Hallo Doc,
wo würde man sich den Soundmäßig bei einem Twin Reverb mit so einer Kombination bewegen (Neo+Tornado)?
Gruß,
Jörg
Hallo Jörg,
ich versuche mal eine Klangcharakterisierung für die Neo/Tornado Kombi im 2x12:
Beide Speaker sind in den Mitten zwischen 400 und 1000 Hertz aufgeräumter als z.B. die meisten Celestion Speaker und folgen damit der Jensen-Tradition. Damit wird der Clean-Sound unterstützt, d.h. der Sound ist klar und transparent ohne Mulm wie man es vom Twin erwartet. Trotzdem kommen beide Speaker auch im Overdrive (bis hin zu High Gain) sehr singend und druckvoll - jeder auf seine Weise. Der Neo unterstützt die Präsenzen um 2,5 KHz, die sonst in der Fender Klangregelung etwas zu kurz kommen. Der Tornado hat nicht so einen ausgeprägten Peak, bringt aber den Glanz in den Höhen (das "high end sparkle", den seidigen Glan oberdrauf) besser als der Neo und lifert damit die Frequenzen, die man von einem Twin eben auch erwartet. In den Bässen ist der Neo etwas knackiger, der Tornado geht dafür etwas tiefer.
Zusammen klingen sie sehr rund mit schönen Präsenzen, Höhenglanz und sattem Bass - ohne in den Mitten (400 - 1000Hz) zu mulmen.
Wenn Du ausschließlich den klassischen Fender Clean Sound willst, gibt es wahrscheinlich noch bessere Speaker (die dann aber im Crunch oder höherem Overdrive schnell ihre Grenzen haben. Wenn Du aber zusätzlich sehr guten Crunch und Overdrive willst, sind Neo und Tornado zusammen eine tolle, sehr vielseitige Kombination. Einschränken möchte ich nur insofern, als beide Speaker auch unter starker Belastung sehr klar und transparent bleiben. Wenn Du frühen und starken Speaker-BreakUp suchst, sind die beiden nicht die richtige Wahl. Außerdem reagieren beide Speaker sehr direkt auf die Spielweise. Man hängt mit dem Plektrum sozusagen sehr dicht an der Speaker-Membran. Das kann sehr viel Spaß machen, wenn man gewohnt ist, präzise zu spielen. Mancher Gitarrist hat allerdings lieber etwas mehr Weichzeichner in der Signalkette.
Gruß,
DocBlues