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Technik => Tech-Talk Sicherheit => Thema gestartet von: Kramusha am 10.02.2008 17:00
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Ich interessiere mich für CE Zertifizierungen (eh zu teuer -.- Aber die Interesse ist halt da..) und deswegen suche ich ein Buch über oben genanntes Thema. Leider gibts bei Amazon so viele, dass ich keine Ahnung hab welches davon brauchbar ist :(
Hat da jemand einen Tipp für mich?
In der Schule haben wir dieses Buch: Klick (http://www.amazon.de/CE-Kennzeichnung-nach-EMV-Richtlinie-Niederspannungsrichtlinie-Horstkotte/dp/3772353134/ref=sr_1_29?ie=UTF8&s=gateway&qid=1202659169&sr=8-29) Leider nicht verfügbar :(
Lg Stefan :)
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Hallo
informiere dich doch einfach an der Quelle, dort wo der "Quatsch" verzapft wurde :devil:.
http://www.vdi-nachrichten.com/ce-richtlinien/basics/index.asp (http://www.vdi-nachrichten.com/ce-richtlinien/basics/index.asp)
Salu Hans
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Danke dir, das (http://www.vdi-nachrichten.com/_framework/tools/download.asp?id=177) hab ich dort gefunden, sieht schonmal ganz gut aus.
Das auch noch: http://www.vdi-nachrichten.com/ce-richtlinien/navigator/index.asp
Aber dann gehts weiter, VDI Mitgliedschaft usw.. Die wollen überall Kohle sehen. Kann es sein, dass man überall behindert wird und die Regierungen (oder von wem das jetzt ausgeht) Neuunternehmern und damit sich selbst im Weg steht? ??? Mag sein, dass mir da die Einsicht ins große Ganze fehlt, aber ich find das ein bissl.. untoll ::) :'(
WAAAAA >:( >:( >:( >:(
Lg Stefan :)
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Hallo Kramusha
"Untoll" ist eine zu freundliche Bezeichnung für ein verkrustetes ,überreguliertes System. :devil: :sex: -------loco
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Ich bin ja nicht so.. :angel:
Beis mir grad durch das PDF File, harter Tobak :-\ Aber wenn das andere Leute schaffen, dann kann ich das auch. Auch wenn ich Jahre nicht Amps entwickle, sondern mich durch CE, VDE, ÖVE, Gewerbe, Kurse usw. durchkämpfen muss.. ::)
DIE machen mich nicht fertig ;)
Lg Stefan :)
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Entweder Rockopa oder Stephan G hat, irgendwann im letzten Jahr, uns auf genauso ein Buch aufmerksamgemacht; ich finde aber die Post nicht mehr.
steven
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Ich will ja nix sagen, aber das was Du da gefunden hast heißt "Maschinenrichtlinie" und wenn Du da ein klein wenig darin herumliest wirst Du feststellen,
dass da irgendwo steht was eine Maschine ist, und was davon ausgenommen ist. Z.B. dick und fett "Audio- und Video"-Geräte.
Und was ist daran bitte harter Tobak? Mit dem Sach schlag ich mich öfters rum, so kompliziert sind die Grundlagen dann auch wieder nicht.
Und das Wort "untoll" finde ich an der Stelle mehr als unangebracht, ja geradezu unüberlegt leichtsinnig bzw. verantwortungslos. Noch dazu von jemandem,
der ja einmal Verstärker bauen möchte.
Was glaubst Du wäre denn heute los, wenn wir keine Vorschriften für solche Geräte hätten? Würdest Du sicher sein, dass das gekaufte Produkt auch sicher ist?
Klar, es stellt sich die Frage nach dem Umfang der Reglementierung, hier ist die CE-Kennzeichnung so eine Sache. Aber ohne hätten wir den ganzen China-Mist in
lebensgefährlicher Ausführung. Ich hatte hier gerade erst Lötanlagen aus Japan, da kommt man mit dem kleinen Finger an Phase ran.
Was sollen denn die geneigten Leser aus Deinem Post rauslesen? Dass das ohnehin alles Mumpitz ist? Ich für meinen Teil bestehe darauf, dass ich das was ich kaufe
auch überlebe.
Ergo: Besorg Dir die richtigen Richtlinien (mal so als Hinweis: Niederspannungsrichtlinie, EMV-Richtlinie) bzw. mach Dich darüber schlau.
Viele Grüße,
Marc
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Ich will ja nix sagen, aber das was Du da gefunden hast heißt "Maschinenrichtlinie" und wenn Du da ein klein wenig darin herumliest wirst Du feststellen,
dass da irgendwo steht was eine Maschine ist, und was davon ausgenommen ist. Z.B. dick und fett "Audio- und Video"-Geräte.
