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Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?

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Offline LarsVegas

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Hallo und guten Tag,

ich hab hier als TT Kunde schon öfter interessiert nachgelesen, und hoffe auf eure Hilfe.
Zu Beginn darf ich sagen, dass ich kein Elektroniker bin, aber Tontechniker und begeisterter Gitarrist, wie die meisten hier auf der Suche nach meinem ultimativen Ton. Röhren tauschen, Speaker wechseln, Kabel löten etc. hab ich schon gemacht, Biasing bisher nur an meinem Hotrod Deluxe (Multimeter am Messpunkt).

Nun zu meinem Thema: Mein Silverface Deluxe Reverb (Bj.1980) matscht leider in den Bässen (E und A Saite).
Ansonsten gefällt mir der Amp richtig gut, und ich finde ihn für mich perfekt, bis auf diese eine Sache. Ich spiele Standard Tuning, meist Fender Gitarren, Soul/Funk/Blues bis (Indie-)Rock, kein Highgain oder Nu-whatever, Clean bis leichter Overdrive sind mein Wetter.
Vorab: die Filtercaps wurden kürzlich ersetzt, alle Röhren sind quasi neu.

Da dies mein einziger DR ist (-ich habe wie gesagt noch einen HRD-) bin ich mir unsicher, ob das einfach bei diesem Amp zum Charakter gehört, oder ob sich da was machen lässt. Bisher habe ich folgendes probiert:
 
ECC81 am Eingang, mag ich gern, ändert nix am Problem.
JJ6V6, mag ich gern, ändert nix am Problem.
Russia 5881NOS, ihr ahnt es bereits, mag ich gern...
Jensen C12N statt Greenback, auch hier matscht es, der Speaker kann es also auch nicht sein.

aktuelle Bestückung:

V1 12AX7 TAD selected
V2 JJ ECC81 (auch mal ECC83s oder ähnliches)
V3 JJ ECC81
V4 JJ ECC83S
V5 JJ ECC83S
V6 JJ ECC81

Poweramp: Russia 5881 NOS
Rectifier: EH 5U4GB

Speaker: Celestion Greenback

Das Phänomen, dass die Bässe matschen, scheint bei jeder Bestückung aufzutreten.
Ich habe kein elektronisches Biasing durchgeführt, der Bias Poti ist ca 1/4 aufgedreht, die Röhren sehen gesund aus und hören sich auch in den Höhen und Mitten gut an.
Ich spiele den Amp meist bei Volumen zwischen 3 und 5, Bass und Treble ebenso.

Könnte es sein, dass sonstige Bauteile verantwortlich sind? Vielleicht der bekannterweise klein dimensionierte Ausgangsübertrager, der dann gerade mit den kräftigen Röhren zu schwach ist?
Eine Umrüstung der Gleichrichterröhre auf GZ34? (Dirk M. hat dies bereits verneint)
Oder liegt es doch am (nicht durchgeführten) Bias? Bei gematchten Röhren und eher "kalt" Einstellung?

Vielen Dank für alle Antworten schonmal im voraus, und bitte nicht so doll schimpfen wegen Bias

Ach ja, das Matschen scheint mit zunehmender Spieldauer stärker zu werden. Und zwei krachneue EH5U4 haben beide ein leichtes Rasseln entwickelt, die neuere von den beiden nicht so stark, aber hörbar.

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Offline Hostettler

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #1 am: 17.11.2008 21:39 »
Hallo LarsVegas

Wilkommenhier im Forum.

Ich wag jetzt einfach mal einen "Schuss is Blaue".
Klingt es denn bei jeder Gitarre matschig? Oder ist es nur bei einem Modell?
Halstonabnehmer... Stegtonabnehmer ist der Effekt dann immer gleich?

Wenn dies nur bei einer Gitarre vorkommen sollte... Pickup> Abstand Seiten.

Wenn nein, so probier es trotzdem mal mit dem grösseren Saitenabstand rein probehalber...

