Tube-Town Forum

Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: raffau am 15.02.2010 09:36

Titel: Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: raffau am 15.02.2010 09:36
guten morgen zusammen

nachdem ich den marshall clone ohne erfolg auf die seite gelegt habe, konnte ich doch nicht ohne amp bau sein...darum habe ich mich ins zeug geworfen und einen neuen amp gebaut!

bevor ich den neuen präsentiere, möchte ich doch noch einen thema ansprechen das mir auf dem magen liegt;

Was sind eigentlich die Todsünden beim DIY AMP bau? Was darf ich auf gar keinen Fall machen? usw...

Ich möchte Eure erfahrung in mein erstes diy projekt einfliessen lassen!

- kabelführungen
- masseführungen
- trafolage
- röhrenlage
- signalleitungen geschrimt, nicht geschirmt
- usw...

danke im voraus und hoffe dieses thema regt euch nicht auf!

btw; der neue amp funktioniert, aber ihr werdet es nicht glauben....wieder habe ich den genaugeleich brumm darauf wie beim marshall clone...  ;D...ich lache nur...aber ich werde ihn bekämpfen....50 hz brumm vom feinsten...


Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: darkbluemurder am 15.02.2010 09:48
Hallo,

gute Idee! Wie wäre es damit:

Todsünde Nr. 1: unsicherer Aufbau
- fehlender oder unzureichender Schutzleiter
- fehlende oder überdimensionierte Netzsicherung
- Kabel mit hohem Stromdurchfluss nicht ausreichend dimensioniert
- schlechte Lüftung
- hohe Gleichspannung an Bedienelementen an der Frontplatte
- Schaltpunkte mit hoher Gleichspannung nicht ausreichend getrennt von anderen Schaltpunkten
- negative Gittervorspannung für Endröhren unsicher
- keine Kabeldurchführungen/Tüllen, sondern Kabel durch's blanke Chassis, am besten noch durch scharfkantige Öffnungen.

Todsünde Nr. 2: keine Ordnung im Aufbau
- Bauteile so angeordnet, dass lange Kabelwege erforderlich werden
- schlechte Masseführung
- schlechtes Layout

Die Liste erhebt selbstverständlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen sind daher selbstverständlich willkommen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 15.02.2010 10:31
Hier kannst du nachlesen was man machen sollte.

http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11058.0.html

Da steht schon einiges drin. Es gibt auch einen Masseführungs Thread -> SuFu

Und ja, Layouten ist mehr eine Kunst als eine Wissenschaft.

mfg ordi
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Grooverock am 15.02.2010 13:01
Hi!

Such auch mal nach dem Smart-20 Themen. Da sind sehr viele Layout-Tipps enthalten. Sehr viele davon von Larry. Das sollte wirklich schon gut weiterhelfen.
Die Freds von Marc und seinen Müller-Amps mit den angefügten Dokus sind auch sehr interessant dazu.

Noch weitere Todsünden:
Kalte Lötstellen
versiffte Lötstellen
dicke, billige Coax-Leitungen (bitte RG174 verwenden! auch wenns nervt)
beidseitig abgeschirmte Leitungen. (bitte einseitigabschirmen->Sender bringt die Masse mit)
zu viele abgeschirmte Leitungen

Ein guten Teil dieser "Sünden" konnte ich auf den Fotos deines Marshall-Clones entdecken.
Darauf bitte achten! Und such mal im Internet nach "Stargrounding"!
Viel Erfolg mit dem Amp und planen, planen, planen und dann handeln!  :bier:
Kim
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 13:34
Die Freds von Marc und seinen Müller-Amps mit den angefügten Dokus sind auch sehr interessant dazu.

Hey Danke!
Wenn Du Dich noch ein bischen geduldest (so ca. 6 Wochen rum), dann gibt es wieder ein bischen was zum Lesen.
Aktuell hab ich schon 20 Seiten (incl. Bilder) dazu geschrieben...
Es werden auch wieder Tipps zum Aufbau, Verdrahtung usw. dabei sein.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mc_guitar am 15.02.2010 13:41
Hallo Marc,

Hey Danke!
Wenn Du Dich noch ein bischen geduldest (so ca. 6 Wochen rum), dann gibt es wieder ein bischen was zum Lesen.
Aktuell hab ich schon 20 Seiten (incl. Bilder) dazu geschrieben...
Es werden auch wieder Tipps zum Aufbau, Verdrahtung usw. dabei sein.

