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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: Spookymulder am 12.11.2013 13:35

Titel: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 12.11.2013 13:35
Hallo Gemeinde,

Ich wollte mich zuerst kurz vorstellen: Mein Name ist Christian, ich bin 30 Jahre jung, lese hier seit ein paar Jahren mit und wohne sogar relativ in der Nähe von Dirk's Laden (naja, im feindlichen Bundesland, aber ich mach offiziell auch in der Pfalz Musik, daher hab ich ein Visum für dort...  ;D).

Nachdem es hier ja bereits einige Threads zu 18 Wattern gibt und auch schon ein paar mal auf die Bausätze von Barry aus Cambridge (www.ampmaker.com) verwiesen wurde, möchte ich hier in den kommenden Wochen den Aufbau meines PP-18 beschreiben, den ich mir die Tage bestellen werde. Ich habe nicht direkt irgendwelche Forenregeln gefunden, ob man hier überhaupt eine solche Produktbeschreibung schreiben darf. Das ganze soll möglichst neutral gestaltet werden, weder Schleichwerbung noch Bashing... falls das hier aber nicht gewünscht ist, dann bitte eine Nachricht an mich. Ich hoffe, dass ich vielleicht dem ein oder anderen, der vor ähnlichen Fragen steht wie ich, mit dem Beitrag eine Hilfestellung liefern kann, und vielleicht brauch ich auch mal Hilfe vom Forum, worüber ich mich dann sehr freuen würde.

Das ganze wird mein erstes Amp-Projekt. Ich habe schon sehr viele Tretminen gebaut (der Deal ist, dass ich so viele Treter bauen kann, wie meine Frau Schuhe hat) und habe auch auf der Arbeit ab und an mit dem Lötkolben zu tun. Aus Sicherheitsgründen habe ich einen meiner Elektrotechniker auf der Arbeit angefixt, der schaut mir beim Basteln über die Schulter, und gute Elektroausstattung steht mir auch zur Verfügung. Darüber hinaus habe ich mir die Aufbau- und Test-Schritte bei Ampmaker angeschaut, und finde diese sehr gut dokumentiert. Auch ist das Layout (was laut der 18watt.com Seite wohl einem "Lite 2b" entspricht) vermutlich eins der einfacheren, so dass ich erstmal mit etwas "relativ" Leichtem starten werde.

Der Amp soll einmal ein Live-Amp werden. Derzeit habe dafür ich ein programmierbares 100Watt Monster von HK, das mir schlichtweg zu schwer und in 99% aller Situation auch zu laut ist - klingt zwar gut und ist echt flexibel, aber ich krieg davon "echt Rücken"...  :). Für kleine Sachen spiel ich einen 59er Bassman RI, der zwar einen tollen Cleansound hat und auch super auf Pedale reagiert, aber mit den 4x10ern für Rocknummern dann vielleicht ein bißchen zu zahm ist. Zwar werden die 18 Watt auch laut sein, aber ich hatte den Bassman mal mit Tonebones auf 18W betrieben, das war für die Band gut zu handlen. Das Ziel ist dann, für große Gigs mit zwei Amps zu spielen - Bassman oder vlt. ein Twd. Dlx. für Clean, 18 Watter für Crunch und mit Pedalen für Rock. Wir haben eh meist einen Techniker mit großem Pult gebucht (was dazu noch digital ist, und unsere Settings eh grob abspeichert), also kommt's auf das zweite Mikro nicht an...

Derzeit warte ich noch auf eine Email von Barry: Ab demnächst soll ein London Power Scaling (VVR) in dem Kit integriert werden. Wenn das in den nächsten zwei Wochen angeboten wird, dann warte ich solange, ansonsten bestelle ich den VVR mit und überlege mir selbst, wo er am besten reinpasst.

Viele Grüße,
Christian
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 17.11.2013 14:17
Hallo und einen entspannten Sonntag allerseits,

so der Amp wurde letzte Woche bestellt (leider ohne VVR - ist gerade ausverkauft) und wird wahrscheinlich morgen geliefert. Da keiner geschrieen hat, dass ich Zeugs von der Konkurrenz aufbaue :) - werde ich meine Fortschritte hier die nächsten Tage dann mal dokumentieren.

Melde mich wieder, sobald ich den Kram bekommen und ausgepackt habe.

