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HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974

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Offline mc_guitar

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HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« am: 13.08.2008 17:43 »
Hallo Leute,

 Bei meinem 74er Marshall 1987 mit dem amtlichen Kennzeichen 7954/F fliegt mir unter ganz eigenwilligen Umständen die HT-Sicherung raus. Ich benutz den Amp vornehmlich zu Proben oder im Studio und er wird nur mit gebrückten Inputs und ohne jegliche Trampelkisten davor verwendet. Es kommt also guter alter Rock hinten raus.
Das Problem tritt nicht auf, solange ich meinen TAD Silencer zwischen Amp und Box habe, eigenwilligerweise sogar bei "Full" also HardBypass gibt es keinen Grund zur Klage. Sobald ich die Powersoak aus dem Weg entferne, gibt es bei starken Inputpegeln (z.B. tiefe E-Saite, kräftiger Anschlag, Fender Tele / Gibson LP / Squier 51) kurze Knackser und dann ist mit einem Schlag Ruhe und die Sicherung ist durch. Dies geschieht unabhängig von der Box (hab drei getestet) und unabhängig von den Kabeln (habe da ebenfalls in allen Positionen mehrere hochwertige probiert). Die Kabel, Boxen und Gitarren funktionieren auch an anderen Heads völlig problemlos (getestet  mit JCM800,1959 SLP, Musicman HD135)
Ich hab die normalen Betriebsspannungen im Amp mal überprüft, scheint soweit alles normal, auch wenn ein handgewickelter AustauschNetzTrafo aus den 70ern drin ist. Anodenspannung ist 412V mit neuen (ca. 20 Betriebstunden) JJEL34L, Heizspannung ist 6,42V bei 220V Primär am PT. Die Vorstufenröhren sind etwas älter, 1x EH 12AX7 2x JJ ECC83 aber machen keine unnormalen Nebengeräusche. Die Sockel habe ich alle mit DeOxit gereinigt.

Ich bin mit meinem Latein leider etwas am Ende, woran kann also der Fehler liegen?

Den Schaltplan hab ich drangehängt, die Presence-Schaltung ist bei meinem allerdings etwas modifiziert, sollte aber keine Fehlerquelle sein, das ist schon seit den 80ern so in dem Amp verbaut.

Vielen Dank erstmal vorab für Eure Mühen

 Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Hostettler

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #1 am: 13.08.2008 18:19 »
Hallo mc_guitar

In der Tat, ein etwas seltener Fehler! Also, jetzt heisst es Fehlerquellen ausgrenzen. Als erstes würd ich mal die Netzspannung auf 240V stellen. Wie sieht's mit der HT-Sicherung aus? Ist da bestimmt eine 0.5AT drinne? Wie gross ist der Ruhestrom der Endröhren?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline mc_guitar

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #2 am: 13.08.2008 18:30 »
Hallo Hoschi,

 Der PT ist ein handgewickelter vom damals noch aktiven Klingenthaler Amp-Guru des Ostens. Da ist leider nur 220V Primär vorhanden.
Die HT-Sicherung ist eine 500mA Träge. Bei den vorhandenen 412V Anodenspannung steht der BIAS auf 38,3mA.

Grüße Micha
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Offline Volka

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #3 am: 13.08.2008 19:01 »
Hallo Micha,
ich kann da auch nur mit"mutmaßen"...: hast du den Amp auf die Boxen gestellt? Wenn du mit Silencer spielst hast du ja weniger Erschütterungen...
Gruß, Volka

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Offline Hostettler

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #4 am: 13.08.2008 19:03 »
Hallo mc_guitar

Nun gut, scheint so in etwa zu stimmen. Die Spannunngen allgemein werden durch die (Fehlanpassung bei 230V ofizieller Netzspannung) etwas höher sein. Wie sehen die Röhrensockeln aus (Kohlefaden wegen Ueberschlag)? Hast du den Amp schon mal neben die Boxe gestellt und inbetrieb genommen (ohne Schwingungen der Box)?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline mc_guitar

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #5 am: 13.08.2008 19:31 »
Hallo Volka, Hallo Hoschi,