Ich habs nicht komplett durchgelesen.
Und was ist daran bitte harter Tobak? Mit dem Sach schlag ich mich öfters rum, so kompliziert sind die Grundlagen dann auch wieder nicht.
Wenn man mal reingefunden hat vielleicht, aber ich bin komplett neu und werd grad von ÖVE, VDE, CE, DIN usw usf. niedergeschlagen. Mir fehlt kurz gesagt die Orientierung.
Und das Wort "untoll" finde ich an der Stelle mehr als unangebracht, ja geradezu unüberlegt leichtsinnig bzw. verantwortungslos. Noch dazu von jemandem,
der ja einmal Verstärker bauen möchte.
So. Dann hast du meinen Post nicht verstanden.
Was glaubst Du wäre denn heute los, wenn wir keine Vorschriften für solche Geräte hätten? Würdest Du sicher sein, dass das gekaufte Produkt auch sicher ist?
Klar, es stellt sich die Frage nach dem Umfang der Reglementierung, hier ist die CE-Kennzeichnung so eine Sache. Aber ohne hätten wir den ganzen China-Mist in
lebensgefährlicher Ausführung. Ich hatte hier gerade erst Lötanlagen aus Japan, da kommt man mit dem kleinen Finger an Phase ran.
... Ähm.. Was war meine Ursprungsfrage des Threads? Ein Buch über CE? Könnte es dann sein, dass ich wissen will wie ich meine Amps sicher bauen kann? ???
Was sollen denn die geneigten Leser aus Deinem Post rauslesen? Dass das ohnehin alles Mumpitz ist? Ich für meinen Teil bestehe darauf, dass ich das was ich kaufe
auch überlebe.
Nein? Ja ich nicht oder wie?
Ergo: Besorg Dir die richtigen Richtlinien (mal so als Hinweis: Niederspannungsrichtlinie, EMV-Richtlinie) bzw. mach Dich darüber schlau.
S.o. Ich suche Input und hab hier gefragt, wo ich den bekomme. Mehr nicht.
Haben wir uns wieder lieb? :-*
Lg Stefan :)
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Marc? :(
Sonst noch jemand irgenwelche Lesetipps, Infos, Meinungen, usw. für mich? Wie bereits gesagt, mir fällt der erste Einstieg schwer..
Lg Stefan :)
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Hallo Kramusha,
das mit den Vorschriften ist leider ein aufwendiges Gebiet, aber Du solltest Dich auf jeden Fall damit auseinandersetzen. Insgesamt wirst Du, wenn es um den gewerblichen Verkauf eines elektrischen Gerätes geht, Dich mit hauptsächlich 4 Gebieten beschäftigen müssen:
1. Handelskennzeichnung (CE in der EU)
2. Produktsicherheit / Produkthaftung
3. ElektroAltgeräteGesetz (WEEE, RoHS)
4. Patent- und Markenrecht
zu 1.) In der Geräteklasse, in die ein Röhren-Amp fällt, sind, wie von mac-alex erwähnt, vor allem die EMV-Richtlinie und die Niederspannungsrichtlinie zu beachten. Dabei erklärt der Inverkehrbringer (Hersteller bzw. Importeur), dass sein Gerät diesen Vorschriften genügt und bringt dafür das CE als Handelskennzeichnung am Gerät an. Gleichzeitig ist mit dem Gerät eine entsprechende Konformitätserklärung auszuliefern. Der Nachweis der Konformität muss im Zweifelsfall vom Hersteller/Inverkehrbringer vorgelegt werden. Bei der EMV ist dies z. B. über eine entsprechende Messung oder ein Gutachten einer zuständigen Stelle möglich, bei der Niederspannungsrichtlinie, die auch Aspekte der Sicherheit umfasst, sollte ebenfalls eine Prüfung durch eine akkreditierte Stelle erfolgen. In jedem Fall muss eine umfassende Dokumentation angelegt werden. Ideal ist z. B. ein Gutachten des VDE-Prüf- und Zertifizierungs-Instituts, ist natürlich nicht ganz billig.
zu 2.) Bei der Produktsicherheit ist der Hersteller verpflichtet, das Gerät nach dem aktuellen Stand der Technik bzw. Sicherheitsrichtlinien zu konstruieren, dazu zählen auch die VDE-Richtlinien, die von der CE-Kennzeichnug alleine nicht komplett abgedeckt werden (da bin ich aber nicht ganz so sicher, sorry).
