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Blues Deluxe klingt matschig

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Offline muesing7

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Blues Deluxe klingt matschig
« am: 5.01.2008 12:29 »
Hallo!

Ich habe einen gebrauchten Blues Deluxe erworben, bei dem der Speaker abgeraucht war. Dann hab ich einen neuen Speaker eingesetzt und die Kiste angeschmissen. Spiele ich Singlenotes -egal ob leise oder hart/laut- dann klingt das Ding gut....Spiele ich dagegen Akkorde klingt der Amp leider sehr matschig und dreckig, besonders "unten" rum. :o( Habe nun erstmal den Amp so umgerüstet, dass ich die Biaseinstellung für die Endmänner machen kann....leider bringt das auch nichts, der Matschsound bleibt egal was ich reindrehe... Habe auch alle Vorstufenröhren getauscht, tut auch nichts. Endröhren hab ich noch keine getauscht, sollen allerdings ganz neue JJ ´s sein. Das einzige was mich an den Dingern wundert ist, dass die von dem 6l6GC Datenblatt was ich habe ,doch ganz schöne Abweichungen, was Bias und Anodenspannung bzw. Schirmgitterspannung angeht haben.
Ich bin irgendwie mit meinem Röhrenlatein am Ende, hat einer von Euch einen Rat???

Vielen Dank im Voraus! :o)

MfG
muesing7

P.S. Effektsend/Return und Inputbuchsen hab ich auch schon alle ersetzt bzw. Überbrückt und die Überflüssigen Relais für den Zerrkanal entfernt und in Cleanstellung fest verdrahtet....

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Offline dukesupersurf

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #1 am: 5.01.2008 14:45 »
Hallo,
das kann am Speaker liegen,ich finde selbst den allseits beliebten Reverb Deluxe mit
seinen 22W zu matschig,und neulich habe ich einen bei MP angespielt,der hatte den
Jensen C12K2 (100W) und war doppelt so laut ohne den geringsten Mulm.
Achte möglichts auf große Schwingspule (mind. 1.5") und überdimensionieren.

Dann machen zu viele Tiefmitten Mulm.Die werden weniger,wenn Du die Mitten rausdrehst und den KOndensator zum Mittenregler erhöhst.

Ist die Treiberröhre auch ECC81?

tschüß,Thomas

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Offline muesing7

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #2 am: 5.01.2008 18:32 »
Hallo Thomas,

danke erstmal für Deine schnelle Antwort!
Die Röhren sind alle ECC83, bis auf die 6l6GC für die Power natürlich!
Das mit dem Speaker glaube ich eher nicht, da das auch bei sehr geringen Lautstärken auftritt. Ich werde es gleich mal mit einer externen Box testen....

Gruß
Lasse

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Offline muesing7

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #3 am: 5.01.2008 20:46 »
So.....Es ist tatsächlich irgendwie ein Phänomen, dass ich mit dem Mittenregler erheblich eindämmen kann. Mit einer 4x12er Box klingt das ganze sowieso besser, das kommt allerdings auf Grund von zu viel Gewicht für mich nicht in Frage. Ich werde nochmal ein wenig an dem Tonestack schrauben und dann das ganze mal im Proberaum mit entsprechender Lautstärke testen.
Grooze  :guitar:

 

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Offline Meikel

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #4 am: 8.01.2008 15:44 »
Hi,

> Ich habe einen gebrauchten Blues Deluxe erworben, bei dem der Speaker abgeraucht war. Dann hab ich einen neuen Speaker eingesetzt ...

Was für einen Speaker hast Du denn drin? Hier kann ich mich Thomas nur anschliessen: ist wieder einer dieser 'Fender'-Eminence drin, so klingt dieser einfach nur bescheiden. Habe z.B. in meinem Eigenbau DR-Clone einen Jensen C12Q drin und diesen probeweise einmal getauscht gegen den BD-Eminence.
Gut, leistungsmässig unterscheiden sich die LP, die Soundunterschiede sind jedoch frappierend und sehr nachteilig für den Eminence: weniger dreidimensional, mulmiger und matschiger, kratziger (natürlich ist der C12Q lauter).

> Effektsend/Return und Inputbuchsen hab ich auch schon alle ersetzt bzw. ... entfernt und in Cleanstellung fest verdrahtet....

Heidernei, da hätte ich das Teil viel eher unverbastelt wieder verscherbelt... 