 Den Amp hab ich zur Zeit immer neben der Box. Der ausführliche Test dazu hat ja im Studio stattgefunden und zuletzt auch bei geöffnetem Amp. Alles neben der Box natürlich. Diese Fehlerquelle wollte ich eben auch ausschließen. Die Spannungen sind alle im Rahmen, so rund 425V an den Netzteilelkos. Diese Becherelkos 3x 50+50µF habe ich ebenfalls getauscht, weil die orginalen LCR nicht mehr richtig mitgespielt haben. Die Gleichrichterdioden hab ich ebenfalls geprüft, die Siebung ist soweit i.O.
Zitat
Wie sehen die Röhrensockeln aus (Kohlefaden wegen Ueberschlag)?
Die Sockel sind völlig i.O., überhaupt gibt es bei der Sichtprüfung des Gerätes keinerlei Auffälligkeiten.
Ich weiß echt nicht so richtig woran das liegen sollte. Irgendeine Rückwirkung auf den OT, bzw die Röhren denkbar?

Grüße Micha
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Offline Hostettler

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #6 am: 13.08.2008 19:38 »
Hallo mc_guitar

Nun, da bleibt für mich fast nur noch eines übrig. Ich vermute einen Durchschlag entweder im OT oder in einem der beiden Koppelkondensatorn der Treiberstufe. Der verursacht dann eine positive Spannung am Steuergitter der EL34, die dann zuviel Strom zieht und die Sicherung rausknallt. Ersetz doch mal probehalber diese mit >=1000V Spannungsfestigkeit und gleicher Kapazität.

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline Volka

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #7 am: 13.08.2008 20:00 »
mmh,
da die sicherung nur mit ohne Silencer fliegt, würde ich vorsichtig auch dem OT misstrauen. Die Treiberstufe müsste sich doch in beiden Fällen gleich verhalten. Vielleicht macht dein Powersoak irgendwas das einen Durchschlag im OT verhindert.
sorry, mehr fällt mir grad nicht ein...  ???
Daumendrücken für deinen Amp, Volka

P.S: Schutzdioden für die Anoden? ... was meinen die Pro's?
« Letzte Änderung: 13.08.2008 20:03 von toptopz »

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Offline mc_guitar

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #8 am: 13.08.2008 20:13 »
Hello again,

 Die Koppelkondensatoren vor der Endstufe waren gemeint? Sind das dann diese 0.022µF, die ich im Layout und Schem mal markiert habe? Welchen Typ würde man denn dann nehmen, wer baut denn für 1000V? Die Drops, Mallory etc. haben alle nur 600-650V, oder hab ich da was übersehen im Eifer? Würde das halt schon gern ausprobieren und damit diese Fehlerquelle ausschließen wollen.
Ich denke aber auch, daß zwischen Endstufe und Box irgendwas im Ar... sein muß, sonst ließe sich das komische Verhalten mit Silencer und ohne nicht erklären.
Wie könnte ich denn am OT am Besten was rummessen, um nicht nur auf bloßen Verdacht, das gute alte orginale Stück zu ersetzen. Kostet ja auch ein paar Mark, die möchte ich nun auch ungern investieren um dann festzustellen, das der Fehler immer noch da ist.

Ich danke Euch schonmal wie irre für Eure Mühe

 Beste Grüße Micha
« Letzte Änderung: 13.08.2008 20:15 von mc_guitar »
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline Larry

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #9 am: 13.08.2008 20:19 »
Eine Endstufe, insbesondere Marshall-Endstufen neigen mit reaktiver Last (Box) viel eher zum Schwingen, als mit resistiver Last (Silencer u.ä.). Obwohl man nix von dem Schwingen hört (ca. 50kHz), ziehen in diesem Fall die Endröhren enorm hohen Strom (oftmals nur eine, bzw. eine Seite beim 100-er) und zeigen das auch durch rote Bäckchen, bis es die fliegende Sicherung unterbindet.