Viele Grüße, Christian
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 26.11.2013 14:10
So, leider hatte ich letzt Woche nicht genug Zeit, um stets am Amp weiterzubauen und die Fortschritte zu schreiben, daher kommt hier nun das Endergebnis mit einem kurzen Baubericht. Am Montag vor acht Tagen kam das Paket via UPS bei mir an und ich habe mir erstmal einen Überblick, über die Bauteile gemacht. Alles da, und alle Hardware und Komponenten auch in ordentlicher Qualität.

Die ziemlich detaillierte Anleitung hatte ich mir im Vorfeld bereits durchgelesen, und die habe ich dann auch ziemlich Schritt für Schritt befolgt. War alles sehr gut erklärt und auch schon referenziert, sprich: Die Pins von der Eingänge und Potis waren konsequent durchnummeriert, was insbesondere bei den Inputbuchsen schon geholfen hat (die Marshall-Verdrahtung habe ich noch nicht selbst zusammengelötet).
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 26.11.2013 14:16
Folgende Tipps habe ich mir anderweitig abgekupfert bzw. selbst überlegt:
Anbei noch ein Bild vom "Bergfest", gemacht als mit dem Verkabeln der Lötleisten halb fertig war.
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 26.11.2013 14:34
Besonders fiddelig fand ich die Röhrensockel, hier bin ich auch mit dem Anschluss des "heißen" Eingangs (geschirmtes Kabel) noch nicht 100% zufrieden, weil mir die Isolierung etwas weich geworden ist, aber sie hält soweit und schließt mit nix kurz.
Joa, nach dem Anschließen vom AÜ habe ich erst :guitar:mal alle Verbindungen getestet, passte alles, dann habe ich alle Spannungswerte gemessen (B+ = 334V, I_a = 33mA, P_diss = 11W), und das scheint auch im Rahmen der Spezifikation zu sein.

Als Box habe ich eine Lemberg Std. mit einem WGS Invador angeschlossen, klingt gut und auch relativ "groß". Der Amp ist HÖLLENLAUT, Endstufensättigung habe ich heute im Kellerraum an der Uni getestet. Da kam dann ein Student aus dem Erdgeschoss geschlappt und meinte, dass wir doch bitte etwas leiser machen sollten, er würde Übung halten... ähem...  :guitar:

Ich habe in manch anderen Threads gelesen, dass manche von Euch den Amp bei diversen Konzerten zu sehr in die Kompression fahren und dann Probleme mit der Lautstärke hätten. Äh, bei welchen Pegeln spielt Ihr denn so?  :-[

Ich habe dann erstmal den Netztrafo sekundärseitig so umgekabelt, dass B+ deutlich geringer ist, und der Amp etwas weniger Leistung hat. Mal schauen, ob er noch gut klingt, und keine Potis kratzen oder so. Nur jetzt wart ich bis heute Abend, bevor wieder jemand drei Gebäude weiter gestört wird.
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 26.11.2013 15:11
Vielleicht ein kleines Fazit:
Der Amp klingt toll, auch die Lemberg Box mit dem Invador macht sich gut daran, ebenso mein HK Tubefactor. Der Aufbau war für mich gut zu bewältigen, und auch klar strukturierte Messprozedur am Schluss hat mir noch geholfen, beim ersten Verstärkerprojekt diverse Größen zu verstehen. Ohne zu viel Werbung machen zu wollen, der Bausatz ist durchweg gut. Die Qualität der Bauteile war auch durchweg ok, ich hätte mir (als winzigen Makel) vielleicht noch eine Dämpfung für V1 (Gummiringe oder so) gewünscht, aber die mach ich mir einfach selbst.

Leider ist der Amp mit voller Leistung für den üblichen (eher geringen) Lautstärkepegel meiner Kapelle noch zu laut. Soll heißen: Der Plan war, den Amp in beginnender Enstufensättigung zu betreiben, davor dann ein Pedal für Lead- oder Solo-Sachen. Leider ist der Punkt "beginnende Sättigung" schon zu laut für die meisten meiner (kleinen) Bühnen - vermutlich, müsste ich dann erstmal in einer Probe austesten. Ein Punkt macht sicherlich auch die Box und die Effizienz des Speakers aus, aber der Lautsprecher klingt toll (auch bei niedriger Lautstärke mit Verzerrung via Tubefactor) - deshalb würde ich diese Variable erstmal belassen.

