Disclaimer: Ich bin kein Experte,.. Ich schreibe nur um die Diskussion ein bischen anzufachen und könnte völlig falsch liegen.
Ich reime mir das so zusammen:
Grob gesagt gibt es drei Faktoren, die die Größe eines Elektrolyt-Kondensators beeinflussen: Spannungsfestigkeit, Kapazität und die Fähigkeit Wärme abzugeben bzw. den so genannten Ripple-Current zu verkraften. Letztere ist eine wichtige Eigenschaft bei Glättungselkos.
Jeder Kondensator hat immer auch einen Widerstand in Serie zur Kapazität (wird ESR genannt - effective series resistance). Dieser Widerstand kommt schlicht und einfach durch die leitenden Metallteile (Becher, Bleche, Leitungen) zustande. Fließt Strom durch den Widerstand wird dieser Strom in Wärme umgesetzt.
Die Wärme muss weg, weil sie die Lebenszeit des Kondensators verringert. Das geht am einfachsten, indem man den Kondensator größer macht. Er hat dann mehr Oberfläche um die Wärme abzustrahlen.
So - Jetzt ist die Frage ob der kleinere Kondensator den Ripple-Current in deinem Amp abkann.
Die Frage kann ich Dir leider nicht beantworten. Allerdings hat sich in Sachen ESR in den letzten Jahrzehnten einiges getan. Es ist zu erwarten, das der Kondensator einen wesentlich kleineren ESR als der alte hat. Dadurch wird er weniger warm und muss auch nicht mehr so groß sein. Sichergehen kannst Du nur wenn die die ESR und Ripple-Current Werte kennst (leider ist unwarscheinlich das Du ein Datenblatt für deinen alten Kondensator findest).
Was ich machen würde: Kleines, Batterie betriebenes Digital-Thermometer an den alten Kondensator kleben, und den Amp mal 'ne Stunde ordentlich knechten. Danach schauen wie warm der Kondensator geworden ist. Den gleichen Test machst Du mit dem neuen Kondensator (dabei ständig überwachen, damit er Dir nicht wegkocht).
Bleibt die Wärme in ähnlichen Bereichen ist der Kondensator warscheinlich geeignet.
(Wie immer gilt: Kondensator vorher entladen, Alle Sicherheitsvorkehrungen beachten und das Hirn einschalten)
Gruß,
Nils