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OT im Bandmaster Reverb

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Offline wholelottanoise

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OT im Bandmaster Reverb
« am: 27.08.2004 00:24 »
Hi!

Habe seit einiger Zeit einen vollkommen verbastelten Bandmaster Reverb (AA1069). Jetzt habe ich mir endlich ein Herz gefasst und will das Ding wieder fitmachen.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass der OT vermutlich nicht mehr der originale ist. Im Gegensatz zu den anderen Trafos hat er keine Produktnummer (müsste 125A6A bzw. 022848 sein). Er hat auf er Sekundärseite drei Kabel (schwarz, weiß, gelb), der Originale dürfte doch nur zwei haben, oder irre ich mich?
Wie kann ich denn jetzt herausfinden, ob und wie ich das Ding verwenden kann?

MfG

Bandmaster

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Offline Hannes

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #1 am: 27.08.2004 00:42 »
Hallo!

Besorg Dir unter http://www.ampwares.com/ffg den Schaltplan, falls Du es nicht schon gemacht hast.

Ist der AÜ denn nicht angeschlossen? Wenn da kein Produktname draufsteht, dann wird's schwierig. Auf Fender-Trafos ist eigentlich immer ein EIA-Code drauf; meistens beginnt er bei Trafos und Drosseln mit 606-... dann ist's einer von Schumacher.
Wenn der Hersteller nicht drauf verzeichnet ist, dann hast Du ein echtes Problem. Man kann natürlich mit einem Ohmmeter erstmal rausfinden was Primär- und Sekundärwicklung ist: Sekundär ist ein deutlich kleinerer ohmscher Widerstand zu messen. Und Primär müssten zwei Wicklungen mit etwa gleichen Widerstand sein, da es sich um einen Gegentakttrafo handelt.

Nun musst Du sekundär eine kleine Spannung einspeisen - dann primär die Spannung messen (Achtung! Hochspannung!!). Aus dem Verhältnis von Primär- zu Sekundärspannung (am Trafo messen!) kannst Du das Windungsverhältnis ü bestimmen.
Um jetzt zu bestimmen, welche Impedanz an die Sekundärseite muss, wirst Du etwas rechnen müssen. Die 6L6 "erwarten" eine Lastimpedanz von Anode zu Anode von ca. 5.6kOhm. Die sekundäre Impedanz (der Lautsprecher) multipliziert mit dem Quadrat des Windungsverhältnisses ü ist die transformierte Impedanz, also die, die zwischen den Anoden der 6L6 ist. Oder anders ausgedrückt:

Impedanz_primär/ ü² = Impedanz_sekundär

Also, z.B. ü=37:
5600/37² = 4,... Ohm.

Also an diese Wicklung einen 4 Ohm Lautsprecher dran.

So - viel Erfolg! Und immer mit den Spannungen aufpassen!

Grüße
Hannes

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Offline wholelottanoise

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #2 am: 27.08.2004 12:34 »
Hi!

Erstmal Danke für die schnelle Antwort. Den Schaltplan hab' ich schon, aber aufgrund des "Tunings" könnte ich damit nicht mehr viel anfangen, ist nur noch für den Neuaufbau zu gebrauchen.
Der OT hat tatsächlich keinerlei Kennung, ich werde also um's Rechnen nicht herumkommen. Allerdings habe ich dazu noch ein paar Fragen. Wie definierst du "kleine Spannung"? Am einfachsten wäre ja eine 9v-Batterie, aber vermustlich ist das schon zu viel, oder? Und dann stellt sich noch die Frage, wo ich dann auf der Primärseite die Spannung messen soll. Sind ja drei Kabel. Zwischen den beiden Enden der Spule oder von einem Ende zum Eingang der Anodenspannung? Auf der Sekundärseite tippe ich mal, dass es sich um zwei verschiedene Ausgangsimpedanzen handelt mit dem schwarzen Kabel als Masse.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich den OT seinerzeit ausgebaut habe, ohne mir aufzuschreiben, wie er verkabelt war.  ::)

MfG

Bandmaster

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Offline JMP

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #3 am: 27.08.2004 13:11 »
Wennst eine Batterie mit Wechselspannung hast......
LG
Martin

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Offline wholelottanoise

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #4 am: 27.08.2004 13:15 »
Hm, das hätte er aber auch dabeischreiben können ;D

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Offline Hannes

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #5 am: 27.08.2004 13:21 »
Hallo!

