Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Engl => Thema gestartet von: matchboxracer am 26.05.2009 20:43
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Hallo!
Man hat ja schon häufiger hier im Forum gelesen, dass die Schaltpläne der Engl Amps fehlerhaft seien. Besonders bei den neuen Plänen fehlen Komponenten (besonders Kondensatoren) oder die Werte im Schaltplan sind falsch.
Da ich gerade dabei bin meinen Engl Straight umzubauen habe ich einfach mal die Preamp-Platine rausgebaut und mit dem Schaltplan (hier aus dem Forum) verglichen. Dabei ist mir aufgefallen, dass nicht nur falsche Werte im Schaltplan stehen, sondern der ganze Schaltplan vom Ist-Zustand (meiner Platine) abweicht.
Nun würde mich interessieren, ob jemand schon mal die gleichen Erfahrungen mit solchen Schaltplänen gemacht hat? Ich frage mich nämlich wozu diese Schaltpläne dann eigentlich da sind bzw. warum Engl solche Pläne überhaupt raus gibt, wenn man eh nichts damit anfangen kann?
Gruß
Julian
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Hallo Julian,
ich habe einen Screamer 50 und hab mal die Platine mit dem Schaltplan verglichen. Beim Screamer ist es so das einige Filterschaltungen fehlen und einige Werte (Klangregelung) anders sind. Wenn man sich die anderen neueren Schaltpläne von Engl Verstärkern anschaut merkt man schnell das da auch einiges fehlt und ein paar Werte manipuliert sind.
Gruß Jess
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Nun ja, es fehlen ja keine sicherheitsrelevanten Bauteile.
Diese Net- Schaltpläne stellen wohl nicht mehr als "aufgebrezelte" Blockschaltbilder dar und sollen wahrscheinlich nur weltweit die komplette E..L- Cloner- und Kopistengemeinde in den Wahnsinn treiben :devil:
Und wenn dann mal eine richtige "Fachkraft" so einen E..L- Amp repariert, dann sieht er ja doch, was drin ist und welche Werte da verbaut sind, weil er den realen Amp vor sich hat :angel:
Wo liegt also das Problem?
Wenn einer so ein Teil unbedingt abkupfern möchte, dann kann er sich doch einen ausleihen oder ihn temporär kaufen, oder?
Gruß
Jacob
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...schon mal danke für die Antworten.
Wo liegt also das Problem?
Ich wollte meinem Engl Straight den Lead Kanal des Anvil Preamps von Andy verpassen. Laut dem Schaltplan der im Netz rumgeht ist das kein Problem und man könnte die ganze Modifikation auf der alten Platine durchführen (hab mir auch schon alle Teile dafür bestellt). Beim genauen betrachten der Platine ist mir dann aber aufgefallen, dass der Amp doch ganz anders aufgebaut ist. Nun werde ich heute erst mal einen neuen Schaltplan von meinem Amp zeichnen... dann hab ich wenigstens was zu tun ;)
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...so, hab mal den Lead Kanal rausgezeichnet (falls es jemanden interessiert). Allerdings ohne Tonestack. Der ist nämlich identisch mit dem vom Anvil.
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Das komische Ungetüm beim Midboost teil.. Das ist umgezeichnet ein Marshall Tonestack, aber mit total krummen Werten. Ich habs simuliert, senkt einfach nur die Bässe extrem ab.
Entweder du hastn Zeichenfehler oder hast die Werte falsch abgelesen (oder Engl hat sich was dabei gedacht (oder auch nicht..))
lg :)
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Hi!
Der 220pf Bright müsste doch zum Schleifer des Potis gehen oder? Bei dir geht der Nach Gnd.
Cheers.
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@ Kramusha
Dieses Ungetüm beim Midboost habe ich nochmal kontrolliert. Ist aber so, wie ich es abgezeichnet habe. Die Werte der Widerstände habe ich mit dem Programm "widcode" ermittelt, die der Kondensatoren einfach abgelesen. Dieses Ungetüm ist aber auch im Engl Schaltplan vorhanden (siehe Anhang).
@ The Tube-Factor
Ich hab mal ein Foto von der Platine gemacht. Der 220pF geht wirklich vom ersten Kontakt des Potis gegen Masse.
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Hi matchboxracer,
Setz mal deine 8) auf und schau dir nochmal den Kondensator ueber
dem Anodenwiderstand der 3. Stufe an.
1 Mikrofarad iss'n'bischen viel....
Das Filternetzwerk hinter der 1. Stufe sieht auch nicht so ganz richtig aus...
Tip: es ist ein fest eingestellter Fender Tone-Stack
100k slope, 47nF -> mid, 100nF -> Bass
200k = vollaufgedrehtes Treble poti + Mid Boost cap
Mid und Bass Poti runtergedreht
Siehe auch Boogie MK II, III
Gruesse!
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...danke für den Tipp mit dem Fender Tonestack. Dann werde ich mir das ganze Gedöns nach der ersten Stufe noch mals genauer anschauen.
Setz mal deine 8) auf und schau dir nochmal den Kondensator ueber
dem Anodenwiderstand der 3. Stufe an.
1 Mikrofarad iss'n'bischen viel....
Mit dem Kondensator Wert bin ich mir nicht so ganz sicher. Es handelt sich dabei um einen gelben WIMA mit der Aufschrift "1000 400V"... ich weiß leider nicht wie groß der ist. Könnte auch 1nF sein.
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Ist definitiv 1nf. 1uf wäre viiiel zu groß. 1nf ist schon die Obergrenze für gebräuchliche Werte an dieser Stelle.
Wegen dem Bright bin ich ratlos. Wie soll der dann funktionieren?
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Wegen dem Bright bin ich ratlos. Wie soll der dann funktionieren?
