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Verstärker für Bluesharp - Wir planen einen von A bis Z durch

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0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

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Schmittie

  • Gast
Hallo Allesamt,
mein Harpamp ist fertig, wenn Ihr die Bilder anklickt kommt die Vergrößerung.



Aufgebaut mit Fernsehröhren, Heizung in Serie, Limiter mit Transistor und LDR, Übertrager am Eingang, Fußschalter für Solo/Rythm. umschaltbar von Class A (Pseudo) nach AB, etwa 20 Watt Leistung, Netztrafo als Ausgangsübertrager.
Der Lüfter wurde notwendig weil der Trafo etwas unterbemittelt ist.
Die Kosten für das Gerät waren sehr gering weil alles bei mir rumgelegen hat.
Ein Satz Röhren kosten mit Fassungen ca. 10€ beim Ibäh und ein Netztrafo für die Heizung, 2x 24V 300mA, kostet noch weniger.
Der Sound ist spezial, aber für Gitarre ist das nix, gleich mal von vornerein.
Die Umschaltung A-AB ist nicht notwendig weil kaum ein Klangunterschied zu bemerken ist.
Der Limiter sollte so oder so ähnlich aufgebaut werden, der Widerstand von 56k am Gitter vorm LDR ist abhängig vom Widerstand des LDR und muss dementsprechend angepasst werden.

Vielleicht ist diese Schaltung für den Einen oder Anderen ja interessant.

Viel Spass damit,
Georg


« Letzte Änderung: 31.03.2009 12:32 von Schmittie »

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Offline Volka

  • YaBB God
  • *****
  • 960
Hallo Georg,
Glückwunsch zu deinem Amp. Hast du die Möglichkeit ein Hörbeispiel zu erstellen? Du schreibst, dass du den etwas unterbemittelten Trafo mit einem Lüfter kühlst. Reicht das auf Dauer oder ist das (der Lüfter) eher eine Extra-Sicherheit die nicht absolut notwendig ist?

Gruß,
Volka

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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

machen wir uns an die fehlenden Bauteilwerte. Eine Liste derjenigen, die wir schon haben, ist hier zusammengestellt.

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=9593.msg88830#msg88830

R1 ist unser Eingangswiderstand, dieser Wert kann nach Lust und Laune gewählt werden. Für Kristallmikros kann er sehr groß sein, für dynamische bei Direktanschluss genügen jedoch schon 10kOhm. Kaputt kann man durch die Wahl des Wertes nicht machen. Auch werte um 200Ohm können wegen deiner Höhenbedämpfung für dynamische Mikros und auch die 10k für Kristallmikros aus selbigem Grund interessant sein. Ausprobieren, aber bitte 3Meg nicht überschreiten, sonst wird durch leckstrom der Arbeitspunkt von V1 verschoben.

R3 bestimmt den Arbeitspunkt der 6SJ7, für die Volka sich entschieden hatte, ich häte sie nicht genommen, da die rauscharme gut klingende EF86 zur Verfügung steht. Mir ists aber gleich, ich muss und werde dieses Gerät nicht bauen.

Man kann den Wert von R3 berechnen, so wie wir den Kathodenwiderstand der 6SK7 schon berechnet haben. Das ist aber müßig, weil es kaum Klangeinfluss hat. Denn die Aussteuerung dieser Röhre ist sehr klein, kleiner als bei einer Gitarre. Es gibt einen pragmatischen Weg der völlig ausreicht.

Wir wissen aus diesem Beitrag:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=9593.msg86008#msg86008

Dass die Versorgungsspannung Ub uder 6SK/ 220V beträgt. Ich habe schon erwähnt, dass die Stromaufnahme der 6SK7 wegen ihrer besonderen Kennlinie stark schwankt. Wir brauchen zwischen V1 und V2 also noch ein Siebglied, weil V2 über diese Stromschwankung die Ub von V1 modulieren kann, was zum Motorboating führt.

