Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Fender => Thema gestartet von: Poppy Man am 25.11.2014 23:03
-
Heyho Leute,
seit ein paar Tagen steht bei mir daheim ein Silverface Bassman, bin aber erst heute Abend dazu gekommen ihn eingehender zu betrachten. Habe als erstes mal das Chasis ausgebaut und mir die Elektronik angeschaut, scheint alles wohl komplett original zu sein, selbst ein (werksmäßiges?) RCA Röhrenset steckt noch drin.
Vor dem ersten Anschalten wollte ich mich noch von der Funktion der Schalter überzeugen und habe mal durchgemessen. Dabei fiel mir auf, dass der Widerstand zwischen Schutzleiterkontakt am Stecker zum Chasis deutlich zu hoch ist, zudem schwankt dieser sobald ich den Steckerkopf bewege. Ich tippe also auf das Netzkabel als Bösewicht. Der eigentliche Kontaktpunkt des Schutzleiters am Gehäuse sieht gut aus.
Hat jemand Erfahrung mit solch einem Austausch, was für ein Kabel würde sich dort anbieten? Zur Hand hätte ich das Netzkabel eines Bügeleisens.
Auch bin ich mir wegen der Befestigung des Schutzleiters am Chassis nicht im Klaren, vom Werk aus wurde wohl eine Art Kabelschuh benutzt und dieser mit einem ziemlich großen Lötpunkt am Chassis verlötet. Ob man dies gescheit entlötet bekommt? Für Tipps wäre ich sehr dankbar.
Bilder der Chasisinnenseite werde ich morgen machen und hochladen.
Viele Grüße
Max
-
Hat jemand Erfahrung mit solch einem Austausch, was für ein Kabel würde sich dort anbieten? Zur Hand hätte ich das Netzkabel eines Bügeleisens.
Das Netzkabel sollte einen ausreichenden Kabelquerschnitt aufweisen und wenn alles original bleiben soll, dann eben auch auf die Farbe achten.
Auch bin ich mir wegen der Befestigung des Schutzleiters am Chassis nicht im Klaren, vom Werk aus wurde wohl eine Art Kabelschuh benutzt und dieser mit einem ziemlich großen Lötpunkt am Chassis verlötet. Ob man dies gescheit entlötet bekommt?
... was festgelötet wurde, kann sicherlich auch wieder entlötet werden - dazu muss man nur einen entsprechend leistungsfähigen Lötkolben verwenden.
-
Hallo Athlord,
so hab nun ein paar Bilder gemacht, sollten unten angehängt sein. Ich würde gerne das Aufkochen des gesamten Lots vermeiden, ich befürchte, dass dabei am Ende eine ziemliche Sauerei rauskommt. Was meinst du zum Befestigen des Schutzleiters via Klemmschuh mit Öse und diese dann direkt mit dem Gehäuse zu verschrauben, spricht etwas dagegen?
Prinzipiell sollte das passende Equipment zum Entlöten vorhanden sein, habe mir vor ein paar Jahren eine etwas teurere Lötstation von Weller gekauft. Habe auch schon an einigen Verstärkern sauber gearbeitet, zweifle aber daran dass ich das in diesen Fall zufriedenstellend ab- und angelötet bekomme.
Viele Grüße
-
Dabei fiel mir auf, dass der Widerstand zwischen Schutzleiterkontakt am Stecker zum Chasis deutlich zu hoch ist, zudem schwankt dieser sobald ich den Steckerkopf bewege.
Hallo Max,
möglicherweise liegt ein Kabelbruch direkt hinter dem Netzstecker vor, die Stelle ist ja am stärksten durch häufiges Biegen belastet. Schneid mal ca 10 cm hinter dem Stecker ab und miss erneut den Schutzleiter durch, auch mit Biegeversuchen. Ist er dann in Ordnung, dann besorg Dir ein neues Stecker-Schraubexemplar, falls Du mit dem gekürztem Kabel leben kannst, und das Problem ist erledigt.
Gruss Hans- Georg
-
hallo,
es ist fast immer die Nietververbindung des Schutzkontaktes am Stecker ,
die sich im Laufe der Jahre lockert. Bekannter Fehler bei Fender Netzkabeln.
Gruß, loco
-
Servus,
danke für die Tipps! Habe den Steckerkopf abgeschnitten und nochmals durchgemessen, scheint wohl wirklich der Übeltäter gewesen zu sein. Dann werde ich mir mal einen schraubbaren Stecker besorgen.
Ich hätte noch eine Frage bezüglich des Bias-Balance Potis, ich hoffe das passt noch hier rein. Da man mit dieser Schaltung nur die Röhren untereinander angleichen, den Bias-Strom an sich aber nicht verändern kann, könnte man doch einfacherweise den 15k Widerstand am Balance Poti zu Masse variabel machen, oder? Ich will möglichst wenig am Originalzustand verändern und hätte somit gleichzeitig die Möglichkeit die Röhren abzugleichen und den Biasstrom zu ändern.
Habe noch den Schaltplan angehängt.
Viele Grüße
Max
-
Hallo!
Da man mit dieser Schaltung nur die Röhren untereinander angleichen, den Bias-Strom an sich aber nicht verändern kann, könnte man doch einfacherweise den 15k Widerstand am Balance Poti zu Masse variabel machen, oder?
Habe ich bei meinem Bassman Ten gemacht. Allerdings habe ich einen Festwiderstand in Serie mit einem Trimpoti verwendet. IIRC 4k7 fest und 25k variabel (oder so). Dadurch zieht man die Spannung nie komplett runter und der Regelbereich ist besser.
Cheers
John
-
Moin!
In einem Laden in Hamburg gibt es "Textilkabel steingrau". Finde ich wunderschön für Fenders.
Gruß,
Nigel
-
Heyho,
habe nun den neuen Stecker installiert, der Schutzleiter funktioniert nun wieder sachgemäß :topjob: Danke nochmals.
Die Werte der der Bias Schaltung scheinen irgendwo nicht mehr zu stimmen, ich bekomme mit den standardmäßigen Wert von 15k vom Wiper zu Ground gerade mal 15ma pro Röhre bei 475V (habe direkt an der Anode gemessen: Mittelanzapfung -> Pin 3). Ist bei den Silverface Bassmans der Ruhestrom vom Werk aus immer so niedrig eingestellt?
Viele Grüße
Max
-
Ist bei den Silverface Bassmans der Ruhestrom vom Werk aus immer so niedrig eingestellt?
Habe ich mal so gelesen. Ob's stimmt?
In meinem hat bislang nur die Original verbaute, Fender gelabelte, Röhre einen einigermaßen gscheiten Ruhestrom gezogen; alle anderen waren (viel) zu kalt. Mit o.A. Änderung sieht die Welt nun besser aus.
Cheers
John