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2550-Eigenbau mit 2*EL84

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Offline LeeDeForest

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2550-Eigenbau mit 2*EL84
« am: 19.08.2008 17:07 »
Hallo zusammen.

Da ich mich erst kürzlich angemeldet habe (und gelesen habe, dass es durchaus erwünscht ist) möchte ich mich erstmal ein bisschen vorstellen:

Ich bin Hobbygitarrist, Hobbyelektroniker und gerade mit meinem Studium fertig. Diese drei Punkte sprechen natürlich Bände. Für Verstärker, insbesondere die für Gitarren interessiere ich mich schon von Kindheit an (Mmmhh, was sind eigentlich Röhren??). Im Verlauf des Studiums habe ich dann langsam etwas hintergründige Infos bekommen und mich dann immer mehr mit der Elektronik befasst. Schließlich kam die erste Erfüllung eines Kindheitstraums: Der Bau einer Röhrenschaltung. Es wurde die Vorstufe eines 2203/4. Aber halt nur die Vorstufe. Nun, da ich festgestellt hab, dass irgendwie noch was fehlt und man sich ja auch immer noch steigern soll, steht der Bau eines 2550 ins Haus. Diesmal - richtig - mit Endstufe, also ein Vollverstärker (Heißt das so? Egal...).

Allerdings bin ich mangels Band reiner Wohnzimmerspieler, deshalb macht ein 50W-Amp halt mal gar keinen Sinn. Ich plane deshalb den Einsatz von zwei EL84 im Gegentakt um auf gute 10W zu kommen. Aufgerissen übersteigen die zwar immer noch die Schmerzgrenze der Nachbarn, aber man hat wenigstens mal guten Willen gezeigt.

Nun zu meiner eigentlichen Frage:

Hat jemand schon mal ähnliche Erfahrungen gemacht, etwas davon gehört, oder kann "aus dem Bauch raus" irgendwelche Ratschläge geben?

P.S.: Ich bin sonst in keinen Foren aktiv. Wenn ich mich unbeabsichtigt daneben benehme, bitte erst drauf aufmerksam machen, dann beleidigen  ;)...
« Letzte Änderung: 19.08.2008 17:55 von LeeDeForest »

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Offline Duesentrieb

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #1 am: 20.08.2008 15:15 »
Hi LDF,

"Bierschinken"-Swen hat mal einen kleinen SE-Marshall-angelehnten Amp gebaut.
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7395.0

oder hier ein PP:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=8338.0

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Offline LeeDeForest

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #2 am: 20.08.2008 17:42 »
Ok, danke schonmal für die Links. Sieht recht interessant aus.

Werde mal rückmelden, wenns Neuigkeiten gibt.

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Offline SpinalTapper

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #3 am: 25.08.2008 18:50 »
Hi Lee,

also ich bin zwar selber (leider) kein Elektrotechniker, aber was hältst du von folgendem:

2550 "standesgemäß" mit 2 x EL34 aufbauen und dann entweder YellowJackets verwenden um 2 x EL84 reinzupacken, oder 2 x 6V6 anstelle der EL34 reinpacken. Dies habe ich demnächst vor, ich glaube hier im Forum habe ich mich schon mal danach erkundigt (wirf mal die Suche an :)).

Somit hättest du einen vollwertigen Jubilee, den du je nach Einsatzgebiet mit voller- oder reduzierter Leistung betreiben könntest!

Ciao, LG
Michi

PS: Die 25W eingebaute Trioden(?)schaltung klingt mau, nur mal so vorweg...

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Offline LeeDeForest

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #4 am: 26.08.2008 10:37 »
Hallo Michi,

danke für deinen Vorschlag der Yellow Jackets. Wäre natürlich auch eine Möglichkeit, allerdings finde ich diese Teile etwas strange und deren Preis spricht auch eher dagegen, von Anfang an deren Einsatz zu planen. Die Idee mit den 6V6 ist da schon eleganter. Trotzdem werde ich erstmal meinen bisherigen Plan beibehalten, allein schon aus dem Grund weil mir langsam die Zeit wegläuft und ich nicht weiß, wie es mit den Anodenspannungen bei einem großen Netztrafo aussähe. Die 6V6 packen ja an sich nicht das was die EL34 i.d.R. so bekommen.

Die Option, später mal mehr Bums zu brauchen, werde ich aber durchaus berücksichtigen und das Gehäuse so zimmern, dass auch größere Trafos und die EL34 reinpassen, wenn die Zeit reif ist für die "Ausbaustufe zum Männerverstärker".

Bist du denn stolzer Besitzer eines 2550, oder woher weißt du das mit dem schlappen Triodensound?

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Offline SpinalTapper

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #5 am: 27.08.2008 15:14 »
Hallo Lee,

ja, ich habe mir einen 2550er geschnappt als die Preise noch halbwegs vertretbar waren. Bzw. war das Ding auch etwas gemoddet und den Käse musste ich erst wieder korrigieren - mit Hilfe des Forums hier hat es gottseidank geklappt!

Die 25/50 Schaltung macht die Sache nicht wirklich leiser sondern nur etwas verzerrter (bei gleichem Vol.), schwammiger und undefinierter. Also ich mach lieber den Master um 0,5 leiser und hab einen besseren Effekt!

Aktuelle 6V6s von EH und JJ dürften bis 500V schön vertragen, zumindest laut div. Aussagen und Tests in den Foren. Mein 2550er hat in der 240V Einstellung 430V B+, in der 220er Stellung 470V - sollte also passen! Die Fehlanpassung muss man mit "halber Impedanz" korrigieren, wenn ich mich richtig erinnere (à la "Röhrenziehen"). Bin mir jetzt aber nicht mehr ganz sicher, müsste ich selber nachschauen.

