Tube-Town Forum
Technik => Tech-Talk Gitarre und Bass => Thema gestartet von: RoehrenJeans am 6.06.2015 20:21
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Hallo beisammen,
is jetzt vielleicht ein bisschen off topic, aber für die Bastler hier...
Mir war es heute draußen zu heiß, daher habe ich meinen Rechner und meine Photos ausgemistet; bei der Gelegenheit bin ich über ein Video gestolpert, welches vielleicht den einen oder anderen hier interessiert.
Ich habe vor einiger Zeit mal über die Kleinanzeigen der eBucht 7ender Fat 50ties Pickups gekauft - die leider morsch und bescheiden klangen >:(
Nach etwas hin und her ist mir aufgefallen, dass der Halspickup nicht (mehr) richtig magnetisiert war. Als "Messinstrument" musste der Spielkompass meiner Kinder her halten. Anschließend habe ich mir eine kleine Magnetisierungsvorrichtung gebastelt und die Dinger "repariert", - aber seht einfach selbst.
https://www.youtube.com/watch?v=hFtUsbKC9Q4 (https://www.youtube.com/watch?v=hFtUsbKC9Q4)
Gruß
Stoffel
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:topjob:
Danke für die Inspiration. Das sind 2 mächtige Neodymiummagnete nicht wahr?
Erstaunlich, dass zwei Durchgänge bereits genügen.
Lieben Gruß,
Nigel
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Hallo Nigel,
arbeitest du dich gerade durch die ollen ungelesenen Threads .. ;-)
Mir war mein Posting zwischenzeitlich fast schon ein wenig peinlich, weil ich dachte das interessiert wohl doch niemanden.
Daher danke für den Daumen.
Und ja, das sind zwei kräftige Neo-Scheibenmagnete. Die sind nicht ungefährlich und man muss höllisch aufpassen, dass man da nicht die Finger reinbekommt ;-)
Ich habe damals den Neck-PU und den "middle PU" neu magnetisiert, - wobei der mittlere aber entgegen meiner Vermutung nicht anders gewickelt sondern andersrum magnetisiert ist.
Servus
Stoffel
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Moin Stoffel,
von durcharbeiten kann nicht die REde sein. Ein Zufallsfund auf der Suche nach Ablenkung. Und dann ist da immer wieder
die Frage nach dem Einfluss des Magnetfeldes auf den Sound. Habe mit diesen tollen Neodymiummagneten Pickups frisiert - ein durchschlagender Erfolg blieb jedoch aus. Ich gewann dadurch etwas mehr Höhen. Laut Maxwell ist auch nicht mehr zu erwarten.
#peinlich: nichtdoch, DIY-Anregungen gucke ich mir immer gerne an. Du hast ein kleines Problem elegant gelöst.
Schönen Wochenanfang!
Gruß,
Nigel
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wie auch immer: Ich hatte mal nen Singlecoil, bei dem offensichtlich ein Polstück fast nicht magnetisiert war/Magnetisierung verloren hatte.
Es gibt Anwendung für sowas.
Und: Freds werden nicht immer GLEICH beantwortet und sind tlw. nach Jahren noch nützlich.
Also fröhlich die "Erkenntnisse" posten. :topjob:
Ciao
Martin
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Hi Stoffel.
super...werde mir auch so nen Kinderkompass zulegen.
Nun zu den starken Neodymmagneten:
Welche Werte sollten sie haben und wo bekommt man sie her?
Danke!
Zum anders rum magnetisiert: Ist das wirklich so, dass beim Fat50-Set der Middle nicht RW ist sondern nur anders rum magnetisiert ist...oder ist er anders rum gewickelt und anders rum magnetisiert.
Ich denke mal: die anders rum Magnetisierung alleine würde keine Brummunterdrückung bringen.
Danke nochmals!
Schöne Grüße
Woifi
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Hi Stoffel.
super...werde mir auch so nen Kinderkompass zulegen.
Nun zu den starken Neodymmagneten:
Welche Werte sollten sie haben und wo bekommt man sie her?
Danke!
Zum anders rum magnetisiert: Ist das wirklich so, dass beim Fat50-Set der Middle nicht RW ist sondern nur anders rum magnetisiert ist...oder ist er anders rum gewickelt und anders rum magnetisiert.
Ich denke mal: die anders rum Magnetisierung alleine würde keine Brummunterdrückung bringen.
Danke nochmals!
Schöne Grüße
Woifi
HAllo Woifi,
falls Du noch alte zu verschrottende Festplatten hast...
da sind zwei richtig fest zupackende Magneten drin ;)
Grüße
Jochen
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Servus Jochen,
hab ich.
Danke für den Tip...mal reinschauen.
Gruß
Woifi
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Ich denke mal: die anders rum Magnetisierung alleine würde keine Brummunterdrückung bringen.
Ich glaube schon aufgrund der folgenden Erfahrung.
Wenn der Wicklungssinn gleichbleibt und das Magnetfeld um 180 Grad gedreht ist, ändert sich das Vorzeichen der induzierten Spannung.
Bei meiner ES345 waren die Pickups "out of phase" - das war in den 70ern für diese Gitarre wohl gewollt. Dieses "hohle"Klangbild - bei Pickups aktiv - ist nicht das, was ich wollte. Ich habe bei einem Pickup die Polung des Magneten gedreht, und schon war der beliebte bekannte Klang da.
Gruss
Hans- Georg
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Servus Hans-Georg,
nur so auf die schnelle:
Ich denke dass out of Phase und in Phase nicht unbedingt mit der Brummunterdrückung zu tun haben:
"Reverse magnet polarity AND lead wires (reversing current direction in coils) causes the sound to be in phase (with normal phase being "+" and reversed phase being "-", two negatives make a positive). The reversed polarity and reversed current is where 60 hz hum is cancelled."
Der letzte Satz ist jetzt für mich der Kernsatz...den ersten Teil verstehe ich eher nicht: (+, - und dann doppelminus?).
aus: http ://www.seymourduncan.com/forum/showthread.php?268713-Reverse-wound-versus-out-of-phase
Aber so ganz blick ich da jetzt auch nicht mehr durch. Du verwirrst mich, da ich mich mit out of Phase praktisch noch gar nicht beschäftigt habe...bin ein in Phase-Typ ...Out kann aber wohl doch für manche recht interessant sein.
Noch ein bisschen nachdenken: und wir werden es kneissen.
Grüße
Woifi
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Da könnte es ja interessante Kombinationen geben.
z.B. Out of Phase mit Brummen
Was nicht brummt, das klingt nicht ;D.
So werden ursprüngliche Strat-Sets in Phase gerne mal nicht Middel RW ausgeliefert, weil es brummend angeblicherweise ursprünglicher und gar besser klingt.
So könnte ich mir vorstellen, dass Out of Phase bei gleichgerichteter Wicklung auch besser klingt als mit umgekehrter Wicklung....zumindest mal anders...ausprobieren!
Oder wer weiß was dazu?
Gruß
Woifi
PS: Die Fat50`s sind übrigens in der Mitte rew. woud laut Angabe.
Und wie magnetisiere ich einen Humbucker?
Habe mir so einen Kinderkompass bestellt und werde dann losrennen. Da werde ich nicht zu halten sein ;D.
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Guten Morgen Lupinello,
ich glaube, ich weiss jetzt wo mein Denkfehler herkommt:
Jeder Humbucker Pickup hat ja an sich schon eine Brummunterdückung, da bereits 2 Spulen mit entgegengesetztem Wicklungssinn und entgegengesetztem Magnetfeld eingebaut sind. Und ein Dreh des Magneten verändert die Phase des Nutzsignals, aber nicht die Brummunterdrückung, da diese an jeden Pickup selbst gebunden ist. Insofern stimmt die Aussage zu "Out of phase", nicht aber zur Brummunterdrückung.
Ich versuchs nochmal, auch für mich selbst zum Verständnis.
Nehmen wir zwei Singlecoil (einen normalen, keinen noiseless gestackten, der ja auch ein Humbucker ist), die parallel geschaltet werden.
1. beide mit gleicher Magnetisierung, gleicher Wicklungssinn
- Nutzsignal addiert sich, Brumm addiert sich
2. entgegengesetzte Magnetisierung, gleicher Wicklungsinn
- Nutzsignal subtrahiert sich, Brumm adddiert sich. Da die Pickups ein Stück auseinander liegen, kommt der "hohlere" Klang zustande
3. entgegengesetzte Magnetisierung, entgegengesetzter Wicklungsssinn
- Nutzsignal addiert sich, Brumm subtrahiert sich
Fall 3 ,ganz nah zusammengeschoben, entspricht im Prinzip dem klassischen Humbucker.
Bitte check mal, ob sich das mit Deinem Verständnis deckt, danke.
Gruss Hans- Georg
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Hallo Hans-Georg,
entsprciht meiner Logik u. Erfahrung.
Wie gesagt: Out of phase habe ich noch nie ausprobiert.
Gruß
Woifi
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Hallo Hans-Georg,
deine Verständnisprobleme rühren daher, dass du den wichtigsten Faktor in dieser Geschichte vernachlässigst: die elektrische Polung.
Man hat also 3 Faktoren, die das ganze bestimmen, nicht nur 2. Allerdings haben magnetische Orientierung und Wicklungsrichtung nur Einfluss auf die Phase des Nutzsignals, nicht auf die Einstreuungen, deren Phase wird einzig von der elektrischen Polung beeinflusst, die für einen Humbucking-Effekt also immer gedreht sein muss.
zu den Beispielen:
-wenn man in 2. die PU's noch elektrisch zueinander in der Phase drehen würde, hätte man Brummauslöschung bei vollem Nutzsignal
-bei 3. addiert sich der Brumm trotzdem
Gruss
Stefan
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Hallo Stefan,
es war nur ein Denkfehler, wie oben beschreiben ;).
Allerdings haben magnetische Orientierung und Wicklungsrichtung nur Einfluss auf die Phase des Nutzsignals, nicht auf die Einstreuungen
Die Wicklungsrichtung hat sehr wohl einen Einfluss auf die Einstreuung.
Nimm zwei Spulen in Reihe. Sind sie gleichsinnig gewickelt bezogen auf Einstreuung, addiert sich sie Einstreuung. Sind sie gegensinnig gewickelt, subtrahiert sich die Einstreuung.
Gruss Hans- Georg
PS: Sehr gut wird das Ganze hier dargestellt http://www.guitar-letter.de/ (http://www.guitar-letter.de/)
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Ok, das gibt Spitzfindigkeitspunkte.
Es hätte heissen müssen:
Allerdings haben magnetische Orientierung und Wicklungsrichtung nur Einfluss auf die Phase des Nutzsignals, nicht auf die DIE PHASE DER Einstreuungen.
So wars gemeint
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Ok, das gibt Spitzfindigkeitspunkte.
Es hätte heissen müssen:
Allerdings haben magnetische Orientierung und Wicklungsrichtung nur Einfluss auf die Phase des Nutzsignals, nicht auf die DIE PHASE DER Einstreuungen.
So wars gemeint
...trotzdem gibt es keine "3" Faktoren, sondern nur 2.
der dritte ist das Ergebnis der ersten 2.
Wie willst Du denn eigentlich die "elektrische Polung" drehen?
Grüße
Jochen
PS: Ich kann in Hans-Georg's Post nichts entdecken, was im Entferntesten spitzfindig ist
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Und falsch wars dann auch noch.
Ich hab es vor 30 Jahren so gelernt, wie Seymour Duncan schreibt: A pickup design consisting of two coils which are summed electrically out of phase and with magnetic polarities reversed.
Auf die Art habe ich mir damals einen Humbucker gebaut, der prima funktioniert hat. Mit diesem Konzept macht aber eine umgekehrt gewickelte 2.Spule keinen Sinn, was mich irritiert hatte.
Ich habe jetzt ein wenig recherchiert und da sich Wikipedia nicht einig war (man findet beides, sowohl gleichrum/out of phase wie reverse wound/gleichphasig), dachte ich mir, gehste mal an die Quelle und habe mir die Originalpatente von Seth Lover und Ray Butts (die haben uns das ja schliesslich eingebrockt) angeschaut und dort findet man auch beide Konzepte einträchtig nebeneinander.
Ich sehe also jetzt ein, dass eine umgekehrte Wickelrichtung das selbe tut, wie das Tauschen der elektrischen Pole, also Phasendrehung von Nutz- UND Störsignal und nehme alles zurück, was ich jemals an anderem behauptet habe.
Allerdings finde ich das Umlöten von 2 Kabeln (das Umkehren der elektrischen Polung), als Mensch, der zwar einen Lötkolben aber keine Wickelmaschine sein eigen nennt, immer noch einfacher umzusetzen, wie mal schnell die Wickelrichtung auf einer Spule zu ändern.
Was mich dann weiter in die Irre geführt hatte, war, dass ich irgendwie (warum auch immer) angenommen hatte, das reverse wound bei Single-Coil Sätzen dazu dienen soll, das Original-Magnetfeld zu erhalten. Also quasi bei der Strat NNN- oder SSS-Ausrichtung. Aber nö, die Magnete werden ja auch gedreht. Hm.
Grüsse
Stefan