Hallo
einen Tag später aber immerhin geht es nun weiter. Wir werden nun die wichtigsten Bauteile rund um die Vorstufe berechnen. Dann sollten wir mal anfangen den Schaltplan aufzuzeichnen. Denn wir haben die Arbeitspunkte und damit die Eckdaten des ganzen dann vollständig bestimmt. Wir werden dann auch noch sehen, welche Bauteile wir noch bestimmen müssen. Da sind ja noch Kondensatoren einige Widerstände und die ganzen Trafos zu bestimmen. Den Netztrafo müssen wir auch noch auslegen.
Fassen wir noch mal zusammen, was wir über die Vorstufe wissen:
Ubvor=240V
Ua=100V
Ia=1,5mA
Ug1=-4V
Ug2=100V
Wir müssen die Vorwiderstand für das Schirmgitter Rg2 berechnen, und den Kathodeenwiderstand. Für ersten brauchen wir den Schirmgitterstrom Ig2, den wir noch nicht kennen. Für den Kathodenwiderstand Rk brauchen wir den auch, denn der wird vom Anodenstrom Ia und von Schirmgitterstrom Ig2 durchflossen. Wir haben das bereits bei der Endröhre bedenken müssen.
Wir müssen also wiederum den Schirmgitterstrom Ig2 bestimmen. Das geht nur über das Datenblatt:
http://frank.pocnet.net/sheets/093/6/6SJ7.pdfAuch hier benötigen wir das Diagramm auf Seite 3 unten. Das Datenblatt der 6SJ7 ist viel besser als das der 6AG7. Wir können den Schirmgitterstrom direkt ablesen. In dem Diagramm ist nämlich eine besondere Achse dafür eingezeichnet. Sie ist mit "Screen Current" beschriftet und rechts zu sehen. Dazu gibt es gestrichelte Linien. Das sind Schirmgitterkennlinien. Die geben den Schirmgitterstrom bei 100V Schirmgitterspannung in Abhängigkeit von der Anodenspannung (untere Achse) für verschiedene Steuergittervorspannungen an. Für Ug1=-4V gibt es auch eine. Bei der Anodenspannung Ua von 100V liegt diese Kennlinie bei einem Schirmgitterstrom Ig2 von etwa 0,4mA.
Ig2=0,4mA
Damit können wir den Schrimgitterwiderstand Rg2 berechnen. Der hat die Aufgabe aus der Vorstufenversorgungsspannung Ubvor von 240V die Schirmgitterspannung Ug2 von 100V machen. Nun wird die Ubvor zwischen Masse und Versorgungsspannung gemessen. Während die Schrimgitterspannung zwischen Kathode und Schrimgitter gemssen wird. Demnach liegt zwischen Schrimgitter und Masse etwas mehr SPannung, nämlich die Spannung, die am Kathodenwiderstand abfällt. Also die Kathodenspannung Uk. Die ist, wie wir bereits bei der Endröhre betrachtet haben, der Betrag der Gittervorspannung Ug1. Wir müssen also zwischen Schirmgitter und Masse die Summe aus der Schirmgitterspannung und der kathodenspannung anliegen haben. Die Differnz dieser Spannung zur Anodenspannung muss der Schirmgitterwiderstand vernichten. Dazu benutzen wir das ohmsche Gesetz (mal wieder):
Rg2=(Ubvor-(Ug2+Uk))/Ig2 = (Ubvor-(Ug2+Betrag(Ug1)))/Ig2 = (240V-(100V+Betrag(-4V)))/(0,4mA)=
136V/0,0004A=350000Ohm=350kOhm
Den Kathodenwiderstand Rk berechnen wir auch mit dem ohmschen Gesetz:
Rk=Uk/Ik
Dabei war Uk die Kathodenspannung die dem Betrag der Gittervorspannung der Steuergitters Ug1 entspricht. Der Kathodenstrom Ik ist die Summe aus Anodenstrom Ia und und Schirmgitterstrom Ig2.
Rk=(Betrag(Ug1))/(Ia+Ig2)=(Betrag(-4V))/(1,5mA+0,4mA)=4V/1,9mA=4V/0,0015A=2700Ohm=2,7kOhm
Fehlt uns nur noch der Anodenwiderstand Ra. Für den genügt der Anodenstrom Ia. Auch hier liegt wieder die Kathodenspannung zusätzlich an. Die Formel sieht also ganz ähnlich aus, wie oben beim Schirmgitter. kein Wunder, denn das Schirmgitter ist eigentlich eine kleine Hilfsanode. Wir müssen nur die Ig2 durch Ia und die Ug2 durch Ua ersetzen.
Ra=(Ubvor-(Ua+Uk))/Ia = (Ubvor-(Ua+Betrag(Ug1)))/Ia = (240V-(100V+Betrag(-4V)))/(1,5mA)=
136V/0,0015A=100000Ohm=100kOhm
So, das war's mal wieder. ich setze mich jetzt hin und male erstmal die Schaltung.
Viele Grüße
Martin