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Technik => Tech-Talk Marshall => Thema gestartet von: tpgw am 19.08.2008 17:22

Titel: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 19.08.2008 17:22
Hi,

Ich war hier schon ne Zeit nicht mehr on, aber jetzt brauch ich ein paar richtige Röhren-gurus, da ich ein Problem mit meiner Endstufe hab.

Das Problem ist, dass die Anodenbleche glühen, und ich die Bias SPannung einfach nicht unter 35 bringe, egal wie weit ich den REgler runterdrehe. Eigentlich verumte ich ja, dass das Problem anderswo liegt, da der Trafo extrem heiß wird, und die Stromaufnahme knapp unter Max. ist.
Tut mir leid, wenn ich derzeit nicht genauer beschreiben kann, was kaputt sein könnte, aber ich hab echt keine Ahnung was falsch ist.

Vielleicht kann jemand von euch eine Vermutung anstellen, ich bin über jeden Tipp dankbar :danke:

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: loco am 19.08.2008 17:27
Hallo
Wie wärs denn mit einem Gang in die Fachwerkstatt, bevor ernsthaft etwas passiert??   Gruß --.-loco
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 19.08.2008 17:36
Hi,

Hmm.. im Umkreis von 100km ist mit sicherheit keine Fachwekstatt, die mit dem Problem fertig werden würde, und soweit fahren werde ich auch erst, wenn keine HOffnung mehr besteht.
Was soll denn passieren, ich bin mir der Gefahr bei Röhrenamps mehr als bewusst, und kenn mich auch mit der Vermeidung eines Stromschlags aus.(Das is schon mein 2ter Amp, aber der will einfach nicht funktionieren :()

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: loco am 19.08.2008 17:52
Hallo
Wenn du Hilfe benötigst, dann wäre es hilfreich, wenn du schreiben würdest um welches Modell es sich handelt.Bei den Bias-Angaben
kann ich auch nur raten um was es eventuell gehen könnte.         Gruß --.-loco
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 19.08.2008 18:07
Oh, sorry, es handelt sich um die JCM 800 Endstufe mit 50 WAtt, also 2204.
Kanns du mit den Spannungen an den Röhren etwas anfangen, dann würde ich die schnell messen.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: loco am 19.08.2008 18:19
Hallo
Falls du mit "bias35" 35Volt meinst,dann dreh das Poti mal in die andere Richtung. Je höher die neg. Spannung an den Steuergittern, umso
kleiner ist der Ruhestrom .  Gruß loco
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 19.08.2008 18:44
HI,

nö, ich meinte, das an den Messwiderständen 35mV anliegen, was wegen den 1OHm der Messwiderstände bedeutet, dass 35mA Strom fließen, allerdings sollte das in Ordnung sein, laut BIas TAbelle von TT.
Ich hab glaube ich was gefunden: ist es normal, dass an den 5er Anschlüssen der El34 nur 2Volt liegen???

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: loco am 19.08.2008 18:52
Hallo
Tut mir leid, an dieser Stelle möchte ich dir endgültig den Weg zum Techniker empfehlen. s.o.  Gruß --.-loco
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 19.08.2008 19:44
HI,

Ich weiß...Vllt. übermorgen, mal sehen,
Ich wollte nur noch wissen, wo in der 2204er Endstufe so viel Strom auf Masse (???) fließen könnte, dass der Trafo so heiß wird, und die Anodenbleche glühen.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 19.08.2008 21:11
Hi,

Ich hab eine mögl. Quelle gefunden:
Kann es sein, dass die beiden 10uf Elkos dafür verantwortlich sind??

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 20.08.2008 09:07
Ich hab glaube ich was gefunden: ist es normal, dass an den 5er Anschlüssen der El34 nur 2Volt liegen???

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Hallo,

das ist definitiv NICHT normal. An Pin 5 sollte die negative Gittervorspannung (Bias) anliegen - Größenordnung ca. -35V bis -45V. Allerdings wundert es mich, dass mit 2 V positiv an Pin 5 noch ein Ruhestrom von 35mA herauskommen soll - die glühenden Anodenbleche sprechen eindeutig dagegen. Mögliche Fehlerquellen: 1. Fehler in der Biasversorgung - hier könnten die erwähnten beiden 10uF Kondensatoren eine Rolle spielen; 2. die Koppelkondensatoren am Ausgang der Phasenumkehrstufe sind undicht geworden und lassen Gleichspannung durch.   

Ganz klar ein Fall für den Techniker.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 20.08.2008 09:27
HI,

Na endlich mal jemand der Fakten bringt ;D, DAnke :danke:.

Ganz klar ein Fall für den Techniker.
Nö eher nich, die 22nf Koppelkondensatoren werd ich gleich mal checken, das sind eh noch so alte Mallory, die anderen hab ich durch Orange Drops ersetzt.
Ich bau neue ein und dann werd  ich sehen, ob ich doch zum Techniker muss.

