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Technik => Tech-Talk Einsteiger => Thema gestartet von: Del Pedro am 27.10.2013 21:33

Titel: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Del Pedro am 27.10.2013 21:33
Hallo,

ich habe zwei Verstärker mit Post-Phase-Inverter-Mastervolume. Einen "Fender" mit 6V6-Röhren und einen "Marshall" mit EL84. Hier die Schaltpläne:
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,15282.msg154232.html#msg154232
http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,17375.msg176997.html#msg176997
Der (für mich) einzige Unterschied ist der Wert des Masterpotis: 250k beim Fender vs. 500k beim Marshall.

Während der Regler beim Fender relativ soundneutral ist gehen beim Marshall schon bei leichtem Zurückdrehen ein paar Höhen flöten. Ist der Grund nur der unterschiedliche Potiwert oder gibts noch weitere Unterschiede die ich übersehen habe?
Und wie würdet ihr dem Höhenklau begegnen? Auch beim Marshall 250k verwenden? Ist dadurch (bei voll aufgedrehtem Master) mit einer Soundänderung zu zu rechnen?
Oder doch eher Bright Kondensatoren einbauen? Oder ...?

Grüße
Peter
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Hans-Jörg am 25.11.2013 14:31
Hallo Peter,
ab einer bestimmten Potistellung mußt du mit Höhenklau rechnen ( bei mir ist es ab dem letzten Drittel).
Was ich wichtig finde ist, daß die PPIMV Potis den Wert der Bias Grids gleich ist. Also bei 2x 220k ein 220k bis 250k Poti und bei 2x 470k (wie bei 18Watter Marshall glube ich) 500k Potis. Stereo natürlich.
Und 2m2 zw. Eing. und Schleifer zur Sicherheit.

Ob das jetzt deine Frage beantwortet, weiß ich nicht.  ;)

Grüße

Hans-Jörg
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: kugelblitz am 25.11.2013 14:37
Was ich wichtig finde ist, daß die PPIMV Potis den Wert der Bias Grids gleich ist. Also bei 2x 220k ein 220k bis 250k Poti und bei 2x 470k (wie bei 18Watter Marshall glube ich) 500k Potis. Stereo natürlich.
Und 2m2 zw. Eing. und Schleifer zur Sicherheit.

Nö zwischen Schleifer und Masse -> voll auf wird zB 250k || 2m2 ~ 224k und entspricht damit dem weitestgehend dem original (Annahme Rgridleak 220k) zusätzlich bieten die Rs die von Dir angesprochene Sicherheit.

Gruß,
Sepp

Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Holzdruide am 25.11.2013 14:52
Hallo

Der Unterschied der Koppel Cs vor dem PI ist auch nicht klein im Verhältnis zu den Werten der Potis.

Gruß Franz
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: geowicht am 25.11.2013 17:32
Hallo,
mal ne ganz banale off topic Frage zwischendurch und weil ich eh gerade am bestellen bin:
Welche Leitungen nehmt ihr für PPIMV? 
Grüße
Gerhard
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: kugelblitz am 25.11.2013 18:49
Hallo Gerhard,

Welche Leitungen nehmt ihr für PPIMV? 

Komm darauf an, wenn es ein neuer geplanter Amp ist kommt man IMO bei guter Planung/Layout mit jedem Kabel aus, bei Nachrüstaktionen ists meist schwieriger und man muss oft auf geschirmte Leitungen zurückgreifen. Als "bestes" wird meist RG187 genannt ist aber recht nervig zu verarbeiten (steif, teflon, dünne wirklich dünne litze...)

HTH,
Sepp
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Hans-Jörg am 26.11.2013 13:44
Nö zwischen Schleifer und Masse -> voll auf wird zB 250k || 2m2 ~ 224k und entspricht damit dem weitestgehend dem original (Annahme Rgridleak 220k) zusätzlich bieten die Rs die von Dir angesprochene Sicherheit.

Gruß,
Sepp

Hi, war genau so gemeint. Kanns eben nicht so gut erklären, nur bauen  ;)
Grüße
Hans-Jörg
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Del Pedro am 9.12.2013 22:26
Den Thread hatte ich ja ganz vergessen :) Danke für die Antworten.

Könnte mir jemand kurz erklären warum es bei zurückgedrehtem PPIMV zum Höhenklau kommt? Welches ist die böse Kapazität?
Ich habe auch mal etwas mit LTSpice rumgespielt. Konnte den Höhenklau aber nicht nachvollziehen (wahrscheinlich mangels Ahnung von LTSpice).

Grüße
Peter
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Striker52 am 10.12.2013 20:58
Bei jedem als Lautstärkeregler geschalteten Poti kommt es bei zurückgedrehtem Poti zum Höhenverlust. Daher benutzt man manchmal als Gegenmaßnahme auch einen "Treble-C" (z.B. Marshall 2203).
Gruß Axel
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Del Pedro am 10.12.2013 22:35
Bei jedem als Lautstärkeregler geschalteten Poti kommt es bei zurückgedrehtem Poti zum Höhenverlust. Daher benutzt man manchmal als Gegenmaßnahme auch einen "Treble-C" (z.B. Marshall 2203).
Gruß Axel

Hallo Axel,

Treble Kondensator kenne ich. Werde ich auch noch testen.
Aber was ist denn der physikalische Hintergrund für den Höhenklau? Ich sehe einfach keine Kapazität die zu einem Dämpfung der Höhen im (über Gitarrenlautsprecher) hörbaren Frequenzbereich führt. Habe auch nochmal mit LTSpice rumgespielt, auch da bekomme ich die Höhendämpfung nicht hin (wobei das eben auch an meiner Unfähigkeit liegen kann das Programm zu bedienen oder auch erst mal das richtige Modell zu erstellen ...).

Grüße
Peter
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: The stooge am 10.12.2013 22:51
Hallo,

Kann es sein, dass die Kathodynschaltung als PI beim 'Fender' das Signal niederohmig raustut, die beim Marshall dagegen nicht? Sowas meine ich zumindest mal gelesen zu haben.

ne schöne Jrooß, Mathias
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: cca88 am 10.12.2013 22:57
Hallo,

Kann es sein, dass die Kathodynschaltung als PI beim 'Fender' das Signal niederohmig raustut, die beim Marshall dagegen nicht? Sowas meine ich zumindest mal gelesen zu haben.

ne schöne Jrooß, Mathias

Hallo Mathias,
die Antwort ist zu 50% richtig...

Die Kathodenseite ist niederohmig, die Anodenseite nicht...*)

Grüße

Jochen

*) mit allen Konsequenzen
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Martin M am 11.12.2013 12:37
Moinmoin zusammen,

Peter fragte
Zitat
...was ist denn der physikalische Hintergrund für den Höhenklau?
In erster Linie keiner, das ist ein physiologisches Problem. Bei unterschiedlichen Lautstärken ist das menschliche Ohr (eigentlich: die menschliche Ohr-Hirn-Kombination) unterschiedlich empfindlich.

Das Schalten eines Kondernsators zwischen heißem Anschluss und Schleifer des Lautstärkepotis hilft bei cleanen Sounds. Wer zerrt, hat ohnehin Höhenverluste, weil die durch die Verzerrung eingebrachten Obertöne mit den "ohne Zerre" schon vorhandenen Höhen konkurrieren. Andererseits will man aus einer verzerrten Gitarre über ca. 6 bis maximal 8kHz ohnehin nur noch als eingefleischter Deodato-Fan was hören...

Martin
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: kugelblitz am 11.12.2013 12:54
Hallo, @Wahrnehmung: siehe auch

http://de.wikipedia.org/wiki/Schalldruckpegel#Wahrnehmung_durch_den_Menschen

HTH,
Sepp
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Del Pedro am 6.01.2014 22:17
Danke für eure Antworten.

Dann werde ich einfach mal mit Kondensatoren zwischen heißem Anschluss und Schleifer experimentieren. Muss ich mich halt auf meinen Ohren statt auf eine Simulation verlassen :)

Grüße
Peter
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Athlord am 7.01.2014 07:16
Danke für eure Antworten.

Dann werde ich einfach mal mit Kondensatoren zwischen heißem Anschluss und Schleifer experimentieren. Muss ich mich halt auf meinen Ohren statt auf eine Simulation verlassen :)

Grüße
Peter

Moin Peter,
ich würde das ganze über einen Drehschalter aufbauen, so hast Du verschiedene Werte und kannst dann entsprechend wählen.
Der PPIMV nimmt Dir die Höhen leider nicht gleichmäßig... :(
Cheers
Jürgen
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Del Pedro am 19.01.2014 20:42
Moin Peter,
ich würde das ganze über einen Drehschalter aufbauen, so hast Du verschiedene Werte und kannst dann entsprechend wählen.
Der PPIMV nimmt Dir die Höhen leider nicht gleichmäßig... :(
Cheers
Jürgen

Hallo Jürgen,

zum Testen kann ich das machen. Dann muss ich mich aber für einen Wert entscheiden (Frontplatte existiert schon bzw. kein Platz mehr).

Viele Grüße
PEter
Titel: Re: Höhenverlust bei PPIMV
Beitrag von: Del Pedro am 13.04.2014 16:43
Habe jetzt 100pF und 250pF, schaltbar über einen On-Off-On Schaltbar. Keine Ahnung, ob das soundneutral ist, aber mir gefällts. Bei bei Bedarf kann man den Höhen etwas unter die Arme greifen.