zu 3.) Jedes in Deutschland ausgelieferte E.-Gerät muss den Vorschriften des Elektroaltgerätegesetzes genügen. D. h. im Falle des Amps, welcher ja in die Klasse Consumer-Gerät fällt, dass im Gegensatz zu B2B-Geräten eine Entsorgungsgarantie vom Hersteller/Inverkehrbringer zu nachzuweisen ist. Zudem ist eine Anmeldung bei der EAR (dafür zuständige Stelle) zwingend erforderlich. Die Fertigung hat nach der RoHS-Richtlinie zu erfolgen, als Nachweis ist die entsprechende Dokumentation möglichst jedes verwendeten Bauteils aufzubewahren.
zu 4.) Es ist zu prüfen, ob durch den gewerblichen Verkauf evtl. vorhandene Rechte Dritte verletzt werden. Dazu ist eine entsprechende Recherche durchzuführen (Markenrecherche, Patentrecherche). Dies sollte von einer qualifizierten Stelle erfolgen, das "selber recherchieren" wird vor Gericht nicht anerkannt (Nachweispflicht) und als fahrlässig gewertet.
... das sind die Vorschriften. Ob sich jeder daran hält, weiss ich nicht, besonders so manches importierte Geräte scheint mir ohne Prüfung "CE-beklebt" zu sein. Trotzdem sollte man sich ernsthaft mit diesen Dingen beschäftigen. Ich habe da schon alles durch, von der Abmahnung am Freitag abend per Fax wegen Verletzung von Markenrechten bis zum Hausbesuch des BAPT durch 2 Beamte zwecks Überprüfung der CE-Kennzeichnung (vermutlich Anzeige eines Konkurrenten). Allerdings nicht bei Röhrenamps, nur bei Steckkarten für PCs. Sind halt auch Elektrogeräte...
Viele Grüße, Mathias
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:o Du bist soeben offiziell in meine Liste der Respektspersonen eingestiegen ;D
DAS sind Worte, mit denen ich etwas anfangen kann. :) Ich danke dir vielmals!! Jetzt weiß ich ein Stück genauer, nach was ich suchen muss und hab konkrete Anhaltspunkte.
Natürlich werd ich mich damit beschäftigen, auch wenn ich es mit meinen Plänen nicht schaffe (ich bin trotzdem dran..), hab ich was gelernt und kann es vielleicht im Beruf umsetzen.
Danke! :-*
Lg Stefan :)
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:o Du bist soeben offiziell in meine Liste der Respektspersonen eingestiegen ;D
DAS sind Worte, mit denen ich etwas anfangen kann. :) Ich danke dir vielmals!! Jetzt weiß ich ein Stück genauer, nach was ich suchen muss und hab konkrete Anhaltspunkte.
Natürlich werd ich mich damit beschäftigen, auch wenn ich es mit meinen Plänen nicht schaffe (ich bin trotzdem dran..), hab ich was gelernt und kann es vielleicht im Beruf umsetzen.
Danke! :-*
Lg Stefan :)
Hi Stefan,
...gern geschehen. Wenn Du spezielle Fragen hast, kannst Du mir auch eine PM schicken, da ich nur sehr unregelmäßig ins Forum schaue.
Viele Grüße & viel Erfolg, Mathias :)
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Hi, Folks!
Jaja, die ewige Suche nach den "passenden" Vorschriften...
Ich muss Marc uneingeschränkt zur Seite stehen!
Als junger Amp-Designer (oder für was man sich nach ein paar Lektüren Fachliteratur auch halten mag) ist man auf der Suche nach Erleuchtung, aber je mehr man von aussen gutgemeinte Hilfestellungen bekommt, je verwirrter wird man.
Da hilft in Wirklichkeit nur eines: FACHWISSEN...
Was bringt es, zig Bücher zu lesen, die die Themen breittreten, wenn man kaum etwas davon versteht?
Man sollte erst damit beginnen, wenn man sich selbst dann nur noch sagen hört: Aha - na logisch - völlig klar ....
Andernfalls ist die Zeit noch nicht reif ...
Ansonsten wie auch der liebe Stefan teilweise schon bemerkt hat: Beruf ausüben, büffeln, wenns geht qualifizieren.
Nur so findet ihr die Erleuchtung...
Zum Schluss mein Standard-Spruch: Die VDE ist unser Freund! Sie ist - hoffentlich nicht umsonst - mit Blut geschrieben....
PLAY LOUD!! :guitar:
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Der liebe Stefan ;) hat jetzt nach der Musikmesse einige neue Erkenntnisse: Man muss nicht zwingend eine CE Zertifizierung durchführen, sollte/MUSS den Amp aber CE konform bauen (eh klar ;D). Wenn dann jemand der Meinung ist, dass der Amp NICHT der CE Richtlinie entspricht, wird er geprüft.
Amp CE konform: Kläger darf blechen :devil:
Amp nicht CE konform: Ich bin dran, und das brennt dann wie Hölle...........
