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Frequenzproblem

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Offline Helmuth

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Frequenzproblem
« am: 27.12.2007 22:24 »
Hallo liebe Gemeinde

Ich hätte mal eine Frage zu einer, bzw. keiner Frequenzweiche.
Das hat eigentlich nichts mit Röhren zu tun.
Mein Junior, 13 Jahre alt, besitzt seit neustem eine eigene HIFI Anlage.
Grundig, gebraucht mit zwei Boxen. Das ganze funktioniert auch ganz gut.
Nun ist er der Meinung  das die Bässe zu wenig kommen.
Ich bin anderer Meinung, aber was soll´s.
Folge dessen schaffte ich zwei Isophon Basslautsprecher an (gleiche Ohmzahl wie die vorhandenen Boxen),
und man baute gemeinsam zwei zusätzliche Bassboxen. Diese schloss man nun an den zweiten, Speaker B
Anschluss des Verstärkers an.
Und siehe da, beim drücken des entsprechenden Speaker B Schalters waren tatsächlich viel mehr
Tiefen zu hören.
Aber gleichzeitig verschwanden auch eine Vielzahl an Höhen.
Da ich weder Frequenzweiche noch Kondensator eingebaut habe, vermute ich das der Tieftöner die Höhen
einfach verheitzt. (Komisch,komisch)
Ich brauche keine x Wege Weiche, sondern einen Filter welcher nur bis ca 1000 HZ durchlässt, mir die Höhen aber
nicht auf Masse legt. Weiß da jemand was schlaues?
Für eine Auskunft wäre ich dankbar.

Gruß Helmuth

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #1 am: 2.01.2008 08:42 »
Hallo Helmuth,

damit das ganze wirklich störungsfrei zusammenarbeitet, sollte man die Bässe sehr tief und steilfankig abkoppeln. Hierfür gibt es bei verschiedenen Anbietern sog. Subwoofer-Weichen, bie im übrigen bei Frequenzen von 80 - 100Hz abkoppeln. Gute Subwoofer-Weichen sind aber meist recht teuer, da große Spulen mit möglichst niedrigem Drahtwiderstand verwendet werden sollten. Die einfachste Möglichkeit wären das einfügen einer Drossel von 10 - 15mH in Serie mit den Tieftönern. Am besten (aber teuersten) sind hier Trafokernspulen (E-Kern), die man im Jargon gerne auch Null-Ohm-Spulen nennt, ansonsten halt Ferritkernspulen mit deutlich weniger als 1 Ohm Gleichstromwiderstand.
Eine aufwändigere Konstruktion würde ich hier nicht anwenden. Eine steilflankige passive Frequenzweiche ist sehr aufwändig. Sie erfordert neben den großen Spulen auch hochkapazitive Tonfrequenzelkos und eine genaue Impedanzkorrektur. Wenn man so eine Weiche mit guten Teilen aufbaut, ist man schnell 100 Euro los.
Für zwei halbwegs gute Drosseln (notfalls kann man auch bis 6,8mH herunter) sollte man etwa 20 Euro zusammen veranschlagen. Schau mal z.B. bei www.intertechnik.de oder www.jh-akustik.de nach was passendem. Conrad dürfte evtl. auch was passendes haben.
So ein einfacher Tiefpass ist unter den gegebenen Voraussetzungen am unkritischsten.

Gruß

Stefan


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Offline Helmuth

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #2 am: 3.01.2008 22:26 »
Hi Tube_S_Cream

Danke für den Tipp.
Dann werd ich mal zwei Drosseln ordern.
Kannst Du mir erklären warum meine Höhen verschwinden?

Gruß Helmuth

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #3 am: 8.01.2008 22:42 »
Hallo Hellmuth, hast Du mal überprüft, was der Verstärker macht, wenn du ein zweites Lautsprecherpaar anschliesst? Es gab mal Geräte, wo die Speaker A und B in eihe geschaltet wurden, um die Mindestimpedanz der Anlage auf keinen Fall zu unterschreiten. Das lässt sich einfach feststellen: Schalte am Verstärker Speaker A und B ein. Dann ziehe die Stecker für die Isophons heraus. Wenn dann die anderen Speaker auch nicht mehr zu hören sind, schaltet der Verstärker die Speaker tatsächlich in Reihe. Hier würde das in Reiheschalten einer Drossel den Höhenabfall noch verstärken, weil sie dann auch auf die anderen Boxen wirkt.

In diesem Falle wirds schwierig. Du dürftest dann nicht den zweiten Speakerausgang benutzen, sondern musst den TT (natürlich mit der Drossel in Serie) parallel zu den anderen Boxen verdrahten. Bedenke nur, daß für tiefe Frequenzen die Boxen praktisch parallel geschaltet sind. Ist aber nicht sooo schlimm, da Tieftöner nach unten zur Resonanz hin eh einen recht starken Impedanzanstieg aufweisen.

Gruß

Stefan

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Offline Helmuth

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #4 am: 11.01.2008 08:06 »
Hi Hi Tube_S_Cream

Die Hintereinanderschaltung würde die Situation erklären. Würde mir auch einleuchten. Logisch und so.
Habe öfters mal Lautsprecher einfach so angeschlossen und noch nie einen so nachhaltigen Effekt erzielt.
Ich werde das am Wochenende mal ausprobieren.
Ach ja, zu den Drosseln notfalls nochmal. Du schreibst Ferritkern. Geht das nicht auch ohne Kern.
Auf den Lautsprecherteilekaufinternetseiten werden die oft angeboten.
Macht sich das dann an der Steilheit der Trennung bemerkbar?

Gruß Helmuth
« Letzte Änderung: 15.01.2008 07:03 von Helmuth »

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Offline Tube_S_Cream

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #5 am: 11.01.2008 10:02 »
Hallo Helmuth,

reine Luftspulen wären mit so einer Induktivität unbezahlbar, weil riesengroß und mit einem riesigen Drahtquerschnitt, oder sie hätten einen riesengroßen DC-Widerstand.
Durch Kernmaterial kann die Windungszahl einer Spule enorm reduziert werden. Habe hier bei mir noch eine E-Kern-Spule mit 15mH liegen, die einen Gleichstromwiderstand von etwa 0,1 Ohm hat. Für so'n Teil legt man heute locker 70-80 Euro hin. Ich habe das Teil damals für eine Car-Subwoofer-Anwendung gebraucht. Für eine brauchbare 10mH Ferrit- bzw. Eisenkernspule legt man mal bis zu 20 Euro auf den Tisch. So einen 100mm E-Kern halt ich für diesen Zweck schon etwas übertrieben. Ich bin da halt mal günstig herangekommen.

Gruß

Stefan

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Offline Helmuth

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #6 am: 15.01.2008 07:02 »
Hi Hi Tube_S_Cream

Habe mich etwas mit den Drosseln auseinandergesetzt. Hatte da doch Literatur.
Wäre es nicht möglich andere Elektroteile zu benutzen. Ich habe noch jede Menge Sachen mit Spulen in meinem
Fundus. Ich könnte doch theoretisch einen regelbaren NF Generator an eine Spule anschließen und mit einem
Frequenzmessgerät testen bei welcher Frequenz die "Drossel" absperrt.
Geht das oder ist das Blödsinn.

Gruß Helmuth


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Offline Tube_S_Cream

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Re: Frequenzproblem
« Antwort #7 am: 22.01.2008 12:28 »
Geht wohl mehr in die zweite Richtung...
Eine Drossel sperrt nicht ab, sie bildet in Verbindung mit einem ohmschen Widerstand einen Tiefpass 1. Ordnung. DIe Grenzfrequenz ist als der Punkt definiert, wo die Amplitude um 6dB pro Oktave abfällt.
Leider ist ein Speaker alles andere als eine ohmsche Last. Besonders im Bereich der Resonanzfrequenz (und bei einer Subwooferweiche befindest du dich höchstens 1 - 2 Oktaven davon entfernt) können da erheblich andere Werte auftauchen. Wenn man das vernünftig machen will, muß man die Resonanzüberhöhung mit einer R-L-C-Serienschaltung kompensieren, oder man braucht ein Berechnungstool, was den komplexen Amplituden- und Phasengang des Speakers mit einkalkuliert. Bassyst oder LSP-CAD kann sowas. Man wird sich nur erschrecken, was eine vernünftig dimensionierte SUB-Weiche im Endeffekt kostet. Fertig bestückte Universalplatinen, die es zu kaufen gibt, sind reine Glückssache. Es gibt keine Universalweiche, weil ein Speaker sich nun mal nicht wie ein ohmscher Widerstand verhält.
Wenn es irgendwie sauber und vernünfig werden soll, hol dir ein aktives Subwoofermodul.

Glaub mir, wenn man den Zeit- Nerv- und Frustfaktor einrechnet, kommt das im Endeffekt billiger.

Gruß

Stefan