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Luxor Amp u. Bias

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Offline turbino

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Luxor Amp u. Bias
« am: 11.09.2008 20:57 »
Guten Abend zusammen.

Ich bin neu hier im Forum, heiße Alex u. habe im Frühsommer ein Luxor Vollröhren-Topteil samt 2x12er Box vor dem Sperrmüll retten können. Es ist ein Japanischer Fender?-Clone aus den späten 60ern - frühen 70ern, mit 4 ECC83, 1 ECC85, 2 EL34 und einer GZ34 Gleichrichterröhre.
Leider ist der Amp in keiner Weise beschriftet, siehe Bilder.





Es waren noch die original Matsushita Röhren drin und das Ding hat die tollsten (Stör)Geräusche von sich gegeben. Nach Austausch aller Röhren sind diese Prassel-Knatter-Peng-Geräusche nicht mehr vorhanden, nur etwas Brummen tut er noch. Aber dazu später.

Habe die EL34 durch gematchte 6CA7 von EH ersetzt. Dadurch drängt sich natürlich eine Bias Kontrolle bzw. Justierung auf. Zwischen Pin 8 u. 3 konnte ich eine Spannung von 375 Volt ermitteln, was einem Ruhestrom von 34-47mA entspräche - korrekt?

Aber wie ermittle ich jetzt den Ruhestrom, und wie stelle ich den Ruhestrom ein? Gehe ich recht in der Annahme, daß Pin8 die Kathode ist? Bei beiden Sockeln ist Pin8 hintereinander(in Reihe?) auf einen Massepunkt gelegt. Sollte ich dort den in der DIY- Anleitung erwähnten 1Ohm R einlöten?
Ok - falls das bis jetzt noch korrekt ist - wie verändere ich dann den Ruhestrom?

Das soll's für's erste gewesen sein,

so long, Alex

Edit: das mit den Bildern hat natürlich nicht geklappt :( neuer Versuch......hmmmm ???

« Letzte Änderung: 11.09.2008 21:43 von turbino »

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Offline Athlord

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #1 am: 12.09.2008 08:06 »
Hallo Alex,
und willkommen im Forum.
Vorweg erstmal:
Warnung! In Röhrenverstärkern können auch im nicht eingeschalteten Zustand und selbst wenn sie bereits vom Netz getrennt sind jederzeit lebensgefährlich hohe Spannungen vorherrschen! Sofern du dir über die Tragweite und möglichen Folgen deines Handelns nicht absolut im Klaren bist und/oder nicht über ausreichendes Fachwissen & Erfahrung auf diesem Gebiet verfügst und/oder auch nur den geringsten Zweifel über den folgerichtigen und sicheren Ablauf deines Vorhabens hast, dann lass es im Interesse deiner Gesundheit/deines Lebens auf jeden Fall bleiben, öffne das Gerät keinesfalls selbst, sondern beauftrage einen in diesem Bereich erfahrenen und entsprechend ausgebildeten Fachmann damit, dein geplantes Vorhaben auszuführen!

Üblicherweise wird der Widerstand zum Messen des Ruhestrom am Sockel für Pin 1 und 8 angebracht und dann auf Masse gelegt.
Allerdings macht das nur dann Sinn, wenn Du auch irgendwo die Möglichkeit hast den Ruhestrom einzustellen.
Auf dem Foto konnte ich kein Potentiometer sehen, welches dafür in Frage kommt.
Besser wäre hier der Einsatz eines Messadapter.
Das ist für dein Leben und für den Original Zustand des Verstärkers die beste Lösung.
Gruss
Jürgen
Ich danke allen, die nichts zur Sache beizutragen hatten und trotzdem geschwiegen haben!

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Offline uwe-3

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #2 am: 12.09.2008 08:52 »
Hallo Alex, erst mal Glückwunsch, möchte so was auch mal auf dem Sperrmüll finden. Jetzt zu deinen Problem, schätze dich doch mal selber ein, hast du ein ausreichendes Wissen um an so einen Röhrenverstärker zu arbeiten? Ich kann das was Jürgen geschrieben hat nur noch einmal unterstreichen. Wenn du dir das zutraust, dann mess doch als erstes mal die Spannungen an Pin 5 der Endröhren, damit man ungefähr weiß was mit dem Bias los ist. Ich konnte auf den Fotos auch keinen Regler erkennen, der Ruhestrom ist warscheinlich fest eingestellt. Wenn du wissen willst wie hoch dein Ruhestrom ist dann löt bei jeder Endröhre zwischen Pin 1,8 und Masse einen 1 Ohm Wid., über den Spannungsabfall kannste dann den Ruhestron ausrechnen.
Grüße
Uwe

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Offline BuggyAndy

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #3 am: 12.09.2008 09:25 »
Hi Alex,

beim Luxor ist das Bias fest vorgegeben, mit einem Wert, der dass Wechseln der Pentoden recht unkritisch macht. Wenn dir der Sound so gefällt, brauchst du nichts zu ändern.
Ansonsten musst du einen Festwiderstand in der Bias-Spannungsversorgung gegen einen Trimmer tauschen.
Du bist ein Glückspilz, gut aufgebaut kann da ein toller Amp draus werden :bier:
Meine Empfehlung, Tausche die Elkos aus und alle Koppelkondensatore durch Xicon oder Orange-Drops, evtl. ein paar Widerstände wechseln.