Quelle: Larry *g*
Lg Stefan :)
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Der liebe Stefan ;) hat jetzt nach der Musikmesse einige neue Erkenntnisse: Man muss nicht zwingend eine CE Zertifizierung durchführen, sollte/MUSS den Amp aber CE konform bauen (eh klar ;D). Wenn dann jemand der Meinung ist, dass der Amp NICHT der CE Richtlinie entspricht, wird er geprüft.
...damit wäre ich vorsichtig. Zwar ist es richtig, dass der innerhalb der EU als Hersteller geltende Mensch in erster Linie die Pflicht hat, die CE-Konformität zu erklären und das Gerät entsprechend zu kennzeichnen. Allerdings weiss ich aus Erfahrung, dass die zuständige Behörde (Bundesnetzagentur, Abtl. Technische Regulierung Kommunikation) bei Ihren Besuchen, die auch auf Grund von Stichproben (Internet) erfolgen können, einen Nachweis für die Konformität sehen möchte. Dazu reicht eine technische Dokumentation, in der z. B. die Konstruktionsmassnahmen erklärt werden, die zur Einhaltung beispielsweise der EMV-Richtlinie dienen, i.d.R. nicht aus. Beispiel: ein Amp aus einer Kleinserie oszilliert im HF-Bereich, vielleicht durch fehlerhafte Bauteile. Falls Du dann eine Messung der EMV-Verträglichkeit vorweisen kannst, die zeigt, dass es sich eher um einen Einzelfall handelt, bist Du aus dem Schneider. Das Fehlen solcher Mess-Protokolle (oder eines Gutachtens seitens einer zuständigen Stelle) kann als Fahrlässigkeit ausgelegt werden, da wird dann ein Bußgeld fällig. Wie bereits erwähnt, ich hatte schon mal diesen Fall der Überprüfung und war sehr froh, dass ich da ein Gutachten vorweisen konnte. Mit der neueren EMV-Richtlinie 2004/108/EG ist es für den Hersteller zwar leichter geworden, ein Produkt nur mittels Dokumentation (also ohne Prüfberichte) als konform zu erklären, aber ein Risiko bleibt.
Gleiches gilt grundsätzlich für die elektrische Sicherheit. Selbst wenn man durch seine Ausbildung (z.B. Elektro-Meister, Ingenieur, etc.) in der Lage ist, Geräte beispielsweise der Schutzklasse 1 unter Berücksichtigung der geltenden Normen herstellen und verkaufen zu dürfen, muss im Schadensfall ein Nachweis geführt werden. Wird dann auch nur eine Kleinigkeit entdeckt, die nicht den aktuellen Normen entspricht, kann es böse werden. Solche Kleinigkeiten sind z. B., dass einige aus dem Ausland (z.B. USA) importierte Netztrafos bei einer Prüfung der Isolationswerte durchfallen würden, da in Europa höhere Richtwerte für die Prüfspannungen gelten (Quelle: Abteilungsleiter des VDE-Prüfinstituts, CeBIT 2008).
Lösungsvorschläge:
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Von Anfang an ein technisches Konzept für die Einhaltung der Sicherheit und der EMV entwickeln, dokumentieren und dieses dann so konsequent wie möglich bei allen Deinen Entwicklungen einhalten. Sollte es besser laufen mit dem Geschäft, würde ich dann mit einem Deiner typischen Amp-Chassis (sollte nicht das einfachste sein) eine Überprüfung der elektrischen Sicherheit und eine EMV-Messung vornehmen lassen. Letztere wird manchmal, meine ich, auch von Unis günstig angeboten. Die Dokumentation dazu bewahrst Du auf und begründest bei neuen Modellen nur die Änderungen zum "Test-Modell" und mit welchen Massnahmen Du sicherstellst, dass sie die Sicherheit bzw. die elektromagnetische Verträglichkeit des Geräts nicht beeinträchtigen - alle Deine Amps sind dann halt "Geräte gleicher Bauart". So ein Amp-Chassis kann man ja schließlich sowohl in einen Combo als auch in ein Topteil einbauen, ob da jeweils die Röhren und Trafos an unterschiedlichen Stellen sitzen ist nicht so entscheidend.
Fehlt nur noch die Anmeldung bei der Stiftung EAR (ElektroG). Dazu würde ich empfehlen, Dich von einem gewerblichen Entsorger beraten zu lassen, die können auch sagen, mit welchem Aufwand eine Entsorgungsgarantie gestellt werden kann, das dürfte bei der geringen Stückzahl nicht so teuer werden. Den Preis dafür kannst Du dann gleich in den Endpreis des Amps einkalkulieren, so bleibst es für Dich kostenneutral.
