Hallo Rocket,
ich - an Deiner Stelle - würde den Trafo nehmen. Ich kann beim schnellen Darüberschauen eigentlich keinen Grund sehen, warum der Trafo des Fender 30 nicht geeignet sein sollte.
Der Trafo des Fender 30 liefert nach Gleichrichtung mit einer 5U4GB Röhre 415 Volt - vermutlich liegt also die Wechselspannung der Hochvoltwicklung in der Gegend von 350 Volt.
Die vom TT66 benötigten Heizspannungen von 5 Volt und 6,3 Volt werden bereitgestellt.
Dem Schaltplan des TT66 entnehme ich, daß die Hochvoltwicklung nur 300 Volt Wechselspannung liefert, die aber mit einer 5AR4/GZ34 gleichgerichtet wird - somit landen wir lt. dem von Kim empfohlenen Programm PSU-Designer ungefähr bei 385 Volt am ersten Elko.
Wenn Du mit dem PSU-Designer ein bißchen rumspielst, findest Du vielleicht eine Röhre die noch eine etwas niedrigere Gleichspannung liefert als die 5U4GB (möglicherweise ist die 5Y3 geeignet) und somit die 415 Volt des Fender 30 noch näher an die 385 Volt des TT66 annähert.
Ich kann aber auch keinen Grund sehen, warum der TT66 nicht mit einer etwas höheren Spannung betrieben werden sollte. Die Anodenspannungen der ECC83 kann Du ja mit den entsprechenden Widerständen passend einstellen, falls es hier zu Überschreitungen der Grenzwerte kommen sollte.
Zu bedenken ist folgendes: Die von mir hier angegebenen Werte sind grob geschätzt und können sich in der Praxis als falsch herausstellen. Der Trafo wird mit der Schaltung des TT66 viel weniger "rangenommen" als beim 30er und wird möglicherweise deshalb zu hohe Spannungen liefern. Wenn Dein Fender 30 ein Exportmodell mit dem roten Spannungs-Wahlschalter ist, könntest Du hier mit den Einstellungen 240 oder 260 Volt die Spannungen im Gerät absenken.
Die hier immer wieder gebetsmühlenartig vorgetragenen Warnungen vor den Elkos, die auch nach dem Ausschalten des Gerätes noch tagelang letale Spannungen führen, möchte ich mit einer Warnung ergänzen, die ein Freund von mir, der in den neunziger Jahren Röhrenverstärker-Bausätze produzierte, immer in seinen Aufbau-Anleitungen zu stehen hatte:
"Der Aufbau des Gerätes sollte nur von fachlich kompetenten Elektronikern vorgenommen werden.
Schon beim Aufbau könnte es (obwohl elektrisch NOCH ungefährlich - das Gerät ist ja noch nicht ans Stromnetz angeschlossen) durch den Gebrauch von Zange und Schraubenzieher zu Quetschungen und Stichverletzungen kommen, der Gebrauch eines Lötkolbens kann Ursache für ernsthafte Verbrennungen, ja sogar für Feuersbrünste sein."
Wir haben uns damals schlappgelacht.
Und noch eine Warnung von mir:
Lötzinn-Dämpfe (wobei die Nase als Absauger fungiert) scheinen bei Überdosierung zu psychischen "Veränderungen" zu führen. Nachdem, was ich hier lese, bekommt in diesem Forum kein Newbie von den tollen Oberlötern jemals eine vernünftige Antwort ...
Ärgere Dich also nicht - andere Newbies werden hier noch viel schlechter behandelt als Du.
Herzlich wilkommen im Forum!
Alex