Gruß Michael

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Offline muesing7

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #5 am: 8.01.2008 16:09 »
Hi Meikel,

ja leider habe ich diesen mistigen Eminence mit 75Watt da reingebastelt! Ich hatte den dummerweise auch schon vor langer Zeit gekauft und erst jetzt nach Rückgaberechtszeit eingebaut......
Mit einer externen Box ist das ja wie gesagt auch um einiges Besser, ich werds heute mal im Proberaum testen, was ich mit dem EQ noch rausholen kann....
Verkaufen kommt für mich nicht in Frage, da ich das jetzt mit HASSLIEBE haben will  ;) Ich benutzte eh einen Matamp C7 mit 2x12er Box (Vintage 30 Speaker) und will den Fender mit mäßiger Lautstärke zum Cleansound Aufpeppeln dazu haben. Mal schauen was draus wird.....

Gruß
Lasse

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Offline muesing7

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #6 am: 8.01.2008 23:13 »
Hi nochmal!

Also, ich komme nun von der Probe Fazit: Zitat meines Drummers:"Wir sollten den Amp von der Hochbrücke schmeißen!" Das Ding klingt so dermaßen kaka :-( das geht leider garnicht. Ich habe dann eine externe 1x12er Marshall 19xx irgendwas Box angeschlossen, ebenso genau das gleiche Phänomen. Der hat in den Bässen und Tiefmitten tierisch die dicken Backen. ich glaube da ist noch etwas anderes kaputt. Zu dem kommt auch noch, dass da irgendeine -vermutlich eine Endstufenröhre- mikrofonisch ist, deswegen rasselt das ganze auch noch, wenn man Töne stehen lässt. Puh, nun bin ich wieder da, wo ich angefangen habe.  ???    ???   ???   ???   ???

Gruß
Lasse

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Offline Kurt

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #7 am: 21.01.2008 19:07 »
Hi Muesing7,

erstmal langsam, der Speaker ist sicher nicht an allem Schuld.
Du sprachst von einem Eminence mit 75 W - ein Eminence Lengend 125? Das ist so ziemlich genau der werksseitige Speaker im Blues Deluxe (wie auch im HotRod und in 'zig anderen Fenders der unteren bis mittleren Preisklasse). Es gibt zwar bessere Speaker als den Eminence, aber sooo schlecht ist er auch wieder nicht.
Ich hab in meinem BD den Eminence gegen einen Weber 12F150 getauscht, der ist nicht unbedingt brillianter, aber auch nicht so wummig in den Bässen, insgesamt einfach klarer, ausgewogener und runder.

Der BD hat eigentlich viel zu viele Bässe, ich regel sie am Amp immer ziemlich vollständig raus.

Was aber gar nicht gut im BD kommt, sind JJ-Vorstufenröhren! Hatte ich anfangs auch. Die klingen viel zu dumpf. Da müssen wirklich andere rein.

Ich hatte auch mal JJ 6L6 Endstufenröhren drin und den Eindruck, daß die auch zum Mupf-Sound beitragen. Aber eine davon hat sich ziemlich schnell als kaputt herausgestellt, wahrscheinlich war das der Grund. Die Unzuverlässigkeit gilt aber für JJ 6L6 beileibe nicht generell!! Ich hatte halt eine Montagsröhre.

Meine Bestückung heute:
V1   JAN Philips 12AT7WC
V2   JAN Philips 12AT7WC
V3   JAN GE 5751 balanced
Endstufe: SED =(C)= 6L6GC

In V1 und V2 hatte ich auch längere Zeit schon JAN Philips 12AX7WA - die klingen noch besser, richtig brilliant und rund mit trockenem definiertem Baß. Und sie sind  noch ein schönes Stück lauter als die 12AT7, aber der Amp fängt mit ihnen früh (aber gemächlich) zu zerren an - leichte Blueszerre eben. Problematisch an allen JAN Philips ist nur, daß es sie nur noch als NOS-Röhren gibt. Die 12AT7WC findet man recht häufig und leicht (auch bei ----) zu erschwinglichen Preisen, die 12AX7WA ist aber selten und teuer. Außerdem ist sie nicht die allerbeste Röhre was Mikrofonie angeht, da muß man Maßnahmen ergreifen (Schrumpfschlauch und/oder Gummitülle drüberziehen). Die JAN GE 5751 gibts schon noch hier und da, aber billig ist sie auch nicht.

Ich spiele keinen Rock, sondern nur Jazz, brauche also von meinem Amp nur Cleansound. Ab und zu Zerre mache ich mit einem Tubescreamer TS7.

