Impressum | Datenschutz | Shop | DIY | TT @ Twitter | TT-Cabs
Anzeigen der neuesten Beiträge

JCM 800 Modsammlung

  • 219 Antworten
  • 204082 Aufrufe

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

*

Offline matchboxracer

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #195 am: 14.09.2020 11:41 »
Hallo Leute!

Vielleicht mag mir jemand weiterhelfen. Ich würde gerne lernen und verstehen, welche Auswirkungen folgende Änderungen der Spannungsversorgung auf den Klang haben könnten.
1. R42, R66, R67 und R43 sind hier mit 4,7k angegeben. Beim original Marshall 2203, 1959 etc. befinden sich hier 5,6k Widerstände (control grid (pin 5)). Wie wirkt sich hier die Differenz auf den Klang aus?
2. C47 und C48 sind mit 100µF angegeben. Beim Marshall sind es 50+50µ parallelgeschaltet. Das ergibt natürlich in Summe 100µF und sollte somit gleich sein. Die Widerstände R69 und R70 wurden hier allerdings von 56k auf 100k erhört. Was passiert hier?
3. R52 und R53 wurden hier von 10k+10k (Marshall) auf 6,8k+6,8k verkleinert. Ich denke um die Spannung in der Vorstufe zu erhöhen um den Sound straffer zu machen?! Mein Amp hat allerdings schon eine relativ hohe B+ Spannung. Gemessen an den Anoden der Endstufenröhren komme ich schon auf 510V (ohne Röhren). Bei meinem alten Friedman SS-100 waren es nur 470V.

Gruß
Julian

*

Offline Stone

  • Sr. Member
  • ****
  • 214
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #196 am: 14.09.2020 12:15 »
Hi

Der Rest des Plans wäre auch interessant ... ;-)

zu 1) überlasse ich mal den Endstufen Experten.

zu 2) hier sind es 50µF in Summe, da die 100µF in Serie liegen; die 100k Widerstände dienen der Symmetrierung und Entladung - beide Elko sind mit 350 Volt angegeben, in Summe erreichst Du dann 700 Volt wenn die Widerstände zu 100% gleich sind (Spannungsteiler).

zu 3) Die Erhöhung der Spannung in der Vorstufe ist rechnerisch rund 30% - 20k gegenüber 13,6k - und damit nicht unerheblich, auch in der Praxis. Der Arbeitspunkt der Trioden verschiebt sich dadurch und dadurch ändert sich auch der Sound; in der Regel assoziiert man mit mir Spannung auch mehr "headroom" und / oder einen strafferen Sound. Wenn es die JEL Variante ist, die ich im Kopf habe, so dürfte die Distortion deutlich rotziger werden, der Anteil an Höhen (nicht Obertönen) nimmt etwas zu und die Frequenzen um 280 Hz klingen aufgeräumter.

Gruß, Stone

*

Offline matchboxracer

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #197 am: 14.09.2020 12:22 »
Vielen Dank für die Antwort!
Den Schaltplan hatte ich auf Seite 13 angehängt. Hier aber gerne noch einmal ;-).

*

Offline matchboxracer

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #198 am: 14.09.2020 12:40 »

zu 2) hier sind es 50µF in Summe, da die 100µF in Serie liegen; die 100k Widerstände dienen der Symmetrierung und Entladung - beide Elko sind mit 350 Volt angegeben, in Summe erreichst Du dann 700 Volt wenn die Widerstände zu 100% gleich sind (Spannungsteiler).


Das wären doch hier in Summe auch 50µF? Bzw. anders gefragt...kommt es aufs gleiche raus, wenn ich 50µF+50µF Elkos parallel geschaltet verwende oder zu einfachen 100µF greife?

*

Offline matchboxracer

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #199 am: 14.09.2020 12:41 »
Das wären doch hier in Summe auch 50µF? Bzw. anders gefragt...kommt es aufs gleiche raus, wenn ich 50µF+50µF Elkos parallel geschaltet verwende oder zu einfachen 100µF greife?

*

Offline Stone

  • Sr. Member
  • ****
  • 214
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #200 am: 14.09.2020 12:46 »
Hi

Anhand Deiner Rückfragen empfehle ich auf jeden Fall noch einmal einen Blick auf Parallel- und Serienschaltung von Kondensatoren ... ich möchte nicht den Teufel an die Wand malen, aber wir bewegen uns hier eben in Spannungsbereichen, die man nicht vernachlässigen sollte.

50µ parallel zu 50µ ergeben in Summe 100µ - 100µ in Serie mit 100µ sind 50µ.

