@Larry, dann müsste aber folgender Aufbau auch brummen.
Tut er aber nicht
Dann freut mich das für dich aber sehr
Grundsätzlich ist es so, dass man das Brummverhalten eines Amps niemals - wie z.B. einen Spannungsteiler oder die Spannungsverstärkung einer Triodenstufe - auf den Punkt genau vorherberechnen kann. So kann es durchaus passieren, dass ein Amp mit wirren Random-Grounding sehr geräuscharm ausfällt, ein anderer jedoch, wo man alles nach bestem Wissen und Gewissen 'richtig' gemacht hat noch immer einen hartnäckigen Restbrumm aufweist. Die 'möglichen' Ursachen für Restbrumm sind so vielschichtig, dass es manchmal selbst für Cracks schwierig bis unmöglich ist, diesen Wald mit Kognito alleine vollends zu durchdringen und hier schon immer sehr viel Empire (Trial & Error) zur Anwendung kam. Und ich glaube, dass in der Geschichte der grossen Amphersteller die Designer dort nichts mehr zur Verzweiflung gebracht hat, als die Suche nach der Ursache/den Ursachen für den Restbrumm
Nun zu deinem Aufbau:
Du hast durch die Tiefe des Chassis schon mal 'viel Fleisch' zwischen der gedachten axialen Linie aus der NT Spulenmitte und der Vorderkante Chassis, dort wo Inputbuchsen & Potis sitzen, womit diese Komponenten schon mal gut aus dem Hauptstreufeld des NT herausgerückt sind. Auch das Board schein mir zwischen den Preampröhren und den Potis angeordnet zu sein, wodurch die Komponenten darauf ebenso nicht bzw. kaum vom Hauptstreufeld des NT mit unerwünschten Elektronen 'geduscht' werden. Ferner vermute ich mal, dass die Masseverbindungen des Preampbereiches zum Chassis fernab der (gedachten) Achse der NT Spule angeordnet sind.
Verhältnisse, wie sie beim JTM45 Reissue leider nicht gegeben sind.
Vielleicht ist ja dein Chassis aus Aluminium? Nichtmagnetische Chassismaterialien können keine magnetischen Felder aufnehmen und 'woandershin' transportieren! Über die negativen Eigenschaften von Aluminium als Chassismaterial möchte ich mich an dieser Stelle mal nicht auslassen
Dann fällt mir noch auf, dass dein NT relativ viel Eisen hat. Wenn dies noch dazu von relativ hoher physikalischer Qualität wie z.B. VM111-35 oder gar VM97-30 ist, dann hat der Trafowickler vermutlich diesen primär- und sekundärseitig 'heruntergerechnet' und so manche Windung eingespart - was wiederum das Streufeld des NT reduzieren hilft. Die 'E' und 'I' Bleche des NT sind miteinander verschweisst, was bewirkt, dass beim Erkalten (Schrumpfen) der Schweissnaht die E & I Bleche regelrecht aneinandergepresst werden, was den beim traditionellen Wechselstopfen des Kerns zwangsläufig verbleibenden Luftspalt aufhebt - wodurch die Kernpermeabilität erhöht wird, die Ummahnetisierungsverluste reduziert werden, und was somit die unvermeidliche Ausbildung des NT Streufeldes noch weiter reduzieren hilft.
Der Kern des JTM45 Reissue NT ist relativ klein (kleiner als der des Originals) und noch dazu mit der recht 'bescheidenen' Blechqualität FeV 350-50 HA gestopft.
So, bevor das hier zum Gutachten oder einer wissenschaftlichen Abhandlung abdriftet, werde ich mal die Bremse ziehen - prinzipiell wollte ich nur aufzeigen, dass eine Lösung die 'hier' funktioniert hat nicht unbedingt auch 'dort' funktionieren muss - und andersherum! Zu viele andere Faktoren sind stets mitzuberücksichtigen und ein gewisses Trial & Error zur 'Nachverfeinerung' des Ergebnisses bleibt einem bei der Hatz nach dem Restbrumm selten erspart. Habe dabei schon die unglaublichsten Sachen erlebt, die jeglicher Logik widersprachen.
Was bleibt ist, dass die Orientierung deines Netztrafos 'physikalisch betrachtet' dennoch falsch ist! Dass es in deinem speziellen Fall dennoch funktioniert, spricht für dein Geschick - gepaart mit Glück
Larry