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Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!

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Offline danblue

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Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« am: 30.01.2010 19:38 »
Guten Tach,

ich bin einer, der es garnicht leiden kann, wenn ein Amp / Speaker / Tonabnehmer... diese harschen, spröden, glasharten, blechernen, metallischen Frequenzen übermäßig betont. Mein idealer Klang ist holzig, süss, warm, jedoch auch mit viel Brillanz (nicht so als ob ein Samt-Tuch überm Verstärker hängen würde!). Grundsätzlich bin ich auch eher Singlecoilfan (Fender), aber eben nicht zu kalt von der Charakteristik her.

So und jetzt meine eigentliche Frage: In welchem Frequenzbereich würdet ihr diese oben beschreibene harsche Sprödigkeit vermuten (Hochmitten, Höhen, Presence, Tiefmitten???). Ich würde gerne den Bereich eingrenzen, damit ich ihn beim Kauf von Speakern, Tonabnehmern gezielt vermeiden kann. Bis jetzt kann ich nämlich mit Beschreibungen wie "klingt mittig" etc. wenig anfangen.

Hintergrund: Ich überlege mir Texas Special Tonabnehmer in meine American Standard Tele reinzubauen. Ziel soll sein, dass die Tele etwas fetter (in erster Linie bluesiger), aber eben auch vor allem weniger harsch und dafür holziger, süsser klingt. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob die Texas Specials da so gut sind, da sie eben die Mitten so betonen laut Beschreibung und ich genau da die blecherne Härte eines Tons vermute (aber das ist spekulativ).

Ich habe einen Mesa Boogie Studio .22 und hab schon so ziemlich alles probiert, den etwas holziger klingen zu lassen (mehr "fronggg" statt "pranggg"  ;) ), inkl. Speakerwechsel usw. hab ich alles gemacht. Mittlerweile glaube ich, dass nicht mehr in dieser Richtung zu erreichen ist, da die restliche Sprödigkeit von dem typischen Mesa Tropenholz Gehäuse a la Mark I kommt (Vermutung). 100%ig zufrieden bin ich aber immer noch nicht. Und solch eine ewige Suche (die ja letztendlich nicht wirklich zum Erfolg geführt hat), möchte ich mir beim Tonabnehmerkauf ersparen. Daher will ich eben wissen, welchen Frequenzbereich ich am besten umschiffen sollte.

Viellecht hat ja der eine oder andere auch konkrete Tipps für Pickups, die das alles erfüllen (Tele ist übrigens Eschekorpus mit Ahornhals - ich weiss, dass diese Kombination nicht gerade für Wärme bekannt ist, aber ich liebe diese Klarheit). Ich bräuchte halt Pickups, die das etwas ausgleichen, ohne den Charakter der Esche/Ahorn-Tele zu verleugnen und sie steril klingen zu lassen.

Freue mich über jeden Ratschlag!!!
Aber wie gesagt, in erster Linie würde mich mal der Frequenzbereich der Harschheit interessieren, oder umgekehrt, welche(n) Frequenzbereich(e) ich bewusst betonen sollte um das gesteckte Ziel zu erreichen.

Ciao Daniel

P.S. Ich weiss, war jetzt alles etwas kompliziert formuliert. Kurz und knackig check ich einfach nicht...   8)

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Offline Volka

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #1 am: 30.01.2010 20:03 »
Hallo Daniel,
ich hatte die Texas Special vor einigen Jahren in einer Esche-Tele... gefielen mir gar nicht weil sie auch den von dir genannten Frequenzbereich betonten. Die klingen gerade deswegen so laut.
Etwas besser war dann der VanZant (noch vom Chef selbst), war mir aber auch noch 'ne Kleinigkeit zu scharf. Für mich am besten hat dann erstmal der NoCaster von Fender abgeschnitten (hat fast 10 Kohm).
Es kommt natürlich auch immer auf die Umgebung (Holz, Hardware, Saiten etc.) an. Vielleicht schwebt dir auch ein Sound vor, der eher in Richtung P90 geht?
Kannst dich ja auch mal beim ACY umtun...wäre sicher interessant was der für Ideen hat.
Ich bin damals dann bei einem 70er Jahre Fender P.U. gelandet, den ich mir neu gewickelt habe... Das ist eine "gar lustig" Friemelei die ich danach so schnell nicht mehr gemacht hab...