Für die Einhaltung der RoHS-Richtlinie reicht eine Doku mit entsprechenden Erklärungen der Hersteller der einzelnen Bauteile, soweit ich weiss gibt es keine spezielle Behörde, die da für eine Marktüberwachung zuständig ist.
Viele Grüße, Mathias
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Auch ich muß mich hier Mathias Ausführungen anschließen.
Gerade zur CE-Kennzeichnung hatte ich hier ja auch schon meine negativen Eindrücke aus der Vergangenheit beschrieben.
Allerdings heißt es immer noch, daß eine Prüfung der erklärten Einhaltung der Vorschriften (CE) erst bei "begründetem Verdacht" oder "aufgetretenem und nachweislich konstruktiv bedingten Mangel" erfolgt.
Da Mathias den Verdacht auf nen Fingerzeig von "freundlichen Mitbewerbern" :devil: hat leuchtet mir seine Erfahrung auch ein. Bei CE gilt immer noch:"Wo kein Kläger da auch kein Beklagter!".
Ich persönlich würde eine generelle nachweispflichtige Prüfung zwar auch für gut halten, weiß aber auch, daß das gerade für Kleinbetriebe schwierig zu finanzieren ist oder sie eventuell sogar zur Aufgabe zwingen würde.
Genau das ist wohl auch der Sinn, der hinter diesem "Gummiband" liegt.
Da die Zahl der schwarzen Schafe aber in jeder Branche nicht unerheblich ist, wird es wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis der Gummi etwas straffer gespannt wird.
Eine BGV-Prüfung würde ich aber schon heute bei jedem Gerät machen oder machen lassen und das Protokoll dem Gerät und meinem Ordner beilegen!!!
Bei Netztrafos sollte man generell auf Übersee-Typen verzichten.
Bei den mehr klangbestimmenden AÜ's muß man das ja nicht :)
Auch Netz- und Standbyschalter sollte man aus EU-Producktion verwenden.
Für EAR würde ich auch einen örtlichen Entsorger um ein Gutachten bitten.
Dabei muß auch nicht jedes Bauteil unbedingt RoHS-konform sein.
Es muß nur der vorwiegende Teil dieser Richtlinie entsprechen.
Ich weiß, harter Tobak!
Gruß
Peter
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Hi, Folks!
Die Geschichte mit der nachweislichen Einhaltung der für die CE-Kennzeichnung relevanten EN-Normen ist unabdingbarer Bestandteil des Konformitätsbewertungsverfahrens, das sich "Konformitätsvermutung" nennt. Im bekannten CE-Modulverfahren ist damit das Modul A gemeint.
Dass ich damit natürlich die Einhaltung dieser Normen bei Bedarf nachweisen muss, ist ja wohl als selbstverständlich anzusehen. Das ist aber bei allen elektrotechnischen Arbeiten genauso...
Die von Peter angesprochene Prüfung mit perfekter Dokumentation halte auch ich für generell überlebenswichtig. Damit wird nämlich nicht so ein "billiges" Feature wie HF-Oszillation, sondern eine u. U. tödliche Verletzung des Users verhindert...
Hier noch ein Link zu CE ...
http://www.vdi-nachrichten.com/ce-richtlinien/default.asp
PLAY LOUD!! :guitar:
P.S.: EAR ist zur Zeit zum elektrischen Stuhl des Kleinstückzahl-Herstellers geworden. Eine perfekte Waffe der Konzerne gegen Ideen aus kleinen Betrieben - wie die aktuelle Schieflage der Patentsituation deutlich zeigt!!
Aber ich will nicht jammern ... vielleicht hilft ja die Novellierung durch die EG - wenn wir Deutschen (Konzernbosse als "Innovationsberater" und fachkundige Helferlein der gesetzgebenden Politiker) es nicht wieder für die Konzerne optimal in nationales Recht umsetzen ... Es lebe der Lobbyismus!!!
Genug geschimpft - nicht dass der Verfassungsschutz an meine Haustür klopft ...
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Hallo,
sehe gerade, daß ich mich mit BGV-Prüfung etwas "schwammig" ausgedrückt habe ;)
Die BGV bezieht sich aber auf die VDE-Prüfungen!( Weiß ich, aber nicht alle anderen :( ) Entschuldigung!!!
Im Falle von Erstprüfung und Reparaturen ist das die VDE 0701. Diese ist grundsätzlich vorgeschrieben!!!
Danach sind zu prüfen:
1. Schutzleiterwiderstand (0,3 Ohm)
2. Isolationswiderstand ( 1MOhm bei 500V Prüfspannung )
3. Ableitstrom (Ersatzableitstrom) ( < 6KW max 7mA, > 6KW max 15mA )
Edit: Habe die Grenzwerte mal nachgetragen, weil die ja auch nicht jeder kennt ;D
Gruß
Peter
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Hallo Alle,nochmal zur Ergänzung,
die Etikettierung für solche Prüfmaßnahmen ist sehr gewagt!!! >:(
Im Normalfall kann man Prüfetiketten ordern und mit einer Lochzange das Prüfungsjahr lochen.
Das Etiket bezieht sich dann auf das Gerät, auf dem es angebracht wurde.
Das ist natürlich leicht und einfach und wird daher auch meistens praktiziert.
Meßdaten werden damit aber nicht weiterghegeben, sondern nur zwischen gut und böse entschieden.
Findige Leute labeln das dann aber schnell mal auf mitgebrachte Geräte um. So wird von einer geprüften Steckdosenleiste schnell mal das Etiket auf einen mitgebrachten Wasserkocher umgelabelt >:( >:( >:(
Für Ortsveränderliche Geräte, in Firmen, kaum zu unterbinden :(
Für von mir persönlich gebaute, reparierte oder geprüfte Geräten habe ich deshalb einen eigenen Aufkleber.
Der ist leider etwas größer (man muß ja ach noch leserlich schreiben können ) und kann nicht immer direkt auf der Rückseite der Geräte angebracht werden.
Dafür enthält er aber alle Werte der Prüfung. Der Nächstprüfer kann also genau sehen, ob sich etwas verschlechtert hat.
Ich häng das Ding mal an. Meine Nummer der Handwerksrolle und Anschriftsdaten habe ich geschwärzt. :devil:
Bitte dafür um Verständnis.
Gruß
Peter
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Sind wir deutschen nicht doch irgendwie wahnsinnig?
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Mhm.. Die ganze zweite Seite hier ist zwar super geschrieben, aber im Endeffekt kommt nichts in meinem Kopf an. Ich hab versucht die Begriffe mit Google zu suchen aber schlauer wurde ich dabei auch nicht..
Ich werd nochmal schaun ob ich zur BGV Prüfung was finde..
Mal sehen ob ich das verstehe, bevor ich 35 bin...................
Lg Stefan :)
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Hallo Stefan,
die Suche nach BGV kannst Du Dir sparen.
In Deutschland sind Großbetriebe je nach ihren Schwerpunkten (z.B. Metall, Chemie, Lager) Mitglied in einer Berufsgenossenschaft. Diese regelt Entschädigungen nach Arbeitsunfällen, schreibt aber auch einiges vor, damit diese Entschädigungen auch gezahlt werden. Das sind "Berufsgenossenschaftliche Vorschriften"
Sie haben keinen Gesetzescharakter!!! Sie verweisen auf geltende Unfallverhütungsvorschriften oder übergeordnete Fachvorschriften (z.B. VDE). Werden diese BGV's nicht eingehalten bekommt ein Arbeitgeber im Unfallsfall richtig heftige Probleme und muß Entschädigungen oder gar Renten selbst zahlen. (Ähnlich wie bei einer Versicherung)
Für uns, als Hersteller oder Instandsetzer elektrischer oder elekronischer Geräte ist die VDE Gesetz !!!
Eine Prüfung nach VDE 0701 ist als Erstprüfung und nach jeder Reparatur vorgeschrieben!!! Kommt ein Kunde zu Schaden und die Prüfung kann nicht nachgewiesen werden, haftet der zuletzt am Gerät tätige Techniker persönlich und in vollem Umfang!!! :(
Was hast Du denn jetzt nicht verstanden??
Wie die Messungen durchzuführen sind??
Oder ist jetzt alles klar??
Gruß
Peter
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Hi, Folks!
Den Fragen meines Vorschreibers Peter kann ich mich nur anschliessen! Was hast Du nicht verstanden?
Welche Begriffe hast Du denn gegoogelt?
Wo klemmts? ???
Eines ist sicher: Sich mit Prüfungen an elektrischen Geräten zu beschäftigen OHNE entsprechende Fachkenntnisse ist nicht nur sehr schwierig, sondern lebensgefährlich!!! >:(
Zu den Fachkenntnissen gehören nunmal auch die Termini, wie sie in der VDE benutzt werden...
Andererseits: Wer nicht weiss, was er tut, und tuts trotzdem, dem sollte der Knast nicht erspart bleiben!
Letztendlich überleben nur die Fachbetriebe, die nach VDE gute, bezahlbare Arbeit leisten und das auch dokumentieren können!