Viele Grüße,
Marc

Das klingt gut!!!!!!!!!!!!!!!  :devil:

Viele Grüße Micha
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 13:53
Die meisten Teile für den Neuen sind schon da. Diese Woche kommen noch die Chassis und die
neuen Fußschalter und dann gehts weiter mit dem Aufbau.

Ich kann ja mal ein kleines Foto anhängen. Soll ich?  ;D ;D ;D
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mc_guitar am 15.02.2010 13:57
Willst Du, daß ich jetzt hier öffentlich drum bettele???? :devil:

Ja bitte, bitte bitte...  ;D
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 13:59
Sorry, das musste sein.

Anbei ein erster Vorgeschmack.
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mc_guitar am 15.02.2010 14:08
 ;D
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 15.02.2010 14:09
Bin dafür ;D Mach nen Thread auf, in dem du die Tage oder Stunden runterzählst ;D

mfg ordi
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Kpt.Maritim am 15.02.2010 14:11
Hallo Marc,

so viele Löcher? Das sind bestimmt Perforationen um die Boards später passend zurechtbrechen zu können.

 ;)

Viele Grüße
Martin
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 14:18
Ärgerlich wirds v.a. dann, wenn man alles gebohrt und vernietet hat und dann merkt, dass man ein altes Layout verwendet hat. Also nochmal von vorne ...

Das mit dem Tage runterzählen wird schwer, da ich nicht genau weiß, wie lange ich brauche bis alles funktioniert.

Aber wir könnten ja mal den 20.03. als Datum für den ersten Beitrag nehmen. Wenns früher wird ists auch gut.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 15.02.2010 14:21

Aber wir könnten ja mal den 20.03. als Datum für den ersten Beitrag nehmen. Wenns früher wird ists auch gut.


Damit kann ich leben... ;)

mfg ordi
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 14:24
Ok, dann sinds noch genau 40 Tage!
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: torus am 15.02.2010 15:07
Noch 'ne Todsünde:

Beim Bohren dicker Löcher das Werkstück nur mit den Fingern festhalten....


 
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Stubenrocker am 15.02.2010 15:37
Mit nem Stufenbohrer?????


=ganz großes AUAUAUAU    ;D
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 15:52
Gleich noch einen:

Ohne Kühlschmiermittel mit nem 50 EUR Stufenbohrer in Edelstahl reinbohren (nicht, dass es den Eindruck gibt, hab ich noch nie!).
Der ist definitiv kaputt danach.

Prima eignet sich z.B. auch WD40 und das sollte in jedem Haushalt vorrätig sein!

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Bierschinken am 15.02.2010 16:22
Zitat von: Marc
Ohne Kühlschmiermittel mit nem 50 EUR Stufenbohrer in Edelstahl reinbohren

...und sich dann wundern, dass das Chassis anfängt zu glühen   *whistle*











Naja, das fiel bei mir unter die Kategorie "Lehrgeld"  :devil:

Grüße,
Swen
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: BuggyAndy am 15.02.2010 16:41
Und als Langhaariger niiieeeemals aus der Badewanne kommend mit Klatschnassen Haaren mal eben was am offenen Ampchassis testen wollen  :o doch sowas gabs  :-[ seitdem hab ic hat der Jenige, sag nicht wer, mehr Geduld  ;D
Geduld und Respekt :danke: vor hohen Spannungen sind wichtig :police:

Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 17:14
Nächste Todsünde: Nicht zum Friseur gehen und Haare über 20cm Länge

*duckundweg*

 ;D ;D ;D
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Nils H. am 15.02.2010 17:17
Ich weiss nicht, ob's Todsünden sind, aber meine gesammelten Don't-Erfahrungen:


Mir fallen bestimmt noch mehr Dummheiten ein...

Gruß, Nils
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Kramusha am 15.02.2010 17:27
  • nicht in Unterwäsche / kurzer Hose löten, es sei denn, man steht auf Schmerz.

