Hallo,
Mein Namensvorschlag ist aus Mangel an Widerspruch angenommen.
Ich kann schon mal den Wert für den Kathodenwiderstand R6 der Endröhre verraten. Er sollte 180...220Ohm haben. Man berechnet den Einfach indem man man sich folgendes klar macht. Das Steuergitter des Endrohres muss negativer als die Kathode sein. Oder umgekehrt, die Kathode muss positiver als das Steuergitter sein. Also legen wir das Steuergitter schon mal auf den negativsten Punkt der Schaltung, nämlich Masse. Die Kathode legen wir etwas höher. Wir machen uns dabei zu Nutze, das die Kathode von einem Strom durchflossen wird. Diesen scheuchen wir durch R6 und haben dann die Kathode positiver gemacht, denn über diesen Wiederstand fällt wegen des Stromes eine Spannung ab. Wir müssen Kathode genau so positiv machen, wie negativ die Ug sein muss. Der Betrag der Ug muss also so groß wie der der Kathodenspannung Uk sein.
Fragt sich nur noch welchen Strom wir nehmen. Wir nehmen die Summe aus Anoden und Schrimgitterstrom, denn beides mss durch die Kathode. Also gilt:
R6=Rk=Betrag(Ug1)/(Ia+Ig2)
Ia kann aus dem Diagramm abgelesen werden, Ig2 steht im als Richtwert im Datenblat verschätzen wir uns hier, dann ist das nicht so wild, weil Ig2 gegenüber Ia ziemlich klein ist.
Wir können auch R5 bestimmen. Es gilt nämlich die Faustregel, dass der Eingangswiderstand einer Stufe dreimal größer als der Anodenwiderstand ihrer Treiberstufe sein soll.
Daraus ergibt sich:
R5=3xR13
R13 haben wir aber schon bestimmt als wir Arbeitspunkte von der 6SK7, die ja V2 sein soll, bestimmten.
Auch zu R9 und R10 ich mal was. Man kann diese Bauteilwerte berechnen, aber es ist unzweckmäßig. Diese beiden Widerstände kompensieren durch Rückkopplung zwei Gegenkopplungen. Nämlich diejenige, die aus der fehlenden Brückung mit einem Ck von R4 und R6 entsteht. Je kleiner der Gesamtwert aus R9 und R10 ist, desto mehr Rückkopplung. Wird die Rückkopplung größer als die Gegenkopplung, dann schwingt es. Kurz vor diesem Schwingungseinsatz liegt der optimale Sound, wie meine Experimente mit dieser Schaltung zeigten. Die Größe dieser beiden Widerstände hängt auch vom Wert für C4 ab. Je größer C4 desto tiefere Bässe werden mitgekoppelt, je kleiner desto mehr Mitten sind dabei. Ich finde einen Wert von 47nF nach meinem Geschmack optimal. Dabei kam ich für R9 und R10 auf Werte um die 15k.
Mein Vorgehen war so. Ich habe erst den ganzen Verstärker ohne R9 und R10 aufgebaut. Dann habe ich hier zwei Trimmer eingelötet und gedreht bis es gerade so nicht mehr pfiff. Dann habe mittels Krokoklemme einen Wert für C4 getestet und R9 und R10 nachkorrigiert. So habe ich mit dem Trimmer und verschiedenen Cs probiert, bis es optimal klang. Die Trimmer habe ich dann vermessen und C4 fest eingelötet. Die Trimmer wurden durch Festwiderstände ersetzt.
Ich weiß von vielen hier, dass sie glauben: Viel Einstellen ist viel Gut. An dieser Stelle trotzdem kein Tandempoti und kein Umschaltbares C einsetzen. FINGER WEG! Denn eine falsche Einstellung führt zum Schwingen und kann schnell mal den Lautsprecher oder etwas anderes ins Grab nehmen. Zudem liegt das klangliche Optimum ohnehin kurz vor dem Schwingungseinsatz, denn vorher ist der Effekt kaum wahrnehmbar, weil noch die Gegenkopplung überwiegt.
Regel: Wofür es ein Optimum gibt, das braucht keinen Regler.
Kann eigentlich mal jemand zusammenfassen, welche Bauteilwerte wir schon kennen?
Viele Grüße
Martin