Ich probiere wie gesagt noch aus, die Hochspannung etwas zu drosseln, viel zu viel Lautstärke ist es nicht mehr, das könnte am Schluss passen. Mit Pedalen zu arbeiten ginge natürlich auch, aber das könnte ich auch theoretisch mit bestehenden Amps, und die Idee, Clean- und Zerr-Amp eindeutig zu trennen, finde ich nach der bißchen Bühnenerfahrung, die ich habe, relativ reizvoll.

Es würde mich interessieren, ob sich diese Erfahrungen mit Euren 18 Wattern oder anderen kleinen Amps decken.
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: bluesfreak am 26.11.2013 15:52
Servus,

ich hab keinen reinrassigen 18W sondern eine 1959er Vorstufe mit 18W Endstufe (und auch GRR statt Dioden) und ja, das Ding ist für seine Größe höllenlaut, an ner 4x12 kann man mit einem nicht allzu fiesen Drummer sauber Classic Rock mitzocken. Im Bassbereich wird er dann zwar etwas flubbrig wenn voll aufgerissen und man fühlt den Sag durch die GRR aber den Amp wollten mir schon ein paar Leute abschwatzen :)
Du könntest in Deinem auch mal EL 844 ausprobieren, wird nicht wirklich leiser das Ding aber er bricht früher auf, dann musst Du nicht ganz so aufreissen. Im übrigen frisst meiner Pedale ausgezeichnet, den von Dir genannten TF hat er auch gerne, aber auch OCD, BoR oder TS...

Gruß
blues
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: guitarthunder am 26.11.2013 17:55
Hallo Christian

Ich hab mir den 18 Watt TMB nachgebaut.Der Ist schon gut laut.Der TMB-Kanal hat halt auch mehr Gain als der Normal-Kanal.Mit meinem TS-Clone kann man allerdings Fast-Clean bis zum Solosound alles mit dem Volumeregler der Gitarre einstellen.

Gruß Michael
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 26.11.2013 18:15
Hi Leute,

danke für Euren Input. Ich denke auch, dass ich bzgl. Lautstärke eine definitive Aussage erst bei/nach einer Probe mit Akustik-Schlagzeug abgeben kann. Und ich müsste mir endlich mal einen Tubescreamer zusammen löten, könnte mir vorstellen, dass der sicher gut mit dem Amp harmoniert. Morgen probier ich mal einen Treblebooster (Rangemaster Clone).

Ich habe jetzt mal den Amp so verdrahtet (Trafo hintenraus 190 gegen 275V), dass er laut Ampmaker noch 2W hat. Das ist von der Lautstärke jetzt vermutlich fast zu wenig, und ja, in den Bässen fehlt jetzt definitiv der Ooomph! Da kommt jetzt aber evtl. auch noch die Reaktion vom Invador dazu. Ich probiere morgen mal noch die Verkabelung auf ca. 9W, evtl. trifft das die goldene Mitte. Falls nicht, dann könnte ich aber denke ich auch gut damit leben, den Amp auf clean zu lassen und die Zerre dann doch mit dem Tubefactor (TF) zu machen.

TMB oder Superlite wäre natürlich auch mal einen Versuch wert, ich werde mir von Barry (Ampmaker) mal die Frontblende für den Superlite zusammen mit dem VVR bestellen, sobald letzteres wieder verfügbar ist.

(Was ich im Zusammenspiel mit dem TF jetzt gerne hätte, wäre der Okko-Mod, weil der TF auf Stufe 1 vor zerrendem Amp jetzt eigentlich nur noch Boosten und praktisch nicht mehr verzerren muss. Dann wird's aber auf Stufe 2 zuviel des Guten...)

So, und jetzt ab zum Sporcht... :)
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Groove1 am 26.11.2013 19:50
Hallo Christian,
gratuliere zum 18er.  :bier:

Ich habe mir einen 15 Watt Madamp aufgebaut, dann umgebaut. Als Mods hat er die damals von Bluesfreak empfolenen Änderungen bekommen, später noch nach meinem Gusto da und dort leichte Veränderungen. Auch nen 18 Watt AÜ von Ingo.


In der Tat, auch dieser war im Bandkontext zu laut. Ich habe mir dann hier vom Shop das TT VoCo geholt.
https://www.tube-town.net/ttstore/product_info.php/info/p5651_Kit-TT-VoCoM---Variabler-Spannungsregler.html
Ist quasi das selbe wie VVR. Geregelt werden bei mir nur die G2. Somit kann man leiser spielen und die Zerre setzt früher ein.
Passt in meinem Fall perfekt. Hängt an einer TT 112 Studio, hinten offen mit nem WGS Retro 30 bestückt.


Grüße, Klaus
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Volka am 26.11.2013 22:18
Hallo Christian,

Folgendes als konstruktive Kritik:

deine Lötstellen an den Röhrensockeln (Vorstufe) sehen nicht so toll aus: da bist du aufgrund der auf der anderen Seite herausstehenden Kabelenden teilweise sehr dicht an der nächsten Lötöse -britzzz- (kannste beim nächsten Aufschrauben doch einfach mal abknipsen). Wie es bei den Endstufensockeln aussieht weiß man nicht: Bild verwackelt.

Das mit den Zetteln an den Kabeln kann man auch mit 'nem Messgerät umgehen...

Und wenns richtig RICHTIG klingen soll, brauchts schon etwas B+ und etwas Antrieb für den Speaker  ;) d.h. PPIMV und VoCo sind sicherlich gute Ansätze: damit lässt sich etwas vom "zu Laut"en wegregeln. Tubescreamer oder Rangemaster etc machen sich auch recht gut um schonmal den Ton anzufetten.

Viel Spaß mit deinem Amp,
Volka

Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 27.11.2013 07:33
Zitat
Ich habe mir dann hier vom Shop das TT VoCo geholt.

Ah, genial, das kannte ich noch gar nicht... Muss ich gleich mal schauen. Barry von Ampmaker ist zwar wirklich nett, aber das Bestellen in England macht leider hauptsächlich DHL und nicht ihn reich...

Zitat
deine Lötstellen an den Röhrensockeln (Vorstufe) sehen nicht so toll aus: da bist du aufgrund der auf der anderen Seite herausstehenden Kabelenden teilweise sehr dicht an der nächsten Lötöse (...)

Jawoll, danke für die Kritik, das gefällt mir auch noch nicht, wird verbessert :). Ich benötige aber einen kleineren Seitenschneider. Ich hatte auf der Arbeit nur einen großen... gut, dass Du das sagst, dann steck ich mir den kleinen gleich mal ein. Und wenn ich die Woche nochmal mit'm Auto statt Fahrrad auf die Arbeit fahre, dann nehm' ich mal die gute Kamera mit und mach ein paar ordentliche Fotos. Weitere Kritik ist dann natürlich hoch willkommen...

Habe gestern dann doch noch schnell den Amp auf ca. 9W "umgelötet" und ja, das passt jetzt ganz gut. Eher für  große Bühnen mit dem lauten Ersatzdrummer (unser eigentlicher Schlagzeuger wird so langsam ruhiger...) als für 'nen Kneipengig, aber bei ersterem könnte ich mir den Amp gut vorstellen... Und herrlich, nach 4 Jahren Kampf mit dem HK Amp endlich wieder ein überzeugender Crunch-Sound, toll!

Was mir auffällt ist, dass das Zerrpedal (immer noch TF MK2) eine deutlich geringere Einstellung an Volumenpoti braucht. Gegenüber dem Bassman wird der 18 Watter bereits auf TF Stufe 1 viel lauter und ist dann quasi lautstärkemäßig schon in Sättigung. Das ist aber nicht schlecht, weil ansonsten immer zwischen Stufe 1 und 2 ein deutlicher Lautstärkesprung war. Ist vermutlich eine Frage der Eingangsimpedanz am Amp...

Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: guitarthunder am 27.11.2013 09:39
Hi
Ich will mir als nächstes eine Powersoak bauen. Dirk hat da was schönes im Programm.Da hast du dann den echten Endstufensound. Ich hab ja noch einen 50Watt non Master Amp,da kann man so etwas auch gut gebrauchen.

