von Mr. Class A »