Grüsse aus der Schweiz

Hoschi

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Offline LarsVegas

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #2 am: 18.11.2008 09:05 »
Hallo Hoschi,
gute Anmerkung. Natürlich fällt es beim Stegpickup nicht so ins Gewicht, aber ich bin keiner, der nur Steg spielt. Meine Klampfen sind: Fender Jaguar USA (60s), Fender TC90 mit 2x P90 Tonabnehmern (das ist eine Thinline mit set neck und Tune-o-matic bridge, also alles Gibson Merkmale), sowie eine Fender Custom Telecaster ("Muddy Waters", 50s body/60s Hals).

Natürlich will ich die Jaguar, meine einzige Vintage Gitarre, gerne spielen. Der Stegpickup alleine ist aber sehr harsch, weshalb ich immer gerne den Halstonabnehmer alleine, oder beide Tonabnehmer zusammen spiele. Unter den tiefen Saiten ist der Halspickup schon ziemlich runter geschraubt. Die Jag hat ja einen Highpass Schalter, den habe ich auch schon benutzt, um das Problem zu umgehen, aber dann wird's halt etwas sehr dünn, für funky Stuff brauchbar, aber sonst....
Bei der TC90 spiele ich auch sehr oft Mittelstellung, also beide Tonabnehmer zusammen. Auch hier schafft der Amp die Bässe nicht. Der Bass Poti n meinem DR wirkt auf mich fast wie ein Schalter, bei Stärke 2 bis 3 schalten sich die Bässe ein, danach passiert nicht mehr sehr viel.
Mit der Tele habe ich in letzter Zeit nicht über diesen Amp gespielt.
Manchmal spiele ich auch über meinen Hotrod Deluxe (mit Jensen C12N), was auch ein brauchbarer Amp ist, aber eben nicht den Charakter des DR hat...

Ach so, Saiten sind auf der Jag 11er, sonst 10er, meist D'Addario Nickelwound

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haebbe58

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #3 am: 18.11.2008 10:19 »
Hi Lars,

ich würde vorschlagen, trotz allem erst mal die Bias-Einstellung korrekt durchzuführen ... Anleitung dazu im DIY-Bereich oder duirch einen Techniker.

Damit schließt man erst mal aus, dass dies der Grund für den Mangel sein könnte!

Der nächste Step wäre dann für mich das Netzteil. Bei Bj. 80 könnte es nämlich durchaus sein, dass die Hochvolt-Elkos so langsam schlapp machen ... das kann  (muß nicht) der Grund für Matschbässe sein .... dazu müßte man sie am besten rauslöten und durchmessen (geeignetes Messgerät mit entsprechendem Kapazitätsbereich vorausgesetzt). 

Aber Vorsicht: wie schon oft in diesem Forum davor gewarnt und nicht zu unterschätzen: Hochspannung! Lebensgefahr!

mfg
Häbbe




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Offline mc_guitar

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #4 am: 18.11.2008 10:48 »
Hallo Lars Vegas,

Vorab: die Filtercaps wurden kürzlich ersetzt, alle Röhren sind quasi neu.

Welche Caps wurden ersetzt? Die dicken Filter in der Stromversorgung oder die KoppelCs zwischen den Stufen?

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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haebbe58

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #5 am: 18.11.2008 10:49 »
OOOPS

"Vorab: die Filtercaps wurden kürzlich ersetzt, alle Röhren sind quasi neu."


hab ich glatt übersehen, sorry!

mfg
Häbbe

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earlgrey36

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #6 am: 18.11.2008 11:04 »
Hallo Lars,

ich würde auch erst einmal mit der Pickuphöhe experimentieren. Dicke Saiten hast Du ja bereits aufgezogen. Spielts Du den in normaler E-Stimmung oder einen Halben- bis Ganzton tiefer? Bei Downtuning würde ich eine Saitenstärke der "dicken E-Saite" von wenigsten 52 wählen. Vielleicht auch mal Saiten aufziehen die etwas brillianter klingen. Manchmal reicht auch schon ein frischer Satz Saiten und das Problem ist behoben.
Anschließen würde ich den Ruhestrom der Endstufenröhren nochmals überprüfen und gegebenenfalls neu einmessen. Sind die 5881 Röhren nicht bekannt für einen etwas weicheren und schwammigeren Ton? Setz mal die JJ6V6 in die Endstufe, mach einen Biasabgleich und nimm mal die TAD aus V1 raus. Die klingt meiner Meinung nach sehr bassig. Probiere an V1 mal eine JJECC83, eine TT7025 oder eine 5751. Als Phasentreiber(V6) kannst Du mal eine EH12AT7 probieren. Diese ist zwar tendenziel basslastig aber irgendwie präzieser und weniger schwammig als die JJECC82. Eine TT12AT7 ist auch eine gute Röhre als Phasentreiber.
Wenn alles nichts hilft, dann ab zum Techniker.

