Hallo,
nur zur Vervollständigung: Die Abhandlung im obigen Link enthält einen systematischen Mangel. Dort werden in den Maxwell´schen Gleichungen die Materialgrößen als skalare Größenl (richtungsunabhängig) angenommen. Dieeses ist in der grundlegenden Form der Maxwell´schen Gleichungen nicht korrekt. Zudem werden integrale Größen zur Betrachtung herangezogen, wo differentielle Größen erforderlich wären, um die Details der Werkstoffphysik einigermaßen korrekt abzubilden.
Fazit: Wenn man in einer therotischen Betrachtung am Beginn zu einfache Modelle wählt und damit mögliche Einflüsse ausschließt, muß man sich nicht wundern, wenn man das, was man von vornherein ausschließt, im Ergebnis nicht wiederfindet.
Wenn man also schon auf die Theorie zurückgreift, sollte man auch wirklich ins Eingemachte gehen und alle Möglichkeiten mit einbeziehen und nicht nur die, die einem mit vorgefaßter Meinung in den Kram passen.
Allerdings wäre es (statt zusätzlicer theoretischer Betrachtungen) zunächst mal viel interessanter, mit einem Meßsystem, daß Transienten gut erfassen kann (siehe oben die Messung an Kabeln) mal verschiedene Kondensatoren durchzumessen und zu schauen, ob sich da nicht - genau wie bei Kabeln - deutliche Unterschiede in den Transienten herausstellen.
Schließlich ist das Einschwingverhalten (und damit die Transienten am Signalanfang) maßgeblich für die Klangeindruck - sowohl was Klangfarbe aber auch was die Dynamik angeht (im tontechnischen Sinn - nicht im elektrotechnischen Sinn, damit hier nicht wieder Misverständnisse auftreten).
Vielleicht macht sich ja mal jemand mit einer wirklich brauchbaren Meßmethodik (siehe oben) die Mühe.
Gruß,
DocBlues