Grüße Michael
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: bluesfreak am 27.11.2013 10:30
Sorry, Einspruch... mit ner Powersoak hast Du keineswegs "schönen Endstufensound" sondern ein komprimiertes, höhenärmeres Signal und erhöhten Röhrenverschleiß da die meisten Powersoaks auf rein ohmschen Lasten beruhen denen die "Interaktivität" einer Z-Last abgeht. Die bisher einzige einigermaßen überzeugende PS ist die Weber Mass, alles andere (ob Airbrake, Wormser Produkte; Hot Plate oder was sonst noch auf dem Markt rumschwirrt) haben einen deutlichen Einfluss auf den Gesamtsound und auf die Art wie der Amp reagiert (die meisten Amps werden dann "steifer" zu spielen)...Dirk bastelt grad soweit ich weiß an einer Lösung, allerdings hab ich keine Ahnung ob und wann die verfügbar sein wird....
Meine persönliche Meinung zu PS ist dass es eigentlich sinnfrei ist riesige Amps mittels Heizung zu bremsen, entweder man nimmt den Amp der den Erfordernissen der Gegebenheit entsprechend den Sound macht oder man bläst in den Iso-Box.. alles andere verfälscht den Sound und das Ergebnis

SCNR
blues
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Dirk am 27.11.2013 15:20
Hi Blues,

Ich stimme Dir zu, dass es eher sinnfrei ist leistungsstarke Amps (nahezu) voll auszufahren und dann mittels Attenuator auf ein vertretbares Level zu bremsen, ich wiederspreche aber der Behauptung, dass die Einflüsse des Power-Soaks grösser sind als mit einer Iso-Cab. Das sind zwei Baustellen und eine Iso-Cab färbt deutlich mehr. Wollte man dies vermeiden so müsste man eine riesen grosse Cab bauen, was auch wieder sinnfrei ist.
Ein in der Leistung den Erfordernissen ausgesuchter und ausgewählter Verstärker ist immer noch die beste Wahl. Das unterschreibe ich auf alle Fälle.
Auch muss ich Dir bezüglich den Weber Mass widersprechen. Ich hatte zwei von den Mass im Test und beide hatten deutlich mehr die Höhen angegriffen als der aktuelle PoS. Am extremsten war die Färbung bei dem sehr bekannten H.P. Da haben die Leute dann auch reihenweise abgewunken weshalb ich dies auch vor Jahren schon aus dem Programm genomme habe.

Eine reaktive Last für Recording ist in Arbeit und wird noch vor Weihnachten kommen.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Groove1 am 27.11.2013 17:35
Hi Dirk,


ich kann Deinen Worten hier beipflichten. Ich habe mir den aktuellen PoS von Dir zusammengebaut und war erstaunt, dass das Ding so gut wie keine Höhen frisst. Eingesetzt mit 18 Watter, welcher eher die fetten Mitten liebt, mit WGS Retro 30 – auch das ist keine Höhenschleuder, gespielt mit Humbuckern und Minihumbuckern.


Selbst mit nem 2Watt-Teil nachts, da darf der TT 10er (welcher immer noch im Karton schlummert) ran und es passt.


Gruß, Klaus
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: guitarthunder am 27.11.2013 18:06
Hi Blues,

Ich stimme Dir zu, dass es eher sinnfrei ist leistungsstarke Amps (nahezu) voll auszufahren und dann mittels Attenuator auf ein vertretbares Level zu bremsen, ich wiederspreche aber der Behauptung, dass die Einflüsse des Power-Soaks grösser sind als mit einer Iso-Cab. Das sind zwei Baustellen und eine Iso-Cab färbt deutlich mehr. Wollte man dies vermeiden so müsste man eine riesen grosse Cab bauen, was auch wieder sinnfrei ist.
Ein in der Leistung den Erfordernissen ausgesuchter und ausgewählter Verstärker ist immer noch die beste Wahl. Das unterschreibe ich auf alle Fälle.
Auch muss ich Dir bezüglich den Weber Mass widersprechen. Ich hatte zwei von den Mass im Test und beide hatten deutlich mehr die Höhen angegriffen als der aktuelle PoS. Am extremsten war die Färbung bei dem sehr bekannten H.P. Da haben die Leute dann auch reihenweise abgewunken weshalb ich dies auch vor Jahren schon aus dem Programm genomme habe.

Eine reaktive Last für Recording ist in Arbeit und wird noch vor Weihnachten kommen.

Gruß, Dirk


Hi
Wenn wie in meinem ein 100 Watt Marshall vorhanden ist musst man den irgendwie drosseln.Das normale Mastervolume bei meinem 2210 ist Schrott.Das PPIMV ist da schon um Welten besser.Mit der POS erhoffe ich mir einen weiteren Schritt zur Optimierung.Mein 18 Watter ist auch sehr laut.Wenn ich aber meinen 50 Watt Nonmaster Marquis auf die gefühlt gleiche Lautstärke einstelle hat der untenrum viel mehr Dampf.Vielleicht liegt es an den EL34.Diesen Effekt hoffe ich auch mit der POS zu erhalten.
Gruß Michael
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Räuberpistole am 27.11.2013 19:29
Eine reaktive Last für Recording ist in Arbeit und wird noch vor Weihnachten kommen.
Gruß, Dirk

Oh ha!!! da werd ich aber hellhörig :o
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Dirk am 27.11.2013 22:35
Wenn wie in meinem ein 100 Watt Marshall vorhanden ist musst man den irgendwie drosseln.Das normale Mastervolume bei meinem 2210 ist Schrott.Das PPIMV ist da schon um Welten besser.Mit der POS erhoffe ich mir einen weiteren Schritt zur Optimierung.

Mir geht es darum, dass keine falschen Erwartungen (oder Hoffnungen) geweckt werden, denn die einzelnen "Komponenten" sind nur wirklich gut, wenn diese auch richtig eingesetzt werden.
Ein voll aufgedrehter JTM45 klingt eigentlich bescheiden, der unerfahrene Anwender meint dann aber, dass dies am Attenuator liegt und dann heist es schnell der Attenuator ist bescheiden. Ist er zwar nicht aber, dass will dann der Anwender nicht verstehen und fühlt sich noch angegriffen, wenn man seine fachliche Kompetenz in Frage stellt.
2210 zwei Röhren ziehen und halb ausfahren und dann mit dem PoS runter regeln ist sicherlich eine gute Ausgangsbasis. Auf 75 Watt oder mehr ausfahren und dann auf halbe Lautstärker mit dem PoS runter ist (vermutlich) daneben. Es würde zwar technisch gehen, macht aber klanglich nicht her.

Gruß, Dirk
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 28.11.2013 09:01
@Klaus: Sowohl VoCom als auch PoS hören sich interessant an... was favorisierst Du denn bei dem 18 Watter? Und habe ich das richtig verstanden: Du regelst G2 und nicht B+? (letzteres ginge ja auch damit...)

Macht das einen (klanglichen) Unterschied bei einer PP-Endstufe? Das Anwendungsbeispiel auf der Projektseite ist ja SE.
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 28.11.2013 09:42
Hmm... leider konnte ich den vorangehenden Beitrag nicht editieren, daher hier noch ein neuer:

Ich habe mich mal kurz (bei Merlin Blencowe) in den Effekt des Schirmgitterwiderstands Rg2 eingelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann werden die Gitterkurven (Ia vs. Va) mit steigendem Widerstand (also fallender Schirmgitterspannung Vg2) immer weiter "zusammengepresst". Was ich nicht verstanden habe: Ändert sich damit bei Kathodenbias auch der Arbeitspunkt und die Steigung der Belastungskennlinie? Falls nein, würde ich bei Verringern von Vg2 durch das VoCom eine deutliche Kompression bei dem Amp erwarten... Falls ja, dann würde ich Verringerung des Verstärkungsfaktors bei halbwegs gleichbleibendem Kompressionsverhalten erwarten, oder ? (Ist für mich gerade geometrisch anhand einer gedachten Kennlinie schwierig vorzustellen.)

Könnte mir einer der erfahreneren Ampbauer hier bitte vielleicht helfen?

Viele Grüße,
Christian
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Groove1 am 28.11.2013 09:59
@Klaus: Sowohl VoCom als auch PoS hören sich interessant an... was favorisierst Du denn bei dem 18 Watter? Und habe ich das richtig verstanden: Du regelst G2 und nicht B+? (letzteres ginge ja auch damit...)

Macht das einen (klanglichen) Unterschied bei einer PP-Endstufe? Das Anwendungsbeispiel auf der Projektseite ist ja SE.


Hi,
schau Dir mal den VoCo Thread an. Re: TT-VoCo (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,16765.msg169524.html#msg169524)
Dort habe ich das ganze mal aufgeführt was bei mir passiert. (PP, Kathodenbias) In meinem Fall: Gain ist Gain, Master ist Kompression, VoCo ist Lautstärke mit zunehmendem Gain. In Flüsterlautstärke hast Du nur noch Gain.
Nimm Dir mal die Zeit und ziehe Dir den ganzen Thread rein. Ich denke das könnte Dir generell weiterhelfen.


Der Vorteil des PoS wäre, dass Du mehr cleanen Headroom erhältst. Du regelst ja erst nach dem AÜ und vor dem Speaker. Die PoS habe ich nur kurz nach dem Zusammenbau mit dem 18er getestet. Denn zu diesem Zeitpunkt war er kurz zu Hause, steht zu Zeit wieder im Ü-Raum. Werde das demnächst jedoch ausführlicher im Bandkontext testen.


Hier ein PoS Thread. Auch interessant. TT POS-100 (http://www.tube-town.de/ttforum/index.php/topic,18000.msg180582.html#msg180582)


Gruß Klaus
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: bluesfreak am 28.11.2013 11:07
Hi Dirk,

Auch muss ich Dir bezüglich den Weber Mass widersprechen. Ich hatte zwei von den Mass im Test und beide hatten deutlich mehr die Höhen angegriffen als der aktuelle PoS. Am extremsten war die Färbung bei dem sehr bekannten H.P.

Deine PoS kenne ich nicht (hätte ich dazuschreiben sollen) aber ich hatte hier Airbrake, Marshall Powerbrake (wääääääh), Herdplatte und Mass (die bis 50W) und die letztere empfand ich bisher als am transparentesten.. aber Geschmäcker sind verschieden und ja, die HP war nach der Marshall das mieseste..GsD bringt man das Zeug wieder schnell unter die Leute...

Bezüglich Iso-Box muss ich aber ein bisschen widersprechen, klar färbt die Box aber das ist doch meistens das was wir wollen wenn man den aufgerissenen Ampsound will. Klar klingen 4x V30 mit 5W befeuert anders als wenn ein 120W Monster drauf losgelassen wird aber die Leute suchen meist doch den Sound den aufgerissener Amp + um Gnade winselnde LS erzeugen, den bekommt man mit ner Bremse einfach nicht gebacken. Die beste Situation hat ein Bekannter im Studio, eine Kammer mit Raum-im-Raum Konzept, akustisch perfekt gedämmt, trocken im Sound und da kann man alles reinstellen, von 1x12-8x10 und aufreißen...da hört man dann Amps mal wirklich und den Sound kann man nicht bei Bedroom Level reproduzieren...


Zitat
Eine reaktive Last für Recording ist in Arbeit und wird noch vor Weihnachten kommen.

Great! Das schau ich mir auf jedenfall dann mal an, zusammen mit der CabSim, die hatte ich bei meiner Bestellung gestern vergessen...

Gruß
Stefan

Gruß, Dirk
[/quote]
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Dirk am 28.11.2013 11:22
Die beste Situation hat ein Bekannter im Studio, eine Kammer mit Raum-im-Raum Konzept, akustisch perfekt gedämmt, trocken im Sound und da kann man alles reinstellen, von 1x12-8x10 und aufreißen...da hört man dann Amps mal wirklich und den Sound kann man nicht bei Bedroom Level reproduzieren...

Das ist natürlich das Optimum, aber das werden sich die wenigsten Leute hier umsetzen können oder wollen  :guitar:

Gruß, Dirk
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 28.11.2013 12:03
Zitat
schau Dir mal den VoCo Thread an. Re: TT-VoCo

Danke für den Link, hätte ich auch selbst mal ausgiebiger suchen können...  :-[

Zitat
Master ist Kompression, VoCo ist Lautstärke
... Ja, genau, das dachte ich: Wenn VoCo zu und Master auf, dann komprimiert's.
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Spookymulder am 4.12.2013 23:20
Hallo alle,

heute kam von Dirk das VoCom an, wurde direkt eingebaut und getestet. Ich habe dabei die Variante gewählt, die Schirmgitterspannung Vg2 zu regeln. (Zusätzlich verwende ich die 0-190V Abgriffe am Netztrafo, womit die Hochspannung für alle Röhren auch schon gleich etwas niedriger ist.) Hier ist mal ein Link zu meinem Schaltplan (entspricht dem Normal-Kanal des 1974 bzw. der Lite 2b Variante aus dem 18Watt Forum):

http://www.ampmaker.com/images/ak03kit/ak03sc2.jpg (http://www.ampmaker.com/images/ak03kit/ak03sc2.jpg)

Gleich vorneweg, ich erwarte nicht, dass der Amp bei Zimmerlautstärke genau so toll klingt wie bei hohen Lautstärken, da spielen einfach zu viele andere Faktoren mit. Generell funktioniert die Lautstärkeregelung und der Amp läßt sich bis praktisch 0 herunterregeln. Ich muss auch sagen, dass ich die Schaltung nur bei mietwohnungsverträglichen Lautstärken getestet habe (wobei wir aber tolerante Nachbarn haben, war also eher laute Stereoanlage  ;D).

Problematisch ist bei meiner Schaltungsvariante, dass die Endstufe relativ rasch überfahren wird. Die 18Watt TMB Variante hat hier nochmal einen separaten Gain-Regler zwischen den beiden seriellen Vorstufen, da kann man Gain und Master dosieren (z.B. bei Klaus' Amp) - das gibt es bei mir nicht. Sobald dann das Signal aus der Vorstufe/ dem PI zu hoch wird, dann klingt's schnell nach "Fizz". Das kann man natürlich durch eine dosierte Einstellung am Vol.-Poti kontrollieren (schreiben ja auch quasi alle VVR- oder Power Scaling-Hersteller), jedoch bleibt das Problem, wenn ich einen (cleanen) Booster vorschalte.

Die Beseitigung des Fizz kennt viele Ansätze: von Bypass-Kondensator der Endstufe ziehen bis Zobel-Filter, aber ich denke, das sind eher symptomatische Ansätze, und letztlich läßt sich da die Physik nicht überlisten. Mit dem VVR (zumindest als Vg2-Kontrolle) ändert man die Arbeitsparameter der Endstufe und das merkt man einfach.

Wie gesagt, der Test im Proberaum steht noch aus, meine werten Bandkollegen machen sich etwas rar... Bis dahin bleibt der Amp erst mal so (wird vielleicht noch im Keller etwas lauter getestet) und ich bau mir ein hübsches Gehäuse. Heute kamen auch die Muster für Tolex und Frontbespannung: Mir gefällt Ivory in Kombination mit Salt+Pepper... etwas schwülstig, aber nett!  :gutenacht:
Titel: Re: Ampmaker PP-18 Kit
Beitrag von: Dirk am 5.12.2013 09:37
Die Beseitigung des Fizz kennt viele Ansätze: von Bypass-Kondensator der Endstufe ziehen bis Zobel-Filter

Der Zopel könnte ein guter, effektiver und einfacherer Ansatz sein. Du musst aber vermutlich mit den Werten beim Kondensator etwas spielen und Dich nicht an die theoretischen Vorgaben halten.

Gruß, Dirk
Titel: Bilder vom Amp
Beitrag von: Spookymulder am 14.01.2014 11:13
Hallo alle,

und Danke für die Hilfe zum Zusammenbau. Derzeit werkelt der Amp bei ca. halber Leistung (via Abgriff am Netztrafo), was mir sowohl Lautstärke-mäßig als auch klanglich gut gefällt. Für Wohnzimmerlautstärke hatte ich auch Dirks VoCom verbaut, das hat ganz gut geklappt, allerdings gehts in der Band auch ohne Probleme mit 9 Watt.

Zwischen den Jahren habe ich den Amp dann getolext und bezogen. Das Headshell ist selbst gebaut aus 18mm Birkenholz (verdübelt und von der Schreinerei mit Oberfräse verrundet). Die Box ist eine Lemberg 1x12 (s.o.) mit WGS Invader. Tolex ist Ivory und Frontbespannung Marshall Cane, Piping ist das dicke goldene. Das Tolex an den Kanten ginge sicher noch etwas besser und auch das Piping an der Box ist... naja, vielleicht kleb ich's einfach mit Dirks Kleber noch ein bißchen am Rand an. ;D

Hier davon ein paar Fotos (hoffe der Link funktioniert für jeden):
http://www.flickr.com/photos/100103987@N07/sets/72157639757274375/

Viele Grüße,
Christian