Jetzt bin ich so fies und frag warum.. :P

lg =)
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 15.02.2010 17:32

  • Den "Mülleimer" nicht neben die Lötkolbenablage stellen. Ich hab immer eine alte Plastik-Stiftbox als Mülleimer auf der Bank stehen, da hab ich schon mehrfach den Kolben reingeschmissen, weil's zu dicht neben dem Halter der Lötstation stand. Stinkt und macht den Kolben dreckig  ;D.


Wie geil ist das bitte ;D ;D ;D ! Dann benutz doch einfach nen ordentlichen Mistkübel ;D

mfg ordi
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Nils H. am 15.02.2010 17:34
Unterwäsche: Also, ich hatte schon mehrfach heißes Lötzinn auf'm Oberschenkel... tut selbst in der Größe von Nanopartikeln höllisch weh.

Mülleimer: Ich hab auch 'n richtigen Eimer unter der Lötbank stehen. Aber mir ist das zu lästig, für jeden Litze-, Kabel-, Tape- oder Isolationsrest etc. unter den Tisch zu greifen.
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: röhrenlehrling-ordi am 15.02.2010 17:35
Dann stell den Mistküble auf den Tisch. Ich mach das so, weil meiner nicht so hoch ist.

mfg ordi
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Kramusha am 15.02.2010 17:47
Unterwäsche: Also, ich hatte schon mehrfach heißes Lötzinn auf'm Oberschenkel... tut selbst in der Größe von Nanopartikeln höllisch weh.

Standard. Mann oder Lulu? *g*

Was mir aber letztens wirklich weh getan hat: Mit der Hand an den sauheißen Massedraht gekommen, Hand weggerissen und voll ins Auge gerammt. Da musste ich mich dann erstmal wieder fassen...
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: the_moppi am 15.02.2010 18:12
hi

folgendes ist mir immer sehhhr wichtig: wenn ich am amp bastle und ihn hin und wieder ein-aus schalte, dann doch bitte immer den netzstecker ziehen....hätte beim umdrehen des chassis schon oft fast an die netzbuchse gegriffen oder an den schalter, der noch nicht isoliert war....also entweder gleich alles isolieren, oder stecker raus!

Mfg marek
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: torus am 15.02.2010 18:33
nicht in Unterwäsche / kurzer Hose löten, es sei denn, man steht auf Schmerz.[/li][/list]

Kenn ich! Ist mir als Jugendlicher auch mal passiert.

Lötkolben ist aus der Halterung gerutscht, da sich irgend etwas im Kabel verheddert hat. Als der Lötkolben sich auf den Weg Richtung Oberschenkel machte habe ich beherzt zugegriffen. Hab den Kolben auch aufgefangen, leider nicht am kalten Ende. ::)

Gruß,
  Nils
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Fandango am 15.02.2010 19:28
Und wenns geht immer nüchtern...
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Volka am 15.02.2010 19:49
Zitat
Und wenns geht immer nüchtern...

....Spielverderber!

Nee, ernsthaft: immer wieder eine Todsünde ZEITDRUCK! Egal ob aus Ungedult (ma' hör'n ob's jetzt besser is..) oder schlechter Planung (z.B. Zeiteinteilung)

Gruß,
Volker
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Kramusha am 15.02.2010 19:59
...ZEITDRUCK! Egal ob aus Ungedult (ma' hör'n ob's jetzt besser is..)

Hrhr, mir hat grad gestern mein Amp wieder eine gezieselt.. Konnte den Arm zwar dabei lassen, aber gekribbelt hat es ;D Aber bei den Spannungen is mir das relativ egal, ab 400V nehm ich die Sache dann aber ernster :/

Lg :)
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 15.02.2010 21:03
Nicht übermütig werden Stefan!

Ab 60 Volt wirds lebensgefährlich und Schockreaktionen können noch bis zu 12 Stunden später auftreten.

Viele Grüße,
Marc
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: mac-alex_2003 am 16.02.2010 08:57
Meine heutige Sünde des Tages:

unzureichende Schutzleiterverbindung.
Richtig ist: Litze ausreichend lange abisolieren (ca. 2,5-3cm). Litze durch Ösen am Netzfilter durchziehen, zurückbiegen und drumrumwickeln.
Danach festlöten. So kann die Verbindung sicher nicht aufgehen. Das gleiche an der Öse am Chassis durchführen. Diese Lötöse muss an einer
eigens vorgesehenen Schraube sicher (!) befestigt sein. Schutzleiterkabel sind grün gelb. Niemals anders und niemals diese Farbe für was anderes
verwenden.