Check mal deine Endstufenverkabelung! Marshall hat manchmal aus absolut nicht nachvollziehbaren Gründen die Steuergitter-Zuleitungen einfach an den Sekundärleitungen des Übertragers festgezurrt - ein Kardinalsfehler!

Steuergitter-Zuleitungen gegeneinander verdrillen und möglicht weit weg von den Übertragerleitungen nebst Feedback-Kabel verlegen. Und mach mal 5,6K Grid-Stopper direkt an die Endröhrenfassungen!

Larry
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Offline mc_guitar

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #10 am: 13.08.2008 20:25 »
Hallo Larry,

 Ich hab 5k5 3W da, würden die gehen? dann bau ich die mal gleich ein! Wegen der Leitungen muß ich den Amp erstmal schnell wieder aus dem Kleid entfernen, gib mir 5 Minuten!  :danke:

Beste Grüße Micha

EDIT: Rote Bäckchen sind mir zu keinem Zeitpunkt aufgefallen, ging wahrscheinlich zu schnell!
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Offline Larry

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #11 am: 13.08.2008 20:28 »
Die Koppelkondensatoren vor der Endstufe waren gemeint? Sind das dann diese 0.022µF, die ich im Layout und Schem mal markiert habe?

Ja, das sind sie! Aber ich glaube nicht, dass dies die Übeltäter sind.

Eine ganz einfache Leckstrommessung im eingebautem Zustand:

Messe DC an den beiden Punkten, wo jeweils der Bias-R (220K) auf den Koppel-C (0,022) trifft - also eine Messspitze an den einen Punkt, die andere an den anderen Punkt! Hier solltest du NULL Volt messen oder max. ein paar hundert mV Differenz zwischen beiden Punkten!

Hast du mehr Differenz, dann ist die positivere Seite die 'leckende'!

Und ja, die 5K5 3W wären schon ok!

Larry
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Offline mr.bassman

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #12 am: 13.08.2008 20:49 »
Hallo Micha,

vorstellen könnte ich mir noch Kapazitätsverlust bei einem der 50uF-Elkos im NT....

Gruß - Bernd
Miete & Strom gehen eigentlich, am schlimmsten sind die Fixkosten für Bauteile-Bestellungen!

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Offline mc_guitar

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #13 am: 13.08.2008 20:51 »
Hallo auch schon wieder,

 Ich hab die Leckstrommessung gleich mal durchgeführt, 3,6mV Abweichung, das können wir glaube ich guten Gewissens Null setzen. Das ist es also nicht.
Die Verkabelung hab ich mir angeschaut, ordentlich ist zwar anders, aber die Leitungen vom OT sind schön von den Gitterzuleitungen getrennt und auch noch weitestgehend verwinkelt. Bis 90° konnten die Engländer zwar auch nicht, sieht aber soweit erstmal unkritisch aus.
Die Gridstopper tausche ich dann jetzt mal, im Moment sind 1k5W drin. Als ich den Amp übernommen hatte, waren gar keine drin und er lief auch, seltsam was so alles geht. Den lauten Test  :guitar: kann ich dann aber erst morgen machen!

Ich danke dann schonmal wie verrückt und hoffe das Beste!

Grüße und Dank Micha

EDIT:
@MR.Bassman: Die Elkos im Netzteil sind alles neue JJ-Becher, Rechnungsdatum vom Dirk 07.07.08. Könnte ein Materialfehler denkbar sein? Keine Ahnung, denke ich aber eher nicht!
« Letzte Änderung: 13.08.2008 20:55 von mc_guitar »
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Offline Hostettler

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Re: HT-Sicherung fliegt bei 1987 MkII von 1974
« Antwort #14 am: 13.08.2008 21:02 »
Hallo mc_guitar

Ich denke Larry's Ansatz ist der Weg ("insbesondere Marshall-Endstufen neigen mit reaktiver Last (Box) viel eher zum Schwingen") um den Fehler zu finden. Die Koppelkondensatoren habe ich erwähnt um diese ganz sicher auschliessen zu können. Da habe ich auch schon einiges gesehen und erlebt... Hast du Oszy um zu schauen ob er im HF-Bereich schwingt?

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi