Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Stefan_L_01 am 12.10.2009 00:36

Titel: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 12.10.2009 00:36
Hi

Mal eine Frage zum Tausch von 6L6 Röhren. Ich war so naiv und habe mir auf Empfehlung einfach ein matched pair einer anderen Marke schicken lassen für einen Git.Amp. Leider vergaß ich gewisse Werte anzugeben.
Die alten hatten PC40 / TC3200
Die neuen haben PC49 / TC 565

Frage: Kann man jetzt da schon auf Probleme schliessen, insbesonders durch die großen Unterschiede von diesem TC Wert (was sagt der aus?) ? Sind die neuen eher sicherer im Betrieb jetzt oder "heisser"?

Danke & Gruß
Stefan
P.S. Mein Amp ist fixed biased.


Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: custom am 12.10.2009 04:03
Vergiss die Werte. Die sind wahrscheinlich irgendwo auf dem Karton oder der Röhre aufgedruckt, ich habe noch nie was von PC und TC Werten in Zusammenhang mit Röhren gehört.
Da Du einen Amp mit fixed Bias besitzt, kann also der Ruhestrom durch die Kathode auf Grundlage der Anodenspannung eingestellt werden. Damit stellst Du sicher, daß die maximale Verlustleistung Deiner neuen Röhren nicht überschritten wird.
Das ist das einzige, was für Dich wichtig ist. Welcher Röhrenmarke Du den Vorzug gibst, ist Wurscht. Du musst jetzt nur einen Fachmann finden, der Dir diese Einstellung vornimmt.

Gruß, Bernd
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 12.10.2009 09:14
Vergiss die Werte. Die sind wahrscheinlich irgendwo auf dem Karton oder der Röhre aufgedruckt, ich habe noch nie was von PC und TC Werten in Zusammenhang mit Röhren gehört.

Diese Parameter stehen bei vielen Händlern drauf Beispiel Ruby um nur einen zu nennen und sind der Anodenstrom (Plate Current) und die Steilheit (Transconductance). Diese Werte sind auch kein Standard und je nachdem mit welchen Spannungen der Lieferant matcht, können diese abweichen. In diesem Fall bedeutet dies, dass die Röhren unterschiedliche Ruheströme haben können aber nicht müssen.
Soweit ich bis jetzt gesehen habe, wird oftmals die Spannung aus dem Datenblatt genommen zum Matching z.B. 250 V bei der EL34 an der Anode. Das halte ich für eher ungeeignet, da die Röhre in den meisten Fällen mit viel höheren Spannungen betrieben wird, also mit 250 V.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: bluesfreak am 12.10.2009 09:15
Vergiss die Werte. Die sind wahrscheinlich irgendwo auf dem Karton oder der Röhre aufgedruckt, ich habe noch nie was von PC und TC Werten in Zusammenhang mit Röhren gehört.

Eieieie, solche Äusserungen sollte man nicht loslassen wenn keine Ahnung da ist, in solch einem Fall besser  :-X ...
PC und TC sind Plate Current und Transconductance Werte der Röhre die beim Testen/Matchen ermittelt werden. Man kann diese Werte schon als Vergleichswert und Richtgröße beim Ersatz verwenden wenn das Matching unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wurde (was es allerdings selten ist wenn die Röhren von unterschiedlichen Lieferanten stammen). Mich wundert an den Werten jetzt eigentlich nur die große Differenz in TC und die hohe Wertangabe in allgemeinen aber da kann bestimmt Dirk noch ausführlicher darauf eingehen..

Stefan:
Fixed Bias Amp? Mesa Boogie? Falls ja, die Amps sind passend zu den mitgelieferten Röhren eingestellt und man braucht nichts ändern wenn man an der selben Codierung festhält (ob daß das Optimum aus dem Amp kitzelt lass ich jetzt mal dahin gestellt). Dirk ist auch in der Lage in diesem Fall passende Röhren zu liefern, Rücksprache wäre angebracht...

cu
bluesfreak  8)
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: bluesfreak am 12.10.2009 09:22
Ups.. Dirk is ja heut scho früh auf *g*
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 12.10.2009 13:29
Mich wundert an den Werten jetzt eigentlich nur die große Differenz in TC und die hohe Wertangabe in allgemeinen aber da kann bestimmt Dirk noch ausführlicher darauf eingehen..

