So, nachdem ich gestern mein Preamp-Projekt erfolgreich beendet habe, werde ich mir jetzt endlich mal die Zeit dazu nehmen (längst überfällig
), um Marc's neueste Kreation entsprechend zu würdigen! Eigentlich könnte ich mein Statement dazu auf drei Worte reduzieren: "Schlicht, edel, gelungen!"
Aber doch noch 'n paar mehr! Ich finde dieses 'straight forward' Konzept des Amps mit drei verschiedenen Sounds nur über die unterschiedliche Anzahl der Gainstufen (und natürlich ein paar individuelle Shaping-Filter) letztlich in eine gemeinsame Klangregelung mündend hervorragend. Es geht in der Schaltung des Amps einfach geradeaus durch, wobei lediglich mal eine oder zwei Stufen 'ausgeklinkt' bzw. wieder reingeflippt werden, was die manchmal fast unüberschaubar komplexe Vermischung der sich gegenseitig beeinflussenden elektrischen Felder in mehrkanaligen Amps auf ein sehr überschaubares Mindestmass reduziert und somit dem Sound, der Frische und Lebendigkeit desselbigen auf jeden Fall zum Vorteil gereichen.
Ich selbst hatte meinen allerersten Tubeamp, meinen Dinosaurier von 1988
(Diesen hier) nach genau diesem Konzept aufgebaut - drei Sounds mit zwei, drei und vier Gainstufen, gemeinsame Klangregelung, keine Loop - der damals sehr hohe Akzeptanz fand, so hoch, dass ich durch die gesamten 90-er hindurch ungezählte 2203 und 2204 genau nach diesem Konzept (jedoch zumeist mit Loop) umgebaut habe/umbauen musste
Das ist ein Gewinner-Konzept - schlicht geradeaus ohne SchnickSchnack, aber 'soundwise' dennoch sehr flexibel - und von daher glaube ich, dass du Marc auch wegen deines attraktiven Preises hierfür und wegen des echt schmucken Aussehens dieses Amps eine sehr hohe Resonanz darauf bekommen wirst und dich womöglich vor Aufträgen (zumindest zeitweise) kaum mehr retten kannst!
Schau' dir den SLO100 an! Hat nicht diese Flexibilität, da immer nur zwei Sounds abrufbar einstellbar sind - aber dieser Amp war unbestreitbar ein Gewinner und ist es noch immer!
Wenn dein Amp 'Sound' hat, was ich nicht nur vermute, sondern selbst unbehört (fast) beeiden würde, dann machst du nicht nur 'sich noch Orientierende' damit auf dich aufmerksam, sondern es werden dir vermutlich auch so einige SLO-Konzept-Verfechter zulaufen
Ferner freut mich noch, dass du den SoZo Premium 'eine zweite Chance' gegeben hast
Und es ist wahrlich so, dass diese Dinger etwas im Sound haben/machen, was eben mit nix anderem sonst machbar ist - es sei den, du kaufst für teures Geld original NOS Philips/Mullard Mustard Caps, nur zum 'üblichen' Stückpreis von inzwischen 40-50 US$ für einen einzigen 22n/400V machts echt keinen Spass mehr
Den (eigentlich einzigen) Nachteil dieser SoZos hast du auch gleich bemerkt und klar erkannt! Mein Kompliment hierfür! Ja, SoZos brauchen 'Luft zum Atmen' - sprich, sie brauchen um sich herum Platz und ein eben etwas grosszügiger ausgelegtes Layout. Dicht an dicht mit anderen Komponenten klappt hiermit zumeist nicht bzw. es will sehr wohl überlegt sein, 'was' neben 'was' auf dem Board sitzen darf - und was eben nicht. Und wegen der Umstellung von Illinois Caps auf SoZos bei meinem British Purist Ende 2004 war ich tatsächlich gezwungen, nicht nur dessen Layout nebst Board zu ändern, sondern auch einige Punkte der Schaltung selbst nebst Versorgungsspannungen... aber graue Haare habe ich davon zum Glück doch nicht bekommen
Ich jedenfalls wünsche dir den gebührenden Erfolg mit dem Nachtfalken und würde mich sehr freuen, wenn ich hier und da bald mal einen in der Musikerszene zu Augen bekäme
Larry