Du musst Wechselstrom einspeisen, sonst wird nix transformiert. Mit Gleichspannung aus einer Batterie wärmst Du den Trafo schön und leerst die Battere ;).

Kleine Spannung: Ich dachte da an 6,3V bei 50Hz - also die Heizwicklung des Netztrafos.

Dann hast Du primär einige hundert Volt, also Achtung!
Die Primärwicklung ist in zwei gleiche Teile unterteilt. Die Mittelanzapfung kommt an die Versorgungsspannung. Miss entweder von der Mitte zu einer Seite und verdoppel die Spannung für Deine Rechnung oder miss zwischen den beiden Enden - kommt auf Dein Messgerät an. Wenn es Spannungen bis 1kV aushält miss zwischen den Enden.
Ich würde von der Mitte zur einen Seite messen - und ich würde die Messstrippen vor Anlegen der Spannung mit Krokoklemmen dranpacken - dann erspart man sich unangenehme bis tödliche Schläge.

Du kannst zumindest primäre und sekundäre Wicklung mit einem Ohmmeter unterscheiden: Primär relativ hoher ohmscher Widerstand (so einige 100 Ohm) sekundär deutlich niedriger (0.1 bis vielleicht 10Ohm). Ach ja: Komm bloß nicht auf die Idee aus diesem Widerstandsverhältnis die Übersetzung zu berechnen. Das wird falsch! Dies sind die Drahtwiderstände; die haben nix mit der transformierten Impedanz zu tun.

Dann viel Spaß!

Grüße
Hannes

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Offline wholelottanoise

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #6 am: 27.08.2004 14:00 »
Hi!

War schon auf die Idee mit der Heizspannung gekommen, habe allerdings 5V von der Gleichrichterröhre genommen. Folgendes ist dabei herausgekommen:

5V sekundär an Schwarz/Weiß -> 170V primär
=> Sekundärimpedanz 4,844Ohm

5V sekundär an Schwarz/Gelb -> 120V primär
=> Sekundärimpedanz 9,722Ohm

5V sekundär an Weiß/Gelb -> 205V primär
=> Sekundärimpedanz 3,331Ohm

Würde ein Ausgangsübertrager im Allgemeinen eine Fehlanpassung von 4Ohm an Schwarz/Weiß oder 8Ohm an Schwarz/Gelb aushalten?
Bei 'ner Lastimpedanz von 4,6K würd's besser passen ;D

MfG

Bandmaster

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Offline Hannes

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #7 am: 27.08.2004 15:28 »
Hallo!

Tja, mit dem Aushalten ist's so eine Sache... der AÜ schaut jedenfalls wenig passend aus. Andererseits weiß ich auch nicht, welche Impedanz Fender gewählt hat. Die muss nichts mit dem Datenblatt zu tun haben, sondern kann auch etwas davon abweichen. Ich habe jetzt 5600Ohm vorgeschlagen, weil es die maximale Leistungsausbeute ermöglicht.

So; ich tippe auf schwarz an Masse. Macht eigentlich nicht so den Unterschied - aber wenn's wegen der Rückkopplung pfeift, dann muss man den AÜ umpolen.

Schwarz/Weiß: 1:34
4Ohm  : 4600 Ohm
8Ohm  : 9200 Ohm
16Ohm: 18500 Ohm

Schwarz/Gelb: 1:24
4Ohm  : 2300 Ohm
8Ohm  : 4600 Ohm
16Ohm: 9200 Ohm

Weiß/Gelb: 1:41
4Ohm  : 6700 Ohm
8Ohm  : 13400 Ohm
16Ohm: 27000 Ohm

Ich würd's eher mit 4600Ohm als mit 9200Ohm ausprobieren. Dann mal gutes Gelingen!

Grüße
Hannes

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Offline wholelottanoise

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Re:OT im Bandmaster Reverb
« Antwort #8 am: 27.08.2004 15:39 »
Tach nochmal!

Werde es einfach mal versuchen. Werde dann bei Zeiten mal erzählen, ob's geklappt hat.
Besten Dank für die Hilfe!

MfG

Bandmaster