Auch wenn der Thread schon ein bisschen älter ist, schreib ich mal was dazu.
Das Problem ist in solchen Fällen folgendes: Man hat einen Verstärker, der 100W an 8 Ohm liefern soll.
100W an 8 Ohm sind ca. 28Veff oder 40Vp. Das heißt, man nimmt eine Betriebs(gleich)spannung von ca. 45V unter Last an, da über den Emitterwiderständen und den Transistoren auch noch ein bisschen Spannung abfällt.
Da diese 40Vp in beide Richtungen - positiv und negativ - geliefert werden müssen, hat man somit eine symmetrische Betriebsspannung von +/-45V. So lange kein Eingangssignal anliegt, liegen an jedem der beiden Transistoren 45V an. Wenn ein Transistor voll durchgesteuert ist, was Vollaussteuerung entspricht, dann liegen an dem einen Transistor aber vereinfacht gesagt 0V an und am anderen 90V. Das heißt, die Transistoren müssen eine Uce-Sperrspannung von mindestens 90V haben.
Und DAS ist der Knackpunkt. Jetzt nimmt man zu den +/-45V noch die Effekte hinzu, dass das Netzteil keinen Innenwiderstand von Null Ohm hat, d.h. im Leerlauf sicher über 50V pro Schiene liefert und dazu die Netzspannung auch mal bei 242V liegen kann und schon hat man 55V oder sowas pro Schiene anliegen, entspricht einer Uce von 110V. Das können die auf 90V ausgelegten Transistoren vielleicht direkt zu dem Zeitpunkt, wo sie eingebaut werden, aber wenn die Dotierung im Laufe der Zeit schlechter wird, dann eben nicht mehr und dann schlagen die durch und es knallt. Alternativ knallt es gleich relativ bald am Anfang - das hängt von den Transistoren ab.
Fazit: PFUSCH.
Alternativ dazu gibt es Konstrukte, die so bescheuert gelayoutet oder (nicht) kompensiert sind, dass sie bei manchen Gelegenheiten schwingen. Dann machts auch gerne bumm.
Fazit: Auch hier PFUSCH.
MfG Stephan