Peters Beispiel mit dem Etikett zeigt deutlich, dass man sogar einige Eventualitäten wie Etikettenmissbrauch mit einplanen kann, um noch mehr Sicherheit zu bieten! Wer so arbeitet, bewegt sich auf der sicheren Seite! ;)
PLAY LOUD!! :guitar:
P.S.: Ich habs geschnallt, bevor ich 35 war ;D
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Gut, VDE 701 schaun. Mit den letzen Beiträgen werd ich dann nochmal den Rest durchlesen. Mir fehlt im Moment halt noch der Überblick, wie alles mit allem zusammenhängt. Noch dazu kommt, dass für Österreich nochmal andere Sachen gelten. Es schadet sicher nicht, wenn ich auch eure Gesetze/Normen kenne :)
Hab da was gefunden: http://www.euronorm.net/content/getfile.php?public=true&fileID=1191965805-503c3b90-0001-6ae7ced25ce204f7d964c57bba0b202d
Ist dieses File verwertbar? Gibt ja noch viel mehr --> http://www.google.at/search?hl=de&q=vde+701&btnG=Google-Suche&meta=
So, muss jetzt weiter Haus anmalen gehen...
Lg Stefan :)
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...Peters Beispiel mit dem Etikett zeigt deutlich, dass man sogar einige Eventualitäten wie Etikettenmissbrauch mit einplanen kann, um noch mehr Sicherheit zu bieten! Wer so arbeitet, bewegt sich auf der sicheren Seite! ;)
Leider ist das in Deutschland heute keine Eventualität mehr, sondern bittere gefährliche, tägliche Wahrheit!!! :(
Ursprünglich ist man bei der Vereinfachung der Etikettierung einmal davon ausgegangen, daß neben einer kostengünstigen und Einfachlösung auch alle vernünftig denkenden Menschen mit dieser für sie gemachten Sicherheitsregelung umgehen und leben können. Man kann es nicht oft genug wiederholen, auch wenn es einigen hier schon auf den Geist gehen mag:"Die VDE ist mit Blut geschrieben!"
Ich weiß nicht, wie das in Östreich ist, aber in Deutschland scheint der Vernunftsfaktor in den letzten 5 Jahren erheblich geschrumpft zu sein. Sehr traurig, daß ich als Deutscher das so schreiben muß. >:(
Wie viele hier ja wissen bin ich hauptberuflich Technischer Leiter in einem der größten vollautomatischen Hochregallager Europas eines großen japanischen Logistikunternehmens.
In dieser Funktion mußte ich einen Betriebselektiker schon abmahnen, weil er Etiketten geklebt hatte ohne eine Prüfung gemacht zu haben. In der Excel-Tabelle hatte er die Geräte ebenfalls als geprüft geführt. :( >:(
@custom
"Sind wir deutschen nicht doch irgendwie wahnsinnig?"
In diesem Zusammenhang glaube ich schon JA
Also unglaubliches wird heute schon mal wahr :(
Seid wachsam, fachorientiert und macht anständige Arbeit.
Edit: @Stefan Der Leitfaden ist sehr gut verwendbar. Laß Dich von den BGV/VBG-Bezeichnungen nicht irritieren.
Die frühere VBG4 entspricht der heutigen BGV A3. In ihr werden die Prüfinterwalle für die Prüfungen festgelegt, die nach VDE 0701 b.z.w. 0702 durchzuführen sind.
Gruß
Peter
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Hi, Folks!
Ich weiß nicht, wie das in Österreich ist, aber in Deutschland scheint der Vernunftsfaktor in den letzten 5 Jahren erheblich geschrumpft zu sein. Sehr traurig, daß ich als Deutscher das so schreiben muß. >:(
Jaja, die leidigen Betriebsmittelprüfungen ... Es passiert leider zu wenig ... Es wird ja schon gestritten, was ein Betriebsmittel ist...
Wenns um Kreativität geht, die Vorschriften zu umgehen, sind wir Deutschen WELTSPITZE!!!
Hat vielleicht auch mit einem "Miss"-Verständnis der Betriebssicherheitsverordnung zu tun: Der Unternehmer hat nun wesentlich mehr Freiheiten, z. B. Anlagenteile als sicher zu deklarieren. Er muss ja nur dafür geradestehen (oder seinen Elektromeister dafür verantwortlich machen) - falls er so gerade stehen kann! Wird schon nix passieren...
Dass einige Betriebe, die die Sparschraube lieber etwas fester als zu locker anziehen, das gnadenlos ausnutzen, ist ja - wenn wir ehrlich sind - die logische Konsequenz! Das erklärt auch, weshalb mehr Betriebswirte die Betriebssicherheitsverordnung kennen als technischen Betriebsleiter - obwohl das fast immer Ingenieure sind! Die Spätfolgen bzw. ob die Knallis in den Knast einwandern, wird ja nicht gerade an die große Glocke gehängt!
Das wäre mal ein Thema für Frau Salesch und Herrn Hold! Elektrounfälle und die daraus folgende Haftung!