Viele Grüße,
Marc

noch 39 Tage ...
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: raffau am 16.02.2010 11:11
Masseführungen

Hat das Drehen des Netztrafos einen großen Unterschied gemacht?


Ja, man kommt mit dem Hintergrundbrumm schon weit runter, wenn man die Masseführung unter'm Board optimiert, in Preamp- und Poweramp-Masse separiert und zu wohlüberlegten (nein - empirisch ermittelten) Punkten am Chassis auf Masse führt. Man kommt noch weiter herunter, wenn man die Kabelverlegung zu den Röhrensockeln und Potis so gestaltet, dass 'Kontrahenten' sich durch ihre Induktionsfelder ums Kabel rum nicht mehr gegenseitig beeinflussen und insbesondere die sensiblen Gitterzuleitungen chassisnahe verlegt, um diese durch den Schirmeffekt des Chassis vor dem ungewollten Einfangen anderer Felder weitgehendst zu bewahren. Ausser der Leitung von der Inputbuchse wollte ich auch keine weiteren abgeschirmten Kabel verwenden, da diese durch ihre Kapazität gegen Masse den Ton sonst seiner silbrig glitzernden Höhen beraubt hätten - die man 'so wie sie sind' durch keinerlei spätere Kondensator-Kunstgriffe in der Schaltung in dieser ursprünglichen Natürlichkeit wieder zurückgewinnen hätte können.

So wie beschrieben ausgeführt kann man eine Nebengeräuscharmut erreichen, wie auf dem ersten Foto zu sehen! Volume war hierbei voll auf, der Toneregler zur Hälfte.

Bei dem hier im Thread umgebaut präsentierten 'Grünling' war werksseitig der Netztrafo bereits um 90° gedreht, so dass das an dessen Längsseite austretende Hauptstreufeld nicht mehr durch das gesamte Chassis durchrauscht und dieses mit seinem (Brumm-)streufeld kontaminieren kann. Es liegt an den Masseverbindungen zum Chassis somit 'beruhigte' Masse vor - und keine 'unruhige' wie mit suboptimaler Netztrafo-Orientierung  Wink

Zusätzlich habe ich in diesem Amp sämtliche Wechselspannung führenden Leitungen mit höherem Stromfluss darin, insbesondere die Heizzuleitungen zu den Röhrenfassungen ordentlich verdrillt, damit sich die Induktionsfelder drumherum weitgehendst selbst auslöschen (Humbucker-Effekt). Zu beachten ist hierbei noch, dass die Heizzuleitungen zu den beiden Endröhren 'phasengleich' an den Fassungen angeschlossen werden sollten - nur dann kann der Gegentakt-Ausgangsübertrager evtl. noch vorhandene und in die Kathoden eingespeiste Restbrummanteile durch sein Gegentaktprinzip gegeneinander auslöschen (wiederum Humbucker-Prinzip).

Und als finalen Kunstgriff auf der Jagd nach niedrigsmöglichen Restbrumm habe ich schliesslich noch die Mittenanzapfung der Netztrafo-Heizwicklung nicht auf Masse, sondern auf das positive Potential der Endstufen-Kathoden 'hochgelegt'.

Das alles zusammen führte dann zu einer Nebengeräusch-Armut wie auf dem zweiten Foto zu sehen (bzw. abzulesen) ist - wiederum gemessen mit Volume voll auf und Tone zur Hälfte.

Da U/R bekanntlich I ergibt (und ich eine Last von 16 Ohm angeschlossen hatte - warum, erzähle ich später), haben wir im ersten Fall bei der Leerlauf-Brummspannung von 14,4mV einen Stromfluss von 0,9mA, was eine Brummleistung von 0,013mW ergibt, die der Speaker dann in akustisch wahrnehmbaren Schall verwandelt.

Ist schon verdammt wenig für einen voll aufgerissenen 18W Amp - aber trotzdem noch gut wahrnehmbar!

So - nun zum zweiten Fall, wofür obige Formel noch immer gilt: Die Restbrummspannung von 6,5mV/16Ohm Last ergibt also 0,4mA Stromfluss, woraus nun eine Brummleistung von lediglich noch 0,0026mW resultiert.

Die weiteren Massnahmen haben also den vorher schon als vorbildlich geltenden Restbrumm auf gerade noch 20% des vorigen Wertes reduziert! Und man muss jetzt sein Ohr wirklich an die Bespannung der Box anlegen, um auch 'hören' zu können, ob der Amp (obwohl Volume voll offen!) überhaupt eingeschaltet ist  Grin

Besonders stolz bin ich auf dieses Ergebnis auch deshalb, weil ich es trotz der Verwendung der erheblich rauschintensiveren Kohlepresswiderstände anstatt der vorigen Metallfilmwiderstände erreicht habe. Aber selbst von Grundrauschen des Amps hört man lediglich nur dann im Hintergrund ein wenig, wenn man sein Ohr direkt an der Box angelegt hat. Nur, wer macht das schon während des Gitarre spielens  Cool

Falls übrigens jemand nicht weiss, warum das 'Hochlegen' der Heizwicklungs-Mittenanzapfung den Grundbrumm des Amps reduziert, der möge diese Frage aufrechten Hauptes hier im Thread stellen (denn das wissen viele nicht!)! Ich werde sie dann nachvollziehbar beantworten - sofern mir nicht einer unserer technischen Koryphäen im Board damit zuvorkommt  Smiley

Larry
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: darkbluemurder am 16.02.2010 11:48
Oh ja, falsch positionierter Netztrafo. Besonders beliebt mit Z-mount (liegenden) Modellen, die nicht quadratisch sind (d.h. fast alle). Damit man sie auch ja nicht so einfach richtig positionieren kann, ohne die Rechteckfräsung zu vergrößern. Ich sage nur Marshall JTM-45 Reissue Anfang 90er.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: reneztl am 16.02.2010 14:19
Hallo, zusammen!

Für das ermitteln der Trafopositionen gibts doch den Trick mit dem Kopfhörer am AÜ, damit lassen sich doch solche Fehler recht zuverlässig vermeiden.
Ich hab damit jedenfalls gute Erfahrungen gemacht!

Grüße René
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: raffau am 16.02.2010 20:16
ha  ;D denn musst du mir kurz erklären?
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: SvR am 16.02.2010 20:21
Salü,
Guckst du hier: http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,11413.msg104269.html#msg104269
mfg sven
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: raffau am 17.02.2010 09:31
danke  ;D!

Trafoplatzierung "Kophörer Methode"

Den Netztrafo schliesse ich an die Netzspannung an, die Sekundäranschlüsse werden isoliert.
An den AÜ hänge ich primär gar nichts, sekundär einen Kopfhörer.
Über den Kopförer kann man jetzt das durch den NT induzierte Brummen hören.
Jetzt kann man solange die Trafos drehen und verschieben, bis man die Position gefunden hat in der es am wenigsten brummt.
Mitunter hatte ich da schon Optimalpositionen, die ich so nicht vermutet hatte.

Schönen Gruß
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: reneztl am 18.02.2010 20:06
Hi!

Ja, genau das hab ich gemeint...

Grüße René
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Thisamplifierisloud am 18.02.2010 21:56
Mimimi.... Man sollte die Löcher nicht bohren, bevor die Trafoposition ermittelt ist.

Hab grad ein Chassis zum Schweizer Käse mutieren lassen.

 :(
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: Volka am 18.02.2010 22:04
Zitat
Mimimi....
   ;D

....Beeker?
Titel: Re:Todessünden beim Amp Bau?
Beitrag von: raffau am 19.02.2010 23:40
meine herren ich danke!  :danke:

habe alle sachen die ihr hier gepostet habe durchgespielt und alles versucht umzusetzen....und was soll ich sagen....der amp funktioniert!

ich kann es selber nicht glauben, aber tatsächlich das ding funktioniert und dazu muksmäuschen still! bei gain und MV auf 10 hört man was....

was habe ich gemacht;

- Bias schaltung umgebaut
- Starground nach delayers ac30 nachbau layout
- Röhren getauscht,
- alle kabel neu verlegt, verdrillt!
- Drossel neu plaziert

herzlichen dank raffa

ps; geiles gefühl....:devil: