Hier mal meine (noch geringen) Erfahrungswerte mit diesem Gain-Bastard aus 4 Anodenstufen:
Die Kisten werden bei so viel Gain ganz schön empfindlich. Den 2n2 überm 220k vorm Gainpot habe ich wieder rausgenommen - war too much. Die Leitung vom Gainpot zum Eingang von V1B sollte evtl. geschirmt ausgeführt werden, sonst pfeiffts je nach Layout. Interessanterweise musste ich auch mein Grounding ändern - üblicherweise ziehe ich vom Inputjack über das Gainpoti zum Mittenpoti zum Kanalmaster zum Overallmaster zum Presence einen Draht, der zum Star führt. Hier hatte ich Brumm. Ergo Inputbuchse und Gainpoti an der Kathode von V1A zur Masse geschickt - Problem gelöst (ich erwähne das deswegen, weils in Marshalls ja auch ne gemeinsame Masse der Potis und der Inputbuchse gibt - also evtl daran denken, wenns mal zu sehr brummt und die beiden Komponenten (so wie man es eigentlich richtigerweise sowieso machen sollte) an ihrer jeweiligen Kathode und von dort zum Star zur Masse bringen.
Cameron zieht das Signal vorm Tonestack und nach der Anode noch runter. Das war bei mir nicht erforderlich - entkoppelt habe ich auch (noch) nicht - nur testweise so gefällts mir besser. Überhaupt arbeitet er sehr viel mit Caps parallel in den Spannungsteiler-Widerlingen. Mein Fall ist das nicht - wenn ich irgendwo Höhen zugebe, warum die dann gegen Masse wieder rausnehmen. Klar - man könnte das berechen und er wird seine frequenztechischen Gründe haben - vielleicht liegts aber auch nur am "suboptimalen" Layout der Marshalls, die er modifiziert. Mir gefällts "puritanischer" besser (ich habe keinen einzigen parallelen C mehr drin).
Insgesamt ist der Vorteil dieser Art der Schaltung mMn darin zu sehen, dass man einen ziemlich aggressiven "in your face" Sound hinbekommt, der trotzdem noch sehr direkt und nicht so komprimiert klingt. Für die härteren Jungs also . . .
Ach ja, ganz entgegen meiner sonstigen Vorliebe für extreme "Straffitäten" habe mal die B+ weiter abgesenkt und so einen Hauch (noch) mehr Gain produziert. In dieser Konstellation (Cameron reduziert die beiden Vorstufen 10k auf 5k - ich habe mich ihm also quasi "von oben" angenähert) klingt es dann doch mit etwas weniger Saft auf den Tuben besser (vorher hatte ich an den Filtern der Vorstufe 400V, danach nur noch 350).
So, das war mein Essay
Vielleicht interessiert es ja jemanden.