Hallo in die Runde!
Ich bin neu hier und würde gerne folgendes Thema aufgreifen und ein wenig weiterspinnen. Ich besitze zwei Epiphone VJH.
Einen vor ein paar Monaten neu gekauft und reversibel modifiziert, damit das Gerät mit dem Bass besser funktioniert. Reversibel bedeutet, dass ich die Röhren getauscht habe - die ECC83 gegen eine ECC81 (Valvo) und die EL84 durch ein Pendant von Telefunken (eigentlich eine meiner Ersatzröhren für einen Echolette M40). Durch die geringere Verstärkung der ECC81 kann ich tatsächlich eine deutlich höhere Lautstärke erzielen, ohne dass der Verstärker aus dem Clean-Bereich herauskommt.
Das zweite Gerät habe ich jüngst gebraucht erstanden; es ist wohl etwas älter. Dieses Gerät ist mein Kandidat für tiefergehende Modifikationen. Wenn die abgeschossen sind, sollen sie auf das erste Gerät übertragen werden.
Jetzt habe ich noch ein paar Fragen zu Details. Es geht mir darum, eine möglichst große unverzerrte Aussteuerbarkeit zu erzielen, und dazu natürlich einen warmen differenzierten Klang, der sowohl für den Bass als auch für eine Jazz-Gitarre geeignet ist. Im Tiefbass wünsche ich mir deutlich mehr Substanz und Präzision. So nett der VJH im ersten Moment klingen mag - im Vergleich zum Echolette M40 sieht er auch bei besserer Zimmerlautstärke alt aus.
Stage 1:
1M, R15 6,8k (weil ich keinen 5,6k hatte). Als C1 habe ich einen Mallory 0,047uF/630V eingesetzt und als C2 Mallory 0,022uF/630V.
Was würde es bringen, für C2 ebenfalls 47 nF zu verwenden? Mehr: was spräche dagegen.
Auf die Anpassung von R8 und R9 "auf gängige Werte" habe ich verzichtet, weil´s ja auch so funktioniert...
Ich werde es wohl machen, weil ich genügend 2.2 k Widerstände aus Altgeräten im Fundus haben müsste.
Auch ein Tone-Stack habe ich erstmal weggelassen.
werde ich zunächst ebenfalls, denke allerdings für später an eine kräftigen Seitenblick auf die Hiwatts oder SoundCity 100, alternativ auf den Kuhschwanz aus dem Echolette M40 oder dem Dynacord Bassking aus den 60ern (von dem ich allerdings keinen Schaltplan habe).
Eine Einknopf-Variante habe ich inzwischen nahezu verworfen; ich dachte dabei ursprünglich an die Klangwaage, die in den Eingangskanälen des M40 eingebaut ist. Vielleicht mit einer deutlich tieferen Mittenfrequenz. Oder vielleicht doch? Was meint Ihr?
Stage 2:
halte ich für Bass für sinnlos, da mehr Gain nur zu Matsche führt. Hab ich folglich nicht ausgeführt.
Unbedingt. Auch mit der ECC81 wünsche ich mir eher noch weniger Gain.
Stage 3:
Als Ausgangsübertrager habe ich einen Hammond 125 CSE gewählt, so wie beschrieben. Orange bleibt frei....
Die teuerste Investition wird als letztes kommen... obwohl sie vermutlich sehr wesentlich sein dürfte.
Ausblick:
Um noch mehr Lärm zu erzeugen, wollte ich eigentlich einen Line-Out für eine Transitorendstufe nach der Vorstufe herausführen. Da die Endstufenröhre aber deutlich zum Klang beiträgt (eben nicht 100%ige Trennung von Gain und Master), muß die Leistung zuerst verbraten werden. Ich schätze, das wird wie ein abgespeckter TT PoS 50 aussehen...
Da dürfte noch einiges mehr zum Klang beitragen. Vermutlich wird es am besten sein, die Endstufe real durch eine Lautsprecher-Nachbildung zu belasten und dieses Signal dann über einen vergleichsweise hochohmigen Spannungsteiler (also ein paar kOhm) auf die Transistor-Endstufe zu führen.
Zurück zum Verstärkerchen. Eigentlich könnte es ja einen Sinn machen, die Verstärkung der beiden Stufen ein wenig zu reduzieren - meine Erfahrung mit der ECC81 zeigt, dass da noch viel Luft sein dürfte.
Da fallen mir zwei Ansätze ein:
a) eine sorgfältiger eingepasste ECC 81
b) es bei der ECC 83 zu belassen, aber die Verstärkung zu reduzieren? Habe ich es richtig im Kopf, dass ich dazu an den Werten der Anodenwiderstände drehen müsste (das gälte ja wohl auch für Fall (a), nicht wahr?), und zwar sie verkleinern? Frage an die Gurus: was ist da in der Praxis möglich bzw. sinnvoll?
Wieder ein Seitenblick in den M40: dort werden ab der Addierstufe 220k verwendet, in den Eingangsstufen jedoch nur 22k bzw. 47k. Würde sowas auch im VJH Sinn machen - natürlich unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Anodenspannungen (im M40 so um die 20% geringer)?
Noch eine abschließende Frage: aus Platzgründen würde ich gerne mit Tandempotis arbeiten, besonders bei Volume/Gain. Gibt es die in 1 M-Ausführung? So auf die Schnelle habe ich nichts gefunden.
Abschließend noch eine Frage: wozu wäre ein Kondensator in Reihe zu R2 nützlich, außer dass er eventuelle Gleichspannungen auf dem Eingangssignal abblocken würde? Im Echolette M40 liegen bei den vier Standardeingängen 22 nF zu dem Widerstand in Serie, der die Miller-Kapazität kompensiert. (Ausnahme: Phonoeingang)
Viele Grüße
Beate