Hallo Peter,
leider habe ich kein vernünftiges Aufnahmeequipment, deshalb gibt's auch keine Klangbeispiele.
Der Sound meines GA5 dürfte von Deinem schon abweichen, da meine Vorstufe deutlich andere Bauteilewerte hat als Deine (Kathode V1A und V1B, Anodenwiderstände, Bright-C, Koppelkondensator). Außerdem hast du nach dem Gain-Poti einen Spannungsteiler, der das Signal immer um 50% dämpft. Also einmal ein anderes Frequenzspektrum durch die Bauteilwerte, zum anderen weniger Gain. Deine Vorstufe wird also ein cleaneres Signal liefern als meine.
Nach der Vorstufe hast Du dann ein Marshall Tonestack (hier hätte ich jetzt ein Fender-Stack erwartet; hast Du das mal probiert?), das nochmal Gain schluckt.
Mit geschlossenem Boost-Schalter (= Boost Off) kann ich am Gain-Regler von Clean bis AC/DC einstellen. Bei aufgedrehtem Master kommt dann noch schöne Endstufenzerre dazu. Das ist dann aber weit oberhalb von Zimmerlautstärke!
Mit aktiviertem Boost wird's dann schon heftig. Wenn man dann den Gain-Regler voll aufdreht, gibt's Zerre bis zum Abwinken. Das Schöne: Durch den Master kann man das tatsächlich bei Zimmerlautstärke (oder leicht drüber
) geniessen, wobei natürlich durch das menschliche Hörvemögen Grenzen gesetzt sind. Eine verzerrte E-Gitarre klingt eben immer erst ab einer gewissen (nicht Nachbarschafts-tauglichen) Lautstärke richtig gut. Merkt man ja auch, wenn man AC/DC leise anhört.
Den Tweed-Toneregler habe ich nach mehrmaligen Versuchen am Master-Volume platziert, weil er fürmeinen Geschmack dort besser klingt als in der Vorstufe. Vor allem mit Zerre kann ich nach der Vorstufe den Ton besser regeln. Aber das ist Geschmackssache. Man braucht ja nur den Ein- und Ausgang der Tweed-Regelung vom Master-Poti ans Gain-Poti umklemmen (wen man will, sogar per Umschalter machbar), um die beiden Varianten auszuprobieren (geht übrigens mit dem TMB-Stack genauso einfach).
Ich spiele den GA5 teils über den internen serienmäßigen LS (zuhause) und teils über einen externen 12-Zöller (Fender RockPro-Combo). Mit dem internen LS klingt's schon richtig gut; mit der Band wird's aber mit dem 12-Zöller deutlich "erwachsener". Zu leise war mit der GA5 noch nie, aber unser Drummer versucht auch nicht Spieltechnik durch Lautstärke zu ersetzen.
Als Vorschaltgeräte benutze ich einen Tube Screamer (mehr als Lautstärkeschub) und ein Dunlop Cry-Baby.
Ich habe mir im letzten Vierteljahr noch einen weiteren Amp auf Basis eines alten Radio RIM Verstärkers, der nach vielen Jahren plötzlich auf dem Dachboden meines Bruders wieder aufgetaucht ist, gebaut. Der entspricht nach dem Umbau von der Schaltung her etwa einem getuneten GA5 mit zusätzlicher EF86 in der Vorstufe. Hat 2 getrennt regelbare Gainstufen, Mastervolume und ein TMB-Stack. Falls Dich der Schaltplan interessiert, gib mir Bescheid, dann kann ich in ja mal posten.
Viele Grüße,
Axel