Der Bright Switch ist richtig abgezeichnet. Habs jetzt schon min. 10x kontrolliert. Funktionieren tut er auf jeden Fall auch. Ohne klingt der Amp nicht gerade gut.
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hi!
Hab nochmals überlegt und auch nen Experten gefragt..
Der Bright Switch funktioniert anders als in andern Amps. Bei Schalter Stellung "ein" also Verbingung nach GND ists ein Low-Pass. Wenn er ausgeschaltet ist, klingts heller - "brighter".
Etwas ungewöhnlich aber so müsste es sein. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht besonders klingt..
Edit: Eigentlich müsste er "dark"-Switch heißen ;)
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@ The Tube-Factor
...danke für die Info! Dann werde ich den Schalter wohl von Bright in Dark umbenennen ;D
Hab mir auch noch mal den Fixed-Tonestack nach der 1. Stufe angeschaut und meinen Schaltplan umgemalt. So müsste es jetzt aber richtig sein.
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hi!
Hab nochmals überlegt und auch nen Experten gefragt..
Der Bright Switch funktioniert anders als in andern Amps. Bei Schalter Stellung "ein" also Verbingung nach GND ists ein Low-Pass. Wenn er ausgeschaltet ist, klingts heller - "brighter".
Etwas ungewöhnlich aber so müsste es sein. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht besonders klingt..
Edit: Eigentlich müsste er "dark"-Switch heißen ;)
Hallo,
völlig richtig. Im übrigen hat Fender bei seinen Deep-Switches dasselbe gemacht. In der "Aus"-Stellung werden durch den 0,1uF C zur Masse Bässe gekappt. In der "An"-Stellung ist die Basskappung ausgeschaltet, und der Amp klingt "normal". Fender hätte den "Deep" richtigerweise mit "Flat", "Shallow" oder "Thin" bezeichnen müssen.
Viele Grüße
Stephan
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...danke für den Tipp mit dem Fender Tonestack. Dann werde ich mir das ganze Gedöns nach der ersten Stufe noch mals genauer anschauen.
Mit dem Kondensator Wert bin ich mir nicht so ganz sicher. Es handelt sich dabei um einen gelben WIMA mit der Aufschrift "1000 400V"... ich weiß leider nicht wie groß der ist. Könnte auch 1nF sein.
Es sind 1000pF = 1nF
Gelbe Gehaeuse hatten bei WIMA Kondensatoren mit Polycarbonat Dielektrikum.
Gruesse!
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Hallo Namensvetter!
Im übrigen hat Fender bei seinen Deep-Switches dasselbe gemacht. In der "Aus"-Stellung werden durch den 0,1uF C zur Masse Bässe gekappt. In der "An"-Stellung ist die Basskappung ausgeschaltet, und der Amp klingt "normal". Fender hätte den "Deep" richtigerweise mit "Flat", "Shallow" oder "Thin" bezeichnen müssen.
Stellt man sich das gedanklich mal vor, dann landet man bei einem Kondensator gegen Masse...und das ist ein Tiefpass und würde dazu führen, dass Mitten und Höhen abgesenkt und die Bässe mit gleichem Pegel durchgelassen werden. Wenn man den Kondensator abklemmt, dann hat man einen linearen Frequenzgang, schaltet man ihn ein, dann sind Mitten und Höhen weg und man hört relativ dazu mehr Bass.
=> Entweder ich habe deine Erklärung nicht verstanden oder in deinem Post ist der Wurm drin :)
MfG Stephan
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Ist nur ne Frage der Sichtweise imo.. Ich denke aber es wurde schon verstanden oder?
Edit: Ohja Ich seh grade: Ist doch ein fehler.. Durch den C zur Masse werden keine Bässe gekappt, sondern "geboosted" (ja ich weiss eiglt nicht korrekt). So rum wird ein Schuh draus. der Rest siehe ersten Satz ;) ;)
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Hallo,
ich hatte mich in meinem Post auf den AB165 bezogen. Darin schaltet der Deep-Switch den 0.1uF C parallel zum Mitten-R von 8k2.
In den Dumble-Schaltungen ist das ähnlich, nur dass der Mid-C über ein Poti geregelt wird.
Rein technisch gebe ich Euch Recht, aber das klangliche Ergebnis ist, dass die Bässe und Tiefmitten ausgedünnt werden. Das ist bei der Dumble-Mittenregelung auch so, wenn das Poti auf 0 (= Durchgang) steht.
Ansonsten stünde hierzu in dem Tube Amp Workbook von Dave Funk Mist, denn daher habe ich das.
Viele Grüße
Stephan
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Hi,
ich würde den Kanal zunächst nur anpassen: Die 47nF/1M an den Anoden würde ich beim Umbau zum Anvil drinlassen. Das Tonestack kannst Du "unten" an der Masse trennen und einen Kondensator dem 220p parallel schalten, so dass ca. 1nF entstehen. Bright kann auch drinbleiben, auf den 100k Gridstopper vor V2b erstmal verzichten. V2b ansonsten so lassen und den 1nF vor V4a hochsetzen (nochmal 1nF oder 1n5F parallel), den Katoden-C (3k3) auf 27k..39k hochsetzen. Dann bist Du schon fast da und kannst auch noch zurück...
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Hallo!
Ich hab mal ne Frage.
Mir ist der Sprung vom Crunchkanal zum Boostkanal zu groß, mit welcher Widerstandsveränderung kann ich das denn am besten ändern?
Der Trebleboost war mir auch zu krass, deswegen hab ich nen 300K Ohm R Paralel zum Trebleswitch gelötet, so gefällt´s mir besser.
Ach ja den 1nF C parallel zum 680kOhm R hab ich gegen nen 100pF geändert, so ist der Crunchsound nimmer so dünn.
VG Chris