Guten Morgen,
der Falke fliegt!
Nach vielen Tests und Abstimmungen hat der Nighthawk nun das Nest verlassen und fliegt. Um den Sound transparenter und homogener zu bekommen habe ich auf die meisten Bypass-Caps verzichtet oder nur sehr kleine gewählt, um die Höhen ein bischen zu kitzeln. Im Ergebnis klingt der Sound ausgewogener und weniger penetrant in den nasalen Mitten, dafür offener und direkter. Die Höhen haben darunter jedoch keinesfalls gelitten, ganz im Gegenteil fügen sie sich fein in das Frequenzspektrum ein ohne penetrant zu sein.
Die Features sind nun:
3 Kanäle, die über einen gemeinsamen EQ gehen (was bei der Abstimmung die ein oder andere Herausforderung war, um die Sounds passen zueinander zu bekommen)
Mastervolume, Depth- und Presenceregelung
Der erste Kanal hat lediglich einen Volume-Regler, der den Sound bei niedrigeren Einstellungen etwas brillianter macht (kleiner Bypasscap) und bei dem mit einem Push-Pull Poti nochmals mehr Höhen herausgekitzelt werden können, um dumpferen Gitarren ein bischen Feuer zu machen. Er ähnelt in seinem Aufbau einem klassischen Plexi, hat jedoch etwas weniger Gain, um länger clean zu bleiben. Voll aufgerissen cruncht es dann aber heftig.
Sowohl der zweite als auch der dritte Kanal verfügen je über einen Gain- und Volumeregler. Dreht man die Volumeregler voll auf, reicht es immernoch gut aus, um dem voll aufgerissenen ersten Kanal paroli zu bieten. Man hat also die Wahl zwischen Clean / Crunch / Lead oder Crunch / mehr Crunch / Lead.
Der zweite Kanal klingt ähnlich wie der ersten Kanal des Classic mit Booster davor, also deutlich fetter als die 800er Reihe von Marshall. Schaltungstechnisch kommt es noch am ehesten an einen Plexi mit einer Boost-Stufe davor hin. Beim Zurückdrehen des Gainpotis wird dabei noch die Grenzfrequenz leicht verschoben um etwas mehr Volumen zu bekommen. Dies sollte man aber auch nicht übertreiben, sonst würde das zuviel des Guten werden.
Im dritten Kanal gehts dann richtig derb zur Sache, mit etwas ausgedünnteren Bässen. Hierdurch ist bei extremen Gaineinstellungen der Sound immernoch sehr tight ohne zu matschen. Klingt im zweiten der NMV Sound noch schön durch, so ist hier (für meine Verhältnisse) high Gain angesagt. Kompression habe ich aber durch Verzicht auf (große) Kathoden-Cs und entsprechende Pegelanpassungen zwischen den Stufen weitestgehend vermieden. Der Sound ist schön singend, ohne jedoch Spielfehler zu verschleiern. Wenn man dann noch mehr Gain braucht kann man noch das Volumepoti ziehen und es kommt nochmal eine Schippe drauf.
Letztendlich bietet die Push-Pull Funktion des Deptpotis noch die Möglichkeit die Gegenkopplung der Endstufe heraufzusetzen und den Sound etwas cremiger und weicher zu machen. Den hierdurch entstehenden Höhenverlust muss man halt mit der Klangregelung ausgleichen, es enstehen aber hierdurch zwei sehr unterschiedliche Charakteren.
Zum Schluss habe ich beim Headshell noch überlegt, in die seitlichen Logoplatten noch Flügel reinschneiden zu lassen, fand das aber erstmal doch zu kitischig. Daher habe ich mich für 2mm dicke Platten aus gebürstetem Edelstahl entschieden. Aus diesem Material ist ebenfalls das Logo mit Wasserstrahl geschnitten. Beides, Logo und Platten, sind dann in der Frontplatte versenkt montiert, so dass sie bündig mit dem Tolex abschließen.
So, genug Text, hier nun die Bilder.
(@ Dirk, hab gesehen, dass Du die RG187 nun im Shop hast, klasse, Danke! Hier siehst Du sie auch gleich verbaut, war noch mein Restbestand)
Viele Grüße,
Marc