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Eine kleine praktische Beispiel

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sjhusting

  • Gast
Eine kleine praktische Beispiel
« am: 29.09.2007 14:33 »
Hi Folks!

Fuer die Einsteiger hier, schilder ich meine aktuelle Problemen und wie ich sie loese. Sie sind noch nicht geloest - aber sie werden geloest, keine Frage.

Hintergrund: ich habe ein 18-watt Marshall nachgebaut. Es war provisorisch am laufen; tackert zusammen, so zusagen, und als die endgultige Trafos kam, habe ich den Bau fertig gemacht. Es ist ein Tremolo-Amp, nach den standard Schaltplan, mit "Richie's Tremolo Improvements," zu sehen an die 18 Watt Site.

Aufbau ist auf ein TTEZ board. Das habe ich vor einige Monate zusammengeloetet.

Ich habe die Endverdrahtung relative schnell ueber 4 Tage gemacht. Es ist teilweise sehr spaet geworden, es war mir bewusst das Fehlern waren wahrscheinlich.

Zuerst habe ich die Heizung verdrahtet und getestet; alles im gruenen Bereich. So far so good.

Dann habe ich die Stromversorgung bis zum ersten Siebelko gemacht; ich habe fast 480 Volt gemessen. Das schien mir etwas hoch; ich vermute ich habe die falsche Primaer-Draht verwendet (vielleicht der fuer 220Volt). Sekundaer ist 300-0-300, so selbst mit dioden sollte ich max. 423 V bekommen. Oder ich habe falsch gemessen.

Dann habe ich die Verdrahtung fertig gemacht. Erste test: nichts von die tremolo-Channel, und ein entzetliche Buzz aus der normal-channel.

Ich konnte schnell feststellen, das ich vergessen habe, die Input-Buchsen zu erden.  ::) Danach war den entzetzliche Buzz weg, und ich konnte meine Guitar hoeren. Aber selbst bei voll aufgedrehte Vol war es leiser als meine 1/2 watt Dr. O. Offensichtlich war etwas los.

Naechste Schritt: dummy load ein, Spannungen messen. Hier habe ich:

V1 (eingang normal channel)
Pin:
1: 210V
2: 0V
3: 1.4 V
6: 210 V
7: 0V
8: 1.4 V

Also, V1 sieht gut aus.

V2: (long-tail phase inverter):
Pin:
1: 186V
2: 69V
3: 97V
6: 185V
7: 68V
8: 97V

Das ist mein erste LTPI, so ich habe keine Erfahrungswerte, aber es sieht balanced aus, muss nachforschen, aber ich denke es ist wahrscheinlich in Ordnung.

V3: Tremolo eingang, tremolo oscillator
Die werte haben sich eher wie Wechselstrom gehandelt. Von die Oscillator wurde ich das vielleicht eher schlucken, aber nicht von die Eingangsstufe - es sollte aussehen wie V1. Etwas hier ist nicht richtig.

V4, V5: EL84
Pin
7: 436V  Das scheint mir sehr hoch fuer ein EL84 (Anoden)
9: 0V !! Hier ist etwas definitiv falsch (Schirmgitter)
3: <1V!! Sollte viel, viel hoeher sein. Mehr Fehler. (Kathoden) Wahrscheinlich den Grund fuer die extrem niedrige Lautstaerke.

Also, was haben wir hier? Ein Plan, das haben wir:

1) Ueberpruef die NT Anschlusse
2) V3 noch mal ueberpruefen
3) Cathode & Screens EL84 ueberpruefen

Punkt ist folgende: durch Messen, habe ich relative rasch die Probleme lokaliziert, ohne viel Zeit zu investieren.

Stay tuned.

steven
« Letzte Änderung: 29.09.2007 14:42 von Steven »

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Offline Kramusha

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Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #1 am: 29.09.2007 14:40 »
V2 ist in Ordnung, japp.

Larry hat mal geschrieben, dass intakte EL84 mit 400V zurechtkommen, wenn man die Schirmgitterwiderstände auf 2k2/5W erhöht. Mit der Endstufe hast du aber Recht, bei den Schirmgittern musst du noch mal nachsehen. Was sagen die Messungen ohne Endröhren?

Viel Glück!

Lg Stefan :)

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sjhusting

  • Gast
Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #2 am: 29.09.2007 14:45 »
Es ist ganz anders als bei meine erste Amp, wo ich keine Ahnung hatte und wenn etwas nicht funktioniert hat (ziemlich viel) habe ich mehr oder weniger mit Panik reagiert. Ein bisschen Theorie, ein bisschen Praxis ist schon eine gute Sache. Das kriege ich hin, keine Zweifel.

steven

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sjhusting

  • Gast
Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #3 am: 29.09.2007 18:56 »
Also, ich habe entschieden die Screen Problem als erste zu loesen, weil ich das als die gravierendste betrachtete.

Es gibt ein fehlende Verbindung auf die Layout. Das hatte ich schnell gesehen als ich erst den Layout angeschaut habe, und habe es eingezeichnet. Leider habe ich es nicht geloetet. Also - jetzt kriegt die Screens 336 Volt, und die Normal channel ist - laut, und Gott sei dank ohne Brummen. dH die Normal channel, PI, und Endstufe sind jetzt in Ordnung. Debugging & Repair time: < 15 min. (Plaene ueberpruefen, Kontinuitaet checken, loeten, messen mit dummy load, spielen mit Lautsprecher). If the voltages on your tubes are wrong, the circuit is wrong. If the voltages on your tubes are right, the circuit (may be) right.

Vibrato channel functioniert nicht. Ich kann den Bias-Vibrato typische "thumping" hoeren, und es variert mit speed und intensity, so ich bin der Meinung die Probleme liegt in die Eingang-Stufe; was ich auch am Anfang vermutet habe. Jetzt muss ich die Verbindungen in und um V3a genau ueberprufen - dH, Layout & Schaltplan noch mals ausdrucken, und jeder Verbindung mit den Meter checken. Wenn ich 100% sicher bin, und erst dann, markiere ich den Layout und Schaltplan - ich mach beides, wir haben schon gesehen, Fehler konnen einkriechen - und dann muss es funktionieren. Ich hoffe das ich das heute Abend noch hinkriege.

steven
« Letzte Änderung: 29.09.2007 18:59 von Steven »

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Offline Joachim

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Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #4 am: 29.09.2007 21:00 »
Hallo, Steven,

das ist ein guter Inbetriebnahmebericht! Da kann man viel draus lernen - mehr als aus manchem Formelgrab. Bei den Screens habe ich ein deja-vu. Genau den gleichen Fehler hatte ich beim SLO. Ist wohl die kürzeste frei vedrahtete Leitung in dem Amp und ich habe sie - wohl wegen ihrer Unscheinbarkeit - vergessen zu verdrahten.

Grüße,
Joachim
Live long and prosper.

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Offline MichaelH

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Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #5 am: 29.09.2007 21:18 »
Morjen,

Zitat
Bei den Screens habe ich ein deja-vu. Genau den gleichen Fehler hatte ich beim SLO. Ist wohl die kürzeste frei vedrahtete Leitung in dem Amp und ich habe sie - wohl wegen ihrer Unscheinbarkeit - vergessen zu verdrahten.

Da warst du / war ich dann nicht der einzige  ;D

@ Steven. Schliess mich Joachim einfach mal an  ;)



Grüße

Michael
« Letzte Änderung: 29.09.2007 21:20 von MichaelH »
Wer zur Quelle will, muss gegen den Strom schwimmen ...

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sjhusting

  • Gast
Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #6 am: 29.09.2007 21:58 »
Da kann man viel draus lernen - mehr als aus manchem Formelgrab.
Ja, gut, anderseits, wenn man nicht weisst, wie ein Rohre aussehen sollte, und wieso, ist es einiges schwieriger. zB ich begreife noch nicht ganz wie ein LTPI funktioniert, aber gut genug zu verstehen das die Spannungen ganz anders aussehen als bei ein "normale" voltage amplifier, und wie sie ungefaehr aussehen sollte. Das Wissen kriege ich schon irgendwann. Interessant ist das man ein "Gespuer" entwickelt, angenommen man macht genugend Fehler.

Anderseits, wenn ich mein heutige Wissen vergleiche mit was ich wusste als ich zum ersten mal hier gepostet habe, muss ich sagen, ich habe ein lange Weg vor mir, aber ich habe auch eine ganz schoen lange Weg hinter mir.

Ich tendiere zu den Ansicht, wenn es gut klingt, wenn die Backen nicht gluehen, wenn es sicher ist, dann ist es auch gut. Ich uebe trotzdem mein Loadlines und Verzerrungsformeln, weil ich irgendwann ein HiFi Verstaerker bauen moechte. Da ist das ganze, denke ich, wesentlich. Die schwierigste Teil davon wird sein, meine Frau zu ueberzeugen, die Resultat gehoert in Wohnzimmer.  :devil:

Uebrigens, ich vermute, ich habe V3 teilweise als V2 verdrahtet, weil ich muede war. Ich gehe jetzt unter und fang an. Let's see - it's 22:00

steven
« Letzte Änderung: 29.09.2007 22:02 von Steven »

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sjhusting

  • Gast
Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #7 am: 29.09.2007 22:41 »
22:42 -- Eingangsbuchsen. Again.  ::)  ::)  ::)  ::)  ::)  ::)

Also. Genaue Ueberpruefung zeigt V3 war tatsaechlich korrekt angeschlossen. Ich habe meine Aufmerksamkeit dann auf mein alte Nemesis, switched Eingangsbuchsen geschwenkt. Als erste habe ich die hi-input von die lo enkoppelt - dH, nur der Lo war angeschlossen. Angeschaltet. Ausgeschaltet. V3 wieder eingesteckt. Eingeschaltet. Klang.  ;D

Hi-Buchse angeschlossen - diesmal richtig. Alles pico bello. Jetzt mache ich eine Runde Messungen, fuer meine Akten, dann baue ich alles zusammen. Morgen mache ich eine kleine Hoerprobe.

Danke fuer eure Aufmerksamkeit. Ich hoffe es hilft jemand, Probleme zu orten und loesen.

steven
« Letzte Änderung: 29.09.2007 22:44 von Steven »

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sjhusting

  • Gast
Re: Eine kleine praktische Beispiel
« Antwort #8 am: 30.09.2007 00:22 »
Steve's Voltage Measurement Tip #1:

When measuring the voltages on a tube which in some way is involved in a tremolo circuit, turn the tremolo off before making the measurements, otherwise you get crazy readings.

steven
« Letzte Änderung: 30.09.2007 00:56 von Steven »