Je nachdem wo man das Dezimalkomma oder Punkt setztgibt es eine Stelle mehr oder weniger.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: custom am 12.10.2009 15:14
Tach.
habe wirklich noch nichts davon gehört oder gelesen. Wo stehen diese Werte denn? Habe alle meine Röhren + Kartons untersucht. Da steht nirgends was drauf. Die Suchfunktion ergab auch nichts.  ???  So wie ich Dirk verstanden habe, sind diese Werte jedoch für uns Bastler eher doch unrelevant, und die von mir beschriebene Methode praxisnah.

Gruß, Bernd
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 12.10.2009 16:17
@Bernd:

die Werte benötigst Du in der Regel nicht. Das sind Werte aus dem Matchingverfahren. OK, wenn jetzt einen Röhre abraucht ist und die anderen Röhren noch nicht so alt sind, kann man ggf. einen Ersatzröhre mit den besagten Parametern erwerben um den Satz dann weiter verwenden zu können. Für die Einstellung des Bias so vorgehen wie in der Bias-Doku beschrieben und nicht versuchen den Strom auf irgendwelche Werte einzustellen, die auf der Verpackung oder der Röhre stehen.

Gruß, Dirk

Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 13.10.2009 00:28
ok Danke, da bin ich ja erstmal beruhigt. Mit dem Bias einstellen muss ich mal sehen ob ich das Risiko eingehe, mich da zu bruzzeln.
Es waren übrigens Ruby 6L6GCMSTR die jetzt gegen TAD 6L6GC-STR getauscht wurden. Amp ist billiger Peavey Valveking 112. Gescheiterter Versuch dem Amp eine halbwegs brauchbare Zerre zu verpassen, neben Tausch von Vorstufenröhren und Speaker. Letzter Versuch wäre ein Tausch des OT aber das ist ein anderes Thema.
Vor 2 Tagen konnte ich auf einem Konzert in der Slowakei einen genialen Sound hören, es war kein Schild am Amp, aber 4 Inputs rechts, wenig Knöpfe, könnte ein echter JTM45 gewesen sein. Wenn ich nur halb in die Richtung kommen könnte..

Gruß
Stefan
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 13.10.2009 11:11
Letzter Versuch wäre ein Tausch des OT aber das ist ein anderes Thema.

Oder Tausch des Amps selbst ;-)

Ich weiss nicht, welche Röhren sich hinter der besagten Ruby und TAD befindet, aber in den Peavey fährt man klanglich mit den Sovtek 5881 WGC sehr gut, sofern man auch darauf achtet, dass diese nicht zu kalt eingestellt sind.

Gruß, Dirk
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 17.10.2009 15:45
hallo nochmal

Also ich bin mittlerweile der Meinung Röhrentausch bringt den Grundsound nicht in eine viel andere Ecke. Das nervige Krächzen kriege ich damit jedenfalls nicht weg hin zu einem souveränen Röhrensound bei dem Amp in der Zerre.

Was mich viel mehr interessieren würde ist, wie sich der Sound ändert wenn man die Auslegung ändert. Also z.B. Kathodenwiderstand 2.5k anstatt 1.5. Oder Platinenwiderstand 100k anstatt 150k. Gibt es dafür Erfahrungen (ecc83) inwieweit die Kennlinie sich verschiebt bzw. was sich dadurch am Sound ändern müsste, insbesonders für die Gain Stufen?

Ich habe mittlerweile auch in einigen Schaltplänen (insbesonders Marshall) gesehen dass die einen Kathodenfolger vor dem EQ haben, oder vor der Endstufe allg., ist das empfehlenswert? Bringt das Dynamik in die Endstufe?

Gruß
Stefan
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 17.10.2009 16:27
Also z.B. Kathodenwiderstand 2.5k anstatt 1.5. Oder Platinenwiderstand 100k anstatt 150k.
Gibt es dafür Erfahrungen (ecc83) inwieweit die Kennlinie sich verschiebt bzw. was sich dadurch am Sound ändern müsste, insbesonders für die Gain Stufen?

So, so, Du hast einen Platinenwiderstand  :P
Deine Frage lässt sich durch die Datenblätter zu den jeweiligen Röhren beantworten, dürfte aber nicht die Lösung zu Deinem Problem sein. Da die "Verzerrung" bei Dir zu kratzig zu sein scheint, stellt sich noch die Frage, was in der Vorstufe verbaut ist. Weiterhin die Frage, ob die Endröhren auch eingemessen wurden und mit ordentlichen Werten laufen.

Gruß, Dirk

Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 17.10.2009 17:20
ja ok, war halt frei übersetzt... Platinenwiderstände habe ich sogar mehr als einen glaube ich zu wissen ...

In dem Verstärker sind sicher nicht die besten Komponenten verbaut. Angeblich geht Peavey ja mit dem Layout in der Welt rum und die Farbrik die am billigsten das liefern kann die kriegt den Auftrag. Nachgeschaut wird da nicht mehr. Made in China. Da im OT viel Kupfer ist ist dort die Quali vielleicht am Schlechtesten auch.
In den Vorstufen hatte ich jetzt die orginal jj ecc83, ein paar Versuche mit den 57xx ?, jetzt TAD ecc83, klingt alles gleich schlecht in der Zerre. Blechern, kratzig, vor allem im GainBoost wo dann der Kathodenwiderstand über den JFet und Kondensator auf Masse gebrückt wird ( Ein Prinzip wie ich es beim Mesa Boogie Rectifier in einer Lead Schaltung auch entdecken konnte, sogar mit gleichem 47k Widerstand in der Nähe..). Aber auch ohne Boost einfach kein angenehmer Sound, einfach nur poblig.

A propos MB, da ist eine Vorstufenröhre mit >30k in der Kathode angegeben, was passiert denn da?

Gruß
Stefan



Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 17.10.2009 17:42
Vielleicht noch eine Erklärung zu meiner Frage mit dem Verhalten:

Ich habe diese schaltbare Brücke einfach mal statisch gemacht, und zwar mit einem größeren Elko über den Kathodenwiderstand von V1B im VK112 drübergelötet, also halbwegs frequenzunabhängig. Gleichzeitig die Gegenkopplung, falls das eine sein soll, von V2A über den 220k zurück gekappt.
Damit stieg die Verstärkung stark an was im Clean gar nicht so schlecht ist - allerdings kann man es ohne dem durch höheren Volume auch erreichen. Trotzdem bilde ich mir einen Tick mehr Dynamik und einen Tick mehr Verzerrung im Clean ein (Dumm ist nur bis man den vergleich gelötet hat, ist so viel Zeit vergangen dass man gar keinen Vergleich zu vorher mehr hat. Viel Einbildung dabei womöglich).

Jedenfalls war dadurch die Zerre im Gain extrem stark (wie im Boost logischerweise, sogar stärker), aber der Sound war sch... . Ab 12Uhr Gain brach der amp gar zusammen. Dann lötete ich vor V2A und V2B am Gatewiderstand zur Masse parallel Potis an um dort als Widerstandskette mit den Widerständen von den r Röhren davor den Pegel runterzuregeln. Ich vermutete dass am Gate zu positive Spannungen anlagen. Klappte zwar, aber der Grundsound blieb einfach irgendwie schrottig. Fusslig, blechern..
Also die Logik: Es liegt an was anderem (OT?) oder ich muss die ganzen Röhren in einen anderen Betriebsbereich bringen. Wobei die Werte im Valveking ja nicht so ungewöhnlich sind. naja mal sehen
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 17.10.2009 19:33
Wobei die Werte im Valveking ja nicht so ungewöhnlich sind.

Und wie sind diese ?

Gruß, Dirk

Vielleicht hast Du auch nur den falschen Verstärker....
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 18.10.2009 10:46
http://www.blueguitar.org/new/schem/peavey/pv_valveking_112.pdf

typisch 150k / 1.5k. Wobei auf die 150k noch ca. 60k von der Siebschaltung kommen, bevor es sich über B+ verteilt. Die muss man einfach mit draufrechnen oder?

Ich habe mal in einem Forum ein paar Spannungswerte gefunden : V1, V2a 180V   V2b 270V

Gruß
Stefan
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 18.10.2009 12:26
Hallo,

hast Du den Strom durch die Endröhren gemessen ? Wenn nein: machen. Dann die Spannung an den Endröhren und schauen, ob alles im ordentlichen Bereich liegt.
Die Gitarre als Ursache würde ich ebenfalls nicht ausschliessen. Verschiedene Peaveys scheinen sehr verärgert auf schlecht eingestellte Tonabnehmer zu reagieren.

Bis das nicht geklärt ist - besonders der Ruhestrom der Endröhren - werde ich nichts weiter in diesem Thread schreiben, da dies nichts bringt.

Gruß, Dirk


 
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 7.11.2009 22:16
So, es hat ein wenig gedauert, aber heute kam der (Dein?) Biassockel.

Es flog gleich mal die Sicherung vom Amp beim Einschalten, nachdem ich ihn in bei einer Röhre einsetzte. Großer Schock! Dabei habe ich davor extra noch alle Pins auf Kurzschluß gemessen (der Widerstand geht so nahe an einen anderen Sockel ran dass ich im Vorfeld schon Überschlag befürchte und extra noch die Fuge reinigte).

Jedenfalls war es die Sockelkralle, die ich nicht demontierte da die Schraube auch den Sockel am Chassis hält. Kam mit einem Pin in Kontakt. Da die Röhre noch nicht warm war überlebte wohl alles puhh.....
Kleiner Hinweis diesbezüglich wäre aber sinnvoll in der Anleitung imo...Oder ein Stückchen isolierband (oder wenigstens ein Photo dass man selber drankdenkt)

Gut, dann maß ich also die Spannung, und es waren nach 3 Minuten 22.5mV für eine 6L6GC. Die Anodenspannung habe ich noch nicht gemessen, aber ich denke es ist nach dem Beipackzettel eh viel zu wenig oder?

Muss ich eigentlich beide Röhren messen oder reicht eine? kann ich die Röhren einfach umstecken oder besser Sockel umsetzten? Oder immer mit 2 Sockel gleichzeitig arbeiten?
Gruß Stefan
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Dirk am 8.11.2009 17:20
Kleiner Hinweis diesbezüglich wäre aber sinnvoll in der Anleitung imo...Oder ein Stückchen isolierband (oder wenigstens ein Photo dass man selber drankdenkt)

Dieses "Problem" wurde noch von keinem anderen Kunden berichtet...
Die Abstände auf der Platine sind ebenfalls OK, allerdings sollte man mit einem feinen Lötkolben den Apadter zusammen bauen und nicht mit einer dicken Spitze.

Gut, dann maß ich also die Spannung, und es waren nach 3 Minuten 22.5mV für eine 6L6GC. Die Anodenspannung habe ich noch nicht gemessen, aber ich denke es ist nach dem Beipackzettel eh viel zu wenig oder?


Messen ! Alles andere ist eine Vermutung und dann könnte man sich den Aufwand grundsätzlich sparen.

Muss ich eigentlich beide Röhren messen oder reicht eine? kann ich die Röhren einfach umstecken oder besser Sockel umsetzten? Oder immer mit 2 Sockel gleichzeitig arbeiten?

Werden die Röhren einzeln eingestellt oder mit einem Poti alle zusammen ? Zur Sicherheit am besten immer alle Röhren durchmessen.

Gruß, Dirk

Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 8.11.2009 23:09
Jaja ist ja schon gemacht...

Anodenspannug 480V ohne Röhren. Ein Widerstand für beide Röhren. Ich habe jetzt mal anstatt dem 33kOhm einen 15k + 25k Poti in Serie eingebaut und konnte so auf 35mV oder mA hochregeln. Laut aufdrehen war aber noch nicht..
Beide Röhren weniger als 3mV Unterschied. Wenn das hält dann gehe ich auf 40 hoch.

Gibt es eigentlich Potis für Gehäusemontage mit Sicherung gegen Verdrehen? Das jetzige ist zwar schwergängig aber man weiß ja nie..

Gruß
Stefan



Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: bluesfreak am 9.11.2009 11:25
Servus,

mach nen Klecks Schraubensicherungs- oder Nagellack drauf und es verdreht sich nix...

cu
bluesfreak  8)
Titel: Re: 6L6 Tausch
Beitrag von: Stefan_L_01 am 9.11.2009 21:39
auch ne Idee

ok, die Frage war böse weil ich ja wußte dass es die Dinger gibt, nur habe ich sie im europäischen Raum noch nicht gefunden..
[ADMIN LINK GELÖSCHT]

Hat das Ding keiner?