Wir werden also per Siebglied aus den 220V Ub für 6SK7 sagen 170V Ub für die 6SJ7 herstellen. Davon sollen 70V Anodenspannung sein. Wir brauchen erstens keine große Anodenspannung, weil die Aussteuerung klein ist und zweitens wird in ganz fornde angeführten beitrag von Ted Weber gut argumentiert, warum eine kleine Ua günstig ist. Der Ton sollte dadurch recht stark komprimiert werden. mal sehen ob's hilft und stimmt.

das Datenblat der 6SJ7 ( http://frank.pocnet.net/sheets/093/6/6SJ7.pdf Seite 3 unten)  gibt uns leider nur Daten für Ug2=100V raus. Wenn wir die Röhre bei 1mA laufen lassen, dann müsste die Ug1 nach diesem Datenblatt -4,5V betragen.

Es gilt:

Rk=(Betrag(Ug1))/Ik sein.

Ik können wir hier Ausnahmesweise mit Ia gleichsetzen, weil der Schrimgitterstrom um den der Ik größer als der Ia ist, klitzeklein ist. Wir erhalten:

Rk=(Betrag(Ug1))/Ik sein.

nach einsetzen rechnen wir 4,5kOhm aus.

Doch wir werden noch weniger Ug2 zur Verfügung haben, weil unsere Ua beträgt nämlich nur 70V und die Ug2 sollte kleiner sein, damit das Schirmgitter nicht verglüht. Die Berechnung dürfte also nicht stimmen. Nun bewirkt ein verringern der Ug2 eine Verringerung von Ia wenn Ug2 konstant bleibt, oder anders gesagt, die Ug1 bei der 1mA Ia erreicht wird, wir psotiver.

Daraus ergibt sich, dass der Rk auch kleiner werden muss. Um wieviel. Gucken wir dazu wieder ins Datenblatt aber diesmal auf Seite 3 oben. Dort sehen wir die Ug2 Kennlinien. Dort sehen wir, dass bei einer g2 von 50V etwa der halbe Strom gegenüber einer von 100fließt. Würden wir unsere Ug2 auf 50V einstellen, dann müssten wir Rk also nur halbieren. Das sind dann ungefähr 2k7.

Wir erhalten:

Rk=R3=2,7

Feddich!

R4 ist garkein Problem, wir haben schon den Arbeitspunkt bestimmt und uns für Arbeitspunkt 1 aus diesem Beitrag entschieden:

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=9593.msg88830#msg88830

Auch hier können wir den Ig2 weglassen und vereinfacht annehmen, dass gilt:

Rk=R4=(Betrag(Ug1))/Ia

Wirs etzen ein und erhalten 3,6kOhm.


Dann R11. das ist der Anodenwiderstand von V1. Deren Strom hatten wir mit 1mA betimmt un die Ub mit 170V. Da wir eine Anodenspannung von 70V genehmigt hatten, bleibt die Differenz von 100V um von R11 verballert zu werden macht also:

R11=100V/1mA=100kOhm

was es T1 betrifft stimmt die Liste nicht Er ist bestimmt und entspricht T2.

Die Cs machen wir einen anderen Tag, ich will bei diesem schönen Wetter raus in den Garten und Bordsteine setzen.

Kann jemand mal alle bekannten Spannung zusammenstellen, die in der Schaltung nummeriert sind und auch die Ströme die über die Nummernpunkte fließen, das wird das Berechnend es Netzteils enorm beschleunigen. Wir nennen die Spannungen dann: U1, U2, U3 ... und die Ströme I1, I2, I3 usw...

Viele Grüße
Martin
« Letzte Änderung: 4.04.2009 15:56 von Kpt.Maritim »

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Schmittie

  • Gast
Hallo Allesamt,
mir sind da beim Planzeichnen ein paar Fehler unterlaufen, und zwar hat der C an der Katode der ersten Röhre 100n und nicht 100µ, dann noch wird der linke Anschluss von dem 5k Poti am Limiter an +8´ gelegt.
Den Katodenwiderstand der Endstufe habe ich auf 150 Ohm erhöht und den Widerstand 33k an der neg. Gittervorspannung auf 39k, ebenso die beiden Widerstände 120k von den beiden Trimmern -G richtung Masse auf 1Meg.

Die Regelung mit dem IGBT habe ich komplett entfernt weil ich einen stärkeren Netztrafo eingebaut habe.

Wer nichts macht macht auch keine Fehler, abgesehen davon dass Nichtstun der größte Fehler ist.

Gruß,
Georg
« Letzte Änderung: 5.04.2009 16:26 von Schmittie »

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Doas

  • Gast
Hallo Experten!

Zunächst nochmals ein großes Lob, besonders an Kpt. Maritim, aber auch an alle anderen Forumsteilnehmer die hier viel Mühe und Wissen in diese Foren stecken.

Nochmal kurz zurück zu der Ermittlung des günstigsten Ras für die Endstufenröhren:

Die Faustformel ist ja Ra=Ua/Ia. Meine Frage ist nun : Was ist mit Ua eigentlich gemeint ? Die Spannung, die gegen Null an der Anode liegt, oder die Spannungen, die zwischen Anode und Kathode liegt? In dem Beispiel wäre das ein Unterschied von 15V. Es gibt aber auch niedrigere Kathodenvorspannungen. Die Rechenergebnisse weichen dann schon recht stark voneinander ab.

Das Problem habe ich auch bei der Ermittlung der aktuellen Anodenleistung. Bei einer ECL82 mit 7W und z.B. einer Kathodenvorspannung von -19V (28mA Ia), bei einer Anodenspannung von 250V (Anode gegen Masse) kommt man dann auf 7W oder eben 6W.

Gibt es dazu eine Lehrmeinung ?

Viele Grüsse!
Doas

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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

Ua ist die Anodenspannung, so wie Ug die Gittervorspannung ist und Uk die Kathodenspannung ist. Alle Spannungen mit ausnahme die Ub werden bei Röhren immer relativ zur Kathode angegeben. Das ist in jedem Buch gleich, wer viele Bücher gelesen hat, weiß das also auch so, weil es immer in den Anfangskapiteln steht.

Zweitens spielt es nicht die Geige. Nehmen wir eine Röhre mit Ua=250V und Ia=50mA. Daraus ergeben sich 5k. nehmen wir an, wir nehmen Ua gen Masse, dann kommt die Kathodenspannung von 15V oder sowas ind er Art hinzu. Der günstigste Ra wäre nun 5k3. Ui weicht!

Aber nicht wirklich, man halte sich vor Augen, dass ein Lautsprecher nur bei 1kHz die Nennimpedanz so halbwegs hat. Wenn ein Lautsprecher mit 8Ohm angegeben ist, dann hat er bei 1kHz so etwa 8Ohm, es können auch 7,3 oder 8,7 Ohm sein, die Hersteller nehmen das nicht so genau. bei 10Khz hat der selbe Lautsprecher dann schon Werte zwischen 10...15Ohm bei 400Hz werden es auch noch etwa 8Ohm sein, aber bei 120Hz können es schon wieder 12 oder 20 oder 30Ohms ein. Bei der Resonanzfrequenz die Bei GItarrenlautsprechern zwischen 60...120Hz liegt können dann aus den 8Ohm auch mal 30, 50 oder gar 80Ohm werden, je nachdem wie hoch seine Güte ist.

Wenn der Übertrager 5kOhm auf 8Ohm übersetzt, dann hat er Primär schon 10k, wenn der Lautsprecher gerade 16Ohm hat usw. Man sieht also, dass es unsinnig ist sich Gedanken über 10% Abweichung durch eine leicht andere Faustformel zu machen, wenn der Lautsprecher sich so verhält, wie sich ein Lautsprecher eben verhält.

Dein Problem mit den Wattzahlen verstehe ich überhaupt nicht. Geht es um die Verlustleistung? Wenn ja, dann löst sich das Probem durch Selberdenken. Ein teil der Leistung wird am Kathodenwiderstand Rk verbraten und ein anderer in der Röhre. Die Verlustleistung einer Röhre kann nur die Leistung sein, die in der Röhre bleibt, was hat die Röhre mit dem Rk zu tun. Und dann wird auch kalr, welche Spannung die Ua ist. Es ist die Spannung, die zur Verlustleistung der Röhre beiträgt, also nicht die Spannung über dem Rk, sondern nur die von Kathode zur Anode gemessen.