Gruß,

Andy

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Offline Grooverock

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #4 am: 12.09.2008 11:42 »
 :o  :o  :o
Verdammt nochmal das sieht ja alles recht gepflegt aus!!!! Wer schmeisst den soetwas weg??!? Und verdammtnochmal wer traut sich so etwas noch zu erzählen?!?? NEID!  ;D  O0
Mal im ernst: Glückwunsch!!!
Ich kann mich noch erinnern das man solche teile gebraucht zwischen 250-400,- DM bei einem Laden in der Nähe kaufen konnte...
Die sahen aber nicht mehr soooo gut aus.
Viel Erfolg und Spaß damit!
Kim
Dreckig und laut...

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Offline turbino

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #5 am: 12.09.2008 21:44 »
Tia, ähem, wo soll ich anfangen?

Erstmal Danke für die Glückwünsche, das war wirklich mein Fund des Jahres. Die Leute hatten anscheinend das Haus neu bezogen u. dabei halt den Keller ausgeräumt - alles muß raus, oder so.

Das tolle an der Sache ist der erstaunlich gute Erhaltungszustand des Halfstacks - mit dem Feuchten Lappen(mit ein wenig organisch abbaubarem Reiniger :bier:) saubergewischt, tataa, sieht wirklich aus wie neu - das Tolex super, die Schrauben u. Ecken kaum angegriffen, insgesamt sehr guter Zustand.
OK, die hatten den Stecker abgeschnitten ??? jedoch nicht das Kabel.

Da ich bis dahin absolut keine Ahnung von so Sachen hatte, hab ich das Teil erstmal zu einem Bekannten eines Bekannten gegeben um die elektrische Sicherheit wiederherzustellen, bzw. zu gewährleisten, und so steht er jetzt hier.

@Athlord - das mit den Sicherheitshinweisen geht in Ordnung, danke der Nachfrage. Ich hab mir schon Strippen zum Kondensator entladen gebastelt, benutze gute Multimeter und passe höllisch auf bei der Sache - das ist auch der Grund warum ich heute Abend nichts mehr messe, Alkohol enthemmt :guitar:

@uwe-3 - Wie oben schon erwähnt fällt messen heute aus, aber mich würde mal der Bezug von Pin5 (G1) zum Bias interessieren. Außerdem hab ich heute vergessen, mir passende 1 Ohm Widerstände zu besorgen ::)

@BuggyAndy - das find ich erfreulich - ist das ein sogenannter 'Fixed Bias' ? Ich habe den Amp ja mit den (komplett) neuen Röhren schonmal angespielt - ca. 1/2 Stunde - u. keine 'Rote Backen' feststellen können. OK, so richtig aufgedreht hatte ich nicht - wegen den Nachbarn.
Der Sound der jetzt verbauten 6CA7 ist m.E. viel voller, runder - nicht mehr so Zickig wie mit den Originalen, was ja auch am Alter/der Abnutzung liegen kann.
Das mit dem Kondensatorentausch ist wohl unvermeidbar, wobei eine Heidenarbeit für mich. Die haben nämlich damals die Lötleiste fröhlich von unten bestückt :devil: Nebenbei - erklärt mir mal das mit den Koppelkondensatoren. Wo die sitzen, etc..

@Kim S. -  :danke: :danke: :danke:

Gruß, Alex

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Offline WiderGates

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #6 am: 13.09.2008 13:50 »
Die Koppelkondensatoren sitzen direkt an der Anode der Vorstufenröhren und wenn eine Klangregelung folgt fehlen sie meistens.
Sollte die Stufe ein Kathodenfolger sein liegen an der Kathode.
Hawadääre, freundliche Grüße & fröhliches Schaffen
Dieter

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Offline BuggyAndy

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #7 am: 13.09.2008 17:36 »
Hi,

ja das nennt man fixed Bias, wird in der Regel vom Techniker einstellbar gemacht, um optimale Ergebnisse zu bringen. Was Optimal ist, sieht aber jeder wieder anders. Wenns klingt liegst du gut mit der Fixed Bias.
Ich habe schon einige Fuji-Music Amps restauriert, dass ist nämlich die Firma die hinter Luxor steckt und ja, es ist bei den auf Lötleiste gebauten Versionen etwas fummelig, deshalb auch teuer wenn du es machen lässt. Aber mit Geduld....... ::)
Koppelkondensatore und Elkos solltest du aber auf jeden Fall austauschen.