Gruß,
Elmar

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Offline LarsVegas

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #7 am: 18.11.2008 12:11 »
Hey, da geht was!

Also um die Nachfragen zu beantorten:
- Unter dem Ampeinschub sitzt so eine Metallwanne, da sind die Netzteil-Elkos drin, richtig?
Davon wurden im Frühjahr 5 Stück (also alle?) ersetzt.

-Neue Saiten sind drauf, ich spiele eigentlich immer Standard Tuning, und nie alte Saiten.

- Die V1 wird nicht genutzt, da V2 die erste Stufe für den Vibrato-Kanal ist, der Verstärker ist ja 2 kanalig.

- Die JJ 6V6 hatte ich mal rausgenommen, weil es damit auch nicht besser war. Von der 5881 hatte ich mir mehr Headroom erhofft. Die klingen auch im HRD richtig gut, und matschen nicht.

Ich werde das Biasing mal in Angriff nehmen, hab mich schon ein wenig eingelesen. Ich brauche nur noch einen Oktalmesssockel, bei aufgeschraubter Kiste an den Röhrensockeln rumzumachen ist mir zu heiß...



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Offline mc_guitar

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #8 am: 18.11.2008 12:49 »
Hallo LarsVegas,

 
Hey, da geht was!

Also um die Nachfragen zu beantorten:
- Unter dem Ampeinschub sitzt so eine Metallwanne, da sind die Netzteil-Elkos drin, richtig?
Davon wurden im Frühjahr 5 Stück (also alle?) ersetzt.

-Neue Saiten sind drauf, ich spiele eigentlich immer Standard Tuning, und nie alte Saiten.

- Die V1 wird nicht genutzt, da V2 die erste Stufe für den Vibrato-Kanal ist, der Verstärker ist ja 2 kanalig.

- Die JJ 6V6 hatte ich mal rausgenommen, weil es damit auch nicht besser war. Von der 5881 hatte ich mir mehr Headroom erhofft. Die klingen auch im HRD richtig gut, und matschen nicht.

Ich werde das Biasing mal in Angriff nehmen, hab mich schon ein wenig eingelesen. Ich brauche nur noch einen Oktalmesssockel, bei aufgeschraubter Kiste an den Röhrensockeln rumzumachen ist mir zu heiß...

So nen Messsockel gibts hier im Store, zuverlässiges Arbeitsmittel, lohnt sich auf alle Fälle. Die Sicherheit ist ja immer die wichtigste Arbeitskomponente!

Der Headroom hängt nicht nur an der verwendeten Röhre, sondern vielmehr an den umgebenden Komponenten und deren Arbeitspunkten (Bias). Da ist auf jeden Fall das Netzteil auch mit gefragt. Wenn dort nicht genügend Power rauskommt, kann auch kein stabiler Ton entstehen. Daher auch die Frage nach den Elkos etc.
Wenn also eine Leistungsmäßig viel größere Röhre an einem kleinen Netzteil hängt, kann der Headroom mMn gar nicht so richtig zum Tragen kommen. Versuchen kannst Du auf jeden Fall die TT7025 oder eine GE5751 in V2, wenn das also die erste Röhre im Vibratokanal ist. Beide nehmen etwas Power raus, die 5751 noch mehr und ergeben für FenderAmps wunderbare Auflösung und Transparenz. Das könnte also helfen.

Grüße Micha
Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher...(Albert Einstein)

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Offline DocBlues

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #9 am: 18.11.2008 16:07 »
Hallo LarsVegas,

wie ich sehe, verwendest Du überwiegend JJ ECC83. Meine persönlichen Erfahrungen sagen mir, daß die JJ ECC83  in Schaltungen, die in den Bässen nicht beschnitten sind (wie viele moderne High Gain Amps oder auch viele Marshall aus der JCM 800 Zeit) zum Matschen neigen. Dein Fender ist in den Bässen nicht beschnitten. Deshalb würde ich mal eine Reihe anderer Vorstufenröhren probieren (z.B. TubeTown ECC83, ElectroHarmonix).

Grundsätzlich ist natürlich auch die Frage, wie Du die Bässe und Mitten in der Klangregelung einstellst und wieviel Overdrive Du dann fährst. Die typische Fenderschaltung mit Tonestack nach der Eingangsröhre verträgt nicht viel Bässe, wenn man in den Overdrive geht. Ansonsten matscht es eben. Ein Fender ist weder ein AC30 noch ein JCM 800. Dafür hat der Fender eben seine Clean-Highlights.

Ich denke aber, daß Du mit einer anderen Röhrenbestückung Dein Bass-Matsch-Problem deutlich reduzieren kannst.

Wenn das alles nicht genug bringt, gibt es ja ein paar einfache Modifikationen in der Schaltung, die in den Bässen etwas aufräumen.

Gruß,
DocBlues

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Offline DocBlues

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #10 am: 18.11.2008 16:11 »
Hallo,

meine letzter Beitrag war unklar formuliert:

Ich meinte: Viele High Gain Amps und Marshalls sind in der Bässen beschnitten, der klassische FenderAmp ist es nicht.

Gruss,
DocBlues

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Offline LarsVegas

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #11 am: 19.11.2008 11:19 »
Danke Doc Blues, Elmar, Micha,

das ist ein interessanter Aspekt, dass die Bässe bei dem Amp praktisch voll durchgelassen werden, und dadurch kommt er dann an seine Grenzen. Verzerrt spiele ich kaum, ich würde es Boost oder Overdrive nennen.
Ich darf noch anmerken (siehe Antwort Micha), dass der Verstärkungsfaktor der 12AT7/ECC81 noch niedriger ist, als bei einer hier vorgeschlagenen 5751. (momentan JJECC81 an V2, Eingangsstufe). Das sagt natürlich nichts über den Frequenzgang aus. Wenn die JJs mehr Bässe produzieren, ist das natürlich ein Argument.

Noch eine Anmerkung: einen Mittenregler hat das Teil nicht, nur VOL, BASS, TREBLE, REV, VIB.INTENSITY, VIB.SPEED

Also Biasing durchführen, dann mal verschiedenes an Vorstufenröhren ausprobieren.
Vielleicht auch doch wieder die JJ6V6 einsetzen. Leider muss ich dafür bis zur nächsten Probe warten.
Frage: Wenn also die 5881 mehr Heizstrom ziehen, und das Netzteil des DR sowieso eher klein dimensioniert ist, spricht das eher für die 6V6, richtig? Wäre in dem Sinne hier nicht als Gleichrichter eine GZ34 sinnvoll, weil auch sie das Netzteil weniger belastet als eine 5U4?

besten Dank und Grüße

Anhang:
Gain-Faktoren in Vorstufenröhren:
12AX7 Verstärkungsfaktor 100
12AT7  V. 60
12AY7  V. 45   
12AV7  V. 41
12AU7  V. 20
Die 5751 liegt zwischen 12AX7 und 12AT7, ca. Faktor 70, soviel ich gelesen habe
hier ist der link: http://thetubestore.com/gainfactor.html

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Offline DocBlues

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #12 am: 19.11.2008 14:31 »
Hallo LarsVegas,

schau doch mal nach, wie groß die Koppelkondensatoren (bei Deinem Amp) vor den Endröhren sind. Wahrscheinlich sind das 100nF Kondensatoren. Wenn die anderen Maßnahmen nicht genug bringen, solltest Du diese Kondensatoren gegen 47nF oder 22nF tauschen. Das macht die Bässe durchsichtiger und straffer. Manche ältere Fender Amps (und die meisten Marshall Amps) verwenden 22nF - aus genau diesen Gründen. Allerdings verliert man etwas "runde Tiefe".

Gruß,
DocBlues

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Offline LarsVegas

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #13 am: 24.11.2008 12:58 »
So, nun habe ich meine erste Bias-Orgie hinter mir, nachdem ich letzte Woche den Mess-Sockel umgehend von TT erhielt, an dieser Stelle mal ein Lob für extrem schnelle Abwicklung! Hab' das Teil gestern zusammen gelötet und es funktioniert, hurra (Stolz). Konnte problemlos mit meinem Multimeter und dem Sockel nach Lust und Laune messen.

Hier ist mein Testbericht in Sachen Bias:

Zunächst habe ich in beiden Sockeln die Anodenspannung zwischen Pin 3 und Pin 8 gemessen. Beide Male liegen 445V an, sieht also gesund aus, oder?

Als erstes die JJ6V6 rein (Richtwert min. 11, max. 16 mA bei 450V Anodenspannung):
V5: 8,9mA
V6: 3,2 mA (!)

Bias Poti drehen, dann:
V5: 15,5
V6: 7,3

hmm, mal Röhren vertauschen:

V5: 6,7
V6: 18.4

also, noch ein größerer Unterschied.

Als nächstes die original (?) Standard Electric 6V6 rein, vermutlich Erstbestückung von 1980.
(Richtwert min. 16, max. 22 mA)
V5: 10,1
V6: 9,0

etwas am Bias gedreht:
V5: 13,3
V6: 11,6

..nach Vertauschen der Röhren folgendes:
V5: 11,4
V6: 13,4

das spricht sehr für die Qualität dieser Röhren, und anscheinend ist der Amp auch gesund, richtig?

Schließlich die Russia5881NOS, nix am Poti gedreht, und wie sich herausstellt, ist das auch OK so (Richtwert bei 450V, min. 33, max. 47):
V5: 33,9
V6: 39,4

nach Vertauschen:
V5: 38,0
V6: 35,7

also recht ähnliche Werte, gutes Matching (?)

Fazit:
- mein Verstärker scheint gesund
- Meine JJ 6V6 scheinen ziemlich unterschiedlich zu sein, vielleicht neue kaufen
- Das Problem in den Bässen besteht weiter, ab einer Lautstärke von 3 crunchen die Bässe ziemlich schnell, die ist mit verschiedenen Gitarren so.

Bevor ich mir jetzt einen Rückenbrecher à la Twin Reverb oder Super Reverb zulege, werde ich mal beim Lautsprecher ansetzen, denn ich möchte den charmanten Sound dieses Verstärkers nicht missen. Der Celestion G12M Greenback Classic (25W) ist vermutlich auch ein Grund für den Schmutz in den Bässen, immerhin spiele ich recht dicke Saiten und auch mit recht viel Anschlag.
Ich denke da vielleicht an einen Jensen Neodym, der erstens den Rücken schont und zweitens hoffentlich die Bässe strafft.
Angeblich braucht er länger zum Eingewöhnen ("break-in"), was wäre da eine gute Methode?

Bin gespannt auf eure Meinung?

Beste Grüße, Lars Vegas

Übrigens: Die 7025TT an V1 bzw. V2 klingt gut, hat aber das Problem nicht behoben, wie erwartet.

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Offline Alex78

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Re: Silverface Deluxe Reverb, matschige Bässe, OT?
« Antwort #14 am: 24.11.2008 15:02 »
Hallo LarsVegas!

Was mir zu dem Thema einfällt, ist, dass der Kondensator am Eingang des Phasendrehers in den Silverface Amps einen größeren Wert hat als in den Blackface Amps. (10n gegen 1n).
Das bedeutet, wenn ich es richtig interpetiere, dass die Silverfaces an dieser Stelle einen Basscut von 6dB/Okt bei 16Hz haben (was für die Gitarre Frequenzlinear ist), wobei bei den Blackfaces dieser Cut bei 160Hz einsetzt, was die unterste Oktave der Gitarre etwas beschneidet und somit Phasendreher, Enstufe, AÜ und Speaker etwas vom Bass entlastet. Aber nur ein wenig.
Dieser Unterschied bewirkt zwar wahrscheinlich keine Wunder, könnte aber ein Schritt in die richtige Richtuing sein.
Dass das Bass Poti ab Stellung 3 bereits sein (zumindest subjektives) Maximum erreicht hat und danach nur mehr Matsch produziert, ist mir bei meinen Experimenten (in Verbindung mit SE Endstufe) auch aufgefallan.

Gruß Alex