Gruß,
Volka

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Offline bushy

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #2 am: 30.01.2010 21:22 »
Moin,
jetzt lehne ich mich mal in Sachen Tele weit aus dem Fenster: ^-^
entweder LeoSounds MudCat mit ein wenig mehr Wicklungen oder der Häussel Broadcaster (alnico III) könnten u/o sollten funktionieren.
Dazu sollte das Volpoti 250 kOhm nicht überschreiten und gut isses !!!  ;)
Dann könnte man(n) allerdings (obacht: alles völlig subjektiv !!!  O0) den Neck PU vom Tonepoti ablöten, 250 kOhm machen den Ton schon ziemlich  "mellow".  
Vielleicht funktionierts ja .... :angel:
Grüße, Dirk
Grüße aus Münster, Dirk

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Offline Thisamplifierisloud

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #3 am: 30.01.2010 21:47 »
Ich hab in meiner van-de-Haar-Tele Fender ´59er PU drin.
Absolut perfekte Balance zwischen Wärme, Druck und Brillianz.
Die Klampfe wird allerdings ihren TAIL dazu beitragen.
Der den Argumentenverstärker trägt.

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Offline bluesfreak

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #4 am: 31.01.2010 13:08 »
Servus,

KEINE Texas Specials! Das is genau entgegen dem was Du Dir vorstellst. Ich würde zu LeoSound Mudcats, einem Staufer Blues Set oder einem Amber Blues raten. Dazu auch mal abchecken was für ein Vol/Tonpoti in Deiner Tele verbaut ist, oft bringt hier schon ein Wechsel (500/250k) deutlich Verbesserung. Wenns dann immer noch zu sehr schneidet einen HB an die Neck Position, dann hast den ultimativen Brown Sugar Sound *g*

cu
bluesfreak  8)

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Offline DocBlues

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #5 am: 31.01.2010 17:35 »
Hallo Daniel,

ich kann Deine Geschmacksvorlieben bestens verstehen.  Ich würde das Problem nicht zu sehr auf die PickUps schieben.

Ansätze, die ich sehe:

1. Ich bin etwas überrascht, daß Du bei deinen Klangwünschen eine Tele mit Ahorngriffbrett (on-piece maple) spielst. Teste mal eine Tele mit Rosewoodgriffbrett und leichtem Swamp-Ash Korpus. Ahornhälse betonen die Härte und Präsenzen, sind für den seidigen Glanz aber nicht förderlich. Ein schwerer Eschekorpus betont ebenfalls die Härte. Leichte Sumpfesche dagegen bringt schöne Höhen und runden Bauch unten. Ich habe meine Warmoth-Custom Strat genau nach diesen Kriterien ausgesucht. Infos zu Holzeigenschaften findest Du unter www.warmoth.com.

2. Hast Du eine Tele aus den siebziger, achtziger oder Anfang der neunziger Jahre. Fender hat - wie viele andere - in diesen Jahren i.allg. sehr dicke Polyesterlacke verwendet, die der Tod des seidigen Höhenglanzes und des holzigen Charakters sind. Der ton wird hart, glasig und grätzig. Das ist ein wesentlicher  Grund, weshalb viele Leute vom Klang der Strats oder LesPauls aus den fünfziger Jahren schwärmen. Das waren dünne Nitrolacke, die mit der Zeit auch noch mehr oder weniger ausgerissen sind. Nitrolacke haben aber den Nachteil, daß sie beim Spielen klebrig werden und nicht sehr dauerhaft sind. Warum sah wohl die Strat von Rory Gallagher so aus. Warum hat Rory auch von den Hälsen den Lack runtergeschliffen ?

Heute verwendet man eher wieder dünnere Lacke oder arbeit selbst bei den Hälsen nur mit Öl und Wachs (z.B. MusicMan). Früher war Musikman berüchtigt für dicken Polyesterlack auch auf den Hälsen. Ich habe meinen MM StingRay Bass (von 1988) vor 2 Jahren komplett abgeschliffen und mit dünnem PU-Lack lackiert. Der klingt wesentlich offener und holziger als früher. Am besten klang er übrigens, als gar kein Lack drauf war. Ich habe übrigens einige Gitarren komplett (ausgehend von der Holzplanke) selber gebaut und einige Erfahrungen mit Holz und Lacken gemacht.