Gruß,
Andy

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Offline uwe-3

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #8 am: 13.09.2008 19:13 »
Hallo Alex, du Glückspilz, jeder beneidet dich hier um deinen tollen Fund. Also wenn du wieder nüchtern bist mußt du dich auch mal theoretisch mit der Materie der Röhrentechnik beschäftigen, an das G1 deiner EL34 kommt nicht nur das NF Signal welches sie aussteuert sondern auch eine negative Spannung mit welcher der Ruhestrom der Röhre festgelegt wird, so um die -38V, je negativer diese Spannung ist  um so kleiner der Ruhestrom. Im AB Betrieb so 30-40mA pro Röhre.
Grüße
Uwe :bier:

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Offline turbino

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #9 am: 14.09.2008 15:59 »
Sodele, da bin ich wieder.

Habe eben nochmal das Meßgerät angeschmissen, und auf Pin 5(g1) messe ich bei beiden Röhren identische Werte von -50Volt im Standby u. -27Volt im Betrieb. Auf Pin 4(g2) liegen bei der einen 392Volt an u. 390Volt bei der anderen.

Morgen werde ich die beiden 1 Ohm Widerstände einlöten u. mal den tatsächlichen Ruhestrom rausmessen.

Schönen Sonntag noch,

Alex :bier:

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Offline uwe-3

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #10 am: 15.09.2008 17:10 »
Hallo, nehm aber Widerstände mit 1%, oder kaufe mehrere und meß die Dinger aus.
Grüße
Uwe

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Offline turbino

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #11 am: 15.09.2008 20:42 »
Hallo allerseits.

Uwe, wie heißt es so schön - 'Haben, ein Gewehr' . Konnte heute gerade so zwei halbwegs passende Widerstände auftreiben, sollten aber für eine grobe Einschätzung ausreichen :o



und :-X



Wenn das nur halbwegs stimmt, ist der Ruhestrom völlig daneben. Jetzt werde ich mich mal daranmachen, die unter der Lötleiste versteckten Bauelemente herauszufinden (jaa, das wird ein Spaß). Und wenn ich die Teile dann bestelle, werde ich auch gleich die passenden Meßwiderstände mitordern.

Mal nebenbei, würde nicht ein Meßwiderstand reichen? Ich meine beide Kathoden über einen 1 Ohm R an Masse?

Hier nochmal ein Bild vom Luxor mit den original Knöppen (richtig, einer hat gefehlt)



und noch eins zur allgemeinen Belustigung



Bis dann, Alex :bier:

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Offline uwe-3

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #12 am: 16.09.2008 09:05 »
Hallo Alex, da liegt ja einiger im Argen bei deinen guten Amp., die gemessenen Spannungen zeigen Ruheströme von 84 b.zw. 118mA, das ist viel zu hoch, daraus ergeben sich für die Röhren bei ca Ua 400V Verlustleistungen von 33 b.z.w. 47W!!!!! das machen deine Röhren nicht lange mit, die Verlustleistung der EL 34 ist 25W. Bei den Unterschieden der beiden Röhren muß dein Amp auch ziemlich brummen. Also was ist da los? Fehler in der Biasschaltung? Kann schon sein, aber es kann auch sein das die Koppelkond. vom Phasendreher lecken, löt die doch mal am G1 deiner Endröhren los und meß noch mal. Die      -27V am G1 erklären den hohen Ruhestrom, nicht aber die Unterschiede, du hast doch geschrieben das du ein gemachtes Paar Endröhren verwendest. Versuch das erst mal, dann wissen wir mehr.
Grüße
Uwe :guitar:

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Offline carlitz

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #13 am: 16.09.2008 09:19 »
Hallo,

Du setzt außerdem Messwiderstände mit 10% Toleranz ein. Das kann im Zweifel auch mehr (oder weniger) als 10% sein.

Das hat einen wesentlichen Einfluß auf das Messergebnis.

Tip: Rüste Deine 1 Ohm Kathodenwiderstände auf 1% Typen um. Du setzt auch 5 Watt Typen ein, die an dieser Stelle nicht benötigt werden.
Gruß
If you don't know how to fix it, stop breaking it!

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Offline turbino

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Re: Luxor Amp u. Bias
« Antwort #14 am: 16.09.2008 17:18 »
Hallo u. Danke für die Antworten.

Also wie oben beschrieben werde ich erstmal die Kondensator Geschichte angehen, die Koppel-C's sitzen anscheinend auch unter der Lötleiste. Die Widerstände sind z.Z. nur ein Notbehelf (sind erstmal unterschiedlich u. liegen bei 1,1 bis 1,2 Ohm), da besorge ich auch bessere :angel:

Die Röhren habe ich 'gematcht' gekauft, jetzt nach dem Ausbau ist mir aufgefallen daß das eine Pärchen unterschiedliche Getter hat, sonderbar.


Na ja, wie gesagt, ich besorg mir erstmal die neuen Teile und dann sehen wir weiter,

Alex :bier: