Hallo zusammen,
ausgehend von diesem Thread
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php?topic=6193.0möchte ich mal ein paar Daten durchgeben, da ich gerade nen Vibro Champ von ca. 1980 hier habe. Ein paar Fragen werden bestimmt auch noch aufkommen.
Die Schaltpläne zu AA764 und AB764 (Export bzw. Bronco) scheinen ja teils widersprüchliche Spannungsangaben zu haben.
Bei dem besagten Amp fielen übrigens beim blossen Anfassen die Röhren aus den (Oktal-)Sockeln, hab nicht schlecht gestaunt als es Plums machte. Also hab ich neue Sockel und Retainer eingebaut und jetzt sollte es halten.
Nun zu den Meswerten:
Spannungswahlschalter @ 220V (alle Röhren gezogen):
Uprim = 226VAC
Uf1 = 6,9VAC
Uf2 = 5,5VAC
Usec = 380VAC
Spannungswahlschalter @ 240V (alle Röhren gezogen):
Uprim = 226VAC
Uf1 = 6,4VAC
Uf2 = 5,0VAC
Usec = 349VAC
ausgehend von diesen Werten habe ich mich dazu entschieden, den Spannungswahlschalter generell auf 240V stehen zu lassen, die letzten Jahre stand der auf 220V. Die leichte Unterspannung bei der Heizung ist nicht so schädlich wie Überspannung schätze ich.
In dem Amp waren noch die Originalröhren, habe dann als Gleichrichterröhre eine NOS Mazda 5Y3GB und eine Tungsol 6V6GT eingesetzt, die 7025 in der Vorstufe habe ich belassen.
Spannungswahlschalter @ 240V:
Uprim = 226VAC
Uf1 = 6,1VAC
Uf2 = 4,8VAC
Usec = 340VAC
schließlich lagen nach der Gleichrichtung 395V am Übertrager, bzw. am ersten Elko an. Nennen wir also die drei Knotenpunkte in der Siebung A, B, und C (im Schaltplan von rechts nach links). Demnach ist:
A = 395VDC
B = 384VDC
C = 362VDC
weiterhin:
Ua = 381VDC (Pin3)
Ug2 = 380VDC (Pin4)
Uk = 23,5VDC (Pin8) @ Rk = 470Ohm
Der Ruhestrom liegt bei Ia = 49mA (gemessen)
weitere Werte erspare ich euch an diesem Punkt, denn es hat sich danach noch was getan, nämlich neue Elkos. Die Spannungen stimmen bis jetzt ja nicht mit den Angaben im Schaltplan (AB764) überein, das hat sich mit neuen Elkos geändert. Gleichzeitig habe ich testweise Rk auf 1k erhöht:
A = 416VDC
B = 408VDC
C = 385VDC
sowie:
Ua = 409VDC (Pin3)
Ug2 = 408VDC (Pin4)
Uk = 30VDC (Pin8) @ Rk = 1kOhm
UaV1a = 267V (Pin1)
UaV1b = 268V (Pin6)
UaV2b = 410V (Pin6)
Der Ruhestrom liegt somit bei Ia = 30mA (gemessen), eigentlich im grünen Bereich nach 13W / 409V = 0,032A
Allerdings klingt es nicht so doll. Mit Rk = 470Ohm war alles in Ordnung, mit Rk = 1KOhm wirds unschön. Die Zerre ist irgendwie unharmonisch, harsch und einfach zuviel des guten, was vermutlich hieran liegt:
Bei Pentoden gilt die Faustregel, dass der optimale Ra in etwa Ua/Ia entspricht. Ansonsten bekommt man trotz hoher Spannung weniger Leistung bei gleichzeitig höheren verzerrungen. Mit 270V/0,04A=6k8 liegt man mit 5k garnicht so verkehrt. Das bisschen Unteranpassung bringt viel k2 und warmen Ton.
Nur weil die Röhre soviel Spannung verträgt muss man nicht so hoch gehen. Viel Spannung ist nicht viel Gut. Vielmehr sollten Anodenstrom, Anodenspannung und Ra bei Pentoden gut aufeinander abgestimmt sein. Mit derart hohen Spannung hat man ein instabiles Monstrum, dass nicht einmal mehr Klasse A ist, denn der Arbeitspunkt liegt weit jenseits der Mitte der Lastgeraden.
Ra liegt ja bei 7k (Übertrager), mit der Faustformel komme ich auf 409V / 0,03A = 13,6 kOhm
Ursprünglich war es 409V / 0,049A = 8,3 kOhm
Nun also das alte/neue Problem: den hohen Ruhestrom beibehalten oder Ua soweit runterschrauben bis es mit Ra = 7k und akzeptablem Ruhestrom passt? Ug2 muss ja dann auch angepasst werden!?
Danke und Gruß!