hi max
ich habe nun die ruhe gefunden, mir die sache etwas genauer anzusehen. dabei habe ich versucht, nebst deiner angewandten methode (excel tool von michael kaufmann / bonn) auch die klassischen methode mit kennlinienfeld, bleistift und lineal für die 'kalkulationen' zu verwenden.
beide methoden führen zu ähnlichen ergebnissen, die mit deinen vergleichbar sind, jedoch bin ich von anderen werten ausgegangen. anhand der excel-methode erläutere ich kurz,wie ich vorgegangen bin. im gegensatz zur berechnung von triodensystemen habe ich bei den pentodensystemen meine schwierigkeiten - irgendwie wollen meine grauen synapsen sich nicht schlüssig verbinden!
zuerst: welche Raa sehen die röhren bei den möglichen endstufen-konfigurationen:
2 x EL34 PP: Raa/2 => 5k
2 x 6L6 PP: Raa/2 => 3k3
4 x 6L6 PP: Raa/4 => 1k65 (2 röhren teilen sich Raa/2)
--> vgl. marc's posting von annodazumals
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=4610.15zweitens:
die anodenspannung liegt bei 455VDC. analog dirk's biasing handbuch betragen die ruheströme min 33mA und max 47mA.
die werte im excel-tool eingegeben und ich erhalte die selben kurven, wie du sie ermittelst hast. im anhang sind die lila farbenen linien, die für 2x 6L6, und die grünen für 4x 6L6 gelten.
ohne zu rechnen, sondern mit hilfe der makros habe ich die leistung ermittelt (grosse kringel):
2x 6L6: 93.4W --> 46.7W/6L6
4x 6L6: 165.4W --> 41.8W/6L6
(anmerkung: mit dem tool ermittelte ich einen wert von 82.7W, weil es davon ausgeht, 2 röhrensysteme vor sich zu haben. tatsächlich sind es 4)
für 2x6L6 hast du 48.8W ermittelt, was in etwa meinem ergebnis ( 46.7W ) entspricht.
bei den werten für 4x6L6 liegen wir etwa um faktor 4 auseinander. wieso?
du bist davon ausgegangen, dass 2 röhren raa=13k2 sehen, was jedoch nicht zutrifft. die sehen genau 6k6. wie du richtigt bemerkt hast, bei 4 röhren zu zwei paaren sehen die röhren die hälfte der impedanz wie bei 2 röhren,aber eben nicht 13k2 sondern von Raa=6k6 - also 3k3 respektive Raa/2= 1k65.
die arbeitsgerade bei 4 röhren ist kaum flacher als jene für 2 röhren (strich-punktierte linien: parallel verschoben --> steilheit um die hälfte reduziert und nochmals parallel verschoben, um den vergleich zu haben)
übrigens: die loadline (orange) im angehängten schaubild gilt für 2x 6L6.
ich bin zu wenig geübt und erfahren, aber ich habe den eindruck, die werte passen ganz gut,zumal im datenblatt Raa mit 5k angegeben ist, so liegen die 6k6 grosszügig betrachtet im selben rahmen.
zu deiner frage, wieso spannungsabfall zwischen netzteil und der an der anode gemessenen spannung: man könnte meinen, das sei gott-gegeben, ich kann's auch nicht schlüssig erklären. aber ich denke, an dieser stelle sind die sachverhalte etwas schwieriger zu verstehen, da wir hier einen OT, einen impedanzwandler, vorliegen haben (kein einfacher widerstand!). ich habe letzte woche mitunter das white paper von jensen transformer über audio transformatoren gelesen.
tatsache ist, dass wir ab PSU bis zur anode einen spannungsabfall von 15V (Ub=470V Ua=455V) zu verzeichnen haben. zweimal ruhestrom fliesst durch die primärwicklung ab CT: 94mA, womit sich nun ein ohm'scher widerstand von 160 ohm für die primärwicklung ergibt, der für den spannungsabfall verantwortlich ist. Raa/2 ist jedoch 1650R!
ich weiss jedoch noch vom bau meines hotcat clones, dass der plexi-OT mit Raa=3800 einen DC-innenwiderstand von 82ohm hatte (
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=7717.msg68520#msg68520). der spannungsabfall zwischen PSU und anode betrug aber nie mehr als gemessene 5-8V zu den 4.8V theoretischen spannungsabfall. kommt also recht gut hin.
fazit: Raa ist ungleich dem DC-widerstand auf derselben strecke; der DC-widerstand ist deutlich kleiner. Raa bezeichnet die impedanz.
vielleicht gibt's ja doch noch jemanden hier, der diesen sachverhalt noch besser erklären kann, als ich.
cheers
/martin