 ;) Ich beantworte solche Basisfragen in Zukunft nur nach Vorlage eines Asweises der Leihbücherei. Ich habe hier 10Minuten geschrieben, du brauchst zehn Minuten um das zu lesen, macht 20 Minuten vertane Lebenszeit. Wenn du es bei deinem ohnehin wöchentlichen Besuch in der Leihbücherei (das darf man in einer Kulturnation durchaus voraussetzen) nachgesehen hättest, dann hättest du meine 10 Minuten eingespart. Das hätte ich respektvoll und gut gefunden. ich mag darum alle, die mich nichts fragen, denn diejenigen beantworten sich die Fragen in den Bibliotheken selbst.  ;)

Viele Grüße
Martin

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Doas

  • Gast
Puh....üble Klatsche nennt man das im Fußball....

Es ist aber nunmal bei Menschen die nicht zur Hochintelligenz gehören manchmal so, dass es den "der Groschen fällt" Effekt gibt.
Auch wenn sich das nicht jeder vorstellen kann. (Übrigens: 1 x im Monat gehe ich in die BiBo....schwöre ich!)

Mein nächste Frage ausdrücklich NICHT an Kpt. Maritim.

Es wurde gesagt, dass der Ra nicht zu unterangepasst werden soll (Beispiel der Kpt. M. Berechnung weiter vor im Fred). Damit kein Gitterstrom fliessen kann und somit keine "blocking distortion" auftritt.
Mich wundert das, denn bei einem niedrigeren Ra verschiebt sich der Schnittpunkt (Ra/Ug0V) ja nur sehr leicht hin zum Arbeitspunkt. Wenn ich davon ausgehe, dass die Röhre eh stark übersteuert werden soll, kommt es doch auch bei der jetzigen Ra-Wahl zu Ugs über 0V und somit zu Gitterstrom ?

Viele Grüsse!
Doas


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Doas

  • Gast
Us + Is + Fehlervermutungen
« Antwort #82 am: 20.04.2009 22:23 »
Experten,

so ein Forum lebt ja vom mit-, und nicht vom nieder- machen....wohl an!

Ich habe mich durch den gesamten Fred gearbeitet und bin zu diesen Ergebnissen gekommen:

U1: 170V
U2: 50V
U3: 220V
U4: 100V
U5: 250V
U6: 250V

I1: 1mA
I2: 0,6mA
I3: 2,5mA
I4: 2,5mA
I5: 5mA
I6: 75mA

Bei den Schirmgitterspannungen + Strömen bin ich nicht 100tig sicher. Die Ströme sind ja nur Abschätzungen aus den Datenblättern und ob die Ug2 vor oder nach dem Rg2 gemeint war, ist mir nicht ganz klar. Das sollte aber, meiner unmaßgeblichen Meinung nach, nicht DIE Rolle spielen.

Fehlervermutungen:

1. Es ändert nichts am Grundaufbau, aber wenn erst 2x15V als Vollaussteuerung für die Endröhre angenommen wurde und dann später 60V, ändert sich die nötige Spannungsverstärkung für eine 5mV Eingangsspannung von 6000 auf 12.000...also das doppelte. Ich denke 6000 ist der richtige Wert.
2. R13 wird mit 68k angegeben. Leider kann ich nicht nachvollziehen wie denn die Lastgeraden in die Kennlinien für den Arbeitspunkt1 der 6SK7 eingetragen wurden. Wenn aber die Ub 220V sein soll, und die Ua 170V ist, so macht das bei Ia = 2,5mA eigentlich (220V-170V)/2,5mA = 20kOhm ...und nicht 68kOhm. R5 könnte dann entsprechend kleiner gewählt werden.

 ::) hoffentlich werde ich jetzt nicht wegen Dummheit oder Größenwahn vom Forum ausgeschlossen...

Grüsse!
Doas

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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo

I4 scheint mir irgendwie ein bisschen groß zu sein.

Die Schirmgitterwiderstände spielen in der Tat keine Rolle, es sind reine HF-Blocker gegen Schwingen.

Machen wir uns mal an C5 und P2.

P2 sollte nach einer Faustregel wenigstens 2...3mal so groß wie R11 sein. das hat folgenden Grund. Der Eigentliche Arbeitswiderstand, denn eine Vorstufenröhre sieht, ist nicht ihr Anodenwiderstand (hier R11), sondern alles was zwischen Signal und Signalmasse liegt. Das Signal liegt an der Anode, vond er Anode geht eben C5 und P2 gen Masse. Von der Anode kann über R11 zur Versorgungsspannung gehen, die Versorgungsspannung ist für das Signal nichts anderes Als Masse. Der Grund hierfür ist, dass die Versorgungsspannung mehrfach mit großen Elkos mit der echten Masse verbunden ist. Diese großen Elkos sind aber für die Signalspannung so durchlässig, wie ein Stück draht. Also liegt R11 für die erste Röhre quasi zwischen Signal und Masse.

Der Eigentliche Arbeitswiderstand ist also R11//(P2+C5)

Wenn P2 nun groß gegenüber R11 ist, spielt es in der Gesamtschaltung kaum eine Rolle. Faustregel ist hier wenigstens 2..3mal größer als der Anodenwiderstand, alo eben R11.

Wir bräuchten also ein Poti von 300kOhm oder. Es empfielt sich nicht P2 sinnlos groß auf z.B. 1MEg zu wählen. Denn Gerade Potis sind herrlich rauschende Widerstände. Je größer der Widerstandswert, desto größer das Rauschen. Ich würde 330k nehmen. Doch das ist ein Wert den Dirk nicht auf Lager hat. Entweder wir bescheiden uns mit 250k oder mit 500k. Da unser Ra mit dem Wert von R11 schon ziemlich niedrig für eine 6SJ7 ist, würde ich eher auf 500k für P2 gehen.

Wenn wir P2 kennen, dann ist die Berechnung von C5 kein Prob mehr. C5 bildet mit P2 und C6 mit R5 einen frequenzabhängigen Spannungsteiler. Dieser Teiler beschneidet die Bässe stärker als die Höhen. Hörbar wird diese Beschneidung ab einem Abfall von -3dB. Da nun beide Spannungsteiler den Frequenzgang derartig beschneiden, darf ihn jeder nur um 1,5dB beschneiden.

D.h. an C5 darf nur 1,5dB der Gesamtsignalspannung Vges abfallen. Nennen wir den Abfall VC4. Es gilt also, dass VC5 nur 1,5dBvon VP2 sein darf. Umgerechnet bedeutet das, dass VC5 nicht größer 15% von Vges sein darf.

Nun muss sich bei einem Spannungsteiler C5 zum zu P2 verhalten, wie sich VC5 zur Signalspannung verhält, die an P2 (VP2) abfällt. Das heißt, dass auf VC5 15% und auf VP2 85% entfallen. Demnach muss auf den Wert von C5 ebenso 15% und auf P2 85% entfallen. Bei C5 dürfen wir jedoch nicht die Kapazität sondern, müssen seinen Blindwiderstand ansetzen. Das ist der Widerstand, den er bei einer bestimmten Frquenz dem Signal entgegenstellt. Die Berechnet sich nach:

ZC5 = 1/(2*pi*f*C5)

Es gilt also:

ZC5/P2 = VC5/VP2=15/85

Daraus folgt:

(1/(2*pi*f*C5))/P2 = 0,18

Wir kennen alle Werte bis auf f. f ist die gewünschte untere Grenzfrequenz, also die tiefste Frequenz bei der gerade eben 1,5dB Abfall erreicht wird, bei allen tieferen Frequenzen wird der Abfall größer.  Bei einer Gitarre ist diese Frequenz etwa 80Hz, beim Bass 40Hz bei der Harp würde ich ebenfalls 0Hz annehmen. Eine Low E kommt nämlich genau so tief und mit meiner Low F Suzuki Overdrive bin ich fast dran.

Was wir ebenfalls nicht wissen ist C5, aber das wollen wir gerade berechnen und wenn wir den Rest kennen is das kein Problem. Wir stellen die Formel ein wenig um und erhalten:

1/(2*pi*f*0,18*P2)=C5

Wir setzen ein und rechnen aus. 22nF kommt raus.

Die Spannungsfestigkeit können wir noch nicht bestimmen, dafür müssen wir die Trafowechselspannung kennen.

Es empfielt sich nicht einen größeren Kondensator als 20nF zu kaufen. Das öffne den Bassfrequenzgang enorm und lässt damit  Hand- und Fingergeräusche als Rumpeln viel besser und störender durch. Wer nie eine Low E benutzen wird und immer nur normale Stimmungen spielt kann zur Störpegelunterdrückung C5 noch kleiner machen. das kommt auch eventuellen Verzerrungen zu Gute. Wenn Röhren übersteuert werden gehen sie aus ihren A-Arbeitspunkt raus. Wenn der Pegel zurückgeht wandert der Arbeitspunkt zrück. Dabei verändern sich dann dann die Anoden- und auch Gittervorspannungen. das macht das Umladen der Cs nötig. Das dauert umso länger je größer das C und das R ist. Riesige Werte von P2 und C5 schaden also mehr als sie nützen.


Bis demnächst und viele Grüße
 Martin






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Doas

  • Gast
Hallo,

ich habe heute den Tractatus I durchgearbeitet. Macht direkt Spaß, wenns beim Lesen und Nachvollziehen immer mal "kling, kling" macht!

Die zweite Stufe (6SK7) lässt mich nicht los.
Mir ist jetzt klar, wie Ihr auf den R13 gekommen seit. Eben mit der berühmten Ra=Ua/Ia. Also für Arbeitpunkt 1 170V/2,5mA=68kOhm.

Da aber diese Röhre keine Endröhre ist, und der R13 somit ein richtiger Widerstand (nicht eine Impedanz wie ein Übertrager), hat er für den Gleichstrom Ia auch einen Widerstand von 68kOhm.
Um dann auf den gewünschten Arbeitspunkt Ua=170V ; Ia=2,5mA zu kommen, bräuchten wir eine Ub von etwa 340V.
Wir haben aber nur 220V...oder max. 250V (bis jetzt).

Die berechneten Klirrfaktoren stimmen somit auch nicht. Diese werden auch recht schwierig zu bestimmen sein , da es in unserem Arbeitsbereich fast keine Ug Kennlinien zum Ablesen (schätzen) gibt.

Mein Vorschlag wäre also ein Arbeitspunkt für V2 bei Ua=120V ; Ia=1,5mA ; Ug ist dann etwa -13V ; R4 deshalb 8,6kOhm .

...duck und weg.... :-X

Doas

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Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo,

so sind wir mit Nichten drauf gekommen. Ich habe einfach mit Lastgeraden herumexperimentiert und Ub=220V zu Grunde gelegt. Der Grund ist, dass normale Faustformeln nicht auf die 6SK7 angewendet werden können.


Das liegt daran, dass die Steilheit dieser Röhre im Arbeitsbereich nicht konstant ist. Es gibt nicht einmal einen Klasse - A Arbeitspunkt. Klasse A ist mit dieser Röhre nicht möglich, weil die mittlere Stromaufnahme nicht konstant zu bekommen ist. Darum müssen auch die Faustformeln für Dimensionierung von Stufen in dieser Betriebsart versagen.

Zudem sind sehr wohl Kennliniendaten für die 6SK7 bei Ug2=100V beschaffbar. Ich glaube sie sogar schon einmal im Fred verlinkt zu haben.

Trotzdem weist du auf ein Problem hin R13 darf natürlich 67k haben. Da stimmt etwas nicht. Es sollten so um die 20k sein. da stimmt etwas nicht. Ist die Bauteilliste korrekt?

Vielen Dank und viele Grüße
Martin

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Doas

  • Gast
Hallo Martin,

das mit den 20k hatte ich in meinem vorletzten Fred unter "Fehlervermutungen" geschrieben.
Ich denke aber weiterhin der Fehler liegt darin, dass Du aus Versehen die 6SK7 als Endröhre betrachtet hast. Die Werte in Deiner klirr.xls lassen auch darauf schliessen.

Kennlinien gibt es, und Du hattest auch eine angehängt. Allerdings befinden sich eben in dem Bereich 220V Ua bis 0V Ua und bei den möglichen Arbeitspunkten nur so um die 2-3 Gitterspannungslinien. Da wird das Abschätzen schwierig...das meinte ich.

Wir sollten die 6SK7 nochmals neu betrachten....als Vorstufenröhre mit ohmschen Ra. Oder ?

Viele Grüsse in den Norden!
Doas

*

Kpt.Maritim

  • Gast
Hallo,

nein ich habe sie nicht als Endröhre betrachtet.

Ich habe eben den ganzen Fred gelesen. Ich finde den Beitrag nicht, wo R13 berechnet wird.Der Wert von 68k taucht auf einmal in Volkas auf. Entweder ich bin Blind, oder der Wert wurde nie bestimmt. Er muss definitiv 20k betragen. das sagen auch meine Skizzen zu den Lastgeraden, die ich aus dem Papierkorb fischte.

Die 20k ergeben sich wie folgt. Die 6SK7 soll mit Ua=170V laufen. Die Versorgungsspannung soll etwa 220V betragen. Die Differenz verheizt der Ra (hier R13) und zwar an Ia=2,5mA. Es ergibt sich:

R13=(220V-170V)/2,5mA=20kOhm

Diese Formel hatten wir auch bei der 6SJ7 schon angewendet.

Wieso gerade 20k? Ich habe schon erklärt, dass die Dimensionierungsfaustregeln bei der 6SK7 total versagen, was an der Art ihrer Kennlinien liegt. Sie versagen übrigens bei allen Regelpentoden, die als NF-Verstärker laufen sollen. Kein Wunder, diese Pentoden sind eigentlich für andere Anwendungsgebiete vorgesehen.

Regelpentoden als NF-Verstärker zu verwenden, bedeutet sich eine Schleuder für geradzahlig harmonischen Klirr zu bauen. Das wollen wir auch. Genau für diese Anwendung habe ich den Arbeitspunkt mit Buntstift und Lineal auf einem Ausdruck des Kennlinienfeldes hingezirkelt. Man kann weniger Klirr herausbekommen, viel mehr als 30% sind aber nicht drinne.

Wenn das Kennlinienfeld einer Pentode nicht weit genug reicht, ist das kein Problem. Denn die Kennlinien verlaufen parallel zur Ua-Achse. Man kann sie also ganz leicht verlängern.

Viele Grüße
Martin

*

Offline BuggyAndy

  • YaBB God
  • *****
  • 470
  • Tu be or not Tu be
Hallo,

kurze Zwischenfrage, wie klingt er denn? Z.B. im Vergleich zu den üblichen als Harp-Amps eingesetzten Fender Champ, Tweedirgendwas und Konsorten?
Interessante Schaltung.

Gruß, Andy

*

Doas

  • Gast
Hallo,

darauf bin ich auch gespannt ! Ich habe, ehrlich gesagt, vorher nie direkt wahrgenommen, dass es extra für Harp entwickelte Amps überhaupt gibt. Vorher hatte ich immer nur Diskussionen über Modifikationen von Gitarrenamps gesehen.
Ich selbst spiele keine Harp aber unser Sänger tut das. Wenn dieses Projekt hier durchgeplant worden ist werde ich es auch aufbauen. Vor allem um das, was hier gedacht und berechnet worden ist, auch einmal zu hören....

Leider bin ich zu spät hier mit (blöden Fragen) eingestiegen. Sonst hätte ich versucht die 6SJ7 und die 6SK7 durch noch produzierte Röhren zu ersetzen (falls das im Falle der 6SK7 überhaupt ginge). Ich finde es immer irgendwie beängstigend wenn man einen Amp baut von dem man weiß, dass es dafür bald keine Röhren mehr geben wird oder die Preise dafür immer weiter steigen.   

Trotzdem ein schönes Projekt...finde ich.

Viele Grüsse!
Doas