3. Manche Bauteile (insbesondere Kondensatoren) betonen den glasig, harten Charakter. Ganz übel finde ich in dieser Hinsicht die Orange Drops 715 und 716 Typen von Sprague. Mesa Boogie baut die Sprague Caps übrigens auch bevorzugt ein. Für bestimmte Clean Sounds sind die Orange Drops ganz brauchbar aber im Overdrive finde ich sie aus den genannten Gründen völlig ätzend.
Den seidigen Glanz ruinieren übrigens auch Mallory 150 Caps. Sie klingen aber nicht so glasig hart wie die OD, sondern eher weich und (für mich matt nach Plastik). Das sind also nicht gerade die Kandidaten für holzigen Sound.

Unterschätze den Tone-Kondensator in der Gitarre nicht. Der hat einen ziemlich deutlichen Einfluß auch wenn der Toneregler auf 10 steht.
Teste mal TAD Mustard oder auch Xicon MPP Polypropylene. Der TAD ist weich aber nicht so belegt wie  Mallory 150. Der Xicon ist oben herum offener und etwas brillianter mit einem netten Bauch unten herum. Er unterstützt den Tele-Twang. Ich persönlich verwende die TAD Mustards - früher hatte ich lange Zeit die Xicon.

4. Benutzt Du Effektgeräte ? Falls die Geräte nicht true-bypass sind, nehmen sie Dir genau den seidigen Glanz in den Höhen und machen den Sound stumpf und knarzig. Bedenke, daß ein einzelnes Boss- oder Ibanez Effektgerät auch im Effektbypass bereits fast so viele (mäßige) Bauteile im Signalweg hat wie ein kompletter AC30 Amp.

5. Unterschätze die Kabel nicht. Ich rede hier nicht vom Thema Kabelkapazität, sondern von der Detailtreue. Viele Standardkabel machen die seidigen Höhen platt und übertragen die Bässe nicht sauber. Zusätzlich machen sie die Details in den Mitten kaputt. Es bleibt ein matter Gesamtsound. Manche High-Endkabel (wie Vovox) sind dagegen so direkt und brutal in allen Details, daß es für Gitarrensounds meist zu sehr "in you face und zu hart"  wird.
Ein gutes Kabel, daß Deinen Präferenzen entsprechen sollte ist das Sommer Spirit XXL. Das unterstützt den weichen, ausgeglichenmen Klangcharakter ohne die seidigen Höhen und den punch zu ruinieren. Es kostet auch nicht die Welt (6 m für 25 Euro mit guten Steckern).

Gruß,
DocBlues

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Offline DocBlues

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #6 am: 31.01.2010 19:31 »
Hallo, hier noch ein Nachtrag,

ich versuche es nochmal in 2 Richtungen in einem Gesamtbild einzugrenzen:

1. Frequenzen
Harscher , spröder Sound - kritish ist:
a. Stark ausgeprägte Frequenzen zwischen 2 und 3 KHz insbesondere, wenn darüber die Frequenzen stark und steil gedämpft sind.
b. Kritisch können auch die 4,5 bis 5 KHz sein - ab 6 KHz aufwärts wird es frisch und offen.
c. Zu beachten: Tiefe Frequenzen müssen wesentlich lauter sein, als mittlere und höhere Frequenzen. Faustregel 6dB pro Oktave. D.h. der mehr oder weniger starke Abfall in den Höhen bei allen Gitarrenlautsprechern bedeuted keineswegs, daß diese Frequenzen ( oberhalb 4 KHz bis rauf zu 12 KHz nicht deutlich hörbar sind).
d. starke, steile Bassabsenkungen (oder mehrfache 6dB Absenkung) führen in Verbindung mit starkem Höhenabfall (Speaker oder starke Höhendämpfung) immer zu nasal-hartem Sound. Das ist das Gegenteil von holzig mit offenen seidigen Höhen.
e. extreme Spitzen (schmalbandig und mehr als 4 dB im Frequenzgang im Bereich 1,8 bis 4 KHz führen praktisch immer zu unausgeglichenem Sound mit harshem Charakter. Die Spitzen können sowohl schaltungstechnisch als auch lautsprecher-bedingt sein.