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EDIT: Kann man das mit der Gleichspannungsdurchlässigkeit irgendwie messen??
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 20.08.2008 10:49
Hi,

So ich habs durchgecheckt, und den Übeltäter gefunden: die 2 10uf Elkos waren im Eimer. Jetzt geht die Endstufe, und sie produziert nur geringfügig Störgeräusche.
Allerdings ist die Gittervorspannung zu niedrig :(, hängt das mit dem Bias Trimmer zusammen, ich hab den nämlich durch ein Poti ersetzt.
Mal sehen.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 20.08.2008 15:32
Hi,

das freut mich, dass die Hauptfehlerquelle identifiziert ist.

Ist denn die Spannung schon vor dem Trimmer/Poti zu niedrig? In dem Fall müsstest Du den Widerstand von der B+ (nach meiner Erinnerung holt Marshall die Biasspannung aus der B+, weil es keine separate Biaswicklung am Netztrafo gibt) zu den Kondensatoren verkleinern, um den Regelbereich insgesamt höher zu bekommen.

Bei den PI-Koppelkondensatoren ist das Messen von Leckspannung in der Schaltung schwierig. Du kannst sie aber an dem Ende, das mit der Biasspannung verbunden ist, auslöten und am ausgelöteten Ende messen. Ich habe mal gelesen, dass dann nicht mehr als 0,25V Gleichspannung zu messen sein dürfen, habe es aber selbst noch nicht probiert. Positive Gleichspannung würde die negative Gittervorspannung nach unten (oder richtigerweise "nach oben") drücken.

Koppelkondensatoren, die einem Gainpoti o.ä. vorangehen, kann man auch ohne Auslöten testen. Bei zugedrehtem Poti wird nämlich alle leckende Gleichspannung gegen Masse abgeleitet. D.h. am Gitter der nächsten Röhre liegen 0V oder leicht negative Spannung an. Erhöht sich jetzt beim Aufdrehen des Potis die Spannung am Gitter, ist der böse Kondensator identifiziert (danke Larry). 

Viel Erfolg,
Stephan

Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 20.08.2008 16:15
HI,

Mal angenommen, ich lass die Gittervorspannung so niedrig, welche Effekte könnte das haben, denn zur Zeit brummt der Amp recht wenig, und die Lautstärke passt auch.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 20.08.2008 16:25
Hi,

die Endröhren gehen schneller kaputt als nötig, bei hoher Belastung vielleicht auch gleich. 

Wieviel Anodenspannung hast Du denn? Welche Endröhren (EL 34)? Normalerweise ist alles zwischen 50% und 70% der Verlustleistung sicher. Den "sicheren" Ruhestrom errechne ich immer wie folgt:

Ir = 70% mal W(R) geteilt durch UA, wobei

W(R) = die im Datenblatt angegebene maximale Leistung der Röhre und
UA = die Anodenspannung (zu messen an Pin 3 der Endröhren).

Beispiel für EL 34 (25W) und 400 W Anodenspannung:
0,7 mal 25 = 17,5 geteilt durch 400 = 43,75 mA. 

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 20.08.2008 16:46
Ach so, du meinst jetzt aber den Ruhestrom, den man mit ded Biaspoti einstellt, oder??
Der passt eigentlich, soweit ich das aus Dirks Tabelle entnehmen kann.

Meine Frage war bezüglich der Gittervorspannung am Pin 5. Die ist nämlich nur -28V.

Also ich hab 2xEL34, die SPannung an Pin3 ist 500V (+-5V)
Deiner Formel nach 35mA. ich hab 30mA, also ne kalte Einstellung.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 20.08.2008 18:02
Genau, den Ruhestrom habe ich gemeint. Der ist auch für die Haltbarkeit der Röhren im Amp entscheidend. Die negative Gittervorspannung ist nur das Mittel, den Ruhestrom dorthin zu bekommen, wo er hin soll. Die Werte, die ich genannt habe, habe ich nur als Größenordnung gemeint. In Deinem Fall ist die negative Gittervorspannung völlig in Ordnung. Offenbar hast Du einen Satz Röhren erwischt, der auch bei geringer Gittervorspannung einen akzeptablen Ruhestrom hat. Wenn der Amp jetzt gut klingt, dann ist das Ziel erreicht :)

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 1.09.2008 08:21
HI,

Ich hab die Endstufe soweit jetzt fertig, das einzige ist, dass ich das Brummen noch weghaben möchte. Es ist zwar nicht laut kann aber trotzdem ziemlich stören.
Ich habe 2 Vermutungen, woher das Brummen kommen könnte:
1.Die Heizung ist schlecht symetriert, obwohl sie eine Mittenanzapfung hat(ca. 0,6V unterschied im Leerlauf). Ich weiß schon, dass man das Problem mit einem 200ohm poti beheben könnte, bin mir aber nicht sicher, ob das auch trotz einer Mittenanzapfung geht.
2. die Gittervorspannung an Pin5 ist ein bisschen niedrig, ich bekomme zwar den richtigen Bias-Wert, dass könnte aber vllt. das Brummen verursachen.

Das Brummen ist ganz normales 50hz Brummen, vllt. kann mir jemand helfen.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: Athlord am 1.09.2008 09:42
HI,

Ich hab die Endstufe soweit jetzt fertig, das einzige ist, dass ich das Brummen noch weghaben möchte. Es ist zwar nicht laut kann aber trotzdem ziemlich stören.
Ich habe 2 Vermutungen, woher das Brummen kommen könnte:
1.Die Heizung ist schlecht symetriert, obwohl sie eine Mittenanzapfung hat(ca. 0,6V unterschied im Leerlauf). Ich weiß schon, dass man das Problem mit einem 200ohm poti beheben könnte, bin mir aber nicht sicher, ob das auch trotz einer Mittenanzapfung geht.
2. die Gittervorspannung an Pin5 ist ein bisschen niedrig, ich bekomme zwar den richtigen Bias-Wert, dass könnte aber vllt. das Brummen verursachen.

Das Brummen ist ganz normales 50hz Brummen, vllt. kann mir jemand helfen.

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Hallo,
die Mittenanzapfung der Heizung liegt auf Sternmasse oder?
Einfach zum testen je eine 100 Ohm Widerstand an eine Heizleitung und dann auf Masse.
Einige machen das direkt nach dem Trafo, ich hab das bei meinem Plexi-Nachbau am Sockel der V1 gemacht, also am Ende der Heizleitungen.
Meistens beseitigt das die Probleme.....
Gruss
Jürgen
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 3.09.2008 08:19
Hi,

Ich hab jetzt alles durchprobiert, Mittenanzapfung auf Masse(keine Verbesserung), 220Ohm POti(auch nichts) und der 100ohm Widerstand hat auch keine Verbesserung gebracht.
Welche anderen Gründe kann denn das Brummen habe??
Muss ich die Mittenanzapfung der Versorgungswicklungen des NT auch auf Sternmasse legen??

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 3.09.2008 14:42
Hi,

erst einmal müssen wir herausfinden, woher das Brummen kommt. Versuche mal folgendes:

1. PI-Röhre rausnehmen. Brummt der Amp dann immer noch? Ja = kommt aus Endstufe oder Netzteil, Nein = kommt aus der Vorstufe.
2. Wird das Brummen bei zugedrehtem Volume leiser? Ja = kommt aus der Vorstufe, Nein = kommt aus Endstufe oder Netzteil.
3. Ist es bloß ein tiefes Brummen oder auch ein Brizzeln?

Das Brummen kann viele Ursachen haben, z.B. auch ungünstige Masseführungen.

Viele Grüße
Stephan
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 3.09.2008 17:01
Hi,

Also ohne PI Röhre is das ding stumm wie ne Tote Maus. Sobald ich die PI Röhre wieder drin hab fängts an zu Brummen.
Master hat keine Einwirkung, außer dass eben das viel höhere Rauschen dazukommt, wenn man den Regler (zu ;D) weit aufdreht, aber das ist ja normal. Was hat das jetzt zu bedeuten, dass es ohne PI nicht brummt??
Fehler im PI??

g
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p.s Kein brizzeln :)
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 3.09.2008 21:31
Hi,

Ich hab mir mal überlegt, wo das brummen im Phaseninverter herkommen könnte, aber ich komm einfach nicht drauf.
Ich hab festgestellt, dass sich das brummen ändert, wenn man an Presence rumdreht, aber nur minimal.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 5.09.2008 09:49
Misst, das ist jetzt schon trpple post :(.

Also, ich hab die größte Brummquelle gefunden: der 0Ohm Anschluss des AÜs war nicht mit Masse verbunden, und ich hab isolierte Klinkenbuchsen verwendet.

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Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 5.09.2008 10:30
Hallo,

d.h. das Problem ist jetzt gelöst?

viele Grüße Stephan
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 5.09.2008 15:33
Hi,

naja, fast.
Kann man das Restbrummen auch noch eliminieren??


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EDIT: Ich hab ein kleines Problem mit dem PI, wenn ich das gelöst hab, muss ich mal sehen, ob noch eine Verbesserung nötig ist.
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: darkbluemurder am 5.09.2008 18:40
Hi,

Ich hab mir mal überlegt, wo das brummen im Phaseninverter herkommen könnte, aber ich komm einfach nicht drauf.
Ich hab festgestellt, dass sich das brummen ändert, wenn man an Presence rumdreht, aber nur minimal.

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Dann könnte es etwas mit der Masseführung des Presencereglers zu tun haben. Probier mal, die Masseverbindung vom Presencepoti dorthin zu führen, wo der für den PI zuständigen Netzteilelko seine Masseverbindung hat, und ob es dann besser wird.
Viel Erfolg!
Stephan
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: uwe-3 am 5.09.2008 19:43
Hallo Leute, toll das der Amp jetzt wieder funkt., Aber mit 35mA Ik ges. können keine Anodenbleche glühen.
Grüße
Uwe :bier:
Titel: Re: Problem mit Marshall 50Watt Endstufe
Beitrag von: tpgw am 5.09.2008 19:44
Hi,

Ich hab jetzt alle möglichen Masseverbindungen auf die Sternmasse gelegt, jetzt ist er echt mucksmäuschenstill.
Kein Pieps, wenn man Master zu hat.

Danke für eure Hilfe.
Vllt. gibts auch noch Bilder+Soundfiles, mal sehen.

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