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ENGL Savage 60 - Soundproblematik! Kann das an den Röhren liegen?

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Offline Rockvoice

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Hallo zusammen!

Bevor ich jetzt bei ENGL anrufe und die Leute verrückt mache...

Ich habe hier einen ENGL Savage 60 (die Version ohne Standby-Schalter). Habe ihn gebraucht gekauft und kann nicht sagen, wie alt die Röhren sind.
Angeschlossen ist er an eine Framus 4x12 mit V30's.

Mir fiel schnell auf, dass der Savage 60 scheinbar über fast keinen Bassdruck verfügt, selbst mit Depth Boost ist das eher mager.
Und - der Gain ist auch nicht wie erwartet grenzenlos. Wenn ich den Gain-boost schalte ist der Sound zwar komprimierter, aber so viel mehr Gain hat er nicht. Selbst bei 90% (soviel spiele ich sonst nie) ist es so, als ob die Mitten nur "rocken" anstatt einen Hi-gain-sound zu produzieren.

Der Bassbereich - z.b. die tiefe E-Saite p.m.'ed klingt eher wie bei einer Strat mit Single Coil und Vintage-mäßig, obwohl Ibanez-Gitarre mit DiMarzio Humbucker dran ist. Die 7-saiter-Sachen gehen schon fast wieder, ist aber weit davon entfernt, was mein billiger Marshall (Transistor)-Kombo an Bassdruck macht...

Ich schätzen es kommen mehrere Faktoren in Frage:

a) die Röhren sind so durch, dass weder Gain noch Bass vernünftig rüberkommt

b) irgendwas anderen mit dem amp ist nicht okay

c) der Engl Savage 60 klingt einfach so (obwohl der Savage 120 und der SE total anders klingen)

d) ich bin einfach nur zu doof  :-[

Hat jemand eine Idee oder ähnliche Erfahrungen?

Vielen Dank!

Marko

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Offline LöD

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  • nichts ist gelber als Gelb selber!
Hi,
folgende Fragen stellen sich mir:
Tritt das Problem auch mit einer anderen Gitarre und anderem Kabel auf?
Wie klingt der Amp clean? (geht das bei nem Engl überhaupt ;D )
Hast du übermäßiges Brummen und Rauschen?
Stimmt die Ausgangsimpedanz des Amps mit der Box überein?

Wie alt ist der Amp insgesamt?
Was für Röhren gehören da rein und welche sind tatsächlich drin?

Grüße
LöD
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben. (A.v.Humboldt)

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Offline Rockvoice

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Hi,
folgende Fragen stellen sich mir:
Tritt das Problem auch mit einer anderen Gitarre und anderem Kabel auf?
Wie klingt der Amp clean? (geht das bei nem Engl überhaupt ;D )
Hast du übermäßiges Brummen und Rauschen?
Stimmt die Ausgangsimpedanz des Amps mit der Box überein?

Wie alt ist der Amp insgesamt?
Was für Röhren gehören da rein und welche sind tatsächlich drin?

Grüße
LöD

Okay, kann ich einfach beantworten:

- Ja, tritt bei allen Gitarren auf.

- Am Kabel liegt es auch nicht (wenn ich mit derselben Konfiguration über besagten Marshall MG100 spiele hab ich Druck ohne Ende)

- Clean klingt der Amp schon super. Allerdings zeigt der "Bright"-Schalter keinen Effekt - und ich kann auch nicht vergleichen, ob er da vielleicht auch anders klingen sollte...

- das einzige Rauschen kommt vom Pickup (trotz DiMarzio - ein wenig hat man immer wenn kein NoiseGate angeschlossen ist). Der amp ist sonst superleise.

- Impendanz passt auch

- Röhren hab ich auch verglichen. Sind die richtigen Typen eingesetzt.


Ergänzende Beobachtung: Punch hat der Amp schon, aber kein Wums (=lustige Sprache  ;D ). Höhen hat er auch genug. Ich hab mal gehört, dass alte Röhren eher matt und dumpf klingen - das kann man wirklcih nciht behaupten.
Presence klingt im gain-kanal recht grässlich wenn ich mehr als 25% reindrehe - aber das liegt wahrscheinlich in der Natur der Sache und im Geschmacksempfinden...

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Offline Dirk

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Hi

und welche Röhren sind verbaut (Hersteller) ?

Gruß, Dirk
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Offline Rockvoice

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Hi

und welche Röhren sind verbaut (Hersteller) ?

Gruß, Dirk


Hi!

4x ECC 83 Engl-Röhren in der Vorstufe

2x 6CA7/E34 Röhen von Electronic Tube (ist das der Hersteller-name?) für die Endstufe

Noch eine Ergänzung:
Auch wenn es klanglich nicht die Offenbarung ist hab ich mal den POD XT direkt in den Effekt-Return gespielt - Druck ohne Ende... Klanglich zwar immer noch POD, aber Druck...


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Offline LöD

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Damit sollte die Endstufe also in Ordnung sein.
Hast Du andere Röhren (ECC 83 oder 12AX7) für die Vorstufe die Du mal tauschen könntest?
Oder tausch mal die Röhren untereinander (ja das geht ohne wenn und aber)
und prüfe ob sich dabei was am Druck ändert.

Grüße
LöD
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Offline Dirk

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Hi,

Engl hat meines Wissens nach drei 12AX7 im Lauf der Zeit verwendet: Sovtek 12AX7WA, China 12AX7 und JJ 12AX7. Es könnte sein, dass bei Dir eine Kombination aus Sovtek 12AX7WA und China 12AX7 verbaut ist. Da würde ich die Eingangsröhre mal näher anschauen ob da noch etwas von Sovtek drauf steht und diese gegen eine JJ ECC803 austauschen. Ggf. auch eine Nahaufnahme der 12AX7 einstellen, dann kann man besser sagen, was da in dem Amp steckt.

Gruß, Dirk
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Offline Rockvoice

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sooo...

Hab heute mal rumprobiert.

alle V1-V4-Röhren sind optisch gleich, drauf steht in silber ENGL TubePower ECC83 und nochmal in rot schräg draufgedruckt ECC83.

Mit Edding war auf die Röhren V1+V2  "x2" geschrieben  und auf die V3+V4 "x3".

Ich hab mal V4 und V1 getauscht. Jetzt hab ich zwar an der V1 eine "x3", aber ich dachte mir zum ausprobieren wäre das vielleicht nicht so dramatisch - ganz abgesehen, dass ich nicht weiß was das bedeutet.

und jetzt das Ergebnis:
Der Sound ist ANDERS! Ich hätte aus Spaß ein Mikro davorstellen und eine Vorher/Nachher-Aufnahme machen sollen um sicher zu gehen.
aber ich hab jetzt zumindest mehr Gain und der Gain-boost matscht und komprimiert auch nicht mehr so übel und alles klingt nicht mehr so arg vintage-mäßig. Das kann ja schon ganz nett sein, aber nur, wenn es gewollt ist.  :guitar:

Nun stellt sich mir natürlich die Frage: Wie würde der amp mit NEUEN oder anderen Röhren klingen?

Irgendwo hab ich mal gehört, dass Röhren am Sound gar nicht so viel ausmachen, aber ich bin ja hier um mich ggfs. eines besseren belehren zu lassen.


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Offline Chryz

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Servus,
die Röhrenauswahl (nach Marken) ändert zumindest bei Vorstufenröhren nicht den Charakter des Amps. Aber es sind durchaus hörbare Unterschiede festzustellen. Besonders gravierend kann das sein, wenn sehr alte Röhren gegen neue ausgetauscht werden.
Du kannst ja noch ein paar mal hin und her tauschen und dabei eine Aufnahme machen.   ;D
mfg

Chryz

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Offline Rockvoice

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so... schwierig ein vernünftiges Foto von den Röhren zu machen...

Ich hoffe man kann es in etwa erkennen.

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Offline Dirk

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so... schwierig ein vernünftiges Foto von den Röhren zu machen...
Ich hoffe man kann es in etwa erkennen.

China 12AX7.
Höhenlastiger als andere 12AX7.

Gruß, Dirk
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Offline Rockvoice

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Alles klar, danke!

Jetzt wäre nur noch die Frage nach den Röhrentypen für meine Bestellung.
Triaxtasy hat ja schon den guten Tip geliefert ein paar mehr Röhren für eine Austausch-Kollektion zu nehmen.
Da es dem Sound immer noch an Bass und Wums fehlt und nicht an Höhen und Mitten wäre die JJ12AX7 sicher nicht ganz optimal für alle V1-V4.
Eine JJ 803 würde ich sicher mindestens eine nehmen (sollte man die schon als V1 nehmen oder besser erst später "anfetten"?)
Und dann Tung-Sol oder TT 12AX7 für die verbleibenden 2 Plätze.
Habe zwar den Röhren-wegweiser studiert, aber für mich geht nicht hervor welche mehr Bässe und Schub produziert.

Evlt. würde ich auch den Tausch der Endstufenröhren von EL34 auf 6L6 in Erwägung ziehen. Der amp ist eh die meiste Zeit nur 10-15% aufgedreht und ich hab mal gehört, dass die 6L6 da auch leise schon einen anderen Charakter bringen.

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Offline LöD

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Ein Versuch für mehr Fett in der Endstufe wären die EH 6CA7, das sind elektrisch gesehen EL34 aber soundmäßig gehts in Richtung 6L6, und das ohne am Amp viel einstellen zu müssen (außer BIAS) Wenn Du 6L6 eisetzen willst mußt Du nach der Anodenspannung und den Schirmgitterwiderlingen schauen. Das alles entfällt bei der 6CA7, bei ähnlichem Soundergebnis.
Ich hab die 6CA7 seit neuestem in meinem Marshall drin und bin überrascht über das bessere Bassfundament und die weicheren Höhen.

Grüße
LöD
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Offline Rockvoice

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Okay...
Ich habe jetzt den amp etwa eine Woche mit neuen Röhren gespielt.
VIEL besser als vorher! Vielleicht hatten die Endstufenröhren auch schon ihre besten Zeiten hinter sich.
Jetzt klingt der amp auf jeden Fall so, wie man von ihm erwarten kann.
Ich kann jedem nur empfehlen mit den Röhren und ein wenig Geduld zu testen.

Nach wie vor klingt der Savage 60 nach Savage 60 und trifft vielleicht nicht ganz meinen Geschmack, aber mit neuen Röhren ist das schon was ganz anderes!