2. Dynamik
Dieser Bereich und sein Einfluß auf das Klangempfinden ist vielen Musikern weniger bewußt, sofern sie nicht auch Recording betreiben und sich mal intensiv mit Kompressoren und Limitern auseinandergesetzt haben.
Der Klangcharakter wird wesentlich von den Transienten des Signals und dem Einschwingen des Signals bestimmt und nur zum Teil durch das Frequenzspektrum des eingeschwungenen (und dann abklingenden) Signals.
Harscher, spröder Sound entsteht tendenziell, wenn entweder starke Transienten zu wenig komprimiert werden (harter, hakeliger Sound, der nicht trägt) oder wenn die Kompression/das Limiting zu schnell auf einem stattfindet.
Was auch weitgehend unterschätzt wird, ist das verschiedene Bauteile (z.B. verschiedene Kondensatorentypen) ebenfalls einen charakteristischen Einfluß auf die Transienten haben. Die diversen Streitgespräche betreffend "Ist Klangeinfluß von Kondensatoren Widerständen, Kabel etc. Voodoo oder nicht), rühren meist daher, daß die eine Partei stets nur an elektrotechnische Formeln denkt, die für eingeschwungene Vorgänge gelten, die aber die Modifikation der Transienten gar nicht berücksichtigen.

Ich habe mir in der Vergangenheit sehr viel Gedanken zu diesen Zusammenhängen gemacht und sehr viel mit Schaltungen und Bauteilen einerseits und Recording-Equipment andererseits experimentiert. Der Grund ist, daß ich ebenso ein Hasser von harschem, spröden und gleichzeitig belegtem Sound bin. Ich habe das gleiche Faible für offene und auch "holzige, organische" Sounds. Das heißt nicht etwa, daß ich nicht der Freund satter Verzerrung und von solidem Biss im Gitarrensound bin - im Gegenteil: Ich lebe es, wenn ich die Gitarre "fauchen lassen kann wie ein Tiger" und im nächsten Moment wie ein Kätzchen schnurren lassen kann.

Ob diese Anmerkungen Daniel unmittelbar helfen, weiss ich nicht aber sein "Hilferuf" hat mich so sehr an meine eigenen Soundvorlieben und -abneigungen erinnert, daß ich es mal etwas umfassender kommentieren wollte.

Gruß,
DocBlues








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Offline El Martin

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #7 am: 31.01.2010 22:17 »
Nabend!

Es ist gut, dass Du uns an Deinen Erfahrungen beteiligst. Jeder hört anders, aber das ist ja das Spannende und die Chance beim Selbermachen. Gerade die Höhen machen den lebhaften Sound. Fast alle Industrie-Amps sind da, der Kompatibilität mit Durchschnittsröhren geschuldet- eher etwas "bedeckt" abgestimmt.
Wer einmal einen optimierten Amp oder nur einen mit guten Bauteilen bestückten Champ (5E3, 18W,....) gehört und -noch wichtiger- gespielt hat, ist verloren für Industrie-Amps mit Durchschnittsröhren.

Wer von Euch kann zurück ohne Tränen in den Augen?

Beste Grüße
Martin
Rot ist schwarz und plus ist minus...

Rote Litzen sollst Du küssen, denn zum Küssen sind sie da.

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Offline Groove1

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #8 am: 1.02.2010 13:10 »
Servus zusammen,

ein dickes Danke an DocBlues, das war sehr informativ und lädt zum weiteren Testen und Probieren ein.

Ich habe z.B. bei meiner 76’ Firebird letztens das ”50s wiring” ausprobiert und war erstaunt was 2 Lötpunkte ändern alles ausmachen können. Benutze ich jetzt für den Halspickup. Der singt jetzt viel mehr.

Ist natürlich aktuell keine Lösung für den Daniel. Da die Firebird Minihumbucker hat.

Gruß Klaus
Ich will die Röhren röhren hören.