Apropos: Kennt ihr Elektriker Horst? Unbedingt ansehen! :devil:
PLAY LOUD!! :guitar:
P.S.: Falls ihr's noch nicht wusstet: Die Techniker und Handwerker in Deutschland sind verraten und verkauft ... was gibts denn sonst für einen Grund, dass eine kaufmännische Angestellte mit 22 und permanentem Partydrang mehr Gehalt in der Tasche hat als ein Elektrikergeselle mit 35 und Familie???
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Klingt gleich viel besser :-*
Die erste Norm auf die ich in meinem CE Thread stoße ist die
EMV-Richtlinie 2004/108/EG
Ich hab das hier (http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2004:390:0024:0037:DE:PDF) ausgegraben, aber was bringen mir solche Blätter und was kann ich da raus lesen?
Wär das Thema nicht was für den CE Thread? Jau, das hier es ja nur ein Baubericht.
Lg Stefan :)
von meinem Melli Thread.
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Noch was:
Hab die oft diskutierte Audio/Videogerätennorm gefunden: https://www.ove.at/ove/oek/shop/E60065.htm
Meine Frage: Brauche ich die, was steht da drin, nützt mir die was, ist die auch in einiger Zeit noch gültig?
Grundsätzlich sind 120€ kein Problem, wenn dann allerdings nichts davon habe isses sehr viel Geld.
Was erwartet mich?
Lg Stefan :)
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Hallo Stefan,
da steht ne Menge über Pegel, EMV-> Elektro magnetische Verträglichkeit, usw drin.
Eigentlich nicht, was Du für den "Gitarren-Ampbau" benötigst.
Wir halten uns ja Klangtechnisch nicht an diese Regeln. ;D
Gruß
Peter
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Und wenn ich die Teile verkaufen will? Dann schon oder?
Nochmal eine Absicherung:
Nein, ich will die Teile JETZT nicht verkaufen. Ich will nur früh genug damit anfangen alles richtig zu machen, auch auf die Gefahr hin, dass das nicht geht.
Lg Stefan :)
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Nööö!
EMV wäre aber für die Zulassung schon ein früher ewähntes Problem.
Gruß
Peter
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Aber Stephan hat doch explizit darauf hingewießen:
http://www.vde-verlag.de/normen/gruppe8.pdf -> Auflistung der Normen, die in der Gruppe 8 vorhanden sind (ein Beispiel). Hier sind auch einige "Audio"-Normen beheimatet (z. B. VDE0860).
Oder versteh ich da jetzt was nicht ??? Auweh.. ;D
Lg Stefan :)
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Hallo Stefan,
nur daß wir hier nichts durcheinander bringen.
Wenn Du nur mal einen Verstärker verkaufen willst, weil von dreien einer übrig ist, benötigst Du keine Gerätezulassung und daher auch nicht den ganzen Zinnober der damit zusammenhängt. Was Du aber zu Deiner und zur Sicherheit des Käufers unbedingt machen lassen solltest, ist eine Prüfung nach VDE 0701. Die Prüfung mußt Du machen lassen, da Du ja noch kein Elektrofachmann bist. Geräte, die auch eine "Elektrisch unterwiesene Person" nach VDE 100, bedienen darf sind für Dich unrentabel. Die kosten ab € 1500,- aufwärts. Die sind deshalb so teuer, weil sie über Direktanzeigen für Prüfung bestanden oder nicht verfügen. Eine "Elektrisch unterwiesene Person" darf nämlich keine Meßwerte auswerten und damit die Entscheidung für bestanden oder nicht selbst treffen.
Außerdem müßtest Du Dich von einem Fachmann fachlich unterweisen lassen und mehrere Arbeitsproben bestehen. Diese Unterweisung ist aktenkundig und gilt nur für die schriftlich festgehaltenen Arbeitsverfahren.
Wenn Du allerdings später wirklich mal eine Serie aufs Band legen willst wirst Du um das bereits beschriebene Verfahren nicht herum kommen. Das gilt natürlich auch wenn Du es nur als "Kleinunternehmer" betreiben willst.
Zum Kleinunternehmer schreibe ich hier nichts, denn sicher liest hier auch mal jemand vom Finanzamt mit ;D
Gruß
Peter
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Firma mach ich 2009 auf, brauch nur noch einen kleinen Sicherheitskurs, Unternehmerprüfung hab ich mit meiner Wirtschaftsmatura und den Befähigungsnachweiß hab ich mit der HTL Matura sowieso :)
D.h. Ausgangslage: Ich kann das Gleiche machen wie Peter Diezel (er wird halt eine Gesellschaft haben, is aber nicht wichtig, oder?)
VDE 0701 --> Ich suche.
Lg Stefan :)
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Steht doch alles hier im Fred und in Deiner schon gefundenen *pdf
Gruß
Peter