Für maximale Clean-Brillianz würde ich Dir folgende Bestückung empfehlen:
V1, V2 und V3: JAN GE 5751
Endstufe: SED =(C)= 6L6GC

Zum Austesten, ob wirklich in erster Linie die JJ-ECC83  schuld am shice-Mupf-Sound sind, kannst Du ja auch mal Sovteks probieren, die kann man sich oft von einem Kollegen leihen ...

Der Amp ist ja ein Platinenamp und nicht allzu modifikationsfreudig. Ich habe trotzdem einige wenige Mods vorgenommen, z.B. um den 2. Kanal weniger spitz (!) klingen zu lassen, sondern so wie Kanal 1. Mir ist er also nicht zu mupfig.

Wenn meine Tips brauchbar waren, würde ich mich über Feedback von Dir freuen.

Groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Meikel

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #8 am: 23.01.2008 13:25 »
Hi,

auch wenn ihr mich nun vielleicht für verrückt erklärt, aber ich möchte gern zum BD noch einige Korrekturen loswerden zu Dingen, die ich vor ein paar Tagen noch anders gesehen habe. Der Grund ist, wie ich ja an anderer Stelle schon schrieb, dass mein AB763-Clon im BD-Gehäuse kaputt ist (Chassis - eine Schweissnaht ist gerissen  und ausserdem klingt der verbaute Jensen C12N seit einiger Zeit irgendwie ziemlich seltsam schräg).
Whatever, ich habe also aus Zeitgründen erst einmal den BD wieder in seinem Originalzustand zusammengebaut einschliesslich des Eminence-LP.

@ Lasse:

>> ja leider habe ich diesen mistigen Eminence mit 75Watt da reingebastelt!

> schmeiss' diesen Mist raus und sieh' zu....Jensen C12N einsetzt...

Stopp - bitte nicht, hier muss ich mich korrigieren. Das BD-Gehäuse ist sehr tiefenresonant; will sagen, zumindest schon der Jensen C12Q, den ich drin hatte, lässt sich hier schon nicht mal mehr mit dem Tonestack bassmässig richtig bremsen. Ob ein C12N besser wäre, ist fraglich. Momentan habe ich den Eindruck, dass eben der 'mistige' Eminence schon ziemlich gut auf das BD-Gehäuse abgestimmt ist einschliesslich der Tonestack-Schaltung. Was den Weber angeht, den Kurt nannte, so fehlt mir hier die Erfahrung.

Die Vermutung liegt also nahe, dass in Deinem Amp eher schaltungsseitig ein Fehler vorliegt, denn sooo schlecht klingt er nämlich wirklich nicht (habe die Sovtek 12AX7WA drin bzw. Sovtek 6L6 und eben den Eminence)!

@ Kurt:

Du hast den Amp modifiziert; wenn ich das richtig verstanden habe, wie folgt:

- C4 überbrückt - Anpassung der Kanäle
- R50 verändern - Lautstärkeänderung.

Hast Du noch weitere Mods gemacht, z.B. im Tonestack R13 verringert auf 250KOhm, oder CR24 und CR25 entfernt (wozu sind diese eigentlich da???) oder mal probeweise C34 und C35 etwas verkleinert, um die Basslastigkeit zu verringern? Eine gewagte Mod wäre ja auch, einen anderen AÜ einzusetzen und dann 2x 6V6 einzusetzen + separate Biaseinstellung, eine Gleichrichterröhre anstelle CR14 - CR17, doch wie heizen (keine 5-Volt- nur die 6,3-Volt-Wicklung, aber hat es einen Mittelanzapf an den "Anodenwicklungen")?...

Fast bin ich geneigt zu glauben, dass man an dem BD ausser Röhren- und überlegtem LP-Wechsel in engen Grenzen nicht viel verbessern kann; er ist scheinbar schon ziemlich optimiert.

Danke und Gruß
Michael

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Offline Kurt

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #9 am: 25.01.2008 13:52 »
Hallo Meikel,

hier meine Modifikationen an meinem BLues Deluxe:

- C4 überbrückt, damit klingt der 2. Kanal nicht so spitz sondern so wie der erste
- R50 überbrückt für lautere Endstufe - hatte ich nur kurzzeitig, dann hab ich's wieder rückgängig gemacht. Der BD ist mir laut genug oder meist sogar zu laut, daher habe ich nun auch die Röhren in V1 und V2 geändert:
- 12AT7 -Röhren in V1 und V2 (statt 12AX7) --> leiser, weniger Punch
- 5751 balanced Röhre in V3 statt 12AX7 --> Endstufe wird schwächer angefahren
- Lautsprecher: Weber 12F150 (50 W) statt des Originals (Eminence special Design)
- Trimpoti nachgerüstet um den Biasstrom der Endstufenröhren einstellen zu können (nur 1 Poti, also keine getrennte Regelung sondern gemeinsame Regelung für beide Röhren): habe nun 34 mA statt der werksseitig fix eingestellten 23 mA
- erst vor zwei Wochen habe ich alle Original-Kathodenwiderstände gegen qualitativ bessere Metallfilmwiderstände gleicher Ohmwerte getauscht, mehr zur Prophylaxe da die Originalteile angeblich oft kaputt gehen (Standardfehler). Daß der Amp nun klarer klingt ist wahrscheinlich meine Einbildung. Übrigens gehöhrt zu den Anodenwiderständen auch der R50 (Endstufe)! Wenn ich den überbrücke (siehe die zweite Modifikation oben), dann wäre die Balance zwischen den Gesamtwiderständen zwischen Endstufen-Kathode und Masse von den beiden Endstufenröhren (R50+R51 = 9,1+91 kOhm = 100,1 kOhm einerseits, R52 = 100 kOhm andererseits) ja im Eimer!? Wozu dann eine balanced Treiberröhre einsetzen? Ich halte also - bei meinen wirklich gaaaanz bescheidenen Röhrenschaltungskenntnissen - die Modifikation, den R50 zu überbrücken, für fraglich. Auch ein Grund für mich, sie rückgängig zu machen.
- ebenso habe ich die Lastwiderstände R85 und R86 (470 Ohm, 5W) für die 16V-Stromversorgung getauscht gegen 330 Ohm, 5Watt. Reine Prophylaxe zur Ausfallsicherheit, da die Originalteile angeblich auch oft kaputt gehen (zweiter Standardfehler), siehe auch Justin Holtons Website.

Weitere Modifikationen, v.a. am Tone Stack, habe ich keine gemacht. Ich habs mal überlegt, um dem BD die Basswucht zu nehmen, wußte aber nicht so recht, was ich da wie ändern sollte. Im Internet habe ich nix gefunden (aber auch nicht viel danach gesucht). Ich finde den Amp eigentlich ok so wie er ist, die Bässe kann ich ja rausregeln.

Den Amp habe ich mir übrigens auf Empfehlung des Profis und (für mich) Weltklasse-Gitarristen Peter O'Mara zugelegt, der einen sehr feinen Soundgeschmack hat. Er spielt den BD (genauer: 2 BD nebeneinander, parallel geschaltet) selber falls er in kleinerer Jazz-Combo-Besetzung in nicht zu großen Clubs auftritt. Er hat mir auch die ersten beiden Modifikationen empfohlen. Außerdem hat er in seinen BDs die Speaker gegen alte Original Greenbacks getauscht.

Kann man am Gehäuse was modifizieren um die Tiefenresonanz zu reduzieren?
Ich will eigentlich nichts mehr oder nur noch ganz wenig am ToneStack ändern und am Ausgangsübertrager oder den Endstufenröhren schon gar nichts, dann sollte ich mir gleich einen anderen Amp zulegen. Er hat nun mal Transistoren für Reverb-Recovery und für die Gleichrichtung.
Hast Du einen Link für mich, wo die von Dir beschriebenen Änderungen am Tone Stack näher erläutert werden?

Groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Kurt

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #10 am: 28.01.2008 23:43 »
Hallo Meikel,

zwei Mods an meinem Blues Deluxe hab ich tatsächlich noch vergessen:

1. Im Zuge des Austauschs aller Kathodenwiderstände habe ich auch alle Widerstände im Signalweg gegen Metallfilmwiderstände getauscht.
2. Das dünne original Speakerkabel habe ich gegen ein 2 x 2,5 mm² Lautsprecherkabel getauscht und am Speaker angelötet anstelle der Fähnchen-Stecker. Ein 2 x 2,5 mm² Kabel wurde empfohlen (ich glaube entweder hier im Tube-Town-Forum oder im Forum von ACYs Guitar Lounge), v.a. für 4x12er Boxen von Marshall. Beim BD sind es ja nur gut 30 cm.

Beide Maßnahmen waren aber soundmäßig nicht der Bringer.

Groovigen Grooß
Kurt
Der Ton kommt aus den Fingern, der Sound aus dem Amp

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Offline Meikel

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #11 am: 29.01.2008 19:03 »
Hi Kurt,

[Mods BD]

das ist ja richtig viel, toll und vielen Dank! Das muss ich mir erst einmal in Ruhe anschauen.

> Kann man am Gehäuse was modifizieren um die Tiefenresonanz zu reduzieren?
> Ich will eigentlich nichts mehr oder nur noch ganz wenig am ToneStack ändern ... Er hat nun mal Transistoren für
> Reverb-Recovery und für die Gleichrichtung.

Hier bietet sich höchstens ein rauschärmerer OPV an, der angeblich 1:1 austauschbar ist gegen das Original.

> Hast Du einen Link für mich, wo die von Dir beschriebenen Änderungen am Tone Stack näher erläutert werden?

http://www.duncanamps.com/

Hier auf Software-Downloads gehen. Wobei ich das schon einmal in praxi probiert habe. Will sagen, die hier theoretisch errechneten Kurven sehen recht  gut aus, die Gehäuseresonanzen spielen dagegen in der Praxis im wahrsten Sinne des Wortes eine tragende Rolle. Man muss letztendlich doch experimentieren, das Gehäuse ändern? Ich weiss es nicht, ob das Sinn macht und wüsste auch nicht, wo und wie. Hm, Lautsprecher anders aufhängen...

Letztendlich kann man dem BD seinen Bass ja etwas rausregeln, das stimmt schon. Und je mehr ich ihn nun wieder spiele, um so mehr gewinnt bei mir eben die Überzeugung die Oberhand, den Amp eben nicht weiter zu modden - wie Du schon schreibst, dann kann ich mir gleich einen anderen Amp zulegen. Und Deine Mods beziehen sich eher auf Betriebssicherheit und  "Leisersein" als auf anderes Ampverhalten, wenn ich das mir so anschaue. Das ist gut!

In diesem Sinne nochmals meinen Dank!

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 29.01.2008 19:06 von Meikel »

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Offline Meikel

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #12 am: 1.02.2008 09:29 »
Hallo Kurt,

> Kann man am Gehäuse was modifizieren um die Tiefenresonanz zu reduzieren?

Hm, dickeres Lautsprecherbrett? Angeblich sitzt im DR z.B. eines zwischen 13 und 19 mm, während das im BD wesentlich dünner sein soll (Quelle: Hr. Pipper in G&B "Amp Station").

> Ich will eigentlich nichts mehr oder nur noch ganz wenig am ToneStack ändern...

mir ist gestern eines aufgefallen, als ich mit der Tonestack-Software spielte: setzt man für die Bass- und Höhenpotis anstelle der A-logarithmischen welche mit mit gleichem Widerstandswert, aber mit B-Logarithmus ein,so findet man, dass gerade die Bass- und Höhenkurven bereits in Mittelstellung der Potis um ca. 10 dB (!) abgesenkt werden im Vergleich zu dene mit A-Logarithmus, ohne dass sich der Mittenbereich, also die Einbeulung in der Kurve ändert.

Ob das ein Ansatz ist, mal solche Potis versuchsweise einzusetzen, um die Bass- und Höhenwiedergabe von vornherein zu dämpfen? Oder bringen hier solche Potis gar nichts?

Hier noch eine ganz andere Mod, die ich gefunden habe:

http://www.duncanamps.com/technical/bluesdeluxe.html

Gruß Michael
« Letzte Änderung: 3.02.2008 10:20 von Meikel »

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Offline senseo

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #13 am: 30.03.2008 12:54 »
Hallo,
ich habe den Blues Del. zwar noch nie selbst gespielt, hatte aber ähnliche Probleme mit anderen Amps. Das Problem sind die Bässe, die schon VOR der Klangreglung zu viel sind. Und das der -wenn Du es laut und clean haben willst - viel zu viel Gain hat. Deswegen kriegst Du den Matsch, der schon beim Übersteuern von V1b drin ist auch nicht mehr rausgeregelt. Egal, welcher Speaker, welcher Bias, welche Potis oder sonstwas. Von der Schaltung  w ä r e   das ja ein -fast- normaler Fender (d.h. für mich Klangreglung zwischen der ersten und zweiten Stufe), wenn da nicht V1 mit massig Gain vorgeschaltet wäre. Der normale Fender bringt wegen den massiven Verlusten in der Klangreglung die zweite Stufe erst ab höheren Potieinstellungen zum übersteuern, das ist ja hier komplett anders.
Also, wenn Du den BD für cleane Sachen benutzen willst, würde ich entweder ganz viel Gain aus der ersten Stufe rausnehmen (Kathodenkondensatoren ganz weg, auch an V2a, dann mal eine 6072 als erste Röhre versuchen und statt .01µ kleine Koppelkondensatoren probieren (dann aber den Bright Switch nicht anpacken !) . Den V2a Kathodenwiderstand vielleicht noch auf 2k2 oder 3k3 erhöhen.
Oder aber (würde ich machen): Die erste Stufe komplett übergehen und einfach die "klassische" Schaltung aufbauen. Also direkt auf V1b gehen und Volumen hinter die Klangreglung schalten. Ob und wie das allerdings mit dem IC Grab dahinter klingt, weiß ich nicht.
Gruß
Andreas
P.S. Das ganze bezieht sich auf den Schaltplan : http://www.blueguitar.org/new/schem/fender/blues_deluxe.gif   , wenn Du einen anderen Amp hast, vergeß alles, was ich geschrieben habe;-)

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Offline cream tolex

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Re: Blues Deluxe klingt matschig
« Antwort #14 am: 20.05.2008 00:22 »
Hallo zusammen,

ich habe den BluesDeluxe schon 2 Mal zerforscht und möchte hier gern mal meinen Eindruck wiedergeben, warum der Amp so unendlich Basslastig ist:

HIer wurde schon richtiger Weise gesagt, daß der Combo von der Standardfenderschaltung  a la Blackface abweicht, denn die Klangregelung gehört eigentlich hinter die 1.Röhre samt Volume (1MOhm !!!) dahinter, dann folgt die zweite Röhre und wenn man es genau nimmt kommt dann noch die dritte, die eigentlich die Aufholstufe des Federhalls ist. Fender hat hier wahrscheinlich versucht den besten Mittelweg zu gehen und die Klangregelung soweit nach "hinten" zu setzen, wie es geht, damit auch im OD-Kanal eine gesunde Regelmöglichkeit besteht. Dies ist allerdings ein Kompromiss.

Nun gut, in der ersten Stufe ist soweit ich mich erinnern kann 1K5 mit 22uF oder sogar größer parallel in der Kathode
zu finden, was schonmal eine Mordsverstärkung erzeugt und eine Menge Bässe zuläßt (Normal). Jetzt wird das Signal zwar nochmal durch den Volume geteilt aber in der 2. Stufe nochmal sehr stark verstärkt und jetzt erst folgt die Klangregelung, deren Ausgang wiederum auf eine 1K5 22uF Stufe trifft, die das Signal nochmal puscht.

Den heilensten Effekt hätte man wahrscheinlich, würde man die Klangregelung zwischen V1a und V1b setzen.
Dann wäre man schon näher dran. Allerdings habe ich festgestellt, daß die Klangregelung auf der Platine nicht genau die Standardklangregelung eines BF oder SF umsetzt.

Ich habe einem HotRodDeluxe neulich genau so eine Kur verpaßt, denn auch dort ließen sich die Bässe kaum zähmen.
Am Besten man verkleinert die KathodenBypassKondensatoren auf 10uF oder kleiner und spielt mit den Koppel-Kondensatoren. Normal hier sind 0,022uF. Hier einfach mal 0.010uF oder sogar kleiner verwenden.

Was auch noch hilft ist ein kleines Koppel-C im Eingang zur Phaseninverter. Auch hier sind 0.022 uF eingebaut.
Hier kann man durchaus bis 0.001 runtergehen. Selbst 500pF klingen noch in manchem Fendermodell.

Wem das noch nicht reicht kann auch noch die Cs in der Endstufe C25 und C26 verkleinern von 0,1uF auf 0,022uF.

Das wichtigste, was sicherlich auch schon alle wissen, zum Schluß: Alle Koppel-Cs sollten ohnehin durch gute Kondensatoren getauscht werden, je nach Geschmack. HIer kommt der Amp erst richtig zum Leben.

Ich hoffe, es hilft Euch irgendwie weiter, denn eigentlich ist gerade der BD ein klasse Amp und auch der Speaker von Emi ist passend und klingt OK. Aber das ist auch Ansichtssache.

So long.

Cream T.
No Distortion means no tone.