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Offline danblue

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #9 am: 1.02.2010 18:42 »
Wow!!! Danke an alle.  :laugh: Ihr habt Euch ja echt Mühe gemacht! Vielen Dank!

Es ist einfach das Los jedes Gitarristen irgendwann der Suche nach dem perfekten Sound zu verfallen. Eine Suche, die kein Ende finden wird. Das ist wie mit den Weibern...  ;D Vorher hab ich wieder mit meiner American Standard Tele gespielt und sie spricht einfach nicht zu mir.  ???  Ich hab als ich sie im Juli 2009 kaufte zwischen der und einer Road Worn geschwankt und mich vermutlich falsch entschieden. Ich war nie ein Relic Fan, aber diese Gitarren liegen einfach so geil in der Hand, als ob du sie schon 30 Jahre kennen würdest. Ich war halt skeptisch wegen Mexikoqualität und so. Und in der Tat ist bei dem Modell damals auch an einer Stelle am Hals der Ton immer abgestorben wegen eines zu hohen Bundes und auf sowas hab ich natürlich null Böcke. Aber irgendwie ist das so, als ob man ein modernes Keyboard mit einer alten rotzigen Hammond vergleicht. Und da fühl ich mich auf der Hammond irgendwie vom Gefühl her mehr daheim.

Aber vor lauter bessere Verarbeitungsqualität, Wertstabilität, Koffer statt Gigbag, schnellere Bespielbarkeit usw. hat sich dann der Kopf doch für die USA Tele entschieden. Da hätte ich wohl mal lieber auf mein Herz gehört. Ich bin echt am überlegen, ob ich die American Standard zugunsten einer Road Worn verkaufe, anstatt jetzt wieder ewig rumzuschrauben und dann ist es doch nichts.

Da werden noch viele schlaflose Nächte kommen...  Ich kann doch nicht eine USA Tele gegen einne billigere Road Worn tauschen und auch noch hoffen, dass die dann besser ist. Oder doch??? Klar, teuer ist nicht gleich gut, aber ich war mir so sicher die bessere Wahl getroffen zu haben und jetzt ist alles ganz anders. Oh Mann! Das ist ja fast so als ob man einen Mercedes gegen einen Golf tauscht um danach festzustellen, dass man das bessere Auto hat (wobei, bei Mercedes wäre das durchaus denkbar...  ;)  Sorry an alle Benzfahrer!)

Ach ja, schreibt einfach noch ein bisschen was zu dem Thema, wenn ihr Lust habt. Vielleicht könnt ihr etwas Klarheit in meinen Kopf bringen.
Danke an alle!!!

Ciao Daniel

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haebbe58

  • Gast
Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #10 am: 1.02.2010 18:56 »
Hi,

kurz mal meine Erlebnisse bzgl. Tele ...

Ich war eigentlich nie der Tele-Fan, wollte aber irgendwann mal eine haben, damit mein Sortiment an Gitarren einfach vollständig ist. Eine Tele sollte ja schließlich jeder haben.

ich war jahrelang auf der Suche nach einer Tele, die so richtig klassisch klingt, wie man sich's halt vorstellt und einigermaßen erschwinglich ist.

Ich habe aber nie Glück gehabt und dann immer wieder aufgegeben.

Eines Tages kam ich ins Musikgeschäft meines Vertrauens und da hing dann eine weinrote Tele. Made in Japan mit Foto-Finisch (imitierte Ahorn-Decke). Einfach spaßeshalber nahm ich sie vom Haken und klimperte, der Ladenboss kan dazu und sagte: "geh doch mal in die Kabine und drisch sie mal so richtig laut durch  .... wirst sehen, die hat es in sich!"

Gesagt, getan  .... das Ende vom Lied ist, dass ich sie nicht mehr aus den Fingern gab und sofort kaufte. Sie kostete damals knapp 1000 Mark ...   ;-)   

Gut ... das ist jetzt natürlich schon eine Weile her ... aber bereut habe ich den Kauf nie. Mittlerweile sind die Tonabenehmer durch Häussels erstzt worden ... alles andere ist aber noch original ... bis auf die Bünde, die habe ich zw.zeitlich auch mal erneuern lassen.

Und troztdem habe ich seitdem nie eine Tele in der Hand gehabt, von der ich sagen könnte, sie sei besser. Und ich habe einige getestet ... ganz teure ... ganz billige ... Clones, Sonder-Editions, ... alles mögliche ....

Jedenfalls bin ich seitdem der Meinung, dass man an die richtige Tele hinlaufen muß ... d.h. man muß das Glück haben, an die richtige hinzukommen. Das muß nicht die teurste oder schönste sein ... sondern die individuell passendeste ... und das geht nur durch jahrelanges Testen.

Gruß
Häbbe

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Offline bushy

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #11 am: 1.02.2010 20:31 »
Mein erster Gedanke war auch : falsche Klampfe ! ... um dann über Pick Ups und Poti´s nachzudenken.  ::)
Wenn es denn sein soll: verkaufe die USA Tele und teste mal ne blonde Rockinger Swamp Ash mit RW Hals.
Ist ein 5 Minutes Kit aber für 50 Euro (oder so) zusätzlich, bekommst Du sie schon fertig geliefert.
Meine einzige Gitarre (es waren einige) an der ich noch nie irgendetwas verändern wollte und sehr wahrscheinlich mußt Du noch nicht einmal draufzahlen. Sehr wichtig scheint wirklich für Dich(wie für mich auch  ;)) das Palisander Griffbrett zu sein.  :laugh:  :angel:
Grüße, Dirk
Grüße aus Münster, Dirk

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Offline DocBlues

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #12 am: 1.02.2010 21:08 »
Hallo,

ich würde bei den Tele Überlegungen auch nochmal an Warmoth denken. Wenn Du weißt , was Du willst, bekommst Du da Deine Traumtele, die in jedem Detail paßt. Man kann sich im Internet den Korpus aussuchen (noch roh oder schon lackiert), hat diverse Optionen beim Hals, Kundstäbchen, Holz etc.
Warmoth liefert sehr gute Qualität, ist zuverlässig, Lieferung inc. Zollabfertigung via UPS und die Preise stimmen.

Wenn Du weißt was Du willst, bekommst Du dort die Teile für eiine Gitarre, für die Du im Fender-Promi Custom Shop sicher 3000 - 5000 Dollar zahlen müßtest.

Du mußt die Teile nur noch zusammenschrauben und die Elektrik löten.

Gruß,
DocBlues

P.S. Meine "Red Special" Warmoth Strat hat einen extra leichen Swamp Ash Body (Hardail), den ich online ausgesucht habe. Nach meinen Vorgaben hat Warmoth den Korpus trot transparent lackiert und noch eine Fräsung für ein Batteriefach (FET-Buffer) vorgenommen. Der Hals ist ein Quarter-Sawn Maple mit Rosewood Griffbrett und Boatneck Profil in 44,5 mm Sattelbreite - also die breite Warmoth Option. Bundstäbchen nach meinen Wünschen. Hals und Korpus passen saugend, schmatzend zusammen. Der Sattel ist von EARVANA für optimale Intonation. Steg von ABM , die PickUps sind L200 und L280 noiseless von Wilde (Bill Lawrence). FET-Buffer Eigenbau.
Das Ganze hat mich mit Transport und allen Teilen rund 1000 Euro gekostet.


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Offline Martino

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Re:Harscher, spröder Sound, ich hasse Dich!!!
« Antwort #13 am: 2.02.2010 08:52 »
Hallo zusammen!

Das kenn ich nur zu gut. Gedankenanstöße von meiner Seite:
- Tone Regler verwenden(!) -> hast Du es schon mit anderen caps (werte bzw material) versucht?
- Röhren zu kalt eingemessen?
- das Holz vom Cab macht etwas aus. Wer mal versucht hat (wie ich *schäm*)einen Blackface Combo mit
   Birkensperrholz zu bauen, weiß was ich meine; mit Dirks Gehäuse klingt das Teil ganz anders.
- falscher Amp? ich habe zwar keine Tele mehr, aber eine Strat mit 50ies pickups auf Brückenppsotion geht
   ein wenig in die Richtung - auf dem einen amp klingt das dünn und unschön, auf einem anderen (zB 5e3)
   klingt das affenstark. Teles und Tweed Amps gehören irgendwie zusammen

Martino