Die Serienschaltung ist früher vor allem verwendet worden, weil die Elkos nicht unbedingt die entsprechende Spannungsfestigkeit hatten, kaum verfügbar oder deutlich teurer - es gilt also genau diese zu beachten, wenn Du Elkos auswählst (und ich rate auch dringend davon ab, die Toleranz des Bauteils zu addieren, sondern lieber zu subtrahieren, dann ist man auf der sicheren Seite).

Nicht uninteressant ist der Effekt durch die Symmetrierwiderstände hinsichtlich der Entladung der Kondensatoren, wenn der Amp ausgeschaltet wurde; den sollte man aber nicht primär betrachten.

Den Plan hatte ich leider übersehen - ich hatte eine andere JEL Schaltung im Kopf.

Der Sound dürfte hier straffer werden oder ggf. die Distortion auch rauher - allerdings schätze ich, nimmt auch der "fizz" etwas zu. Die 6k8 können "zufällig" aus "Gewohnheit" aber auch in einer filigranen Abstimmung gewählt worden sein.

Gruß, Stone

*

Offline matchboxracer

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #201 am: 14.09.2020 13:00 »
Vielen Dank Stone!
Ich werde von der Spannungsversorgung erst mal die Finger lassen und alles bei den Marshall Standard Specs belassen. Zudem werde ich mich mit dem Thema PSU noch mal in Ruhe beschäftigen ;-).

*

Offline Stone

  • Sr. Member
  • ****
  • 214
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #202 am: 14.09.2020 13:07 »
Hi

Kommt drauf an, was Deine Intention ist (müsste ich wohl mal zurückblättern und lesen).

Bei den in den letzten Jahren wieder viel genutzten Mods mit Zender-Dioden und FET Transistoren am CF spielt die anliegende Spannung der Trioden eine - wie ich finde und ausprobiert habe - erhebliche Rolle.

Ich habe z.B. in einem an einen Cameron Atomica angelehnten Amp die ersten beiden Trioden "hinter" ein Poti gehängt und konnte somit die Spannung in einem erheblichen Bereich regeln.

Dabei fiel halt auf, dass der Höreindruck im Bereich unter 400 Hz sich drastisch verändert (mit Oszi hätte man es ggf. auch messen können), gerade, wenn man dann noch Z-Dioden zuschaltet.

Ferner ist aus meiner Sicht die Wahl der Z-Dioden abhängig von der am CF anliegenden Spannung.

Aber ... was für mich dann gut klingt, muss nicht für Dich.

Der gezeigte JEL ist halt nichts anderes, als ein leicht abgeänderter 2203/04 mit separtem Triodensystem für einen "clean channel" - da könnte man jetzt schauen, welchen Einfluss die einzelnen Komponenten nehmen, aber grundsätzlich würde ich tippen, die Kiste klingt wie ein guter 2203 ;-)

Gruß, Stone

*

Offline matchboxracer

  • Sr. Member
  • ****
  • 217
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #203 am: 14.09.2020 13:52 »
Ich habe da einen Marshall 1959HW welcher vom „Vorbesitzer“ auf eine modifizierte 2203 Schaltung umgebaut wurde. Allerdings nicht wirklich gut. So habe ich ihn auf „Standard“ 2203 Specs zurückgesetzt. Bin mit dem Ergebnis bzw. Klang aber einfach nicht zufrieden. Seit dem ist er eine ständige Bastelbude. Der Amp hat aber potenzial und seit dem suche ich nach Mods um ihm etwas mehr Gain zu entlocken ohne die dynamische Ansprache zu verlieren.
Würde den Amp auch gerne in eine gute Werkstatt geben, allerdings weiß ich nicht wohin. Ampete macht es nicht mehr und Tonehunter hat die Türen ganz geschlossen. Hatte schon Kontakt zu Dan Gower aus England und Henric Hermansson aus Schweden. Allerdings schrecken mich die Preise etwas ab (Gower ab 550GBP und Hermansson ab 650€). Und das für Mods, die man nur von YouTube kennt...

*

Offline Stone

  • Sr. Member
  • ****
  • 214
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #204 am: 14.09.2020 14:58 »
Hi

Zu den Preisen kann und möchte ich eigentlich nichts sagen - letztlich bezahlst Du natürlich deren Wissen und Erfahrung, aber auch ganz klar Arbeitszeit, Abgaben, Steuern, etc. pp. Das darf sich dann jeder selbst ausrechnen ;-)

Natürlich ist auch Art und Umfang entscheidend - und für mich zählt vor allem die Ausführung. Ich bin da sehr penibel, wenn ich aber so einige Arbeiten hier im Forum sehe, dann würde ich mich selbst so gerade eben noch im Mittelfeld einordnen - und je akurater und sicherer eine Arbeit ausgeführt wird, umso besser und umso aufwändiger.

Über den Sound von Mods kann man immer streiten - ich habe schon Sachen mit "µ"-Amp gesehen, sprich, Kathode einer Triode direkt an Masse. Eine beliebte Variante beim 2203/04 ist es z.B. die ersten beiden Kathoden zu tauschen, sodass die erste Stufe einen 10k an der Kathode hat, die zweite dann die 2k7 || 680nF Kombination.

Das entspricht dann einem "boosted" 1959/87 (SLP ist eine andere Variante, läßt sich aber auch machen) - wenn Du dann einen 4n7 über's Gainpoti lötest (anstelle 470p oder 1n) und ggf. noch einen 680nF über dem 820er (teilweise auch 1k) setzt oder auch den 820 gegen 1k5 tauscht, wirst Du ziemlich nah an den Sound vom "Running wild" Song von Airbourne kommen (Gain auf 6 und mit Paula o.ä.).

Der leicht mittig-nasale Sound des 2203/04 kommt aber z.B. durch die Reihenfolge und Beschaltung in der Vorstufe, vor allem durch den 10k - den kannst Du auch gern mal auf 8k2, 5k6 oder auch 2k7 mit einem weiteren 680nF setzen.

Gruß, Stone
« Letzte Änderung: 14.09.2020 15:01 von Stone »

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #205 am: 6.09.2021 21:56 »
Hi Leute,

nachdem hier jetzt fast ein Jahr nichts mehr los war, dachte ich ich mach mal wieder etwas Alarm ;).
Vor 2 Wochen ist ein 2210 bei mir eingezogen, jaja ich weiß, viele mögen ihn nicht aber manche lieben ihn....

Mein erster Eindruck war:
* Normal Channel:  gute Basis für Pedale, aufgerissen Richtung 2003/4 Territorium, eher zu wenig Höhen / bedeckt
* Boost Channel:  (viel) zu viel Gain, zu wenig Biss, matschig und unkonkret

Insgesamt hatte der Amp zu wenig Druck / zu viel Kompression und zu wenig Biss und auch Schub.
Ich habe dann zunächst sämtliche Elkos getauscht und noch einige Mods vorgenommen, siehe Anhang.
Ziel der Aktion war also weniger Gain und mehr Dreck  im Boostkanal sowie einen Clean (Normal) Kanal der etwas cleaner bleibt und mehr Höhen hat.
Ich wollte den Amp nicht grundsätzlich umkrempeln, sondern nur klanglich etwas verbiegen..... Dazu habe ich alle größeren Anodenwiderstände im Preamp auf die "üblichen " 100k reduziert (weniger gain) und dem PI auch die "klassischen" Bauteilwerte verpasst.
Der Normalkanal hat durch den "kleineren" C15 deutlich mehr Höhen und der Boostkanal klingt durch den größeren C7 (2n2 -> 10n) deutlich fetter und auch ohne C22 etwas konkreter.
Der Vorbesitzer hat das Mastervolume hinter den Hall und den Effektweg verlegt (die einzigste Mod), macht Sinn und bleibt so...
Für mich klingt der Amp jetzt richtig geil und ich bin vollstens zufrieden... ;D
Das "Depth" Poti (ehemals DI-Level) macht bei Bedarf unten rum etwas mehr...

Ich hoffe irgendwie geholfen zu haben und sende Grüße,
Heiko
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #206 am: 15.11.2021 20:58 »
Sooooo,

nachdem ich dann einige Tage ins Land gehen lies, dachte ich, daß das noch besser geht.... ;D
Unten die aktualisierte Liste, darüber hinaus ist die kranke Schaltmimik mit diesem IC durch
schicke Relais ersetzt worden. Das funzt jetzt zuverlässig und vor allem: völlig geräuschfrei!
Der Amp ist jetzt sandfrei (also außer dem Netzteil....) und klingt halt wie so ein hotrodded M....
Dank der ECC81 in V2 bleibt der Normalkanal bis 3 clean und der Boostkanal hat mehr als genug
Gainreserven. Insgesamt hat die ganze Aktion den Amp schön "geöffnet", es sind plötzlich Höhen
und Biss da, die vorher definitiv gefehlt haben. Eine schöne Blues/Rockmaschine jetzt  ;)!

LG,
Heiko
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #207 am: 15.11.2021 20:59 »
more pics....
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #208 am: 15.11.2021 21:00 »
more pics...
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!

*

Offline hako

  • YaBB God
  • *****
  • 371
Re: JCM 800 Modsammlung
« Antwort #209 am: 15.11.2021 21:01 »
last pic!
Wer einen Rechtschreibfehler findet darf ihn behalten!