Wenn ich noch irgendwie helfen kann (Bilder) nur Bescheid geben, aber wie gesagt - bin leider nicht sehr bewandt in puncto Elektrotechnik, nur so vorweg ... :)

LG
Michi

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Offline LeeDeForest

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #6 am: 13.10.2008 10:16 »
Hallo Michi,

das Ding ist fürs erste erstmal funktionsfähig. Allerdings: Kann es sein, dass eine Umschaltung zwischen clean und Zerre während des Spielens (also ohne an den Potis zu drehen) nicht praktikabel ist?

Wenn ich z.B. für den Zerrkanal den Gain voll aufdrehe, ist auch der Cleankanal ziemlich, naja, crunchy. Wenn ich den Cleankanal wirklich clean einstelle, also den Gain etwas rausdrehe, zerrt der Leadkanal dagegen nur noch so im Bluesbereich. Der Regler für Lead-Volume muss ja eigentlich auch immer auf Anschlag sein, weils sonst ja auch mehr so in Richtung Blues geht. Dafür ist dann aber der Lautstärkeunterschied zum Cleankanal viel zu krass als dass man da einfach umschalten könnte.

Was sagst du denn da als Besitzer eines Originals (wofür ich dich langsam echt beneide)? Gehört das so oder hat sich da bei mir der Fehlerteufel  >:D
eingeschlichen?

Liebe Grüße,

Frederik

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Offline darkbluemurder

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #7 am: 13.10.2008 12:39 »
Hallo LDF,

ich habe mal Anfang der 90er einen Jubilee Marshall gehabt. Keine Sorge, deine Beobachtung mit der Abstimmung von Clean und Leadsounds ist normal. Das hat auch beim Original nur eingeschränkt funktioniert. Ich habe ihn damals auch immer so eingestellt, dass der Rhythm schon deutlich crunchy war und habe den Cleansound durch Zurückdrehen des Guitarvolumes erreicht. Allerdings habe ich damals nie ganz cleane Sounds gebraucht, so dass das dann gut funktioniert hat. Das ist denke ich auch die Stärke dieses Amps. Für Cleansounds würde ich einen anderen Amp dazu nehmen.

Die Probleme der Abstimmung haben auch andere Amps wie z.B. die Mesa Boogie bis einschließlich Mark III oder auch Dumbles. Auch da sind für's Livespielen Kompromisse angesagt. Ich habe auch einen Engl Preamp. Bei dem klappt das zwar besser mit der Abstimmung des Zerrgrads im Verhältnis zum Cleansound, aber die gemeinsame Klangregelung macht mir zu schaffen. Kompromissfrei wird das Ganze vorstufenseitig nur durch getrennte Kanäle, am besten ohne gemeinsame Verstärkungsstufen. Das erhöht natürlich die Zahl der erforderlichen Röhren ungemein - ich glaube, Bogner hat in seinem Fish Preamp 8 (!) Vorstufenröhren verwendet - das ist wahrscheinlich Rekord!

Viele Grüße
Stephan
Bauten
Chieftain, HoSo56, Cleartone, Dirty Shirley, CJ 11, Junior Chief, Peggy 40

Conversions
Marshall 1959 SLP RI zu Minimalist HRM, Fender Bassman zu Mark Overdrive Special, Marshall 100W JMP zu Fat BE100, Marshall JTM 45 Reissue zu Dirty Daisy; Guyatone Bassman zu Basstonemaster

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Offline LeeDeForest

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Re: 2550-Eigenbau mit 2*EL84
« Antwort #8 am: 13.10.2008 13:50 »
Danke für die schnelle Antwort,

da bin ich ja beruhigt. Ich bin grade dabei, das gute Stück etwas... naja, komplett umzustricken. Die einzige Gemeinsamkeit mit nem 2550 dürften dann wohl nur die Equalizer sein. Auch mehr Halbleiter im Signalweg kommen dann rein, *Panik* z.B. ist der Einsatz mehrer OPs geplant um die Kanäle schön umschalten zu können. Dafür komme ich hoffentlich ohne 8 Röhren aus.

Geplant ist fürs Cleanspielen der Betrieb über OPs an den Clean-EQ, von da aus zu Send/Return. Der Zerrkanal läuft über ein Diodenclipping-Verhau aus wahlweise OPs oder JFETs, je nachdem wofür ich mich dann entscheide, zu der Vorstufe eines 2203. Das lässt sich aus der Beschaltung vom 2550 noch relativ gut umstricken. Der 2203 ist ja eher übersichtlich. Das Diodenclippen am Eingang dient quasi als Booster und Kompressor und soll dafür sorgen, dass die etwas flaue Zerre des 2203 mehr Dampf kriegt. Danach kommt der Zerr-EQ, ein Spannungsteiler, um auf Send/Return-Level runter zu kommen und dann zu Send/Return. Ich schalte also vor Send/Return zwischen den beiden Kanälen, danach gehts noch zu einer einzelnen Triode einer ECC83. Von da aus zum PI und Endstufe.

Somit hoffe ich, zum einen vollkommene Unabhängigkeit der Kanäle zu bekommen, zum andern hat das Teil dann hoffentlich auch so viel Zerre, dass mein mangelndes Spielvermögen hinreichend verschleiert wird. ;)

LG

Frederik